Allerliebste Katarina!
Ich melde mich gleich als erste hier: Ich habe die Jahre meines Studiums (und ich habe lange studiert, da ich vor meiner Lehrerinnenausbildung was anderes probierte, dann aber gewechselt habe) nebenher immer als Putzfrau gearbeitet. Ich fand das absolut gut.
Es ist nicht wieder mit geistigem Anspruch verbunden, man arbeitet körperlich so vor sich hin, kommt viel zum Denken. Wenn man einen "Hänger" hat darf man ruhig nicht so gut ausschauen, man kann auch mal nicht gut ausgeschlafen sein, es fällt nicht so auf als in anderen Bereichen. Ich fand viele Vorteile darin.
Ich war Putzfrau in einem Büro, ich war Stubenmädchen in Hotels und ich habe im Krankenhaus auf der internen Abteilung geputzt. (Viele Toiletten dabei, oft nicht so einfach.)
Ich bin mir auch heute nicht zu schade, dass ich nicht meiner Stützkraft die Windeln bei einem Kind wechseln lasse, sondern es einfach selber mache, obwohl das nicht sein müsste. Ich mache es aus Wertschätzung ihr gegenüber. Sie macht ja auch viele "Lehrerinnenarbeiten" , jeder hilft jedem.
Ich weiß, wenn man in den 20igern ist, ist das einfacher, das so zu sehen: Student mit Nebenjob. Ich habe es immer sehr gut gefunden, dass ich in meiner Studienzeit auch solche Jobs gemacht hatte. Es hat mir die Augen geöffnet für Menschen die das ihr ganzes Leben machen müssen. Es sind nicht immer nur Menschen in dem Bereich tätig, die keine andere Ausbildung schafften. Es sind viele Menschen dabei, die einfach nicht auf der Butterseite des Lebens gelandet sind und durch verschiedenste Umstände diesen Job machen müssen. Das ihr ganzes Leben lang.
In Österreich gibt es auch viele zugezogene Menschen die bestens ausgebildet sind und die Ausbildung wird hier einfach nicht anerkannt. Auch die müssen ihr Geld oft mit so "einfachen Arbeiten" verdienen.
Ich glaube, wenn du es machst, wirst du dadurch gewinnen. Wenn es dir wirklich zu sehr zusetzt, kannst du ja, wie von Claudia geraten, einfach aufhören.
Erfahrung bringt es dir, egal wie du dich entscheidest. Auch das Aufgeben wäre eine Erfahrung wo man wieder mehr von sich gelernt hat.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg spürst!
Lg Hedi