Ich weiss einfach nicht mehr ob ich stark genug sein will

  • Liebe Zauberfeen und Zaubermagiere,


    ja, der Ort ist sehr, sehr schoen, und sehr, sehr traurig.


    Ich bin froh dass es ihn gibt, diesen Ort. Denn er ist in der Naehe des Hauses, unseres Traums. Es ist ein Ort der schoen ist, wo ich hoffentlich auch irgendwann einmal hinfahren kann um mich ihm nahe zu fuehlen, und um bei ihm zu sein, ohne dass es eine Friedhofsatmosphaere ist, und ohne dass es 'nur' traurig ist...


    Denn sonst waere es schwierig fuer mich. Rob hatte mit Holland nur bedingt 'was am Hut', er hat einige Jahre in Schottland und viele Jahre in Belgien gelebt, und mit mir ein paar Jahre in Spanien (er liebte Spanien sehr), und er wollte auch keinen Ort haben mit einem Gedenkstein oder so... Als ich ihn ein paar Wochen vor seinem Tod gefragt habe ob es etwas gaebe was ich wissen sollte wenn er geht, in punkto Beerdigung und Begraebnis, hat er nur gesagt (fuer mich typisch Hollaender): 'when I am gone I am gone, I don't care anymore... I don't f... care. You choose Sandrita'. Tja das war eindeutig.


    Ist schon seltsam was wir da manchmal alles alleine machen muessen oder?


    Sandra

  • Liebste Sandrita,


    das mag zynisch klingen, aber sei froh das er Dir freie Hand ließ was seine Bestattung betrifft, denn leider ist es oft so das sehr spezielle Wünsche in der Realität dann doch nicht verwirklicht werden können. Und das kann in den Hinterbliebenen Schuldgefühle bis ans Ende derer Leben hervorrufen.


    Ich denke da an meinen Mann der sogar niedergeschrieben hatte wie er bestattet werden wollte, welche Musik zu spielen hätte und wer dabei sein sollte. Er wollte eine anonyme Urnenbestattung zum hawaiianischen Lied "Over the Rainbow" haben, und damit fingen die Probleme schon 'mal an. Wegen der Musik wäre eine Zeremonie in der Friedhofskapelle unumgänglich gewesen und wollte absolut nichts Religiöses. So war die Alter-
    native eine stille anonyme Urnenbestattung - aber eben ohne Musik und Kapelle.


    Wie schon erwähnt hatte er mir eine Liste hinterlassen auf der die Namen standen von den Leuten die er gerne anwesend gehabt hätte. Allesamt im Ausland lebend mit nur einer Woche Zeit um Flüge und Hotels zu organisieren. Allesamt mir wildfremd und zum großen Teil überhaupt nicht gut gesonnen. Allesamt noch nie in Berlin gewesen und kein Wort deutsch sprechend. Leute die von mir einen ordentlichen Leichenschmaus er-
    wartet hätten und eine gewaltige standing ovation in seinem Namen. Ehrlich gesagt eine Situation mit der ich mich völlig überfordert fühlte, Was der ganzen Sache auch nicht weiterhalf war das ich Alles schon nach dem Tag seines Todes entscheiden mußte da man ihn nicht mehr als 3 Tage dort behalten konnte. So entschied ich mich mit sehr schwerem Herzen und irren Schuldgefühlen ihm gegenüber für eine stille anonyme Urnenbe-
    stattung bei der nur die Bestatterin, meine liebe Hospizbegleiterin und ich anwesend sein würden. Mein Hintergedanke dabei war ... lieber mikrig, völlig unspektakulär aber von ganzem Herzen als aufwändig und total verlogen.


    Immerhin ... anstatt Musik dröhnte ein riesen Flugzeug über unsere Köpfe in dem Moment wo seine Urne in die Erde gelassen wurde - mehr als standesgemäß für ihn. Und als letzten November die Totengedenksfeier im Hospiz stattfand spielte jemand ein wunderschönes echtes hawaiian-
    isches Totenlied was Nichts mit Dem zu tun hat was oft genug im Radio hoch und runter genudelt wird. Blicke ich heute zurück wieß ich das ich mich damals richitg entschieden hatte, denn noch vor der Bestattung hackte seine Familie schon auf mir herum wegen der erhofften Erbschaft, und die Anderen taten es weil der "Kurzurlaub" in Berlin nun doch nicht mehr zu haben war.


    Liebste Sandrita, was Dich betrifft denke ich das Du Alles goldrichtig machst. Ich glaube Du könnstest ihm seinen letzten Wunsch nicht besser und liebevoller erfüllen weil Du seine Gefühle gelesen hattest ohne das er sie aussprechen - oder gar niederschreiben - mußte.


    Sei liebevollst gedrückt,


    Hanna

  • Aso Ihr Lieben alle,


    morgen sind es genau 6 Monate dass Rob gegangen ist.


    Es kommt gerade wieder in Wellen ueber mich, wie eine dunkle Wolke wie ein etwas wo ich durch muss (nicht freiwillig) und aufatme wenn der Tag hinter mir ist.


    Heute vor 6 Monaten habe ich intuitiv gewusst dass er eventuell nach der Nacht nicht mehr aufwachen wird. Ab fruehen Abend wurde er immer wenig klarer, hat noch gesprochen, aber so ab 21/22 Uhr war er nicht mehr wirklich ansprechbar, er hat allerdings auf meine Beruehrungen und Worte voll reagiert. Ich habe ihm die ganze Nacht die Hand gehalten, er hat meine nicht mehr gehalten.


    Ich habe bewusst keinen Krankenwagen angerufen oder den Arzt. Bevor Rob nicht mehr sprach hat er mehrfach ueber den Tag gesagt dass er 'zero pain' habe (das erste Mal in Monaten dass er das gesagt hat). Das hat mir gereicht. Er war ruhig. Ich hatte eine Heidenangst aber war auch ganz ruhig und war mir sicher dass ich das richtig mache. Ich glaube er hat mir indirekt diese Sicherheit gegeben. Ich habe keine Ahnung warum ich nicht gepanickt habe. Weil ich einige Wochen Zeit hatte und mich der Realitaet gestellt hatte, dass es keine Chance gab, und daher kaempfen nur verlaengerter Schmerz waere? Ich weiss es natuerlich nicht wirklich, es war alles so schnell so grau in grau, veschleiert in all der Traurigkeit, dem Drama, dem Schmerz und dem Trauma was da gerade passierte...


    Soviel Trost sie auf der einen Seite geben, dennoch muss ich sagen sind die Erinnerungen auch echt schrecklich. Ich bin heilfroh dass ich keine Schuldgefuehle habe. Das hat auch damit zu tun dass mir niemand, aber auch wirklich niemand - nicht seine Kinder, Schwestern und Brueder usw. - irgendwie einmal irgendeinen Vorwurf gemacht haben. Gott sei Dank! Wir alle wissen, dass Vorwuerfe schnell gesagt sind, oder selbst wenn gar nicht so gemeint sehr sehr heftig fuer uns sind...


    Thank you, dear Family, that you let me do what I needed to do: to let him go <3


    Ach ist das schwer :-(


    Sandra

  • Liebste Sandra,


    laß Dich erst einmal zärtlichst in die Arme nehmen, denn 6 Monate sind echt keine Zeit die seit Rob's Gehen vergangen sind. Ja, ich kann mir sehr sehr gut vorstellen wie nun immer wieder gewisse Erinnerungen und Emotionen in Dir hochkommen und es warscheinlich auch noch für recht lange Zeit immer wieder tuen werden.


    Meine Liebe, Das was Du erlebt hast ist etwas was man eben nicht so leicht und einfach wegsteckt egal wie sehr bereit man ist in sein eigenes neues Leben überzugehen und die Vergangenheit ruhen zu lassen. Gerade weil es so sehr intensive Momente waren haben sie sich für immer in Deiner Seele eingebrannt und das sage ich Dir nur weil es mir ja auch bis heute immer wieder passiert das seine letzten Wochen und Tage vor meinen Augen wie ein unaufhaltsamer Film ablaufen. Egal mit was ich zu dem Zeitpunkt eigendlich beschäftigt bin. Natürlich ganz besonders intensiv wenn ich mir die Zeit und Ruhe nehme mich sehr intensiv an diese Momente zu erinnern - weil es wieder ein gewisses Datum ist.


    Sehr freut es mich das Du keinerlei Schuldgefühle hast, denn in solch einer Situation kann man ja nur Das entscheiden was zu dem Zeitpunkt Sinn macht und sich richtig anfühlt. Liebste Sandrita, mir worde damals oft genug gesagt das man Nichts falsch machen kann wenn man einen geliebten Menschen auf seinem letzten Weg begleitet so lange man seinem Bauchgefühl folgt. Und aus dem Grund hast Du genau gewußt warum Du nicht einen Rettungswagen gerufen hast.


    Sei liebevollst in Gedanken noch einmal gedrückt und mit einem riesigem Kraftpaket versehen,


    Hanna

  • Liebe Sandra <3


    ...... mir fehlen gerade die Worte.... aber was viel wichtiger ist... ich nehme Dich in meine Arme, dass der Schmerz... die Trauer... die Tränen ... aus Dir rauskommen... fliessen ... umarme Dich weiter... bis alles wirklich alles draussen ist... und Du innerlich wieder ruhiger wirst.... eine tiefe Ruhe in Dich einkehrt......


    Ich muss gerade JETZT an Deine Worte denken... die Du so schön geschrieben hast:


    Spass beiseite, ja genau, er ist in mir, er hat sich mit mir vereint irgendwie, wir sind eins, wir sind nur noch wir...


    how beautiful


    Genau das liebe Sandra.... genau so ist es.... und dieses Gefühl... dieses Wissen wird Dich hoffentlich morgen und schon JETZT begleiten....


    Und liebe Sandra.... Amitola umarmt Dich liebevoll... ist bei Dir und schenkt Dir liebe Energie


    Und liebe Sandra... DU hast alles RICHTIG gemacht....

  • Liebste Sandrita,


    ich gebe Katarina völlig recht was Deine wundervollen Worte betrifft. Ja, es mag völlig skuril klingen aber obwohl zwischen meinem Mann und mir so sehr viel schief gelaufen war und ich so manches Mal vor Wut auf ihn an der Decke geklebt habe ist er dennoch sehr ein großer Teil von mir geworden auch wenn mir das nicht immer gut schmeckt.


    Ich erwarte nicht das Jemand Das jeh verstehen wird aber es ist nun 'mal so, denn letztlich hat ich kein Mensch so intensiv über sehr viele Jahre so beeinflußt wie er und den Menschen aus mir gemacht der ich heute bin. Du magst lachen, wenn ich Dir sage das ich mich oft sehr schwer damit tue dies mir einzugestehen, aber Tatsache ist das er nicht nur meine innere Stärke gut herausgefordert und getestet hatte, sondern aus mir auch einen extrem lebensfrohen Menschen gemacht hat der gerne 9 grade stehen läßt, die Feste feiert wie sie kommen und sehr gut improvisieren kann.


    Liebste Sandrita, ich schreibe nur all Das weil es vermutlich sehr Vielen von uns so ergeht, bzw. das wir erst "danach" merken wie sehr uns unser lieber Gegangener geprägt, geformt und bereichert haben. Möglicherweise einen inneren Reichtum den wir nicht wußten das wir ihn hatten bis wir plötzlich auf uns alleine gestellt waren.


    Ich wünsche Dir sehr sehr viel Kraft für Euren besonderen Tag, wärend im Hintergrund im Radio das Lied "Over the Rainbow" spielt was er sich zu seiner Bestattung gewünscht hatte und sich nicht realisieren ließ. Da hast Du es. Mit diesem nicht in Erfüllung gegangenen Wunsch hat er mich auf indirekte Weise dazu bewegt ihn nie zu vergessen - denn das Lied spielt oft genug im Radio.


    Deine sich auf unsere reale Begegnung riesig freuende Hanna

  • Liebe Sandra!


    Ich bin mit viel Mitgefühl bei Dir bei denem besonderen Tag,der Tag der sich zum 6.mal in dein Leben wieder drängt und ich kann es voll mitspüren ,denn bei mir ist es auch bald soweit das sie ins Licht gegangen ist ,ein halbes Jahr oder eben dieser 6.Tag des Abschied nehmens.
    Viel Kraft und Liebe sende ich Dir in dein neues Leben nach Spanien,wo du stolz sein kannst auf was du dann doch noch alleine Zu Wege gebracht hast ,mit euren Traum om Leben im Süden.


    Feste Umarmung Wolfgang

  • Liebe Sandra, du warst an seiner Seite , hast ihn mit deiner Liebe umhüllt und seine Hand gehalten, damit er den letzten Weg nicht alleine gehen musste.
    Mehr Liebe und Zuwendung gibt es nicht. <3
    Dass du traurig bist an jedem dieser Monatstage, ist logisch und richtig. Ich bin auch an jedem Monatstag deprimiert.
    Da kommen dann all die Sehnsüchte, die gemeinsamen Pläne, einfach der totale Verlust wieder hoch und ich sperre mich da meistens daheim ein und will niemanden sehen.


    Dir ist das nicht vergönnt, weil du ja arbeiten musst und dich daher nicht völlig abschotten kannst.


    Ich bewundere dich, du bist eine Powerfrau und dein Rob ist sicher sehr stolz auf dich und ich wette, dass du das auch spürst. :005:

  • Liebe Monika!
    Es feut mich sehr hier von dir zu lesen dass auch du dich mit Huna beschäftigt hast.
    Meine Frau und ich haben uns auch schon Jahrelang damit auseinandergesetzt, und uns vieles von einer ganz anderen Seite des Lebens gezeigt
    den das ho oponopono hat einzug in unsere Leben gehalten und damit auch uns verändert.
    Den dieses in Ordnung bringen welches dieses poloninäsische Wort bedeutet war für meine Frau bis zur letzten Minute ihres Lebens wichtig,in Ordnung bringen mit Verzeihen ohne Bewertung.
    Sie hat Monate lang vor ihren sicher schon gespürten Tot angefangen jeden mit dem sie ihren Gefühl nach was nicht in Ordnung war zu sprechen und zu verzeihen sehrwohl auch ihr selbst zu verzeihen denn nur so kannst du deinen freien Willen leben
    Für diese Stärke die man dazu braucht und sie mir gezeigt hat wie man sowas auch leben kann werde ich ihr ewig dankbar sein.
    Sie war mir in ihrer Stärke im Leben und in ihrer Stärke im sterben weit voraus.
    ich habe sie immer bewundert wie sie Bewertungsfrei durch ihr Leben gehen konnte, und dann trotzdem so ein Sch.... Krankheit bekommen hat müssen. Das zu akzeptieren und anzunehmen fällt mir unglaublich schwer und macht mich wahnsinnig taurig.
    Momentan fühle ich mich von der hawaianischen Trinity sehr weit entfernt.
    liebe Grüssee an dich monika Wolfgang

  • Hallo Monika!
    Ich würde die Vergänglichkeit des Lebens sicher besser akzeptieren können ,wenn wir unser Leben weit länger miteinander gehen hätten können und gemeinsam alt geworden wären ,aber mit 48 , oder wenn ich sehe wie Kathi leiden muss,da sie ihren Schatz noch viel früher hat ziehen hat lassen müssen.
    diese und die ganzen anderen Schicksale hier im Forum.
    Sie sind für jeden einzelnen von uns sehr schwer zu nehmen, denn die Vergänglichkeit des Lebens ist immer leichter zu sehen nach einem langem erfüllten Leben in Liebe und Geborgenheit, nur leider hat sich dieses Leben nicht ein jeder Ausgesucht
    Und so müssen wir alle einen Weg finden m uns mit unseren Leben zu Versöhnen und zu sehen was wir für uns im Jetzt gutes tun können
    lg Wolfgang :wacko:

  • Lieber Wolfgang <3


    Was mich oft tröstet ist der Gedanke... dass jede Minute.. jede Sekunde so voller Glück war, dass es sich wie Jahre angefühlt hat. Irgendwie steht in diesen Momenten die Zeit still und wird expandiert.....
    Wir hatten noch zusätzlich das Glück, dass wir genügend Geld hatten um 24 h beisammen sein zu können. Dadurch wenn man es hochrechnet ware es viel viel mehr Jahre.... Und egal wie man es sieht... man wird immer das Gefühl haben... auch wenn es 1000de Jahre gewesen wären, dass es einfach viel ZU KURZ war.


    Ich umarme Euch alle liebevoll . :24:


    Katarina

  • Liebe Katarina,liebe Monika!
    Ja es ist mmer zu früh,aber ich will versuchen es für mich nicht zu spät werden zu lassen.
    Zu spät um auf das Leben zu achten das noch auf mich und meinen Kindern wartet,denn das ist jetzt das ,welches mich im Hier und Jetzt jeden Tag aufstehen lässt und in die Arbeit begleitet.
    Heute war nicht viel zu tun in der Arbeit und ich konnte früher abhauen. Also ich nutzte es um bei der Pensionsversicherung vorstellig zu werden um die Waisen pension meines Sohnes zu verlängern ,weil er noch in die Schule geht.man musste eine nr. ziehen und warten,mit Leuten die ich nicht kannte.
    Trotzdem entwickelte sich eine lustige Unterhaltung und ich war zum ersten mal dankbar weil ich auf einem Amt warten musste, und ein wenig fröhlichkeit wieder in mein Leben Einzug hielt.Ich habe diese kurze Zeit genossen und mir gings dann wirklich gut. Jetzt weiß ich das ich wieder mehr unter Leute gehen muss. Dieses zu Hause einmauern muss ich jetzt entlich sein lassen und mehr Unternehmen.
    Hoffentlich schaff ich das.
    Danke für euer geliehenes Ohr
    Ein sich heute besser fühlende Bär Wolfgang 8o

  • Lieber Wolfgang,


    wenn Du wüßtest wie sehr ich mich über den Schritt den Du heute gemacht hast gefreut habe. Auch wenn ich Dir nicht immer schreibe lese und leide ich ja stehts mit Dir mit - und freue mich folgedessen auch sehr wenn Dir etwas Gutes wiederfahren ist, oder Du etwas positives für Dich entdeckt hast.


    Ja, es ist wirklich eine sehr große Herausvorderung das Spagat zwischen Ruhe und Einsamkeit bedürfen, aber auch dennoch Teil des Lebens da draußen sein zu wollen. Ehrlich gesagt wünsche ich mir nichts Größeres als ein paar liebe Freunde mit denen ich mich öfters treffen kann, mit ihnen was zu unternehmen oder das sie mich 'mal ab und zu zuhause besuchen - um eben etwas Leben in die Bude zu bringen. Das Ver-rückte daran jedoch ist das wenn ich 'mal die Gelegenheit habe in Gesellschaft zu sein werde ich oft schnell müde und habe Sehnsucht nach der stillen, gemütlichen Ruhe meines Hauses.


    Klar wäre es immer wieder der einfachere Weg mich zuhause zu verschanzen und mir meine Einsamkeit schön zu reden, aber ich wieß auch das mir Das auf die Dauer nicht gut tuen würde. Das merke ich daran das auch ich sehr Freude daran habe wenn ich unterwegs die Gelegenheit habe mit einem wildfremden Menschen einen netten Plausch zu halten. Wenn einen gemeinsam eine ganz kleine doofe Banalität gut zum lachen bringt und man dabei für wenige Momente seine ganze Misere vergessen kann.


    Nicht zu vergessen - egal wie schwer es fällt - wer ständig mit sich alleine ist erlebt eben immer nur das alltägliche Übliche und wird irgendwann nicht nur langweilig sich selbst gegenüber sondern auch Anderen. Nun ja, die Welt ist ja voll von Menschen die sich irgendwann ihr Leben vor dem Fernseher aufgebaut haben und am Ende extrem verbittert durch ihr Dasein gehen. Lieber Wolfgang, egal wie groß die Trauer und die Heraus-
    forderung wieder unter die Leute zu gehen .... will man wirklich eines Tages so enden?


    Dir viele liebe Grüße und ein ... weiter so,


    Hanna

  • Lieber Wolfgang <3


    Es freut mich zu hören, dass Du wieder ein klein wenig im Leben angekommen bist!


    Mein liebster Spruch zur Zeit: Das LEBEN ist dazu da GELEBT zu werden!


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Liebe Hanna,liebe Katarina!


    Danke füreure lieben Worte ,es ist schön in der Gemeischaft dieses Forums verstanden zu werden,
    Ich hoffe den Mut zusammenzubringen wieder Vermehrt etwas zu Unternehmen.
    Obwohl die Vertrautheit mit dem allein zu Hause sein immer noch sehr gross ist, und ich unter Freunden nicht wirklich weiss wie ich mich ohne über meine Frau zu sprechen über die Runden kommen soll.
    Es ist schwer sich mit Menschen zu unterhalten und nicht das Thema deiner verstorbenen Frau auf Tablet zu bringen, sie ware u d ist ein Teil von mir ,will die anderen aber ncht damit belasten.
    Darum tu ich mir so schwer mit meinen Freunden wegzugehen
    Kann man das nachvollziehen oder sind an meinem Giebel ein paar Ziegel locker?
    lgan die lieben Begleiter
    aus Berlin und Schweden
    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang <3


    NEIN! Mit Dir ist alles in bester ORDNUNG!


    Wenn Du mit Deinen Freunden weggehst oder Dich mit Ihnen triffst.... jaaa.. rede über Deine Frau, wenn Du das Bedürfnis danach hast!
    Du kannst im Kreis der Freunde LACHEN ... TRAURIG sein... wieder lachen.. wieder traurig sein usw. Ich glaube nicht, dass Du NUR in einem Gefühl steckenbleiben wirst.......


    Deshalb KEINE ANGST!


    Wünsche Dir viel Kraft... lichtvolle Stunde... Tage... und die kannst Du auch mit Deiner Frau im Herzen haben....


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Lieber Wolfgang,


    nein, bei Dir ist ganz bestimmt Nichts locker und schon gar nicht Deine Gefühle. Ja, es ist eben sehr schwer nun immer wieder in der "ich" Form zu reden. Immer wieder zu sagen ... ich denke, ich habe erlebt, ich wünsche mir, ich werde Dies oder Das demnächst entscheiden - wo man doch jahrelang ziemlich Alles gemeinsam gemacht hat. Anbei gesagt etwas womit auch ich mich oft sehr schwer tue. Wie sollte es auch anders sein, wo mein Mann für quasi 20 Jahre der wichtigste Mensch in meinem Leben war und mit dem ich all diese Jahre sehr sehr intensiv gelebt und erlebt habe? Ganz egal ob es nun allesamt bodenlos glückliche Jahre waren oder es oft leider nicht so lief wie es hätte sein können.


    Lieber Wolfgang, ja auch ich tue mich oft sehr schwer damit - wenn in Gesellschaft - mich mit dem ... wir, uns, er sagte einst, tat einst, entschied einst und, und, und einzuschränken aus dem selben Grund wie Du. Eben weil man seine Mitmenschen nicht damit nicht auf die Dauer nerven da sie ja nie selbige Beziehung zu unseren Lieblingsmenschen hatten wie wir.


    Deswegen denke ich das es für uns Alle nun exrtrem wichtig geworden ist - egal wie irre schwer es oft fällt - raus in die weite Welt zu gehen um uns eigene Erlebnisse, Erfahrungen, Erfolge und Erinnerungen zu schaffen. Dies um eben nicht immer wieder nur unsere Vergangenheit beisteu-
    ern zu können. Es mag komisch klingen, aber meine erste alleinige Reise über das letzte Weihnachten hinweg wäre ein gutes Beispiel. Ja, sie entsprach überhaupt nicht meinen Erwartungen, aber immerhin kann ich heute von etwas erzählen was nicht immer wieder mit Bezug auf meinen Mann anfängt. Lieber Wolfgang, es muß nicht gleich eine große Reise sein um den ersten "Spatenstich" zu machen. Es ist letztlich egal was man unternimmt um aus der eigenen heimischen Gefangenschaft rauszukommen. Das Ausschlaggebende ist das man mit dem Vergehen der Zeit immer mehr von sich, seinen eigenen Erlebnissen und neu gemachten Erfahrungen reden kann. Dann wirst Du sehen das Dein Umgeld auch deutlich besser damit umgehen kann wenn Du ab und zu Deine Frau erwähnst - weil es ja dennoch genug anderen Gesprächsstoff gibt als nur den Einen.


    Und ja, mein lieber Wolfgang, die heimische Vertrautheit kann ich Dir auch sehr gut nach empfinden denn ich kann es kaum in Worte fassen wie sehr ich es heutzutage genieße nicht unbedingt vor die Tür zu müssen. Allerdings habe ich inzwischen angefangen die Tage die ich zuhause ver-
    bringe eher als eine kleine "Belohnung" oder "Auszeit" an Stelle von Festklammern an vertrauter Geborgenheit. Ja, inzwischen erschaffe ich mir Gründe warum ich unbedingt 'mal wieder raus muß wenn 2-3 Tage in den 4 Wänden vergangen sind, und immer wieder hat es mir gut getan nachdem ich meinen inneren Schweinewolf überwunden hatte.


    Ich drücke Dich ganz doll,


    Hanna

  • beloved Sandrita <3


    hier ist deine so lieb von dir genannte und mich GERNE auch so fühlend...
    deine Corazoncito ... von ihrer " innereren Pilgerreise " zurück...


    Ein zurück im HIER und JETZT, wie wir es ALLE hier haben...
    in allen Facetten des Lebens, wo auch die Trauer ein Part davon ist...


    Nicht in dem Sinne noch einmal hervorholend, was Rob so gesagt hat... aber es ist ja eigentlich tatsächlich IMMER unser Part der LIEBE, wie wir die letzte Zeit mit unseren Lieben verbringen und auch,
    was WIR wollen, dass es eine Celebration wird ... die uns weiter hilft....
    Denn sie SIND FREI...
    und ich entdecke jetzt vor dem baldigen 3. Jahrestag immer mehr das GLÜCK in MEINEM LEBEN...


    Das wünsche ich dir IMMER und auch ALLEN hier...
    den GLÜCKLICH LEBEN ist der Schlüssel ... meiner Meinung nach...
    für ein LIEBEVOLLES Leben...
    und ob es nun der "gegangene Mensch" ist, den man auch "danach " liebt und sich verbunden fühlt.. oder mehrere Menschen ...oder eine neue Liebe...
    Alles ist LIEBE ... und damit EINS...


    Auch wenn das wieder so ein wenig in den "höhren Gefilden schwebend " geschrieben ist...


    beloved Sandrita <3


    soooo ein kleines , ganz reales LEBENSZEICHEN in geschriebener Form würde hier viele erfreuen... erleichtern oder dir gerne Unterstützung für deine Gedanken und Gefühle ...gebend .
    Ich denke auch , dasss deine jetzige Arbeit auch nicht immer die ganz "normale Arbeitszeit " beinhaltet..
    dafür bekommst ein paar "extra energetische... sanfte Kraft -Umarmungen" :24: <3 :24: <3
    Ich bin mir SICHER,
    das dieser Ort für dich ein KRAFTORT wird,
    der dich NICHT immer nur traurig machen wird


    geschrieben mit tiefer Verbindung ... zu dir
    deine Coranzoncito... <3
    DANKE das du mir diesen Namen gegeben hast <3
    deine Amitola