Wenn einem der Kopf streiche spielt wie schafft man es das es die Realität nicht beeinflusst??

  • Ich werde versuchen euch meine jetzige Situation ein wenig näher zu bringen. Also ganz kurz formuliert würde ich sagen, ich werde langsam irre


    Auf dem Tag genau vor einem Jahr sind wir in dieses Haus gesiedelt welches ich hier auf Miete habe. Seit der Sommer sich verabschiedet hat, passieren lauter eigenartige Dinge. Ich hatte inzwischen eigentlich wieder gut geschlafen. Bis ich Anfang September zu einer Geburtstagsfeier seiner Tante eingeladen war. Ich hatte lange überlegt ob ich hingehen soll oder nicht. Schließlich bin ich der Einladung gefolgt und der Abend verlief eigentlich relativ entspannt. Nur hin und wieder habe ich mich ein wenig distanziert und mir das Geschehen von weitem angesehen. Es war eigenartig ein Saal voller Leute und alles seine Verwandtschaft und ich mitten drinnen. Von ein paar wenigen konnte ich spüren dass sie sich die Frage stellten :"Was tut die denn eigentlich da mit dabei" Aber alles im allem war es ein unterhaltsamer Abend.


    Nunja leider musste ich bereits am nächsten Abend feststellen dass es vlt doch nicht die beste Entscheidung war dieser Einladung nachzukommen. Seit diesem Abend schlafe ich nun wieder mal nur auf raten.
    Dieses Wetter macht mich wahnsinnig- Ich hätte soviel Arbeit im Freien zu erledigen was jedoch nicht geht wenn es andauernd nur regnet..... Und nicht nur das die Laune ist im Keller. Ständig sehe ich so eine Art "Filmausschnitte" von Dingen aus der Vergangenheit. Ich hab leider keine Ahnung wie ich es sonst beschreiben sollte. Tagträume??? Keine Ahnung was das ist. Aber es läuft vor meinen Augen ab wie ein Film. Und das ganze bei offenen Augen. So stehe ich zb in der Arbeit und sehe aus dem Fenster und plötzlich sehe ich uns beim Kistenpacken in meiner Alten Wohnung. So als wäre es eine alte Videoaufnahme die man sich ansieht.


    Diese waren zuerst nur hin und wieder da. und mittlerweile habe ich andauernd solche Filme vor mir aus der Vergangenheit. So echt so nah beinahe real. Und das macht mich irre. Ich sehe diese Dinge ja ich höre sogar unsere Stimmen. Das ganze macht es einem Schwer sich auf das reale Bild dass man eigentlich haben sollte zu reagieren. Oder hin und wieder muss ich wirklich kurz nachdenken ist das nun real oder nicht? Es beginnt sich zu vermischen und das kann doch nicht normal sein oder?


    Ich bin mir auch nicht ganz sicher warum ich das heute geschrieben habe. Ich weiß auch nicht ob es verständlich geschrieben ist. Kennt jemand von euch so etwas. Und ja es mag am Datum liegen oder an der Tatsache dass wir genau vor einem Jahr hier eingezogen sind. Aber das geht nun seit etlichen Wochen so und diese Filmausschnitte kommen öfter und öfter und wenn ich nun bereits so weit bin dass ich darüber nachdenken muss was nun in diesem Moment real ist dass was ich vor mir sehe oder das was ich eigentlich wirklich tu. Es ist mir auch schon einmal aber Gott sei dank erst einmal passiert dass ich so einen Film vor mir sah und dann auf einmal geredet habe mit ihm. Was wenn jemand in deiner Nähe nicht so gut ankommt. Jedoch hatte ich schnell reagieren können und das denke ich gut unter den Tisch kehren können ohne dass jemand was mitbekommt.
    Aber wie kann ich das abstellen?? Wie ist es möglich solche Filme der Vergangenheit vor sich zu haben und nicht mehr zu wissen was nun Wirklichkeit ist und was nur Hirngespinste?



    Nunja das wars vorerst von mir.

  • Liebe Kisa,


    SCHÖN, dass du dich wieder gemeldet hast, wirklich schön....


    Meiner Meinung nach...
    hast du zumindest dir eine richtige Antwort auch schon gegeben... es ist gerade ein Jahr her, genau ein Jahr, wo du mit ihm in dieses Haus gezogen bist... Also ist es auch einer der "besonderen Tage"... Diese haben wir alle und die haben immer VORBOTEN....


    Meiner Meinung nach bist du keineswegs irre...
    Im Gegenteil...
    Du hörst und beschreibst dich sehr analytisch...Ich betrachte mich auch nicht als irre, obwohl ich durchaus ja auch Erlebnisse habe, wo ich seine Hand in meiner Hand fühle...
    Auch ich hatte gerade in dem ersten Jahr Erfahrungen , die deinen sehr ähnlich waren... Das sind für mich aber die Zeichen, dass die Grenzen so ungemein fliessend sein zwischen dem "Hier Sein" und dem "Da Sein"...


    Ja, selbst wenn du das Gefühl hattest, das sich manche gefragt habe ...Zitat von dir

    Zitat

    Was tut die den eigentlich da mit dabei


    finde ich es gut , das du DA warst....Damit zeigst du einfach deine Verbindung mit ihm... die ja da ist und zeigst sie auch nach AUSSEN...


    Tagträume... warum nicht? Was ist verwerflich an Tagträumen?...
    Sie tun keinem weh... verletzten niemanden....
    Ich würde sagen, es sind "Aufarbeitungsträume"... Du siehst sie ja nicht als völlig real an.


    Wie ich hier in einem Bericht schon geschrieben habe, kam ich durchaus auch immer wieder ..ich nenne es sinnieren... Eben halt das Spülwasser einlaufend lassend und dann ins Bad gehend ... und auf einmal kamen mir so viele Erinnerungen , wie wir das Bad gekachelt und verputzt haben, Burkard eben besagte Waschmaschine anschloss... also auch VERGANGENHEIT ... die einfach vor meinem inneren Auge stand... und das Spülwasser lief über...


    In den ersten Wochen und meiner Meinung nach auch so ungefähr im ersten halben Jahr... steht man unter einem Schock... und "muss" auch sehr pfleglich mit sich und seinem Seelenzustand umgehen, damit man tatsächlich nicht in eine Depression kommt...


    Wenn man diese Hürde, bzw. dieser Seelenzustand gemeistert ist, kommt man... immer meiner Meinung nach!!! keine Fachfrau!!!...
    dann in die schon durchaus bessere und auch mehr Leben spürende Verarbeitungsphase... In der man mehr und mehr das ICH erkennt...Auch da kommen ja auch immer Erinnerungen und auch Deja vu Erlebnisse....die DU jetzt eben halt mehr hast...


    Aber wie gesagt... meiner Meinung DAZU in den Vordergrund treten, weil du die KRAFT hast... sie dir "anzusehen" und sie nach genauem "betrachten" als nicht real, so ganz und gar als dennoch nicht real zu sehen und sich innerlich sagen können.... das war... ist aber nicht...
    Wie gesagt... meiner Meinung nach sind die Grenzen fliessend und die "besonderen Tage" bleiben "besondere Tage" ... aber verändern sich auch....


    Als letzte Woche bei mir der Flüssiggastank befüllt wurde, geschah das auch fast ... welch ein Zufall... lächel... fast zur gleichen Zeit, wo wir vorher das Fundament für diesen Tank gegossen hatten, damit eben halt der Gastank einen stabilen Untergrund hatte...


    Ich registrierte es , wie du ja merkst... durchaus... für eine kurze Zeit kam die Erinnerung fast REAL hoch...
    aber dann... plauderte ich einfach mit dem Mann, bis zu dem Moment, wie er mir sagte, dass seine Frau auch einen gutartigen Hirntumor hatte und ein anderer Arbeitskollege auch an einem Glioblastom gegangen ist...
    Ich wünschte ihm und seiner Frau ein gutes Leben und ging einfach weiter in meinem Tagwerk...
    Sensibilisiert wie DU und eigentlich ALLE hier....
    gehen wir ALLE
    Schritt für Schritt ...
    unseren Weg ins Ich Leben....


    Noch einmal ganz praktisch...
    Wenn es sooo viel regnet, bleibt einem gar nichts übrig, als es zu akzeptieren... Alles woran man hängt, wird ins nächste Jahr hinüber gerettet und....
    nichts geht endgültig...
    wie gesagt, Eva /fallingsky habe ich geschrieben und das ist ja auch wahrhaftig so... Alles wird zu Staub, Asche, Humus... ernährt manche andere Pflanzen, Vögel oder eben halt die Erde überhaupt....
    Das zum Garten und zur Natur...
    In die gehe ich jetzt mit meinem Hund... auch Schritt für Schritt gehend... den Sonntag entspannt geniessend...


    und wirklich SCHÖN, dich zu lesen ...
    und auch an dich...
    schreib doch einfach öfter, damit wir wissen, wie es dir geht..AN - TEIL an deinem Leben nehmen können... welches für mich eher KLAR ^^ :rolleyes: anstatt.... IRRE 8| klingt...
    und es hilft IMMER ALLEN, die in der ersten noch so ungemein schweren Zeit der Erst-Trauer sind...


    Licht und Liebe und Kraft für dich ( mein neues Mantra ...lächel)
    von deiner Amitola

  • Liebe Kisa,


    du bist ganz sicher nicht " irre ", wenn das so wäre, würde das auf viele andere und auch auf mich zutreffen.
    Du - wir - alle die einen lieben Menschen verloren haben sind in einem Ausnahmezustand.
    Und jeder geht damit anders um. Wie Amitola so richtig gesagt hat - besondere Tage bleiben besondere Tage und das ändert sich auch nach einem Jahr nicht.
    Ich denke das du mit deinem Liebsten noch so eng verbunden bist das diese Dinge passieren - und das ist doch schön.

    Ich würde viel dafür geben wenn ich solche intensiven Erlebnisse von und mit meiner Mam hätte. Wie gern würde ich ihre Stimme nochmal hören und wenn auch nur in einem Tagtraum ist.
    Meine Tagträume und Bilder sind so schmerzhaft das es immer mehr weh tut.
    Ich kann verstehn, das dir diese Erlebnisse Angst machen, aber


    was ich damit sagen will, wenn du eure Stimmen hörst - schließe die Augen und sei dankbar dafür.
    Wenn du Bilder siehst, denk an das Schöne das ihr dabei erlebt habt. Ich glaube das ist ein Zeichen von deinem Liebsten. Sieh es als Geschenk von ihm an dich.
    Ich wünsche dir und uns allen viele schöne Bilder.......


    Alles Liebe
    Hopeless

  • Liebe Kisa,


    ich kann mich nur Amitola's Worten anschließen und Dir auch sagen das Du absolut gar nicht dabei bist im Kopf durchzudrehen. Ja, ich würde sogar so weit gehen und Dir sagen das diese Tagesträume mehr als gesund und normal sind, und die vermutlich Jeder hat der einen lieben Menschen verlohren hat.


    Da ich nicht für Andere und deren Erfahrungen sprechen kann, komme ich auf das Eigene zurück. Auch ich habe hin und wieder Tagesträume die in meinem Kopf wie ein Video ablaufen, egal ob ich dabei bin mein Haus zu putzen, im Garten zu wuseln oder im Bus sitze. Diese Tagesträume fühlen sich dann auch so real an das ich deren Inhalt fast höhren und riechen kann. Ein typisches Beispiel. Neulich saß ich im Bus und war auf dem Weg mich mit meiner Mutter zu treffen. Freute mich darauf und hatte eigendlich kaum Anderes im Kopf. Ja, und dann passierte es. Plötzlich fuhr ein gewisser Krankentransporter langsam an mir vorbei, und schon lief der ganze Video von den Momenten ab als mein Mann ab-
    gehohlt wurde um ins Krankenhaus eingewiesen zu werden. Ehe ich mich versah, saß ich mit ihm im Wagen, erinnerte mich an jedes ausge-
    tauschte Wort, und an jede Minute die darauf hin folgte. Und ehe ich mich versah, hätte ich beinahe die Haltestelle verpaßt an der ich aussteigen sollte.


    Liebe Kisa, da ich unser Haus geerbt habe und nun noch viele Jahre darin leben werde, kannst Du sicher sein das groößere und kleinere Tages-
    träume inzwischen zu meinem Alltag gehöhren da mich ja jede Ecke und Kante darin an unser gemeinsames Leben erinnert. Ja, ich habe mich dabei schon so manches Mal dabei ertappt mit ihm zu reden wann immer ich irgend etwas was ihm einst gehöhrte in den Müllbeutel versenkte oder aus dem Weg räumte da es seinen Zweck verlohren hatte. Habe ihm dabei so manches Mal gesagt ... tut mir leid, aber es muß weg, tut mir leid aber ich kann damit Nichts mehr anfangen, tut mir leid das es bessere Tage erlebt hat. Dennoch denke ich das mich das noch lange nicht zu einer Verrückten macht, denn unter dem Strich weiß ich ja das es einfach nur die letzten "Drähte" zur gemeinsamen Vergangenheit sind die sich hier und da noch manchmal bemerkbar machen.


    Na, und was das Wetter und Dein Garten betrifft, könnte ich Dir auch so manche Oper darüber singen, aber ich habe beschlossen dieses Jahr bis zu seinem Ende als Ausnahmezustand zu erklähren wo ich nix muß und Alles darf so lange es niemandem weh tut. Auch mein Garten sieht tüchtig zerrupft aus weil es eine Menge zu tun gäbe, aber Gottseidank ist die Natur nicht nachtragend. Habe dieses Jahr nur die Außenelektronik auf Winter umgeschaltet, die Wasserhähne abgedreht damit es durch Frost keine geplatzten Rohre gibt, und hier und da ein paar Frühlingsblüher in die Erde gedrückt. Immerhin hatte ich schon Alles was nicht winterhart ist vor Zeiten in die Garage und ins Haus geschafft. Und all Das was ich noch gerne gemacht hätte kann nun bis zum Frühling warten da mir gewiß Nichts davon weglaufen wird.


    Und das Du bei der Einladung schief angeguckt wurdest vermute ich ist etwas was Du Dir eingebildet hast möglicherweise Dank eines eigenen schlechten Gewissens. Wenn es Dich tröstet hatte auch ich 'mal eine Phase wo ich mich nicht traute mir 'mal was zu gönnen, nach dem Motto .. wie kann ich es mir nur gut gehen lassen wo er tot ist und am Leben nicht mehr teilhaben kann. Dieser Gedankensweg erwischt mich auch heute noch manchmal, aber dennoch immer seltener nachdem ich erkannt habe das mein Verzicht auf ein gutes Leben Niemandem etwas bringen würde - am allerwenigsten meinem verstorbenen Mann.


    Und um auf das liebe Wetter noch einmal zurück zu kommen stehe auch ich eher auf Frühling und Sommer, aber habe inzwischen entdeckt das auch arg verregnete Tage schön sein können wenn man sie sich richtig gemütlich gestaltet und diese Zeit nutzt all Das in den eigenen vier Wänden auf Vordermann zu bringen was schon recht lange liegen geblieben war. Eine Zeit die man auch gut nützen kann um endlich 'mal seine Fotodateien auszusortieren, sich an seinen Hobbies zu vergnügen und Alles mindestens einen Gang runter zu schalten.


    Liebe Kisa, in diesem Sinne mache Dich nicht selber verrückt, sondern schaue weiterhin nach Vorne. Dir dazu alles Liebe und viel Kraft,


    Hanna

  • Hey Leute!


    Also als Geschenk würde es nicht gerade bezeichnen. Nach dem Unfall war da einfach nichts, nicht so wie bei meinem Bruder. Nach dem Unfall meines Bruders 2006 hab ich viel über die Dinge nachgedacht was wir zusammen alles erlebt haben und so. Ganz anders war es bei meinem Schatz. da war alles wie weggeblasen und außer dass mein Körper verrückt gespielt hatte und ich nicht schlafen konnte war da einfach nichts. Kein Schmerz keine Erinnerungen nichts. Dafür habe ich immer wieder Blackouts kann mich an Dinge nicht mehr erinnern die erst vor kurzem passierten oder was mir Leute erzählen. Vergesse Termine und so wenn ich nicht jeden Handgriff der zu erledigen ist aufschreibe. Dann war da eine Zeit wo es mir erstaunlich gut ging. ich konnte wieder schlafen und auch mein Altag schien wieder einigermaßen zu laufen.
    Und nun... Nun kann ich nicht schlafen. Ich könnte nur noch schreien und heulen und dann diese Alpträume in denen meine Tochter mit dem Schulbus umkommt oder andre Menschen denen ich nahe bin...
    Meine Umgebung macht mich rasend weil sie nur noch Augen für mein nicht vorhandenes Liebes- und Sexualleben haben. Als ob es ihnen was angehen würde. Und selbst meine Mutter sagt es wäre ja längst ok wenns so wäre, würde mir vlt sogar gut tun ein neuer Freund. Natürlich fehlt mir die Nähe und das zuzweit Fernsehn am abend und solche Dinge. Aber solang er es ist der mir fehlt und nicht nur die Tatsache alleine fernzusehen. Solange ich ihn dabei haben möchte solange kann ich mich auch gar nicht auf etwas neues einlassen.
    Nungut ich denke ich bin nun ein wenig vom Thema abgekommen.
    Wo war ich denn nun eigentlich... Als ich vor einiger Zeit den ersten Filmausschnitt vor Augen hatte freute ich mich sogar darüber. Aber die Freude hielt nicht lange an. Denn diese Filme sind nun fast ständig hier. Sie beeinflussen meinen Alltag sie bringen mich dazu mich oft nicht mehr auszukennen. Und immer öfter erwische ich mich dabei dass ich Realität und diese "Was auch immer das ist" nicht mehr auseinander kenne. Und das hat mit Geschenk nun wirklich nichts mehr zu tun. Es macht mir das leben noch schwerer als es ist. ich erwische mich dabei dass ich mein Auto nicht wie bisher in die mitte der Garage stelle sondern ganz zu einer Seite dass er sein Auto reinstellen kann. ich erwische mich dabei wie ich für ihn kochen gehen will, damit er wenn er von der Arbeit kommt gleich essen kann. Ich erwische mich dabei wie ich meiner Tochter sage: "Lass dass nur er wird's dann scho machen wenn er kommt!" und lauter solcher Dinge.


    Und dass ist nun wirklich kein Geschenk. Erinnerungen ja ok. Nun sind sie endlich da.. Aber dass sind keine Erinnerungen. Sie fließen in mein jetzt hinein und bringen alles durcheinander. Wenn ich den Unterschied zwischen real und nicht real nicht mehr unterscheiden kann oder nur sehr schwer unterscheiden kann. Wenn die Vergangenheit zum Jetzt wird dann ist da etwas nicht normal.


    und dass macht mich irre....

  • Liebe Kisa,


    ich hoffe ich trete Dir nun nicht zu nahe, denn meine kommenden Worte sind bestimmt nicht böse oder gar abwertend gemeint, sondern sollen Dir nur helfen Dein gegenwärtiges Empfinden ein wenig in eine realistische Lage rücken.


    Fragst Du mich lese ich immer wieder aus Deinen Zeilen heraus das Du dabei bist Dich selber irre zu machen indem Du in all Das was Dir geschieht viel zu viel hinein interpretierst. Ja, und das Du nun ständig Alpträume hast vermute ich kommt davon weil Du Dich vielleicht auf unbewuste Weise mit solchen Ängsten in Deinen Gedanken beschäftigst. Und dies betrifft wohl auch die Menschen um Dich herum deren Verhalten Dir gegenüber Du viel zu sehr auf die goldene Waage legst. Wie z. B. den Status Deines Liebeslebens. Ich vermute 'mal das Du kein taufrischer Teenie mehr bist, sondern ein Mensch der mit beiden Beinen im Lebens steht und das wohl selber entscheiden kann wie es auf dem Gebiet weiter gehen könnte. Wenn Jemand meint es wäre an der Zeit das Du Dir einen neuen Partner zulegst und Dein Liebesleben wieder auf die Reihe bekommst sind das doch keine ernst zu nehmende Worte, sondern eher Floskeln mit denen Manche meinen Dir Mut für einen Neuan-
    fang zu zureden. Vielleicht tröstet es Dich ein wenig das ich mir auch solche Bemerkungen oft genug anhöhren mußte da ich selber zwar nicht mehr ein knackigs junges Ding bin aber eben noch lange nicht jenseits von Gutem und Bösen. Ja, so manches Mal kamen Bemerkungen wie ... eine wie Du wird bestimmt nicht lange alleine bleiben, oder ... eine wie Du wird sicherlich schnell was Neues finden.


    Liebe Kisa, das ganze Gerede hat auch eine Menge damit zu tun das wir in einer Gesellschaft leben wo die Meisten nicht anders denken können als das ein Leben nur glücklich und in Ordnung sein kann wenn es aus Zweisamkeit besteht. Du brauchts blos einkaufen gehen um schnell zu bemerken das ziemlich Alles für Zwei oder Familien abgepackt ist als ob es keine alleinstehende Menschen gäbe. Versuche 'mal eine Reise zu buchn und egal wie Du es anstellst hast Du überall exrtra zu zahlen weil Du als Einzelstück daher kommst. Folgedessen würde man den nun alleine Hinterbliebenen schnellstmöglichst wieder unter der Haube sehen damit die Welt wieder in Ordung scheint. Ja, eine Welt die damit nicht klar kommt das man auch mit sich alleine sehr glücklich leben kann weil die Meisten sich das nicht vorstellen können.


    Klar hat es mir erst einmal völlig den Boden unter den Füßen weg gehauen als mein Mann nach knapp 20 Jahren Zweisamkeit verstarb, aber so irre es klingen mag habe ich inzwischen angefangen mein Leben als wieder Alleinstehende enorm zu genießen. Besonders die große Freiheit nun mein Leben kompromisslos gestalten zu können und Niemandem mehr Rechenschaft für meine Entscheidungen liefern zu müssen. Auch wenn ich "erst" Anfang 50 bin kannst Du sicher sein das ich es gewiß nicht eilig haben werde mich an Jemanden zu binden - erst recht nicht damit für Andere die Welt wieder in Ordnung ist. Naja, und was Sexualität betrifft vermisse ich sie ehrlich gesagt schon ab und zu 'mal, aber das regel-
    mäßige Ja und Amen im Bett muß ich auch nicht unbedingt erneut haben blos damit Alles happy bleibt.


    Und was Dein Kopfkino betrifft tut es mir sehr leid Dir das so zu sagen, aber nur Du alleine kannst es abstellen - und dabei wünsche ich Dir viel Kraft und auch ein wenig Glück.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

  • Liebe Kisa,


    also, auch für mich klingst du nicht "irre".


    Der Schock war einfach so groß, daß da, wie du ja selbst sagst, einfach"nichts" war, alles wie weggeblasen.
    Und jetzt kommen bei dir die Reaktionen, die manche früher, manche aber sicher auch noch später haben.
    Den Platz fürs Auto frei halten, sagen: er macht das dann schon, oder - so wie z.B. ich - auf einmal wieder den Tisch für eine Person mehr decken, ....
    Das sind Dinge, die "ganz normal" sind.
    Und die Erinnerungen - find ich auch ganz normal, auch wenn es sich in dem Moment "so real" anfühlt. Nur - wenn es dich zu sehr belastet ... kannst du ja darüber nachdenken, ob du mal mit einem Therapeuten darüber sprechen möchtest.
    Aber auch ich finde, du bist halt jetzt dabei zu verarbeiten.Und da kommen die Erinnerungen und auch Träume "massenweise" Es ist eine Phase ... und wird wieder anders werden.
    Auch ich sag jetzt - ist jetzt nur meine Meinung. Ich hoffe, wenn Christine das nächste Mal hier reinschaut, daß sie dir ihre fachliche Meinung schreibt.


    Hier war heute ausnahmsweise wieder Sonne, ich hoffe "quer über ein paar Berge" bei dir auch. Bist "Luftlinie" ja nicht gar so weit weg von mir.


    Ich schick dir ein Kraftpackerl und eine liebe :24:
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Kisa,


    zu den Leuten und ihren Gefühlen bzw. ihrem UNBEHAGEN....


    Solange wir, die "Hier Gebliebenen" ALLEINE weiter durch die Gegend laufen... egal wie alt wir sind...
    zeigen wir ihnen ganz deutlich
    DAS LEBEN IST ENDLICH....


    Auch dein Partner kann ganz plötzlich die Erde verlassen....
    Das wollen die Leute nicht gerne SEHEN....
    Für sie ist wie gesagt, alles wieder normal, wenn da neben einem wieder jemand läuft... Das schafft die ILLUSION, alles ist wieder gut...normal...


    Also, wenn es um Tisch decken geht, habe ich im ersten Jahr auch manchmal automatisch für ihn mitgedeckt ... oder zumindest den Teller oder die Tasse in der Hand gehalten....
    Ich denke,gerade bei einem Unfall... kann man es selten GLEICH oder bald realisieren...
    da hat man einfach ein black out...
    Ja, es wäre schön, wenn @Christine etwas als Fachfrau dazu schreiben würde.... Dass du Alpträume wegen deiner Tochter hast, finde ich durchaus begreiflich, weil es ja ein immenses Thema... ein Verarbeitungsthema bei dir ist... Wenn man etwas verarbeitet , träumt man auch davon... und immer wieder hören wir ja gerade von Unfällen mit Schulbussen... Jedenfalls hier in Deutschland...


    Nicht das ich an meiner Theorie festhalten will ( das du dich in der Verarbeitungsphase befindest) ... obwohl das menschlich ist... gerade in der Trauer...
    Aber auch in deinem letzten Bericht jetzt... finde ich, dass du zwar über black out`s schreibst... aber die Sachen... die für dich irre klingen... beschreibst du ja ganz genau...


    Sorry , ein "Irrer" hat in der Regel nicht das Erinnerungsvermögen, was Realität und was Wahn ist... Jedenfalls habe ich diese Beobachtung zweimal bei Menschen gemacht...
    Auch da fände ich es gut
    wenn @ Christine oder @FlorinM etwas dazu schreiben würden .... BITTE...


    So, ich muss jetzt meine Abendtabletten nehmen , damit mein Herz nicht ver-rückt spielt....
    Dir alles Liebe Kisa... und schreibe weiter....
    deine Amitola

  • Liebe Hopeless!


    Ich möchte mich entschuldigen. Deine Worte waren weder verletzend noch hast du mich verärgert. Und es tut mir leid wenn du dich mit meinem letzten Artikel beleidigt haben sollte. Er war aber keineswegs auf dich oder deine Worte bezogen.


    Ich hoffe du bist nicht böse
    Alles Liebe Kisa

  • Und es mag schon sein dass ich ein klein wenig über reagiere. Aber ich bin einfach nur noch müde. Ich weiß doch dass die Leute einfach so daher reden und es wahrscheinlich nicht so meinen wie sie es sagen. Dennoch nervt es. Und obwohl ich die letzten 11 Monate damit verbracht habe nichts zu sagen weil es in diesem kleinen Ort einfach besser ist zu ignorieren und die meisten davon auch noch meine Gäste sind. Aber es ist so schwer geworden, nicht hin zu hören, weiter zu lächeln.
    Ich könnte nur noch heulen. Heulen und schreien... möchte nur moch schlafen. möchte nur noch dass dies alles ein Ende nimmt. Ich war doch immer so ein Lebenslustiger Mensch der immer alles unter Kontrolle hat. Und jetzt sehe ich Dinge die nicht real sind, bin gereizt bin müde und kann keine Nähe von Menschen ertragen, nicht einmal so richtig die von meiner kleinen...


    naja ich werde mal versuchen zu schlafen.

  • Liebe Kisa,


    du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen, es war mein Fehler.


    Ich versteh dich ja nur zu gut denn meine Erinnerungen an die letzte Zeit fressen mich fast auf so weh tun sie. Wenn ich in die Wohnung komme, in der wir die letzten 12 Jahre zusammen gelebt haben, sag ich automatisch immer Hallo Mama, bin wieder da. Das war immer meine Begrüßung für sie. Oder ich erwische mich dabei das ich die Heizung im Zimmer , da wo ihr Bett gestanden hat, einschalte, damit ihr nicht kalt ist. Ja und gestern hab ich mich bei ihr entschuldigt weil ich die Waschmaschine und den Herd von ihr verkaufen musste, für die sie gespart hatte. Soviel zum Realitätsverlust.
    Seit Mamas Tod lebe ich zwischen zwei Welten, die Scheinwelt die ich mir aufbaue um durch den Tag zu kommen, und die Realität die mich dann wieder einholt. Dieses " Kino im Kopf " wie du sagst ist etwas ganz schreckliches, es läuft der Film und man kann nichts dagegen tun. Die Bilder sind da, egal wo man ist, egal was man tut. Ich habe sie auch, ständig und leider sind sie einfach nur schlimm. Wie gern würde ich mal was schönes sehn aber leider,


    Wir alle haben viel mitgemacht, soviel Schmerz zu verarbeiten, soviel Leid ertragen und trotzdem müssen wir stark sein, uns "zusammen reißen.
    Aber der Mensch kann nur ein gewisses Maß an Leid ertragen und wenn es zu viel wird, dann glaube ich, spielt der Körper und der Geist verrückt.


    Vielleicht, und das hoffe ich für uns beide, wird es irgendwann leichter mit diesen Filmen um zu gehn, vielleicht schaffen wir es bald auf den Stop - Knopf zu drücken.


    Alles Liebe für dich
    hopeless

  • Hi Kisa...es ist echt schön von dir zu lesen und gleich vorweg nein irre bist du sicher nicht...du bist einfach emotional absolut am Boden.
    Vieles was du da schreibst,das mit dem Schlafen ,diese Filme...das Vergessen oder von ihm reden als sei er noch da...hab ich auch verstärkt seit einigen Wochen.Die Zuversicht die ich schon hatte ist einfach verschwunden.....also wenn du irre bist dann ich auch....ich glaube dir das solche Situationen beängstigend sind.....ich kann es nur von meiner Sicht aus beschreiben....ich habe oft die Panik das ich sosehr in der Vergangenheit festsitze oder mich auch klammere dass ich nicht mehr ins Jetzt zurück kommen kann ,will.Es sind meistens unterbewusste Kleinigkeiten die das bei mir auslösen und ich verstehe warum du schreibst das es nicht schön ist wenn diese Filme ablaufen ......weil man es nicht steuern kann,aber vielleicht gibt es ja wirklich eine Stopptaste dafür.Ich wünsche mir für dich das du wieder ein wenig zur Ruhe kommst .....vielleicht sollten wir einfach akzeptieren was unser Gehirn uns schickt,vielleicht ist es das was wir brauchen um es wirklich zu verarbeiten ,um zu begreifen das es zwar Vergangenheit ist aber für immer ein Teil unseres Lebens bleibt.....lass dich nicht unterkriegen und schreib wenigstes ab und an .....wir Irre müssen uns doch gegenseitig helfen

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Hey, ihr Alle nicht Irren, sondern einfach wir wir alle...Ver-rückten....


    Wir alle sind aus der Bahn... aus dem bisherigen Leben ver-rückt worden...
    Neuen Stand-punkt... eher für mich... neuen LEBENS-Platz suchend....
    "hier" im Forum
    und in unserem so großen
    ALL-Tags- Leben...


    Meine jetzige , gerade jetzige... Erkenntniss ist diese...
    das ich Jetzt ins Bett gehe...
    und träume...
    von der Sicht und dem Gefühl meines morgigen Tages...


    Licht und Liebe
    von eurer ver-rückten Amitola... an euch ver-rückten Frauen.... lächel...

  • Hallo zusammen, hier bin ich! :-)


    Liebe Kisa,
    keine Sorge, du bist weder irre noch verrückt, woran du ziemlich sicher leidest, das nennt das "Posttraumatische Belastungsreaktion". Deine "Erinnerungen" sind keine normalen Erinnerungen, sondern so wie du sie beschreibst, handelt es sich um so genannte Flashbacks oder Intrusionen, das sind Erinnerungen, die wie Filme auftauchen, sehr real wirken und das belastende daran ist, dass man den Eindruck hat, ihr Auftauchen weder kontrollieren noch steuern zu können. Das kann man heutzutage neurologisch sehr gut erklären: In einem traumatisierten Gehirn werden jene Bereiche durch den Traumastress blockiert, welche Ereignisse in Raum-Zeit-Kategorien filtern uns abspeichern. Erlebtes wird "eingefroren" (so nennt man das) und zwar auf einer sehr primitiven Ebene. Wenn diese eingefrorenen Erlebnisse dann durch irgendein Ereigniss (das kann die Eiladung gewesen sein) aktiviert werden, laufen sie automatisch als Filme ab, weil du die Erinnerungen ja nicht als "das geschah am so und so vielten um x Uhr" und somit vergangen abgespeichert hast, weil dein traumatisiertes Hirn genau diesen Raum-Zeit-Speicher blockiert hat. Deshalb wirkt alles so real und hier und jetzt und vermischt sich mit der Gegenwart!
    Außerdem ist das Angstzentrum hoch aktiv, das heißt, du bist in Alarmbereitschaft und filterst bedrohliche Reize aus deiner Umwelt und du bist ängstlich und schreckhaft, was zu Ängsten (um deine Tochter) und zu Albträumen führt. Bei den meisten Menschen kommen derartige Belastungsreaktionen in den ersten Wochen vor und legen sich allmählich mit der Zeit von selbst. Bei ca. 20% der Betroffenen - und auch bei dir - entstehen diese Belastungsreaktionen zeitverzögert. Man spricht dann von posttraumatischen Belastungsstörungen. Posttraumatische Belastungsstörungen sind wie akute Belastungstörungen NORMALE REAKTIONEN auf NICHT-NORMALE EREIGNISSE! Du kannst also erstmal beruhigt sein ....

  • Eine mögliche Praktik dein Hirn wieder in die richtige Richtung zu weisen, ist es, dass du übst, diese Intrusionen als Schwarz-Weiß-Filme zu sehen. Das verlangt ein wenig Übung und klappt oft nicht gleich. Versuchs mal: Du weißt ja im Grunde, dass dir dein Hirn ein Schnippchen schlägt und erkennst das Filmchen ja als "alt", also versuchs mal in S/W oder in Sepia.


    Wie gesagt, was du durchachst ist im Normalbereich, aber statistisch gesehen, leiden Betroffene mit posttraumatischen Symptomen häufiger an Chronifizierung ihrer Symptome als Betroffene mit aktuten Belastungsreaktionen. Eine Chronifizierung heißt: Auch ach mehreren Wochen verschwinden die Symptome nicht mehr von alleine. Diese Symptome sind zwar ein Zeichen, dass du am Verabeiten bist, aber dennoch sollte man sie allmählich in den Griff bekommen und nicht umgekehrt die Symtome den Betroffenen. Von daher würde ich persönlich auf Nummer sicher gehen und einen Trauma-Therapeuten aufsuchen, das schadet nie!
    Ich hatte übrigens sowas auch schon und hab es gut in den Griff bekommen!
    Alles Liebe!
    Christine

  • Liebe Christine!


    Neugierig wie ich bin habe ich mich über die sogenannte "Posttraumatische Belastungsstörung" ein wenig schlau gemacht und ich bin mir nicht sicher ob dies auf mich zutreffen würde. Ich habe in einer Fachzeitschrift nachgeschlagen und im Internet ein wenig recherchiert und in jedem stehen eigentlich die selben Symptome:


    Symptome des Wiedererlebens: sich aufdrängende, belastende Erinnerungen an das Trauma, Flashbacks, Alpträume
    Vermeidungssymptome: emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden
    Vegetative Übererregtheit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit


    Aber meine Flashbacks wie du sie genannt hast bezogen sich bislang noch nie auf den Unfall selbst sondern immer nur auf Dinge welche wir kurz vor dem Unfall, oder auch auf Dinge welche sich lange vorher ereignet haben, erlebte.
    Also weiß ich nicht ob es das selbe ist, aber bin ja auch kein Experte... Fakt ist nur dass dies Dinge sind welche mir meinen Alltag recht schwer machen, da ich mich immer öfter dabei erwische wie sich diese Dinge vermischen und ich Dinge und sage und mache welche sich eigentlich auf das vergangene beziehen ich jedoch im jetzt mache. Und das führt das hier und da zu großem Verwirren meiner Mitmenschen.


    Aber dies sind nur ein paar meiner Probleme mit denen ich mich rumschlage. Dazu kommen noch kämpfe mit Versicherungen, Anwälten jeder menger Kosten die anfallen, ein bockiges Kind und einfach keine Lust auf irgendwas.


    Aber wird doch alles halb so schlimm sein irgendwie geht's doch immer wieder weiter... naja wenn irgendwie nicht schon ein Dauerzustand wäre. wäre es dann doch in Ordnung.


    Aber gut ich habe einer Freundin versprochen jeden Abend wenigstens ein Ding von meinem Tag zu finden was gut war oder schön oder was auch immer. Dann fang ich eben mal an etwas positives meines heutigen Tages zu finden.


    lg kisa

  • Liebe Kisa,


    sowie ich @ Christine verstanden habe..., geht es ja auch nicht um den Unfall an sich sondern eben um diese besagten "Erscheinungen" und Reaktionen, wie du sie beschreibst...Mir wurde zumindestst einiges klar von einigen Reaktionen in meinem Leben...


    Heute ist wohl auch einer der Tage, wo ich mich, aber auch andere. so mehr "tiefgründig " betrachte...
    Der Mensch hat ein sehr seltsames Verhalten...


    Er kann in der Regel viel besser Ereignisse schildern, wo es ihm schlecht ging...
    wo er Angst hatte...
    Dafür hat er sich einen großen , sehr großen Wortschatz zugelegt....
    und behält sie laaaange in Erinnerung...
    Gut, auch schon von mir geschrieben und JETZT von Christine als Fachfrau.... völlig normal... weil sie uns als "normal" durchgehend sehen...
    Jetzt etwas provokativ...
    Man kann sich darin durchaus "heimisch " fühlen.... Das willst du nicht so ganz...aber
    dein Anfangsbericht klang überhaupt nicht sooo dramatisch für mich... wirklich nicht...
    sondern wie beschrieben, recht klar und analytisch....
    Jetzt...
    führst du alle Argumente wieder auf, die du schon vorher geschrieben hattest ...
    Gut, ich schreibe auch fast immer das selbe...
    aber fühle mich TENDENTIEL wohl... nicht immer... aber tatsächlich immer öfter...


    Ich weiss wahrhaftig nicht, warum der Mensch sich so häufig immer wieder lieber herunterzieht, in allem ein längeres und grosses Problem sieht...


    anstatt zu dem zwar einfachen... und doch mit viel innerlicher "Arbeit... besser,, Selbst-Erkenntniss " verbunden sich zu sagen... vor allen Dingen ... es zu probieren...


    " Ich BIN... Ich LEBE... Ich LIEBE mich... ich WILL GLÜCK verspüren.... auch in den kleinsten DINGEN...
    zu sich zu sagen... und sich von einigen Lebensprinzipien zu VERABSCHIEDEN...


    Auch wenn ich jetzt Mutter Teresa zitiere ( was für mich mir ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht zaubert... weil de "glaubensmässig ...Welten dazwischen liegen... oder vielleicht doch nicht????)


    jetzt ihr Zitat..


    " die Dinge loszulassen bedeutet nicht,
    sie los zu werden,
    sie loslassen bedeutet,
    dass man sie sein lässt".


    Das habe ich hier schon einmal geschrieben,... Vielleicht sogar dir, wie du in einer deiner vielen .... wohlgemerkt BERECHTIGTEN... Trauer aufarbeitungs-Berichte gesteckt hast...


    Es würde mich sehr interessieren, was du heute für dich Schönes an diesem Tag gesehen hast...


    Bei mir war es unter anderem , das sich viele Vögel, sogar ein Kleiber, verschiedene Meisen, Spatzen eingfefunden haben und an den "Futerbällchen" sich Nahrung geholt haben..
    und dass mein fast 13jähriger Hund,
    nicht besonders schnell, aber fast "grinsend" mit 5 anderen Hunden über die Wiese lief... die anderen, jungen Hunde rannten natürlich... aber er sah einfach glücklich aus und ging mit einem "befriedigten Gesichtsausdruck" mit mir nach Hause....


    und noch einmal... mir eine Herzensbedürfniss, das ich dir nahelegen will... ja es ist ein will..

    liebe Kisa,
    Da ist deine Tochter...
    sie braucht DICH
    SEHR....SEHR..


    TEILE das LEBEN mit IHR....
    und zwar so GUT wie möglich...
    auch schon einmal gesagt.... vielleicht mit therapeutischer Hilfe... warum nicht!!!


    Ich denke
    das du weisst, das dies alles von ganzem Herzen an dich geschrieben ist...


    Licht und Liebe für DICH und DEINE TOCHTER...
    von deiner /eurer Amitola das "eurer" war für deine Tochter

  • Liebe Kisa,
    das kann schon eine posttrauatische Belastugsstörung sein. In Stresssituationen kommen Erinnerungen grundsätzlich durcheinander, weil das Gehirn reagiert - es ist da ein sehr sensibles Organ. Es können die von dir erinnerten Ereignisse mit den traumatischen Ereignissen so verknüpft sein, dass sie getriggert werden, auch wenn sie an sich nicht zum Trauma selbst gehören.
    Ich würde einfach mal zu Psychiater gehen und die Symptomatik abklären lassen. Dann bist du auf Nummer sicher und er /sie wird dir Möglichkeiten der Behandlung aufzeigen.
    AL Christine

  • Liebe Amitola!


    Tut mir leid dass ich dir erst heute antworte. Ich kann dir berichten, was ich heute schönes erlebt habe:


    Leider schaffe es nicht das von mir geschossene Foto hochzuladen, daher muss ich dir wohl versuchen das Bild einigermaßen genau zu beschreiben.
    Im Garten vor dem Haus steht ein Baum. Es ist eine Blutahorn. Eigentlich sind die Blätter dieses Baumes das ganze Jahr über rot. Aber jetzt im Herbst haben die Blätter ein kräftiges, tiefes rot. So richtig grell. Er ist zu dieser Jahreszeit einfach herrlich anzusehen.
    Heute Vormittag habe ich mich mit einer Tasse Kaffee in die Laube gesetzt und einfach mal eine Weile den Baum begutachtet.


    Ansonsten gibt es von mir leider nicht viel neues zu berichten. Meine Flashbacks halten weiter an. Bin nun nach einer kräftigen Erkältung endlich wieder auf dem Weg der Besserung. Habe heute meinen Rasengemäht, ja ich weiß an einen Feiertag, aber was soll ich machen wenn ich die gesamte Woche leider nicht gut genug beieinander war. War eher eine Erhol Woche.


    So dies wars nun auch von mir wünsche euch allen einen schönen Abend


    glg kisa