Meine Frau verstarb Ende Februar, eine Welt ist zusammengebrochen

  • Lieber Hartmut,


    zur Trauer um Deine liebe Frau kommen dann auch noch viele unangenehme Termine. Die Angst vor der Zukunft ist ganz normal. Das Leben um einen herum geht weiter, aber selber verspürt man Stillstand, man kann das alles noch nicht fassen. Ich wünsche Dir dass bei den Ärzten alles gut geht und Du einen verständnisvollen Psychotherapeuten bekommst. Vielleicht kannst Du ja mal nach einer Trauerbegleitung schauen, die kirchlichen Träger bieten sowas an.

    Alles Gute, lieber Hartmut

  • Ach ihr Lieben,

    danke für Eure lieben Zeilen, ich glaube meine Welt bricht immer mehr zusammen, vielleicht habe ich jetzt auch noch durch meine Worte einem anderen lieben Menschen weh getan der die letzte Zeit viel für mich da war, mir zugehört und mit mir geredet hat. Warum das alles, das Leben ist so ungerecht. Man möchte am liebsten gar nicht mehr da sein.


    Liebe Grüße Hartmut ;(

  • Es ist leider schnell passiert, dass man andere vor den Kopf stößt ohne es zu meinen. Vielleicht geht entschuldigen noch? Du bist jetzt nicht mehr der, der du warst und die Verwirrung ist anfangs wirklich maximal.
    Am wichtigsten: Verzeih dir selbst!

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Lieber Hartmut,


    Es tut mir so sehr leid, dass deine geliebte Frau gehen musste.


    Ich kann dich auch sehr gut verstehen. Nicht nur der über alles geliebte Mensch ist für immer weg, die ganze gemeinsame Zukunft, unsere ganze Welt ist unwiderruflich zusammen gebrochen. Mir geht's genauso. Meine Welt ist vor 14 Wochen untergegangen, als mein geliebter Mann von einer Minute auf die andere gestorben ist.

    Das Leben ist wirklich schrecklich ungerecht und gemein. Ich hadere auch sehr oft damit.


    Aber wenn du jemanden versehentlich verletzt hast, dann rede mit ihm/ihr doch nochmal darüber, wenn's geht. Die meisten Menschen werden dann bestimmt verstehen dass du in einer absoluten Ausnahmesituation bist und das nicht wolltest.


    Ganz liebe Grüße, Mauseline

  • Lieber Hardy,


    es ist doch erst etwas mehr als 2 Monate das ist gar keine Zeit für nichts absolut nichts.


    Natürlich steht alles still für uns aber nicht für alle anderen, für Sie geht es ganz normal weiter.


    Du wirst bemerken die Zeit hat keine Bedeutung sie läuft für uns völlig anders.

    Das gibt sich wieder aber es dauert.


    Wenn Du jemanden ausversehen vor den Kopf gestoßen hast, dann sprich mit demjenigen, sag ihm das es Dir leid tut und das Du momentan in einer Ausnahme Situationen bist wo Du nicht immer klar reagieren kannst.


    Sowas kann passieren, wenn derjenige bis jetzt für Dich da war und Dich verstanden hat wird derjenige auch bestimmt verstehen.


    Einen Versuch ist es allemal wert.


    Vlg. Linchen

  • Guten Morgen,

    heute hat meine Tochter Geburtstag, der erste ohne ihre Mama. Sie sagte vorhin am Telefon das es sich ganz anders anfühlt wenn sie nicht mehr da ist, alles so traurig. Mein Tag fängt heute auch nicht gut an, wer weis was das wieder wird, ob ich mich aufraffen kann um was zu tun.

    Gestern hat mich eine Arbeitskollegin aus dem Büro angeschrieben wie es mir geht, ich hab mich gefreut das jemand aus der Firma nachfragt. Es ist schon komisch das kein anderer sich mal meldet, wie heißt es "aus den Augen, aus dem Sinn". Man sitzt hier alleine mit all dem ganzen Papierkram was noch zu erledigen ist, es nimmt kein Ende, nur noch Belastungen, die einen auch noch fertig machen. Ich hoffe ich komme klar damit.


    L.G. Hartmut

  • Liebe Hartmut. Das Forum leistet einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der jetzigen schwierigen Zeit. Ich schreibe bewusst, einen kleinen. Es gibt Ereignisse im Leben eines Menschen, wo er die Nähe eines anderen braucht. Ich habe es auch schon erlebt, dass dann plötzlich keiner mehr kommt oder mal anruft.Dann sitzt man auf seiner Bettkante und weint.Die Last wird immer schwerer. Hier im Forum möchte man manchmal losgehen, um einen Menschen zu trösten.Leider geht es nicht. Aber vielleicht trösten manchmal auch geschriebene Worte. Als mein Sohn starb, hatte ich meine beiden Töchter und meinen Enkel. Sie haben den ganzen Papierkram erledigt. Leider sind in unserer heutigen Zeit die Menschen nicht mehr an einem Miteinander interessiert. Jeder wuselt für sich und will " nicht gestört " werden. Die Medienvielfalt setzt noch einen drauf. So wie es mir scheint ,schaffst du es auch alleine. Es ist so ein Bauchgefühl. Ich kann es gar nicht erklären. Ich lese öfter mal im Forum. Du bist nicht alleine , es gibt viele verzweifelte Menschen. Ich kann dir nur sagen, es kommen wieder bessere Tage. So war es bei mir auch immer. Ich wünsche es dir aus dem fernen Berlin. Christine.

  • Liebe Christine,

    sicherlich helfen auch die geschriebenen Worte, jeder der hier im Forum schreibt weis wie es einen Menschen geht der einen schweren Verlust hatte. Dieses ganze drumherum was hinterher kommt das ist teilweise sehr schwer, man fragt sich manchmal was das alles soll, man ist in Trauer und da kommt immer mehr auf einen zu was zusätzlich belastet. Ich werde mir Mühe geben das alleine zu schaffen auch wenn es schwer fällt.

    Es gibt ja schon Tage die besser sind, aber die nicht so guten Tage überwiegen eben. Ich rede auch viel mit meiner kleinen Hündin und manchmal hab ich das Gefühl sie versteht mich auch.

    Berlin ist doch gar nicht so fern.


    L.G. Hartmut

  • Lieber Hardy24,


    für Deine Tochter ganz schlimm das kann ich absolut nachvollziehen, kenne ich.


    Ja dieses ganze bürokratische was da kommt ist einfach nur Hölle man hat eigentlich überhaupt keinen Kopf dafür und den braucht man aber geschweige das man sich konzentrieren könnte.

    Wir kennen das alle.


    Mach einfach in Ruhe eins nach dem anderen.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Linchen,

    ja das stimmt, man hat eigentlich dafür gar keinen Kopf, es nervt einfach alles. Vielleicht sollten die sich da oben mal eine einfache Lösung einfallen lassen um Trauernde nicht mit so einem Kram zu belasten.

    Meine Tochter ist wieder etwas erleichtert, die OP ist gut verheilt, sie kann wieder viele Bewegungen machen und kann vielleicht bald wieder ihren ICE fahren, endlich wieder arbeiten.

    Ich hoffe das ich morgen einen besseren Tag habe.


    L.G. Hartmut

  • Lieber Hardy,


    wenn es so wäre wäre es schön, doch das wird kaum passieren.

    Leider.....ich muss sagen Papa und ich haben wirklich gute Unterstützung bekommen sogar in der Corona Situation denn da ist es ja passiert.


    Es gibt auch Anlaufstellen dafür heute dürfte es wieder wesentlich einfacher sein als zu Corona Zeiten.


    Ich wünsche Dir viel Kraft das schaffst Du ganz sicher.


    Gut das es bei Deiner Tochter so gut gegangen ist.

    Wohnt Sie denn weit weg?


    Ich bin ganz in der Nähe von meinem Papa gehe fast jeden Tag zu ihm.

    Bis letztes Jahr April war ich jeden Tag bei meinen Eltern immer Mittagessen.

    Mein Chef ist aber in Rente gegangen und ich musste mir ne neue Stelle suchen.

    Da klappt das Mittags nicht mehr aber Di. und Mi. und Fr. bin ich immer bei Ihm.

    Oft auch noch einmal am Wochenende.


    Vlg. Linchen

  • Jeder Tag ohne meine Frau ist ein schlimmer Tag, nun sind schon 8 Wochen vergangen da wurde Sie beerdigt, ich habe Abschied genommen von ihr, für immer, sie wird nie wieder da sein. Irgendwie muss ich nach vorne schauen und hoffen das ich noch viele Jahre ein Leben ohne sie führen kann was mir wahrscheinlich sehr schwer fällt. Wieder ein Tag mit viel Tränen ist vergangen und der nächste Tag wird wieder viel Tränen mit sich bringen, der Tag an dem sie von mir gegangen ist. Ich kann mich glücklich schätzen das ich Menschen in der Umgebung und im Forum habe die mir Halt geben.

    Die ganzen Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist man gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen, es war nicht immer einfach. Jetzt kurz bevor man das Rentenalter fast erreicht hat und gemeinsam den Ruhestand genießen wollte gab es diesen schweren Schicksalsschlag, warum nur, warum sollte das alles nicht mehr sein?


    L.G. Hartmut

  • Lieber Hartmut,

    dieses "warum"...Es ist sa und will nicht weichen. Auch nach fast 2 Jahren nicht. Wir hatten auch schon für die Rente geplant, umsonst...

    Bei dir sind "erst" 8 Wochen seit dem traurigsten Tag deines Lebens vergangen. Du, wir alle brauchen viel Zeit. Ob wir es je verstehen sei dahingestellt. Ich wünsche dir viel, viel Kraft. Zwinge dich zu nichts, lass alles zu. Unsere Welt hat sich komplett gedreht. LG Billi 🌻