Ich habe meinen Schatz verloren

  • Lieber Mario,


    dass du deinen Brief an Ö3 geschickt hast ist wunderschön.
    Ich habe es leider nicht gehört, und ja, ich würde es gerne nachhören, für mich wohl besser so da ich bestimmt sehr geweint hätte, und das auf der Autofahrt in die Arbeit, da kommt nämlich immer das mit den Briefen im Radio.
    Ich finde auch hier sehr berührend wie du schreibst. In deinen Worten ist so viel an Gefühl für deine liebe Frau, und so viel liebevolle Sorge um deinen Sohn. Ich wünsche dir weiter ganz ganz viel Kraft...
    du bist so ein toller und starker Papa,


    mit liebem Gruß,
    Malena

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Wenn das mit dem Hochladen nicht klappt, hast du den Brief noch? kannst du ihn fotografieren und einstellen oder abschreiben?


    JAAA ich weiß ich bin eine neugierige Nudel ;)


    Einen gemütlichen Tag für dich und Pascal.

  • Lieber Mario, vielen Dank nochmal für deinen rührenden Liebesbrief. Auch wenn wir uns kaum kennen: Ich möchte dir und eurem Sohn viel Kraft wünschen. Ich bin sicher, Nicole hört den Brief da oben.Dafür wollte ich fragen, ob es für dich OK ist, wenn Robert den Brief, so wie er da steht, vorliest ?LIEBE NICOLE, Lieber Schatz , auch wenn du nicht mehr unter uns bist, wollte ich dir das zukommen lassen. Als ich dich das erste Mal am 4. Mai vor 17 Jahren wieder sah und wir redeten, wusste ich wir gehören zusammen. Es war Liebe auf den ersten Blick , und du warst so wundervoll mit deinen schönen Augen, wie du mich ansahst. Dein Lächeln versetzte Berge und obwohl es mir schlecht ging, gabst du mir Kraft um alles durchzustehen. Wir hatten anfangs zu kämpfen aber schafften gemeinsam alles. Wir haben einen wundervollen Sohn, der das Licht und die Kraft ist , um jetzt weiterzumachen ! Ich wollte dir auf diesem Wege meine tiefste Dankbarkeit ausdrücken - dafür, dass du so ein wundervoller liebenswerter Mensch warst. Wir sagten uns immer „Ich liebe dich“. Es waren die schönsten 16 Jahre meines Lebens , und deshalb will ich dir für deine Liebe danken ! Wir 2 vermissen dich , und hoffen dass es dir dort oben besser geht als uns hier unten. In Liebe, dein Baby MARIOHab ihn Gott sei dank noch mal vom ö3 e Mail gefunden

  • Lieber Mario!
    Obwohl ich das Vorlesen ja live miterleben durfte, bin ich schon wieder so gerührt und beeindruckt.
    Es ist wunderschön, was du deiner großen Liebe da sagst.
    Ich wünsche dir einen kraftvollen und auch gefühlvollen Tag mit deinem Sohn und deiner Liebe im Herzen!
    Hedi

  • Danke ist sehr lieb von dir hedi , is leider halt kurz geraten , weil es soooo sehr weh getan hat ihn zu schreiben , ich würde einfach alles geben um sie wieder in den Arm nehmen zu können Weil sie einfach immer meine LIEBSTE war

  • Ja, das kann ich dir so nachempfinden. Auch ich vermisse so diese Umarmungen, die Nähe. Ich bin auch grade wieder sehr traurig und weine nur.
    Dein Brief kommt nur dir vielleicht kurz an Worten vor, der Inhalt zählt, und der ist so schön, alles ist gesagt. Man spürt wie wichtig deine Frau für dich war und ist.
    Alles, alles Liebe
    Hedi

  • Lieber Mario ,


    Wie wunderschön und gefühlvoll, man spürt es förmlich wie sehr du deine Frau geliebt hast und das Sie deine schicksalsfrau war , dein Fels in der Brandung euer Lebensinhalt, aber sie hat dir das dagewesen, Ihre Stärke, ihre liebe die du jetzt deinem Sohn entgegenbringst . Sie hat es mitbekommen und ist weiter bei euch und wird Ihre Flügel schützend und liebevoll über euch ausbreiten .
    Ich wünsche dir viel Kraft und Energie sowie liebevolle Umarmung an deinen Sohn .
    Tröstliche grüsse
    Petra

  • lieber Mario <3 und euer Sohn <3


    ich habe immer still mitgelesen.... Fühle dich, wenn du magst...umarmt und verstanden <3


    die tiefsten Gefühle.... die kann man nicht in Worte fassen....


    SIE SIND.... in eben halt einer Unbeschreiblichkeit.... PURES Gefühl....


    Alles Liebe dir und eurem Sohn <3 <3
    und ja, du LEBST ihm etwas WUNDER-VOLLES vor.... die Stärke der Gefühle... weinen ist Stärke


    begleitet euch weiterhin so schön wünscht euch eure Claudia Amitola

  • Lieber Mario!


    Da du bei mir und meinen "Lichtblicken" geschrieben hast, dass deine Freunde im Umgang mit dir nicht hilfreich sind, wollte ich dir sagen, wie ich das gemacht habe.


    Ich habe wirklich ziemlich klare Ansagen gemacht, eine kleine "Gebrauchsanweisung" für mich. (Ich kann halt nicht aus meiner "Lehrerinnenhaut") Ich habe gesagt, dass sie es bitte aushalten sollen wenn ich weine, wenn ich keinen Kontakt haben will oder wenn ich reden will auch wenn ich mich ständig wiederhole. Sie sollen einfach sie selbst bleiben und keine Scheu haben vor mir. Man kann nicht viel falsch machen, wenn was verletzendes gesagt wird, wird das einfach angesprochen und geklärt Auch bei den Kolleginnen habe ich es so gemacht. Ich war gleich drei Tage nach dem Begräbnis kurz bei der Supervision und habe mich mitgeteilt. Das hat ihnen sehr geholfen, mit mir "normal" umzugehen. Sie haben sich bei mir sogar bedankt.


    Meist sind die Menschen einfach unsicher, was man jetzt braucht und wollen einen nicht noch mehr verletzen. Sage deinen Freunden, dass es dich stört, wenn sie nicht mehr über deine Frau reden wollen. Sage ihnen einfach was du brauchst und willst im Umgang mit dir. Und die Freunde, die sich gar nicht mehr melden, die den Kontakt meiden, ja, damit müssen wir wohl leben, dass wir noch mehr "Verluste" verzeichnen müssen. Sie wären vielleicht ohnehin nicht die richtigen Leute für uns im Moment.


    Ich wünsche dir viele verständnisvolle Freunde um dich! Viel Kraft!
    Hedi

  • Lieber Mario,
    zu deinen Freunden - ich höre ganz oft von Menschen, dass sie die verstorbene Person in Gegenwart des Hinterbliebenen nicht mehr ansprechen wollen, weil sie ihn nicht verletzen wollen. Manchen hilft der Vergleich, dass zu Beginn - also bei dir jetzt - alles durch den Gedanken gefiltert wird, dass deine Frau tot ist. Dass es dir ein Anliegen ist, über sie zu reden und dass das deinen Schmerz nicht vergrößert, sondern vielleicht sogar ein klein wenig mindern kann. Dass es viel mehr schmerzt, wenn sie so tun, als hätte deine Frau nie gelebt.


    Manche brauchen auch eine Hilfestellung, was sie tun sollen, wenn du weinst. Viele meinen dann sie müssten trösten und wissen, dass sie das nicht können. Wenn du ihnen sagst, dass sie dich einfach weinen lassen sollen und dir zeigen sollen, dass du sein darfst, wie du jetzt gerade bist. Eine Hand auf die Schulter zu legen kann wahre Wunder bewirken.


    Und vielleicht gibt es ein Hobby, das ihr früher miteinander ausgelebt habt, dass ihr auch heute noch miteinander erleben könnt? Das macht vielen Mut, wenn sie sich an Bekanntem festhalten können.


    Ich glaube, dass dich dein Freunde nur schützen wollen - darum finde ich die Idee mit der Gebrauchsanweisung sehr gut. Verfasse sie aber so, dass sie von Männern gelesen wird (denke gerade daran, dass eher Frauen Gebrauchsanweisungen lesen und Männer eher drauflos probieren und alle möglichen Knöpfe drücken, bis sie verstehen wie es funktioniert ;)

    Und es gibt auch die Freunde, denen es einfach viel zu viel ist und die flüchten. Wer weiß, was wir getan hätten, wenn es nicht uns sondern einen Freund getroffen hätte und wir nicht wüssten, wie es sich anfühlt?


    Und es gibt Menschen, die dann in dein Leben kommen und ein Stück Weg mit dir gehen werden und dann vielleicht neue Freunde werden.


    Dein ganzes Leben verändert sich durch den Tod deiner Frau und durch die Trauer. Das Umfeld, deine Bedürfnisse, deine Zeit, dein ICH-Sein. Du veränderst dich und darum verändert sich auch oft der Freundeskreis.


    Ich wünsche dir ganz viel Mut für ein Gespräch oder einen Brief an deine Freunde. Und ich wünsche dir, dass da welche dabei sind, die dann auch mutig sind und dich ausleben lassen, was du gerade erlebst.
    Lg. Astrid.

  • Ich stelle hier (wieder einmal?) den Segen der Trauernden ein. Es ist ein Segen (gute Wünsche, stärkende Wünsche und Gedanken) für jene Menschen, die bei den Trauernden bleiben. Er wurde verfasst von M. L. Wölfing, nach dem ihr 11 jähriger Sohn verstarb. Und er spricht ganz vielen aus der Seele - auch als "Gebrauchsanweisung" verwendbar ;)


    Der Segen der Trauernden
    Gesegnet seien alle,
    die mir jetzt nicht ausweichen.
    Dankbar bin ich für jeden,
    der mir einmal zulächelt und
    mir seine Hand reicht,
    wenn ich mich verlassen fühle.

    Gesegnet seien die,
    die mich immer noch besuchen,
    obwohl sie Angst haben,
    etwas Falsches zu sagen.

    Gesegnet seien alle,
    die mir erlauben
    von dem Verstorbenen zu sprechen.
    Ich möchte meine Erinnerungen
    nicht totschweigen.
    Ich suche Menschen,
    denen ich mitteilen kann,
    was mich bewegt.

    Gesegnet seien alle,
    die mir zuhören,
    auch wenn das,
    was ich zu sagen habe,
    sehr schwer zu ertragen ist.

    Gesegnet seien alle,
    die mich nicht ändern wollen,
    sondern geduldig so annehmen,
    wie ich jetzt bin.

    Gesegnet seien alle,
    die mich trösten und mir zusichern,
    dass Gott mich nicht verlassen hat.

    Marie Luise Wölfling

  • Hallo Mario!


    Du hast dich ja schon länger nicht mehr gemeldet, ich hoffe es geht so halbwegs bei dir und deinem Sohn?


    Hast du dich schon besser gefühlt mit deiner Trauergruppe? Hast du schon ein paar Leute an deiner Seite, die bereit sind deine Trauer mit dir durchzustehen?
    Ich weiß, ich bin neugierig, will dir nicht lästig sein.
    Ich hatte nur einfach die Sorge, dass du in so einem Tief bist, dass du vielleicht gar nicht schreiben magst.
    Ganz liebe Grüße Hedi

  • Danke hedi, neee die Gruppe ist er morgen , und ja ich war in einen tief , komm zu Hause mit nix mehr klar , Haushalt alles stockt zur Zeit Habe auch von Donnerstag bis Sonntag nur jeweils2 Stunden schlafen können , gestern war der 2. Monatstag hab fast nur geweint , schwiegerpapa gehts auch schlechter , jetzt muss ich Ihnen auch noch helfen , naja so is das Leben halt !! Aber ich werde es schon hinbekommen , zumindest geht's meinen Zwerg noch gut , nur geht halt die ganze Kraft bei ihm auf ! Nehm seit gestern halt wieder Tabletten um wieder alles zu schaffen ! ! Früher waren wir zu zweit da gings jetzt allein ist der große Haushalt schwer zu bewältigen , mein Schatz wollte halt ein großes Haus , aber ich gebe mir jetzt noch Zeit bis zum Sommer , wenn nicht werde ich es verkaufen ! Um endlich wieder mehr Ruhe zu finden !

  • Aber dir scheint es ja auch nicht soo übermäßig toll zu gehen Ja ich glaube das is halt der Frühling , jetzt wird alles immer schlimmer statt besser ! Am Samstag kämmen alle unsere Freunde mit ihren Kinder auf die Straße und redeten lachten und spielten , das liebte Niki immer so , ich müsste dann einfach kurz rein , als ne Freundin kam und fragte was sei , ich sagte es ihr und sie ging einfach ohne ein Wort Ich versteh es nicht das echt keiner zuhören kann oder fehlt ihnen einfach da Mitgefühl , aber ich schaffe es auch ohne die , irgendwie wird es schon gehen , habe zumindest eine Freundin mit der ich quatschten kann und das hilft echt sehr !!!! Nur ist die jedes Wochenende auf den Teich den Niki so liebte , ich versuchte Freitag hinzufahren , aber es war echt schwer für mich !!!!

  • Mario, das tut mir so leid, das zu hören.
    Ich habe auch das Gefühl das Haus ist so riesig und man kommt mit der Arbeit nicht zurecht.
    Aber: du machst das genau richtig, dein Sohn geht vor und gleich wird nicht alles zu Grunde gehen, wenn es mal nicht so perfekt ist. Aber ich würde mich echt erkundigen, ob du nicht Hilfe bekommen kannst. Ein junger Mann mit so kleinem Kind, hat vielleicht die Möglichkeit eine Haushaltshilfe zu bekommen (Caritas oder so), zumindest in der ersten Zeit. Lass dir helfen, dann fällt zumindest diese Sorge weg.Vielleicht wissen da unsere "Fachfrauen" mehr dazu.


    Dass deine Freunde so reagieren ist schlimm. Es ist wahrscheinlich die eigene Unbeholfenheit und nicht nur das mangelnde Mitgefühl. Wahrscheinlich muss man jetzt Abstriche machen, noch zusätzlich den Verlust von Freunden hinnehmen, wenn sie einem nicht gut tun. Aber einige Bekannte werden bleiben, vielleicht kommen neue hinzu.


    Die Orte die man sonst immer gemeinsam besucht hat, sind auch für mich schmerzhaft. Das kann ich dir gut nachfühlen. Aber auch daran werden wir uns wohl gewöhnen. Und wenn es zu arg wird, muss man diese Umgebung am Anfang wohl einfach noch meiden.
    Gut, dass du dich um Tabletten umgeschaut hast, du spürst sicher am besten, wann du das brauchst. Denn ich denke, erholsamer Schlaf ist echt ganz, ganz wichtig, sonst ist es kräftemäßig nicht zu schaffen.


    Mario, ich kann gar nicht viel helfen, aber ich hoffe, es geht dir bald wieder ein wenig besser.
    Fühle dich getröstet und ich schicke dir viele, viele gute Gedanken!
    Liebe Grüße Hedi

  • Lieber Mario ,


    Versuche die Reaktion deiner Freundin einfach unter unwissend abzu haken und mache einen catt unter deinen Freunden, du wirst neue und bessere Freunde finden als du jemals hattest , glaube mir . Du schaffst das mit deinem Zwerg.
    Fühle dich verstanden und ich sende deinem Sohn viele Umarmungen.
    Verstehende tröstliche grüße Petra

  • Lieber Mario,


    Auch ich hatte mit Bekannten/Freunden sehr unterschiedliche Reaktionen bzw. Nicht-Reaktionen.
    Die meisten wollten diesem Thema ausweichen und zur Tagesordnung zurückkehren.
    Vielleicht um mir (und ihnen selbst) zu helfen.
    Das hat mich anfangs ziemlich getroffen und hat weh getan.
    So zu tun, als ob nichts passiert sei, das war damals für mich kaum zu ertragen.
    Denn ich wollte immer schon darüber reden - eigentlich auch heute noch - darum schreib ich hier wieder.
    Hier kann ich mich zu jeder Zeit öffnen und austauschen. Das geht sonst nicht immer so einfach.
    Mittlerweile hab ich damit abgeschlossen und bin niemandem mehr böse.
    Das wirst du genauso schaffen. Ich gaub, auch dir wollen alle in Wahrheit nur helfen.


    Zum Thema Haus (verkaufen): das hab ich langfristig auch vor.
    Vielleicht aus anderen Gründen als du.
    Ich hab das (gemeinsam gebaute) Haus nun über ein Jahr allein "bewohnt".
    Bewohnt unter Anführungszeichen, weil ich mehr oder weniger nur dort schlafe. Sonst versuche ich so gut es geht,
    mich anderswo aufzuhalten. Ich glaube, dass ich es auf Dauer hier nicht aushalten kann.
    Ich hatte die Hoffnung, dass es nach einem Jahr besser wird, und ich mich hier wieder ein wenig wohl fühle.
    Aber es funktioniert nicht. Zu viele Erinnerungen ..
    Die schönen Zeiten/Erinnerungen tun weh .. das wäre noch auszuhalten.
    Aber die Erlebnisse/Ereignisse, die sich in den letzten Wochen bis zum Tod meiner Frau zuhause abgespielt haben,
    machen mein Haus für mich unbewohnbar. Ich schaff das nicht mehr.


    Morgen hab ich wieder einen Termin beim Psychologen. Brauch im Moment jede mögliche Hilfe.
    Es tut (unabhängig von der Wohnsituation) noch alles sehr weh.


    Wünsche allen hier viel Kraft für die nächsten Tage.


    liebe Grüsse, Christoph