Mein Sohn ist tot

  • Mein Sohn ist vor 3 Jahren an einem epileptischen Anfall gestorben, im Alter von 35 Jahren.

    Wir hatten immer Angst, dass wir an seinem Gran stehen müssten.

    Und dann ist es wahr geworden.

    Ein Alptraum, vor allem die Umstände.

    Wir waren auf Teneriffa ich hatte schon beim Frühstück ein komisches Gefühl. Und dann konnte ich ihn nicht erreichen. Freunde von uns haben dann die Feuerwehr alarmiert, das konnten wir nicht aus dem Ausland machen. Und dann saßen wir auf dem Sofa und warteten.

    Bis die schreckliche Nachricht kam, Philipp ist verstorben, da konnte ich nur noch schreien... die Nacht war furchtbar, nur geweint.

    Bis heute tut es so weh...

  • Liebe Petra,


    du hast es geschafft jetzt ein eigenes Herzenshaus fuer Phillip einzurichten.

    Es werden dir jetzt sehr, sehr viele Trauernde schreiben...

    ja, das tiefe bittere Gefuehl des weh tun bis heute kann nicht anders sein.

    Wie du ja jetzt erst schreibst ist es fuer mich noch mehr "nachvollziehbar"

    Ihr wart in Urlaub und du konntest nicht reagieren....

    Das ist einfach sooooo unendlich tragisch und ja nährt die Schuldgefuehle ...


    Es ist nie eine Phrase hier

    das wir alle schreiben

    "willkommen in einem Forum wo eigentlich keiner sein möchte"


    Jetzt bist du hier

    und

    wirst uns vielleicht mehr und mehr von Phillipp und seinem Leben erzählen und deinen Gehuehlen DANACH...

    Fuehle dich auch jetzt hier nocheinmal von mir

    herzlichst mitfuehlend begruesst und wenn du es dir vorstellen kannst sanft umarmt

    Sverja

  • Hallo liebe Petra

    Die Welt, die wir kannten endet, wenn das eigene Kind stirbt. Was bleibt ist Schmerz, Verzweiflung, Chaos - im Inneren wie im Äußeren.

    Gerade Mütter fühlen sich oft schuldig, war es doch ihre Aufgabe das Kind zu beschützen. Da macht es keinen Unterschied, ob das Kind drei oder 35 Jahre alt wurde. Mein Kind ist jetzt 26. Gegangen ist sie mit 24. Ich zähle weiter, denn sie existiert für mich weiter.
    Auch ich schrie bei der Nachricht. Ein Urschrei, mit nichts zu vergleichen. Sehen konnte ich nichts mehr, alles war schwarz.

    Ich hoffe, du erzählst uns von deinem Jungen und liest bei uns, wie es uns erging und findest dich hier irgendwie wieder. Mir und anderen hat das sehr geholfen. Hier wirst du nie lesen, dass es nun genug ist mit der Trauer. Es hilft ein wenig nicht allein zu sein. Und man liest viel von Bewältigung, von guten Tagen, von wiederkehrendem Gefühl von Freude (manchmal zumindest). Hier gibt es sehr viel Leid. Aber eben auch viel Zusammenhalt und Verständnis. Auch Missverständnisse gibt es. Aber wir sind eben echt. Und nicht perfekt.

    Liebe Grüße
    Elster

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Liebe Petra

    fühl dich Willkommen hier bei uns ❤️‍🩹 es ist „gut „ das du uns gefunden hast.

    Hier kannst immer alles schreiben was du möchtest, alles ist wichtig und alles ist richtig🙏

    Auch ich bin eine Mama mit halben Herz, Robin ist am 18. November 2020 ins Nimmerland geflogen … da war er 21 jetzt ist er 25. Auch für mich existiert mein Sohn weiter, wenn auch anders aber nicht weniger verbunden mit mir.

    Fühl dich samft umarmt

    Mel ❤️‍🩹💫

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Petra,

    Auch von mir ein liebes willkommen hier. Ich bin auch erst seit 4 Wochen hier, mein Sohn ist am 23. November gestorben.

    Hier hört immer jemand zu und man hat nie das Gefühl, es ist zu viel Trauer, nie zeigt jemand Unverständnis. Ich hoffe dieses Forum kann dir helfen.

    Liebe Grüße

    Wolfstaenzerin

  • Liebe Petra,

    leider hat auch dein Schicksal dich jetzt hierher geführt. Hier wollte keiner von uns jemals sein und doch sind wir hier. Es ist so verdammt hart, tut so unendlich weh wie sonst nichts auf der Welt.

    Man hat ein anderes Leben, hat ein zerrissenes Herz und möchte da sein wo das geliebte Kind nun ist. Christoph ist jetzt 2 Jahre, 4 Monate und 14 Tage in seiner Welt.

    Höllenzeit.

    Er hatte Corona, trotz Impfung, und kam einfach nicht mehr auf die Beine. Plötzliche Luftnot, Verdacht auf Herzinfarkt, Pankreatis, Künstliches Koma, Sepsis..... Es war einfach nicht aufzuhalten. Er musste mit 38 Jahren gehen. Zum Schreien hatte ich keine Kraft. Von der Intersivstation bin ich regelrecht geschlichen. Das Gehen fiel so schwer. Ich dachte nicht das ich die Fahrt vom Krankenhaus nach Hause und alles was dann kann, überleben würde. Jetzt ist diese Zeit bis heute vergangen. Ein ganz zarter Schleier liegt über allem. Doch wehe es kommt auch nur ein sanftes Lüftchen.....der Schleier zerreißt sofort.

    Petra, wir leben mit diesem Schmerz, der unbeschreiblich ist, ich weiß.

    Jeder Tag ist anders. Ich bin immer froh, wenn es Abend ist. Dann bin ich Christoph wieder ein Stück näher gekommen. Sie warten auf uns.

    Bleib hier. Schreiben hilft.

    Herzlichst Kathi

  • Die erste Woche war so unnatürlich.

    Als wir an Philipps Sarg bei seiner Aufbahrung standen, haben meine Tochter und ich ihn lange an den Händen gehalten. Die wurden dann ja langsam warm. Wir konnten es nicht begreifen, dass er tot war. Am liebsten hätten wir ihn mitgenommen und in eine Gefriertruhe getan, dann hätten wir ihn zumindest immer ansehen können. Total verrückt..

    Wir beide hatten die ersten Tage auch so einen schwarzen Humor. Meine Geschwister und Freunde kamen, dann haben wir beide gesagt, was wollen die alle, ist was passiert.

    Oder wenn sie gingen, haben wir gesagt, Philipp komm, verabschiede dich ordentlich. Mein Mann konnte diese Art Humor nicht ab, aber uns hat sie zuerst etwas geholfen.

    Als aber das Begreifen mehr kam, kam auch der Schmerz wie ein Hammer.

    Dann konnte ich nicht mehr schlafen, habe nächtelang geweint.

    Kurze Zeit habe ich ein Medikament genommen, unser Hausarzt ist ein alter Nachvar und war sehr verständnisvoll.

    Das hat dann auch wieder etwas geholfen.

    Es tut gut, hier zu schreiben und zu wissen, dass die anderen mitfühlen können, weil sie ähnliches erlebt haben.