• Dankeschön liebe Marion für deine Zeilen! Es tut gut, auf Verständnis zu stoßen - das gibt auch wieder Kraft, was Neues anzupacken.
    Ich werde jetzt mal die Bügelwäsche erledigen, mich dann kultivieren und mein Telefon aktivieren, um mal rumzuhorchen, was so los wäre.... :S

  • Der sanfte Wind die Landschaft biegt,
    im Blau der Unendlichkeit ein Farbklecks fliegt,
    am Ende der Drachenschnur ein Kind,
    ruft: "Papa, schau, wie hoch er sich wiegt im Wind!"


    Die Blätter tanzen und schaukeln in der Brise,
    ein Hund zieht sein Frauchen über die Wiese.
    Zähne klappern, Münder rattern, Schals flattern,
    Gedanken rattern.


    Der Nebel durch die Bäume streift,
    weiß....., watteweich,.... und irgendwie .... leicht.
    Ganz still ein schweres Herz dich sucht,
    die Unabänderlichkeit, die Endgültigkeit verflucht.


    Die Schritte zweier Schuhe rascheln im Laub,
    das einsame Herz nun für das Leben hier taub?
    Leben....grad eben gefunden, geliebt, Leben gegeben, gefreut, gelacht....
    ..................Abgang gemacht!


    Das Blau, die Brise, der Nebel, das Kind und der Klecks,
    der Hund, das Laub .... all das... wofür? Für nur einen Zweck?
    Ja, im Gestern, im Morgen, im Heute - allzeit,
    dem Herzen die Schönheit, die Unvergänglichkeit, die Wiederkehr gezeigt.



    schnee

  • Ja, Christine, ist von mir - ab und an fällt mir spontan eine Zeile ein, auf welche ich dann aufbaue. Meistens beim Staubsaugen, oder Bügeln. Danke dir für die "Sonntagstipps". Die habe ich allesamt im Auge und in Arbeit - und doch geben sie nicht den gewünschten Effekt. Hast du mein Gekritzel durchgelesen, weißt du, dass ich sogar Hobbies habe und sie so gut es meine Freizeit zulässt auch pflege und verfolge. Die Motivation dafür allerdings steht und fällt mit Anerkennung und wen interessiert´s schon, was ich mache. Außerdem herbstelt es im Westen gewaltig, ja, ich würde sogar sagen, es wintert bereits und in diesen kalten, nassen und lichtlosen Zeiten, fährt sich mein ganzer Organismus auf Sparflamme runter und schaltet auf pubertären Nullbockmodus. Würde es gerne dem Eichhörnchen gleich tun, mich in meine Höhle verkriechen und warten, bis der Frühling kommt. Geht aber nicht, habe ich den Sommer über rund ums Haus gewerkelt, habe ich nun einige Dinge im Haus zu erledigen und sogar schon damit angefangen - aber es macht keinen Spaß allein.
    Das Trauerjahr hab ich hinter mir und einiges geschafft, was ich zum Teil nicht für möglich gehalten hätte. Tja, und doch keine Befriedigung, weil´s ja niemand sieht und bemerkt. Also fühle ich mich unterm Strich einfach nur einsam. Objektiv betrachtet bin ich es nicht zum Glück, gefühlt aber war ich nie einsamer in meinem Leben und ich denke, ich muss auch dieses Gefühl durchstehen - ich nehme an, es gehört zum Trauerprozess dazu.

  • WoW

    Hut ab!!!

    DANKE :24:

    voll schön und so auf dem punkt gebrachter schmerz

    da fällt mir der Satz ein

    "Gib deinem Schmerz "Worte"!!!"

    so traurig und doch sooooooo schöööön!!!!

    in liebe maki

    PS: freu mich schon aufs nächste

  • Danke für die Blumen liebe Maki! Freue mich, dass dir mein Gedicht gefällt. Wenn ich so zurück blicke, habe ich jeweils in Zeiten höchster seelischer Not, aber auch manchmal, wenn das Glück nicht auszuhalten war, ein Gedicht geschrieben - definitiv also nur in Ausnahmesituationen. Somit sind es in Summe gar nicht so viele. Könnte also noch eine Weile dauern, bis ich wieder mal eins schreibe. Grad hab ich eines durchgelesen, aus 1999. Krass, wie sich die jeweiligen Situationen darin spiegeln.
    So, Sonntag ist´s. Schon wieder! Und ich bin tatsächlich wieder so früh aufgestanden. Hmmm, einmal Frühaufsteher - immer Frühaufsteher liebe Christine, dagegen lässt sich einfach nix unternehmen. Meinen Mann hat das nie gestört, im Gegenteil, er wollte oft geweckt werden, damit wir zusammen was unternehmen. Wir waren oft schon unterwegs, während in der ganzen Umgebung noch gepennt wurde. Der Morgen hat auch seine schönen Seiten, wenn man ihn nutzt. Ich hab damit angefangen, Papiere zu sortieren, weil ich eine Beschreibung nicht finden konnte, von der ich genau wusste, dass sie da sein muss. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viele Geräte in so einem Haushalt rumstehen. Auch besagte Beschreibung hab ich gefunden und beschriftet. Nebenbei habe ich viele Papiere entdeckt, die ich nie zuvor gesehen hatte. Für die Ablage war immer mein Mann zuständig, er hatte ein geniales Erinnerungsvermögen, denn ich entdeckte überhaupt kein System hinter seiner Ablage, aber er hat immer alles gefunden, was gebraucht wurde. Seinen Lehrbrief und Ehrenurkunden fand ich gleichsam, wie Briefe, die er offensichtlich nie abgeschickt hatte. Papiere vom Militär, da ist sogar seine Marke dabei. Zum Teil lief mir ein Schauer über den Rücken, weil ich die Sachen zum ersten Mal gesehen hatte. Er hat mir das nie gezeigt, nun gut, ich hatte auch nie danach gefragt. Seine Papiere habe ich nun so gut als möglich chronologisch geordnet und es entsteht seine Biographie. Zu Oberst liegt die Sterbeurkunde. Ein Leben ist abgeschlossen, in Ordnern verpackt. Ich bringe es kaum fertig, den Deckel zu schließen und den Ordner ins Regal zu stellen.

  • Liebe Schnee!

    las dir Zeit! Wir haben ja alle Zeit der Welt !!!!

    auch ich habe Abis Foto Album noch nicht fertig
    seit Jahren arbeite ich daran
    immer wieder wenn mir danach ist mach ich weiter
    und jedes Bild erzählt eine Geschichte
    und das ist das schöne daran
    in "Erinnerungen zu verweilen"
    und die nähe zu spüren
    Ihre LIEBE
    um unser Sehnsucht ein wenig zu stillen

    in liebe maki

  • Allerheiligen....was kann man Trauernden heute wünschen?

    Gedanken - Gedanken an die Verstorbenen. Viele schöne Erinnerungen an die Zeiten, in denen sie noch bei uns waren. Gedanken an gemeinsame Unternehmungen, Erlebnisse. Gedanken an alles, von Anfang bis Ende.

    Kraft - Kraft, den heutigen Tag, der wieder einmal auch die Endgültigkeit aufzeigt, unsere Machtlosigkeit, die Ungerechtigkeit, hoch erhobenem Hauptes zu überstehen. Aber auch Kraft um den Wellen der Erkenntnis standzuhalten.

    Freude - Freude, dass unsere Lieben den Sprung in die Ewigkeit bereits geschafft haben, sich dort ihren zu Lebzeiten kühnsten Träumen hingeben dürfen. Freude an dem Bewusstsein, dass hie und da ihre Präsenz zu erahnen ist.

    Trauer - Trauer, weil sie weiter geht, uns Lebende bis zum eigenen Ende begleiten wird. Aber solche Trauer, die erlebbar ist, welche gut tut, so dass man sie aushalten kann. Trauernde, die zu ertragen sind.

    Liebe - Liebe und Freundschaft, dargebracht von anderen Individuen, die sich auf dieser Welt befinden. Halt und Verständnis, ein offenes Ohr, Gespräche ohne Rücksichtnahme auf Materialismus, Neid und Oberflächlichkeit.

    Leben - was gehört dazu? Lachen, Gespräche, gutes Essen, nette Gesellschaft, ein genüsslicher Spaziergang vielleicht durch raschelndes Herbstlaub.

    Jedem von euch wünsche ich von Herzen, dass nichts an diesem so bedeutungsschwangeren Tag euch hinabziehen kann, in die so allgegenwärtige Verzweiflung.

    schnee

  • Liebe Schnee!

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Liebe zu Deinem Geburtstag, Gesundheit und vor allem Zufriedenheit in Deinem neuen Lebensjahr!!!!!

    :P :) :thumbsup: :8: :thumbup:

    Feste Umarmung und liebste Grüße aus Wien!

    Marion

  • Liebe Schnee,


    ich wünsche dir auch alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag!


    Karin

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Liebe Karin, liebe Christine, liebe Marion - herzlichen Dank für die Glückwünsche!

    Auch wenn die Umstände des Zusammentreffens hier furchtbar sind, möchte ich euch sagen, dass ich froh bin, dass es euch gibt und ich mich, immer wenn ich ein paar Zeilen von euch lese, ein wenig wie ein Teil einer großen, besonderen Familie fühle.

    Geburtstage sind meistens anstrengende Tage, aber ich bin immer wieder erstaunt und erfreut, wer sich dann bei mir so einfindet und wer nicht. Einige FreundInnen und Bekannte die man nicht alle Tage sieht oder hört haben mich besucht. Die, die nicht kommen konnten, haben gesmst, oder angerufen. Mein Herz macht jedes Mal wieder einen Sprung vor lauter Freude, dass man trotz der Hektik der heutigen Zeit, noch zusammen kommt und aneinander denkt. Ich hatte eine schöne Feier.
    So ist sogar die Ignoranz der Schwiegerfamilie zu ertragen. Ich habe mich allerdings auch schon gefragt, ob sie mich derart meiden, weil sie es unter Umständen nicht schaffen, das Haus, das er gebaut hat, in dem er gelebt hat, zu betreten....?

    So, wie geht es weiter. Nun sind endlich alle Papiere da, um die Sache im organisatorischen Sinn abschließen zu können. Beim Eintreffen derselben schluckt man nochmal schwer. Nun habe ich den Freibrief um die nötigen Änderungen und Löschungen vornehmen zu können. Hmmm, noch immer ist mein Schatz als Kontakt in meiner Kontaktliste im Telefon gespeichert - Löschungen fallen mir enorm schwer, aber diverse Dinge müssen nun erledigt werden. Tja.

    schnee grüßt

  • Leichter Schneefall im Westen taucht die Landschaft in eine sonderbare Stille. Von dieser Stille versuche ich mich in diesem Jahr anstecken zu lassen.
    Zwei Monate des zweiten Trauerjahres sind vorüber. Es wird nicht schwerer, aber auch nicht leichter. Ich habe den Eindruck, dass sich seit meinem ersten Eintrag hier, überhaupt nix getan hat. Objektiv betrachtet ist viel geschafft. Gefühlsmäßig gar nix. Oder doch? Ich weiß nicht. Manchmal hab ich den Eindruck, dass ich auch gestorben bin. Derzeit macht sich Perspektivlosigkeit breit. Schaffe es nicht, Neues anzupacken.
    Nach außen hin Vollgas - innerlich Leere.....

  • Liebe Schnee,
    diesen Eindruck haben viele im 2. Jahr, trotzdem sag ich dir, du bist schon ein großes Stück gegangen. Im ersten Jahr hast du alles das erste Mal ohne deinen Mann gemacht, das ist schmerzhaft und fremd. Im zweite Jahr wird es nicht schwerer, aber auch nicht leichter, wie du so treffend schreibst, aber es wird ein bisschen bekannter. Viele hier spüren eine Besserung im 3. Jahr, weil man sich gute Strategien angeeignet hat und ein Stück Neuorientierung geschafft ist ... Ich weiß, subjektiv fühlt es sich an, als würde es sich endlos ziehen ... aber dennoch, es wird der Tag kommen, an dem du zurückblickst und merkst, dass du schon sehr viel weiter bist!
    :24:



    AL Christine

  • Puh, meine Adventruhe ist noch nicht in Sicht. Kaum Zeit für besinnliche Stunden. Noch nicht mal ein ausgedehnter Spaziergang in der Winterlandschaft ist drin. Wie kommt es, dass sich bei den Leuten so was wie Torschlusspanik ausbreitet - es gibt doch noch ein Leben nach Weihnachten, oder nicht? So viele Einladungen, so viele Veranstaltungen, Feiern und Ausflüge. Schwer sich davon nicht anstecken zu lassen, aber zum Glück ist ja morgen Feiertag.
    einen schönen solchen wünscht euch
    schnee

  • Liebe Schnee,


    leider ist die Vorweihnachtszeit tatsächlich oft die stressigste im ganzen Jahr...
    Ich lasse es dieses Jahr ganz ruhig angehen, habe auch keine Lust zu irgendwelchen Feiern, kann mich aber auch leicht herausreden weil ich dann sage dass es wegen meinem Kleinen nicht geht.


    Aber nicht mal mehr drei Wochen, dann ist der ganze Stress wieder vorbei und im neuen Jahr kehrt hoffentlich Ruhe ein... Obwohl dies sicher auch eine gute Ablenkung ist, man so nicht wirklich zum nachdenken kommt...

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Adventspaziergang nachmittags an der Sonne, leider nicht besinnlich, sondern, um Frust abzubauen. Es ist doch kaum zu glauben, wie gemein manche Leute werden können und am meisten ärgere ich mich darüber, dass ich immer noch versuche, ein nettes Gesicht zum bösen Spiel zu machen, oder formulieren wir´s anders: zum Teil viel zu baff bin, um sofort die richtigen Antworten zu zischen. Also echt. Das war mal wieder so was von einer "Ohrfeige" und ihr müsst sicher nicht fragen, wer dafür verantwortlich ist. Oh ich wünschte mir manchmal, ich könnte diese Leute wachrütteln und ihnen sagen, wie verletzend und abartig ihre Sprüche sind. Grrrrr. Stattdessen aber halte ich mich lieber zurück und fahre mal wieder all mein verfügbares Verständnis und all meine Toleranz auf. Dinge über einen Toten zu verbreiten, die einfach nicht stimmen und diese Info´s dann auch noch seiner Witwe zukommen zu lassen. So was ist doch einfach nur boshaft.... Oh, ich sage euch, ich könnt.....
    Adventkonzert am Abend mit einer lieben Freundin nebst Besuch des kleinen Marktes in der Stadt. Doch, das war sehr stimmungsvoll und schön. Ein gelungener Abend, der so manches Unvermögen vergessen ließ. Die Musiker zeigten mal wieder, wie umfangreich ihr Repertoire ist und wie vielseitig sie sind. Die vielen Lichter an den schönen alten Häusern, die vielen, dick eingepackten Leute, die allesamt fröhlich ihre Punschbecher leeren, die leckeren Gerüche und schönen Handwerkssachen.....so ein Weihnachtsmarkt hat schöne Seiten. Außerdem fühlt man sich schon toll, wenn man so herausgeputzt, wie ein Christbaum doch einigen Leuten ein anerkennendes Lächeln entlocken kann.
    Gefühlswechselbäder
    ob das gesund ist?

  • Endspurt. Kaum zu glauben, wie viel trotz gutem Vorsatz, die Adventszeit geruhsam anzugehen, doch noch getan werden muss. Besonders in den letzten paar Tagen vor Weihnachten. Meine kleine Familie kommt zum Essen bei mir zusammen. Mehr oder weniger habe ich alles bereits erledigt, nur die Frischwaren muss ich noch abholen und dann vorbereiten. Gerade die Vorbereitungsarbeit, alles schön herzurichten und möglichst nix zu vergessen hat mir früher viel Spaß gemacht. Jetzt merke ich, wie es mir kaum mehr Freude bereitet, sondern eher eine Verpflichtung ist. Nun, das geht wohl vielen von euch so.
    Ich halte kurz inne und denke an die vielen Leute, die in diesen Tagen besonders schwer an ihren Schicksalen zu knabbern haben.
    Ich möchte euch von Herzen wünschen, dass ihr an diesen Weihnachtstagen einen Moment der Stille findet für ein paar schöne Gedanken.
    Alles Gute
    schnee