Liebe Kathrin
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10 Wochen: so viele Stunden und Minuten sind schon vergangen, seit dein Liebster nicht mehr da ist - und trotzdem ist alles noch so nah, es sind eben doch "erst" 10 Wochen...
Bei mir war diese Zeit auch sehr schlimm. Ich war sooo müde und einfach nur leer. Die Körperkräfte waren wie weggeblasen. Ich hatte auch oft Reaktionen des vegetativen Nervensystems, z.T. Durchfall, und ganz viel ein unangenehmes Kribbeln im Gesicht, so wie wenn das Gesicht einschlafen würde. Oft musste ich mich richtig zwingen, überhaupt aufzustehen....
Irgendwie, ich weiss nicht richtig wie, wurde es ganz langam besser. Ich konnte mich wieder aufraffen und Termine warnehmen, wie z.B. ins Yoga gehen, oder meinen Arbeitskolleginnen einen Besuch abstatten. Ganz langsam sind die Kräfte jetzt wieder am zurückkehren. Verschiedene Forumsmitglieder haben mir in der schlimmsten Zeit geschrieben, dass der Schmerz nie weggehen würde, aber er werde sich verändern. Mittlerweile glaube ich daran, dass es so ist, bzw. so sein wird. Die Trauer wird weniger permanent präsent, ich kann mich immer mehr auch auf anderes konzentrieren.
Ich weiss nicht, ob dir meine Erfahrungen weiterhelfen können. Denn das ganze Verarbeiten braucht Geduld. Ich fand diese Aussage immer so schlimm, weil sie mir nichts nutzte. Ich wollte doch, dass sich meine Situation sofort ändert, sofort besser wird, am liebsten sofort wieder so wie früher... Aber so geht es leider nicht. Es braucht wohl wirklich viel Geduld... Bei mir ist es in der Nacht von heute auf morgen genau 6 Monate her, seit jener Nacht als Marco so plötzlich, unerwartet und brutal aus unserem gemeinsamen Leben gerissen wurde...
Obwohl sich Perspektiven für die Zukunft ergeben haben, tut es immer noch so unendlich weh...
Sei dir sicher liebe Kathrin, dass du nicht alleine bist mit deinem unendlichen Schmerz! Ich verstehe dich so gut und denke sehr viel an dich.
mit lieber :24:
deine Sandra