• Liebe Schnee,
    lange nichts mehr von dir gelesen. Hoffentlich geht es dir so weit gut und du meisterst dein neues, wenn auch ungewolltes, Leben weiterhin so tapfer und mutig.
    Ganz liebe Grüße schickt dir
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Dschina, lass dich drücken!
    Danke, dass du an mich gedacht hast und mir schreibst! Ich habe wohl auch öfter an dich gedacht und dann das Gefühl gehabt, dass du dich auch längere Zeit aus dem Forum zurückgezogen hattest, oder ich habe einfach aus Zeitmangel keine Einträge mehr von dir gefunden. Bin nicht mehr oft hier gewesen.
    Keine Sorge, auch an alle anderen MitleserInnen! Es geht mir gut! Danke euch allen!!!
    Mein Sommer war etwas .... nun, wie soll ich sagen? Erlebnisreich? Achterbahn. Voll krass. Ein Erlebnis das dafür gesorgt hat, dass mich auch die Trauer wieder voll erwischte. Gemeinheit. Echt. Mittlerweile habe ich aber seelisch wieder Fuß gefasst und damit begonnen, das Haus endlich umzumodeln, zu renovieren, auszuräumen, usw. Ein Berg von Zeug - warum sammelt man so viel? - muss weg. Bad soll renoviert werden. Küche auch. Ungenutzte Zimmer sollen aktiviert werden. Zu volle Zimmer sollen geleert werden. Brauche ich ein Buch über Dos5 noch?
    :-)
    Dschina, ich fahre Ende September in den Osten Österreichs. Kann ich dich motivieren, einen Kaffee mit mir trinken zu gehen?
    Das gewohnte Kraftpaket von schnee ist wieder zu euch allen unterwegs!

  • Liebe Schnee,
    ich :24: dich zurück und freue mich schon sehr darauf, dich persönlich kennenzulernen. Hoffentlich hast du meine PN bekommen.
    Wünsche dir noch viel Kraft und hilfreiche Hände bei den Renovierungsarbeiten.
    Bis bald,
    Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Mal wieder ein paar Zeilen von schnee, die sich zwar ab und an hier einfindet und euch im Stillen begleitet, aber selten wirklich Zeit und Muße findet, zu schreiben. Dennoch ist es immer noch ein Heimkommen, Trost finden, Langsamkeit zelebrieren und Bewusstmachen.
    Mehr als zwei Jahre sind vorüber. Vieles hat sich verändert, manches ist noch immer gleich. Ich vermisse ihn noch immer. Es ist erträglich - meistens. Noch immer ist es mir ein riesiges Bedürfnis, eine brennende Kerze am Grab stehend zu wissen. Noch immer renne ich mir die Haken ab, damit seinen Fischen nix fehlt. Mittlerweile stehen bei mir gefühlte hundert Kisten mit allerlei Zeug drin herum. Aufgrund fehlenden Wissens, was davon noch gebraucht werden kann und was nicht werde ich wohl demnächst mal einen Fachmann dazu holen müssen. Meine Projekte laufen, aber eher mir zu langsam. Es ist schon gespenstisch, dass sämtliche Installateure, die bei mir waren, so gar keine Rückmeldung geben, oder nachfragen. Na gut, ich hatte auch wenig Zeit, mich selbst mehr reinzuhängen und lästig zu werden. Bis Ende Sept. war beruflich und privat einfach zu viel los. Ok, ich gebe zu, dass ich mich oft in meinen Job reinhänge, als wär ich der Eigner der Firma und im Privatleben auch nicht immer Lust hatte, mich um die Verfolgung der Pläne zu kümmern, sondern den einen oder anderen Sonntag einfach genossen habe, wie er sich entwickelte. Hilft aber nix, ich muss jetzt mal wieder einen Faden finden, sonst wird das nie was, *smile. Küchenplanung nimmt bereits konkrete Formen an. Schon interessant, wie langsam man vorwärts kommt, wenn man alles alleine entscheidet, alle Termine alleine wahrnimmt, viele andere Zwischenfälle einen lähmen. Letzte Woche eine Beerdigung. Sohn eines Arbeitskollegen. Unfall mit Todesfolge. Hunderte junge Menschen waren da. Ich muss gestehen, dass ich mich sehr bemühte, mir die Sache nicht nahe gehen zu lassen. Mag sein, dass ich hart und unnahbar wirke, anders aber hätte ich es nicht hinter mich bringen können.
    Komische Phase. Es ist alles so schwer allein und doch geht was weiter, langsam, aber stetig.
    schnee

  • Sehr gestaunt, als ich die neu gestaltete Seite sah und ich muss sagen, sie ist toll geworden!
    Ein großes *freu an alle Verantwortlichen!


    Aufgrund dessen, dass das Leben weiter geht, weiter gehen muss, lege auch ich mehr und mehr den Fokus auf das, was geblieben ist, bzw. das was noch kommt. Freilich lässt man nicht all die Verzweiflung hinter sind, aber die Phasen der Traurigkeit werden weniger und kürzer und leichter zu ertragen.


    Soviel mal zwischendurch von schnee und an alle liebe Grüße

  • Von ganzem Herzen ein lieber Neujahrsgruß an meine Schicksalsgefährten hier im Forum!


    Möget ihr gesund bleiben, oder werden und die kleinen Freuden des Alltags finden und genießen lernen!
    Möget ihr Trost und Halt finden.
    Möget ihr eure Verstorbenen im Herzen behalten und mit Freude und Dankbarkeit an sie denken können!
    Möget ihr Wege finden, eure Trauer zu begrüßen, sie zu leben, zu erleben und erfühlen!
    Möge euch in den dunkelsten Stunden immer ein kleines Licht der Hoffnung begleiten!

  • Liebe Schee,


    herzlichen Dank für deinen lieben Gruß.
    Du hast das so treffend formuliert, daß ich nur sagen kann:


    Aus ganzem Herzen alle diese lieben Wünsche von mir an dich zurück!


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Der Nebel hat uns eingepackt und versucht mit eisernem Griff auch die Gedanken und Gefühle ins Trostlose hinab zu reißen.
    Und immer wieder komme ich hierher zurück zu euch, lese und fühle mit, sende jeder und jedem Trauernden von den Sonnenstrahlen die ich mir in Kürze im Gebirge holen werde.
    Genaugenommen bin ich hier nicht mehr richtig, denn die Sturmfront, die mir zuweilen ins Gesicht bläst hat zumeist andere Ursachen, als der Verlust, oder die Trauer selbst. Und doch, wie ich schon mehrfach sagte, ist es ein Heimkommen zu Gleichgesinnten, ein Erinnern beim Durchlesen der Einträge, Stolz, es so weit geschafft zu haben, Verständnislosigkeit wie gemein Menschen sein können, ein aufgefangen werden unter Leuten, die verstehen.
    Drück euch alle und sende Trost so gut ich kann.
    schnee

  • Liebe Schnee,


    ganz herzlichen Dank für deine so in die Tiefe des Herzens, der Seele gehenden Worte... Schön, das du immer wieder noch das Gefühl hast, wenn du dieses Forum "betrittst", das du meinst "heim zu kommen"...


    Was ich persönlich wirklich so herausragend bei dir finde, ist die Beobachtung , das Gefühl... das du STOLZ bist , was du alles schon hinter dir lassen konntest... Du kannst wahrhaftig darauf stolz sein ....


    Eben gerade habe ich auch eine Karte von einer lieben Frau, die auch zu unserer, jetzt so genannten "Beulich Familie" ( einer wie ich gern sage LEBENS-Trauer-Gruppe) gehört...Wir alle haben unseren Partner in eine andere Dimension verabschiedet... aber heute am Valentinstag kommt diese Karte an mich und alle anderen ...Das ist auch ein zusammen bewältigen... einfach gut tuend , wie deine Zeilen und Grüße ...


    Schön, das es dich gibt... und schön, das du dich immer noch mit allen hier verbunden fühlst... Persönlich wünsche ich mir das auch...
    und JAAA ... es ist herrlich manchmal in den Bergen zu sein...
    Herzlichste Grüße
    von deiner Amitola

  • An ALLE, die hier in diesem Bericht geschrieben haben....


    Ich habe hier jetzt so die letzten 5 Seiten durchgelesen....
    Ganz toll, was hier geschrieben und gefühlt wird....
    Es ist wirklich richtig gewesen... das ich mich hier angemeldet habe... Danke hier auch noch einmal an fallingsky/Eva...


    So viele Menschen , die versuchen und wie ich finde...gut und intensiv lebend... und ja, auch für mich immer irgendwie "meisternd"...sich durch die ganze "Gefühlspalette" der Trauer und ja auch damit durch das LEBEN zu bewegen... eben halt leben...


    Schön ist für mich auch, das in diesem Bericht
    so viele, auch gerade durch dich, Schnee .. so viele "Mutmach- Geschichten"
    geschrieben werden...
    Wobei ich bemerken möchte, das tiefe Trauerzeiten einfach gelebt... durchlebt ... werden müssen, um dann irgendwann wieder die freudige Intensität des Lebens wahr zunehmen...


    Schön, das wir hier alle "zusammen gefunden haben". ^^
    denkt eure Amitola


    PS. eigentlich würde ich hier unter jedem Beitrag des Forums so gerne ein "like" setzten , weil jeder hier mit sooo viel Gefühl schreibt... Also fühlt euch alle "geliket" :thumbup:

  • Liebe Schnee,


    heute war schon der zweite Tag hier mit "Sonne satt".
    Also Achtung - hier kommen ein paar dieser Strahlen im "Sonnenstrahl-Speerweitwurf" ;) Sie sollen euren Nebel zerschneiden und einfach "in Luft auflösen".


    Genaugenommen bin ich hier nicht mehr richtig, denn die Sturmfront, die mir zuweilen ins Gesicht bläst hat zumeist andere Ursachen, als der Verlust, oder die Trauer selbst.
    Wie gut kann ich dich verstehen - geht es mir doch genauso.
    Trotzdem - ich finde, auch das ist eine der Stärken dieses Forums - es werden durchaus auch "off-topik-Probleme" toleriert. Denn ich glaube wir alle wissen, daß uns diese "anderen" Sturmfronten nicht gar so treffen würden, wäre unsere "spezielle Vorgeschichte" nicht.
    Gäbe es den Verlust nicht, stünden wir fester auf unseren Beinen. So ist es zwar schon eine "andere Ursache" - aber irgendwie doch auch nicht.
    Ist das jetzt verständlich, oder rede (schreibe) ich grad wirres Zeug?


    Und ja - du kannst stolz darauf sein, was du schon geschafft hast. Und ich bin mir sicher, du (wir) werden auch die neuen Stürme überstehen und irgendwann wie Phönix aus der Asche daraus hervortauchen.


    Alles Liebe, :24: dich zurück
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Schnee,
    ich hoffe, dass du weiterhin allen Sturmfronten, die dir ins Gesicht geblasen haben, getrotzt hast und dass es dir - den Umständen entsprechend - gut geht.
    Möchte dir hier einfach nur ganz liebe Grüße hinterlassen und dich wissen lassen, dass ich immer noch gerne an unsere Gemeinsamkeiten und an deine aufmunternden Worte denke.
    :2: von Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • *freu liebe Dschina,
    vielen Dank für deine Zeilen. Freilich hab auch ich oft an dich gedacht und an all die lieben Leute hier im Forum. Zum Schreiben komme ich wenig, lese dennoch ab und an ein paar Einträge, die auch mir immer noch Mut und Kraft geben.
    Über drei Jahre bin ich nun Witwe und mein Gedankenfokus hat sich mittlerweile weg vom Verlust, weg von der Trauer, hin zum eigenen, neuen Leben entwickelt. Es klingt egoistisch, ist es aber nicht: heute bin ich mir wichtig und mir ist wichtig, dass es mir gut geht, ohne meine Kinder und meine Freunde, Familie und nicht zuletzt das Leben mit meinem Mann zu vergessen. Zurück zu denken an frühere Zeiten erfüllt mich mit Dankbarkeit, Stolz und Zufriedenheit.
    Viel ist geschafft, viel ist zu meistern. Bad ist fertig - Küche ist das nächste Projekt, *smile.
    Ich kann mich auf mich verlassen - eine Lehre die ich aus der schweren Zeit gezogen habe. Und ich habe eine Handvoll unerschütterlicher Freundschaften. Diese Sicherheit wünsche ich jedem und jeder Trauernden. So schwer es auch fallen mag, lasst euch auf euer neues Dasein ein und ihr bekommt tausende kleine Glückssterne. Man muss nur lernen, sie zu finden und zu sehen.
    Will damit sagen, dass es wichtig ist, weiter zu machen und niemals zu erwarten, dass die Trauer komplett weggeht. Der Umgang mit ihr muss gelernt werden, sie muss als Begleiter akzeptiert werden und sie verliert ihren Schrecken.
    schnee

  • Liebe Schnee, liebe Dschina,


    es hat mich beruehrt dass Ihr beide nach ordentlicher Zeit-Pause (zumindest was ich in diesem Thread sehen kann) wieder auf einmal da seid. Es ist schoen dass Ihr das seid, aber es macht mich auch neugierig. Aber vielleciht hab ich einfach auch nur einen anderen Rythmus... ich brauche Input praktisch fast jeden Tag, um weitermachen zu koennen.


    Den Schrecken verlieren, das ist ein guter Ausdruck. Ja. Weiss nicht. ICh hab irgendwie nie den Schrecken komplett verloren, be meiner Mutter die an Krebs gestorben ist, bei meinem Zwillingsbruder der bei einem Autounfall ums Leben kam, und jetzt bei Rob meinem Mann... seltsam aber ja ein Teil 'Schrecken' ist irgendwie immer bei mir. Aber genausowie das Opposite, der ultimative Wunsch zu leben, dazusein... Ist das paradox oder nur wie ich die Welt sehe? Bei mir pendeln die Gefuehlsgegensaetze ganz schoen... keine Ahnung warum...


    Alles Liebe


    Sandra

  • Liebste Sandra,


    ich kann Dich nur bestärken was Deine Gefühlswelt betrifft, wenn es darum geht immer wieder zwischen zwei Welten zu pendeln. Auf der einen Seite das Trauma einen geliebten Menschen verlohren zu haben - auf der Anderen leben zu wollen. Würdest Du die Zeit und den Kopf frei haben um meine Postings zum Thread "Verdrehte Welt" lesen, würdest Du verstehen warum ich Dir Deine "paradoxen" Emotionen sehr gut nach empfinden kann. Warum mir heutzutage auf einer Seite der Neuanfang recht einfach gefallen ist - auf der anderen mir aber irre schwer fällt.


    Mein Vater verstarb vor recht vielen Jahren, aber das hat mir niemals den Schrecken genommen wie er starb, und ermutlich wird mir selbiges passieren was den Tod meines Mannes betrifft. Sicherlich ist es grausig wenn plötzlich die Polizei vor der Tür steht, aber wenn man einen Menschen auf seinem letzten Weg begleitet hat vermute ich das sich diese Erfahrung für immer in die Erinnerung einbrennt. Weil es eben eine so irre intensive Zeit ist in der alle Emotionen auf völligen Overdrive geschaltet sind.


    Anbei gesagt glaubte ich gut aus dem Gröbsten gekommen zu sein blos um zu entdecken das der Hospiz Besuch (wegen der Gedenkfeier) immer schwerer auf mir lastet umso näher dieser Termin rückt. Kann immer weniger an Anderes denken und z. Z. hat alles Andere komplett an Priorität verlohren.


    Dir und den anderen Lieben eine gute und erhohlsame Nacht mit jeder Menge Kraft tanken für einen neuen Tag,


    Hanna