Über 8 Monate ist es her...

Hey Leute!

Etwas mehr als 8 Monate sind nun vergangen seit sich mein Leben schlagartig geändert hat. Ich weiß ich habe lange nun lange nichts von mir hören lassen. War zwar einige male im Forum jedoch konnte ich nicht schreiben.

Ich weiß auch heute nicht genau was ich schreiben soll, nur dachte ich sollte ich wieder einmal von mir hören lassen. Ich hoffe euch geht es alles einigermaßen gut.....

Gott, der Juli neigt sich dem Ende zu.. die Zeit verrinnt wie im Fluge die Welt dreht sich für mich abnormal schnell, zu schnell, viel zu schnell.
Und die Sehnsucht in mir wächst und wächst. Man sagt es würde leichter es würde erträglicher. Das Gegenteil ist der Fall. Vielleicht ist was Wahres dran wie alle sagen es würde besser wenn man den einen Schritt der Trauer, welche die meisten gleich direkt nach dem Verlust durchmachen, wenn man den einen Schritt getan hat würde es dann von Tag zu Tag ein kleines Stückchen erträglicher. Den Schritt habe ich nicht gemacht und zwischendurch lief auch alles relativ. Bis es wieder begonnen hatte vor mehr als einem Monat, die Probleme mit dem Kreislauf, das nicht durchschlafen, die Laune meiner Tochter hat sich mit meinem Einbruch wieder enorm verschlechtert mir gegenüber...

Es ist alles so sinnlos... ich meine ich bemühe mich den Gemüsegarten zu machen, den Rasen und den Haushalt.... aber nicht so wie ich es gerne hätte, ständig bleibt was liegen, ständig keine Lust immerzu müde, gereizt genervt frustriert..... aber wenigstens glaubt mein Umfeld es ginge mir gut....
Aber nein es wird schwerer von Tag zu Tag wird es schwerer, ... schwerer den Schein zu waren, schwerer jeden ins Gesicht zu lachen, schwerer mich zu motivieren, schwerer positive Dinge zu erkennen. Auf die Frage wie es mir geht, lache ich meist und sage aus spaß : mit den Füßen und bei dir??? Diese Aussage amüsiert die meisten und damit muss ich sie nicht belügen und sie denken es wäre alles ok....
Aber ich bin ein Wrack. Leer, zornig, und ohne jeden Plan. Es sind Ferien und ich hatte eigentlich vor in meinem Urlaub mit meiner Tochter zwei drei Tage weg zu fahren. Aber eigentlich möchte ich nirgends mit ihr hin.... es ist so schwer sie bei Laune zu halten sie versteht es nicht wenn ich ihr versuche zu erklären warum ich derzeit nicht all zu gut drauf bin. ich möchte dass sie Spaß hat und auch schöne Dinge mit mir macht. Dabei kann ich sie kaum in den Arm nehmen. ich meine ich tu es und wir kuscheln auch vor dem Tv oder so... aber eigentlich will ich keine Nähe... Nähe, vertrauen und Liebe haben mich doch erst in diese Lage gebracht. Ich arbeite im Gastgewerbe da bin ich ständig mit Leuten und spiele meine Rolle, aber privat merke ich ziehe ich mich mehr und mehr zurück.... Belüge alle und spiele ihnen etwas vor... nur um nicht diese Blicke zugeworfen zu bekommen. Mein Vater will auch nur helfen und ist hin und wieder bei mir und sagt mach das so oder dies und jenes. ich lächle wie immer machs dann erst so wi ich glaube. dabei will ich ihm sagen, Gott verdammt lass des meine Sache sein, misch dich nicht ein und waaaaaaaaaa

er fehlt mir so sehr... jeden tag mehr.... ich bin so zornig auf alles am allermeisten auf mich selbst... meine Gedächtnislücken was die Zeit vor dem Unfall bzw die Wochen nach dem Unfall betreffen sind noch immer da. im Gegenteil jetzt ist es nicht nur diese Zeit sondern ich habe in letzter Zeit immer mehr und mehr Probleme mir Dinge zu merken und habe ab und an richtige Blackouts... ich hasse es Pärchen zu sehen... ich Träume ständig Dinge die nicht normal sind... wie zb das mein Kind mit dem Schulbus verunglückt oder wir beide einen Autounfall haben wo ich überlebe und sie nicht... lauter krankes Zeug... aber nach wie vor keine Träume von ihm... und dann is noch die Sache mit der letzten gemeinsamen Zeit die ich mit ihm verbracht habe. Es bringt mich fast um das das letzte was wir taten ein Streit war... und ich kann dieses Gefühl nicht abstellen. sovieles was anders gemacht hätte werden können. sovieles was ich heute besser machen würde. sovieles was mich erdrückt weil ich es nicht mehr tun kann. soviel wut soviel angst und soviel selbsthass... sovieles was falsch ist.. und keine Ahnung was wie wann warum... Planlos.... Lustlos...

tut mir leid keine Nachricht voller Freude und so zu schreiben.

Hallo Leute!

Ich hab mir eure Beiträge heut einmal mit Ruhe durchgelesen. Und nun die Lösung mag für euch vlt recht einfach klingen.
Wo genau soll ich nun anfangen. Nach dem Unfall der beiden musste ich leider feststellen dass sehr viele der sogenannten Freunde doch nur auf Tratsch aus waren. Ich bin ein Mensch der ohnedies schon immer misstrauischer war und länger gebraucht hat um Freundschaften aufzubauen. Und wenn sich dann einige lange Freundschaften sich plötzlich als keine rausstellen ist dies nicht so einfach. Es wird soviel geredet. Zwar nicht mehr soviel über den Unfall selber aber über mich..... Ich bin Kellnerin hier im Ort und stehe seit nun genau 9 Monaten über den Dingen. Ich ignorierte das Gerede über den Unfall. die Spekulationen, Unterstellungen und Gerüchte. Weil ich ja weiß dass so ein Ereignis nun mal ein solches Gerede mit sich bringt. Ich war stets höflich stets freundlich und habe das Thema schnell gewechselt. Nicht nur wegen mir auch wegen seiner Familie und weil ich ihnen nicht noch mehr Stoff geben wollte. Immerhin wird einem dann e ein jedes Wort im Mund umgedreht.
Aber nachdem das Gerede über den Unfall sich ein wenig gelegt hat, rollte die nächste Welle an. Ich komm mir vor ich wäre unter ständiger Beobachtung. mit wem redet sie was tut sie.. immer wieder sind Idioten dabei, die mir irgendwelche Liebhaber, neue Partner oder Affären aufschwatzen wollen. Nein sie schrecken nicht einmal davor zurück mir Affären mit Verheirateten aufzuschwatzen die doppelt so alt sind wie ich.
Da ich im Gastgewerbe bin in einem kleinen Ort verbreiten sich solche Dinge schnell und das führt zu bösen Blicken anderer sogar ein zwei Gäste kommen nicht mehr wenn ich Dienst habe. und da frage ich mich warum das alles. Warum tun sie das? schadet ja sogar unserem Lokal irgendwann. Meine Chefin sagt ich solle nicht drauf hören. Aber wie lange wird das so gehen? Was wenn sie merkt dass wegen mir ein zwei Leute nicht mehr kommen. Wir sind ein Zwei-Mann-Betrieb da ist man auf seine Kundschaft angewiesen.....
Darum kann ich mich auch nicht wehren dagegen.... Meine Schwägerin sagt ich solle mich nach einem anderen Job umsehen. Aber warum???? Die Arbeitszeiten hier sind perfekt für mich als Alleinerziehende Mutter.... warum sollte ich das aufgeben???? Dies und die Tatsache dass man den meisten Leuten nicht trauen kann ist der Grund warum ich den Schein ware es würde mir gut gehen.

Ausserdem würde es niemand verstehen wenn ich nun 9 Monate später auf einmal anders bin.... es würde keiner Verstehen dass ich im Grunde meine Trauer noch immer nicht rausgelassen habe. wenn ich es damals nicht konnte wie solln die dass verstehen? Also kann ich es nach außen nicht....und über ihn zu reden dass wollen die meisten nicht.....
Meine Familie macht sich dann nur noch mehr Sorgen um mich wenn ich ihnen alles erzählen würde was in mir vorgeht...
Für die ganze Welt ist dieses Thema eigentlich abgeschlossen. Es war es geht weiter..... aber es geht nicht so weiter als wäre das nicht gewesen als wäre wieder alles ok..... und seine Familie??? die haben doch selbst zu kämpfen denen würde ich mit meinen Dingen nur noch mehr aufbrummen.....

Also ist die Lösung vlt doch nicht so einfach....

und was meine Tochter betrifft....... Sie versteht es nicht wenn ich ihr versuche zu erklären wie sehr er mir fehlt wie sehr sie mir fehlen... Die Welt meiner Tochter dreht sich eben normal weiter. Und das Problem ist dass ich keine Nähe ertrage... ich meine ich Liebe meine Tochter.... aber mit jedem mal wo ich jemanden begrabe der mir etwas bedeutet (mein Bruder, ein sehr guter Freund, und nun meine Liebe...) mit jedem mal fiel es mir schwerer nähe zu zulassen. Und nun ist es mir fast unmöglich nähe zuzulassen. Nähe, vertrauen, Liebe, das alles macht verletzlich,... und die angst in mir wieder jemanden zu verlieren ist derzeit einfach zu groß.... viel mehr kann ich einfach nicht aushalten. und ich weiß doch das es nicht richtig ist... aber ich kann mich gegen dieses Gefühl keinen an mich ran zu lassen einfach nicht wehren. ihr könnt es vlt nicht verstehen... aber ja es fällt mir sogar schwer die nähe meiner Tochter zuzulassen. ich will es doch gar nicht aber es ist da...

ihr sagt mir ich solle mich öffnen andere dran teilhaben lassen. Wie????? Wie denn??? ich kann nichts dafür das ich die Nähe anderer derzeit nicht ertrage dass ich am liebsten niemanden zu lieb haben will....... es ist da und ich kann es nicht abstellen.... ich weiß es macht mich derzeit zu einem Menschen der noch mehr allein ist als er sein müsste aber ich komm aus dem Teufelskreis nicht raus.... ich hatte ein längeres Gespräch vor kurzem mit meiner Schwester und prompt ist sie auch ein Teil meiner Alpträume....

Also nein für mich ist die Lösung derzeit leider nicht so offensichtlich..

Hallo Leute!

So heute erster Schultag.... endlich, neun Wochen Ferien sind eindeutig zu viel...

FLORIANM: Es ist nicht wichtig worüber ich mit meiner Schwester geredet habe, mir gings nur darum dass egal welchen meiner engen Verwandten oder Freunde ich um mich habe, mich plagen danach immer solche Träume, darum ist es mir mittlerweile lieber wenig Kontakt zu ihnen zu haben.

AMITOLA, MARSUE: Ich kann mich nach wie vor nicht mit dem Gedanken anfreunden mir professionelle Hilfe zu suchen.

Obwohl mich das ganze ohnehin jeden Tag beschäftigt, hab ich es noch immer nicht geschafft "die Trauer" zu zulassen. Ich meine ich kämpfe ja ohnehin jeden Tag mit den Auswirkungen des Unfalles und den darauf folgenden Veränderungen im meinem, unserem Leben. Ich weiß auch dass das ständige aufschieben des Verarbeitens, der Gefühle, Gedanken und dem Prozess des Loslassens, ich weiß dass es nicht gut ist . Aber irgendwie schaff ich es nicht diesen Schritt zuzulassen. Ich habe dieses ganze (ich sag einfach einmal Paket) Paket gleich nach dem Unfall von mir weggeschoben. Dachte noch für einige Zeit ich könne stolz auf mich sein, es so gut hinbekommen zu haben. Aber mittlerweile weiß ich dass ich es noch weniger loswerde wenn ich es vor mir herschiebe als wenn ich das "Paket" anpacke, öffne und bearbeite. Aber ich komm nicht ran... es scheint soweit nach hinten gerutscht zu sein in meinem Kopf dass ich nicht rankomme.... Und ja immer wieder finde ich Gründe dass der Zeitpunkt dafür nicht passt. Klingt blöd ich weiß... Aber wann passt der Zeitpunkt dafür auch. sind wir uns mal ehrlich. Ich hab es geschafft es von Anfang an des ganze von mir Fern zu halten, vlt zu fern, aber wenn ich es geschafft habe es aufzuschieben warum auch nicht den Zeitpunkt bestimmen wann es an der Zeit ist dann wirklich zu verarbeiten, aufzuarbeiten, loszulassen. Und selbst wenn ich mir denke es wäre an der Zeit dafür... auch Kommando geht dass dann auch wieder nicht.
Es ist ein unausweichlicher Prozess und doch wehre ich mich dagegen, obwohl ich weiß dass vlt einiges einfacher werden würde. Aber es wird dann so entgültig. ... naja auch dieser Satz klingt wie von einer Irren geschrieben. immerhin ist es seit fast 10 Monate real. Und doch gibt es so viele Momente am Tag wo man denkt und macht als würde er zurück kommen.

Nun gut ich werde erstmal meine Tochter ins Bett bringen und die Küche aufräumen vlt bin ich ja danach noch einmal online.

Liebe Amitola!

Ansatz ist gut.... Das ist ein Teufelskreis aus dem ich nicht heraus kann.. einerseits auch nicht will... andererseits tut mir dieser Zustand auch nicht unbedingt gut... ist wie verhext... wie man es tut ist es verkehrt

Hallo!

Als erstes möchte ich mich einmal bei allen bedanken für ihre Anregungen, Tipps bedanken welche ihr mir hier immer gebt. Es ist schön dass es dieses Forum hier gibt. umso erschreckender ist es hin und wieder auch dass man sich hin und wieder erwischt dass man sich hier versteckt. Warum funktioniert es hier aber in der "echten" Welt da draussen nicht? Natürlich weiß ich dass es um einiges leichter ist zu schreiben und sich nicht gegenüber zu stehen. Aber es gab bestimmt eine Zeit damals wo es funktioniert haben muss. immerhin gibt es solche Foren und das Net bei weitem nicht so lange als und Menschen. Warum ist es soooo schwer geworden sich auf seinen nächsten ein zu lassen.. Egal ob Nachbarn, Freunde oder Familie... Nicht falsch verstehen jetzt ich verstehe mich gut mit all meinen Nachbarn und so.. Aber eben nur oberflächlich.

Nungut dass war nur gerade etwas das mir beim Einschalten meines Laptops so durch den Kopf gegangen ist....

Die Woche ist nun fast wieder um und tja wie jede Woche habe ich nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen hatte. Ich spiele mit dem Gedanken Silvester vlt im Ausland zu verbringen. ich weiss es ist noch einige Zeit bis dahin aber dennoch... Der Herbst ist im Anmarsch dass heißt mein Geburtstag wird dann auch mal kommen, im Oktober wird es ein Jahr dass wir in dieses Haus gezogen sind... Dann jährt sich der Tag des Unfalles zum ersten mal. Danach der Geburtstag seiner Mutter. Weihnachten will ich erst gar nicht erwähnen...
Hätte nicht gedacht dass ich nach so langer Zeit noch immer am selben Fleck stehe als nach dem Unfall....
Nein das nächste Jahr möchte ich nicht hier in diesem Sumpf aus Erinnerungen und Gefühlen verbringen. und ja ich weiß auch wenn ich Silvester woanders verbringe die Gedanken sind mit dabei. Aber eben nicht die Umgebung....
Aber ein wenig Zeit habe ich ja noch um mir darüber Gedanken zu machen.

Wird heute auch nicht mehr all zuviel schreiben. Ich bin öfter im Forum und verfolge einige Themen und Beiträge... Hab auch einige male begonnen einen Beitrag zu manche Themen zu schreiben. Aber irgendwie werden meine Beiträge immer deprimierend und naja dann lösche ich sie wieder ohne sie abzusenden... Deprimierende Dinge haben wir ohnehin alle zu genüge.

Ich wird dann mal meine liegen gebliebene Hausarbeit angehen. Wünsche alles ein schönes Wochenende
lg kisa

Liebe Amitola!

Pläne sind gut, nur sind es bei mir eher Fluchtpläne aus meinem "Jetzt und Hier" und ich habe auch keine Ahnung ob ich tatsächlich wegfahren werde. Und ist ja nicht so das ich nichts um mich mitbekomme. und eigentlich weiß ich auch was real und was nicht ist. Weiters besitze ich auch das theoretische Wissen, was sich ändern müsste um gewisse Situation in meinem Leben zu wissen. und ich weiß auch dass meine Träume und Wunschvorstellungen nicht real sind. Aber Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe...

Warum ist dass alles so schwer.. Als ob der Unfall selbst nicht schon schlimm genug wäre, nein der Unfall hat eine Welle an Problemen und Veränderungen ausgelöst welche kein Ende nehmen wollen. Dass nicht schlafen, dass nicht klar denken, die Tatsache dass der Unfall das Fass zum überlaufen gebracht hat. und ich derzeit einfach niemanden an mich rann lassen kann.. gar nicht mit Absicht aber dieses Gefühl es könnte wieder jemandem der mir Nahe steht, etwas passieren das ist da und das kann ich nicht abstellen.

und die Tatsache dass es einfach gewisse Dinge gibt mit denen ich über niemanden reden kann.. und eigentlich auch nicht will oder kann oder was auch immer.

so werd heute auch nicht viel schreiben muss schauen dass ich ein wenig mehr schlaf bekomme als es in letzter Zeit wieder der Fall ist. Naja leichter gesagt als getan.

Auf bald