Hallo,
Es fällt mir schwer anzufangen...am 04.01.2016 ist die Liebe meines Lebens plötzlich und unerwartet gestorben. Am 14.01. wäre er 27 geworden. An diesem Tag haben wir ihn auch im Friedwald beigesetzt. Es gab keine bekannten Vorerkankungen, er war nicht krank, noch nicht einmal eine Erkältung, das letzte mal war er im Sommer beim Arzt wegen Ischias, er hat nicht geraucht und keine Drogen genommen, keine Tabletten genommen. Er war in der Nacht noch sehr lange wach (hat Football geschaut) aber als er ins Bett kam war ich auch noch wach. Er fragte mich ob ich noch wach sei und das ihm ein bisschen flau im Magen ist und er sich zittrig fühlt. Ich sagte ihm das sei kein wunder er saß ja auch über 6 Stunden vor dem Fernseher...wir konnten beide nicht richtig einschlafen...morgens als mein Wecker klingelte robbtevich zu ihm rüber und habe mich angekuschelt. Er hat mich gaanz fest an sich gedrückt. Ich fragte ihn wie es ihm jetzt gehe...er sagte es gehe ihm wieder gut...er fuhr mich dann noch zur Arbeit obwohl er so müde war...ich bedankte mich bei ihm das er extra für mich aufgestanden war und sagte ihm das ich ihn liebe, er mir auch...er wollte sich nochmal hinlegen zu hause bis er Nachmittags in die Uni musste. Als ich spät Nachmittags nach Hause kam habe ich mich gewundert das sein Auto noch zu Hause stand. Ich dachte na ja da hat er wohl zu lange geschlafen. Ich kam rein...alles war dunkel...ich machte Licht im Schlafzimmer...und da lag er...ganz friedlich im Bett...ich dachte wirklich kurz er schläft nur...ich sah wie blass er war und versuchte panisch Puls oder Atem zu finden aber da war nichts. Ich rief den Notarzt der sagte ich solle Herz Massage machen und die Brust frei räumen...ich wollte sein Arm von der Brust nehmen...aber der war schon steif...ich bin fast durchgedreht und habe doch im Schock noch funktioniert...alles war und ist immer noch sehr oft wie ein schlechter Film.
Ich weis nicht ob es richtig ist das alles zu schreiben. Ich will immer versuchen allen zu erklären was für ein toller Mensch er war. Nicht nur für mich...er hat jeden berührt...er hat die Liebe in jeder Hinsicht gelebt. Er hat mich zu dem Menschen gemacht der ich jetzt bin. Er hatte eine Gabe die nicht viele Menschen besitzen: er konnte bedingungslos Lieben, ohne Einschränkungen. Er war immer schon mein Fels, mein Beschützer, mein bester Freund, mein Geliebter. In 8 einhalb Jahren habe ich nicht eine negative Erinnerung. Wir waren unglaublich glücklich. Er hat mich voll und ganz so angenommen wie ich war und mir damit geholfen mich selbst anzunehmen.
Wir hatten lange gespart und wollten am 28.05.16 auf Kreta heiraten. Es war schon alles vorbereitet...nun musste ich ihm mein Brautkleid mitgeben...damit er es wenigstens noch einmal sehen konnte.
Ich schreibe sehr konfus da ich nicht weis wohin mit meinen Gedanken. Manchmal verspüre ich unglaubliche Dankbarkeit dass er in meinem Leben war und immer bleiben wird. Er war und ist meine erste große Liebe und alles was mir in meinem Leben wichtig ist habe ich zuerst mit ihm erlebt/gemacht. Ich weis oft nicht weiter...ich Träume von ihm...das er gar nicht tot ist...und dann wache ich auf...und denke ok das wars jetzt der Schmerz bringt dich einfach um und es wäre gut so. Denn ich will zu ihm...und doch "traue" ich mich nicht zu gehen. Will er dass ich kämpfe? Das ich es versuche? Bleibt er bei mir? Beschützt er mich? Kommt er vielleicht auf irgendeine Art zurück? Ich habe ihm doch aber immer gesagt, wenn du gehst gehe ich auch. Die Gedanken rasen. Ich kann kaum schlafen. Ich weis nicht wie ich es ohne ihn schaffen soll, wie ich den Schmerz ertragen soll. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl er ist da...hier bei mir und hilft mir...gibt mir Kraft und Zeichen.
Ich weis nicht ob jemand mit meinem Text etwas anfangen kann...ich weis selber nicht genau was ich will/möchte. Wie habt ihr es geschafft weiter zu machen? Woran habt ihr euch festgehalten?