Angst: Wie damit umgehen?

  • Gerade heute ist mal wieder das Thema Angst sehr aktuell.


    Ich will durch diesen Thread "Angst" .. KEINE Angst erschaffen, sondern dass wir alle hier von unseren Ängsten reden können egal in welchem Bereich unseres Lebens, zuhören und uns gegenseitig Mut zusprechen und andere Gedankenansätze vermitteln.


    Am Anfang meiner Trauer als Tatjana gegangen ist hatte ich sehr viel Ängste. Und mit der Zeit sind noch mehr Ängste hinzukommen, die mir erst jetzt nach einem Jahr richtig bewusst geworden sind und ich die Mechanismen dieser Angst endlich erkenne. Auch habe ich Ängste von Tatjana übernommen, die ich vorher nicht hatte.


    Ich lese hier immer mehr auch von den Ängsten es alleine nicht zu schaffen, weil ein Teil.. die bessere Hälfte, der Partner fehlt... die Eltern fehlen, die einem allein schon durch ihre Existenz Sicherheit gegeben haben. Angst vor Wiederholungen... Angst wieder einen Todesfall mitzuerleben.


    Und da gibt es die allgemeinen Ängsten wie auch Angst vor dem Terrorismus.


    Auszug aus Welt.de


    "Nach der LKW-Attacke in Stockholm hat der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven
    Entschlossenheit demonstriert. „Die Terroristen wollen, dass wir Angst
    haben, sie wollen unser Verhalten verändern, wollen, dass wir unser
    Leben nicht mehr normal leben, aber das werden wir nicht tun“, sagte
    Löfven am Freitagabend. „Die Terroristen können Schweden niemals
    besiegen, niemals“, betonte er."


    Quelle: https://www.welt.de/politik/au…als-besiegen-niemals.html



    Und dies nehme ich jetzt in Bezug auf die Angst an sich und wandle es so um:


    Wir werden uns niemals durch unsere Angst besiegen lassen, niemals!



    Katarina <3

  • An der Angst vorm Terrorismus sind unsere Regierungen schuld, die den unkontrollierten Massenzuzug fördern. Gegen diese Angst kann der einzelne nichts machen (außer sich politisch engagieren) , weil er die Ursachen nicht ändern kann.


    Die individuellen Ängste hängen von der jeweiligen Lebensituation ab. Ich gestehe, dass ich Angst vorm Alleinesein im Alter habe, vor dem Leben ohne Liebe.
    Auch vor der Sinnlosigkeit, vor dem Nichtgebrauchtwerden (noch beansprucht mich ja meine Tochter intensiv, aber später mal?). Unheimliche Angst um meine Tochter, weil sie der einzige nahstehende Mensch ist, der mir noch geblieben ist.


    Vor dem Alter überhaupt. Nachdem man als kranker Mensch in unserem Staat viel zuwenig Geld zum Leben bekommt, denke ich , dass ich mir ein so hohes Alter wie meine Mutter nicht leisten kann .Obwohl Ersparnisse da sind und das Erbe auch kommt, rechne ich mir jetzt schon aus, wie lange ich leben darf . Mit Erschrecken lese ich immer wieder davon, dass immer mehr WG´s für alte Menschen gebaut werden-ein Leben in einem winzigen Zimmer ohne meine Katze, ohne Balkon mit Gemeinschaftsküche-eine Horrorvorstellung.


    Angst vor dem Abhängigwerden, vor Pflegebedürftigkeit etc.


    Ich will aber nicht darüber nachdenken, denn zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben, hat meine Mutter immer gesagt. Was tun gegen die Angst? Sie einfach nicht so wichtig nehmen- jeder hat Ängste, wer sagt, dass er keine Angst hat, der lügt. Ich will nicht grübeln, ich sage mir immer: Ein Problem ist erst dann wichtig, wenn es vor der Tür steht! Und sollte das Leben unerträglich werden-wer zwingt mich dazu, es zu leben, dann gibts halt den freiwilligen Abgang.

  • Liebe Angie


    Deine Gedanken wie mit der Angst umgehen... an sich umgehen SUPER!


    Ich merke, dass ich gerade keine Angst habe, da ich zu müde bin um Angst zu haben und mein Kopf dadurch abschaltet. Angst ist eine Kopfsache oder wenn das Leben bedroht wird ein Instinkt. Oder ist an sich Angst ein Überlebensinstinkt um sich Szenarien auszumalen,dass man eine Lösung für zukünftige Szenarien hat?


    Ängste fussen auf etwas was man nicht will, wovon man denkt... damit kann und will man nicht leben.


    Meine Angst ist z.B. nicht genügend Geld zu haben... das ist eine Zukunftsangst... eine Existenzangst... und das Fundament dieser Angst ist, dass ich denke,dass ich keine Hilfe bekommen werden, wenn sie nötig wäre und zu stolz bin sie anzunehmen oder mich dadurch minderwertig fühle.


    Gehen wir weiter.... eine weitere Angst von mir ist, dass beide Autos nicht mehr funktionieren.... das Fundament dieser Angst ist, weil ich denke, dass es schwierig ist hier ein Auto zu mieten oder genügend Geld in der Zukunft zu haben um wieder ein Auto zu kaufen und man hier sehr auf ein Auto angewiesen ist.


    Die grosse Angst, dass meine Seelenfrau <3 Amitola irgendwann sterben könnte.....


    Wenn man das Fundament der Angst, weiss hat man auch einen Lösungsansatz bei mir wäre es folgendermassen:


    Geld: Sparen und Vertrauen, dass man immer genügend Geld hat, ansonsten, dass man Hilfe bekommt und sie dann annimmt und damit leben lernt


    Auto: Pflegen, sparen und Vertrauen, dass sie funktionieren, falls sie doch nicht mehr gehen genügend Geld da ist um ein neues zu kaufen oder eins leihen kann von Freunden oder es gerade eine super Angebot für ein super günstiges Autos gibt.


    Meine Seelenfrau <3 : Vertrauen, dass wir noch eine wunderschöne intensive lange Zeit in Liebe zusammen verbringen dürfen und diese Liebe intensiv im Jetzt leben.


    Und falls sich doch eines Tages eine dieser Ängste bewahrheitet werde ich sicher die Kraft haben es durchzustehen.


    Wir ALLE hier haben schon Sachen gemeistert, wovor man richtig Angst haben könnte.......


    Ich merke, dass ich immer noch müde bin und hoffe, dass ich keinen Stuss geschrieben habe. (Da hat gerade meine Angst gesprochen, dass ich Stuss schreibe und hoffe eine Bestätigung von Euch zu bekommen, dass es kein Stuss war :D ) Und an sich habe ich gerade keine Angst mehr Stuss zu schreiben, weil ich jetzt einfach mal zu dem stehe was ich geschrieben habe und mit den Konsequenzen leben kann. (war jetzt alles ein Beispiel).


    Liebe Umarmungen


    Katarina


    Und an sich schaffen ich und meine Seelenfrau alles gemeinsam.

  • meine Bella <3 und natürlich Angie <3 und ALLE Lieben <3


    eigentlich wollte ich ja heute nicht schreiben....
    Ich schreibe auch nicht lange, weil ich ja einen intensiven Tag habe/hatte....
    ANGST....
    das wirklich Tolle ist , das ich sie immer weniger habe....


    Wie ja ein ige schon durch WhatsApp wissen, hatte ich wieder einen Krankenhausaufenthalt...
    und werde am 02. Mai wieder ins Krankenhaus gehen zu einem operativen Eingriff....
    nächstens mehr im SEIN -Leben...


    Ja, es hätte mir WEH getan, wenn ich keine weitere Zeit mit dir und auf anderer Ebene genauso wichtig, mit meinen Kindern undEnkeln und Freunden/Freundinnen keine Zeit mehr zusammen verbringen könnte...
    aber ....
    das immerwährende JETZT dieses Tages war einfach SCHOEN


    ich bin mit Schlawunsch gelaufen, habe ein bisschen was im Garten gemacht...aber tendentiell einfach in ihm gesessen, den Frühling in all seiner Zartheit...und dennoch so starken Kraft genossen....
    die Blumen , das Meer von Blüten der Felsenbirne... neben der dunklen Kiefer.... welch ein Kontrast, einfach genossen...
    auch
    mit WEH-MUT an den Todestag, der heute ja ist ...meiner Mama gedacht....
    und
    habe das existentielle VERTRAUEN ... das dieser eingriff bei mir ...
    mir ein besseres LEBEN SCHENKT


    liebe Angie <3
    da kannst du mal die Unterschiede wieder sehen...
    Ich
    finde eine Alters-WG mit einem kleinen Zimmer :thumbsup:
    einfach super :028: :8:
    sehr erstrebenswert....


    Terrorismus..... die Welt hatte leider noch NIE äusseren Frieden.... NOCH NIE


    Frieden... und damit für mich...Angstfreiheit....
    können wir nur in unserem INNEREN finden....


    und ja
    der Weg ist nicht immer kurz....obwohl im JETZT gibt es ja kein kurz und lang


    Schlaft alle gut und hoffentlich etwas erholsam für euch
    wünscht euch eure Claudia Amitola <3 :24: :30: <3

  • Liebe Amitola, mit Balkon, eigener Küche, eigenes Bad und Katze wäre ich auch nicht so gegen eine WG.Aber das wäre ja dann
    keine WG mehr.Zusammenleben in einem Haus mit mehreren Kleinwohnungen, gemeinsam Feste feiern, Ausflüge machen etc. : JA, sich nach Küchenbenutzzeiten richten (ich koche am liebsten in der Nacht), als kranker Mensch warten, dass man endlich auf´s WC kann :NEIN! Keinen Balkon für meine Katze mehr haben, ein no go.Kann mir nicht vorstellen, dass das erstrebenswert ist. Der Tag an dem ich so leben muss, wäre der Tag, an dem mir mein Leben keinen Spaß mehr machen würde.


    Liebe Katharina, Lösungenmöglichkeiten für die Angst anzudenken, ein guter Ansatz, doch wenn man weiterdenkt, könnten da wieder Ängste entstehen. Was ist, wenn mein Erspartes durch Währungsumstellung oder Bankencrash weg ist, wenn keiner meiner Bekannten mehr ein intaktes Auto hat,wenn ich Hilfe brauche und keiner ist gerade da, wenn ein geliebter Mensch stirbt etc. alles Horrorszenarien, die wie wir alle zumindest was den Verlust geliebter Menschen betrifft, wissen, alle eintreffen können - ich glaube, dass man Angstvorstellungen gar keinen Raum und keine Macht über das Handeln geben sollte.
    Denn Unglücke und Schicksalschläge, die im Karma vorgesehen sind, treffen uns , egal ob wir darüber nachdenken oder nicht. Erkenntnis ist: es gibt keine Sicherheit,egal ob global oder individuell gesehen. Wir alle balancieren auf einem Seil über den Abgrund, solange wir leben. Vermutlich finden wir im Jenseits die einzige Sicherheit, die es gibt, was ja wiederum tröstlich ist.


    Ich habe in meinem Leben fast alles geplant gehabt und trotzdem ist alles schiefgegangen, zusammengestürzt wie ein Kartenhaus. Ich habe aufgehört zu planen, meiner Meinung nach ist Angst einfach die Furcht vor Kontrollverlust .Aber das Leben kann man nicht kontrollieren, es gibt soviele Dinge und Ereignisse, die man nicht beeinflussen kann.


    Also halte ich es lieber wie meine Mutter: "Kopf in den Sand-Methode", leben und erst Angst empfinden, wenn die Katastrophe da ist.

  • Hallo ihr Lieben Alle
    Da ich nur mehr sporatisch hier lese,finde ich dieses Thema doch sehr anregend.
    ich denke Angst ist eine Emotion in unseren Leben,die auf unsere Urverhaltensweisen hinzielt.
    Totstellen,kämpfen und davonlaufen.
    Aber auf alle Fälle ein Auseinandersetzten damit,darum kommen wir nicht umhin.
    Ein durch die Angst gehen,läßt und erstarken und wachsen,den Kopf in den Sand stecken oder eine Lösung zu finden wann sie wirklich notwendig ist,liebe Angie sind zwei Sachen.Den Kopf in den Sand stecken ist sich totstellen kann in der Vergangenheit geholfen haben aber nur bei den Räubern die kein Aas gefressen haben den anderen wars wurscht.
    Sich nur Gedanken über vielleicht mlglicherweise unter umständen entstehende Probleme oder Ängste zu machen ,bedeutet sie in mein Leben einzuladen.
    Ängste zu haben ist wichtig ,aber auch ihnen zu begegnen und sie als Wertsteigerung seiner Selbst zu überwinden.
    und sich vielleicht auch eizugestehen dass vieles was Anfangs fürchterlich schien im Nachhnein halb so schlimm war.
    ich spreche nicht von der trauer sie ist für jeden etwas anderes auf der Angstskala.
    Doch auch mit dieser Angst müssen wir uns beschäftigen
    Liebe nachdenkliche Grüsse vom Papabaer
    :whistling: :whistling:

  • Meine größte Angst, ich weiß nicht wie lange schon, ist immer wieder Menschen zu verlieren die man liebt.


    Wahrscheinlich ist das seit dem Suizid meines Vaters (ich war damals 25 Jahre).
    Leider begleiten mich diese Abschiede jetzt doch immer wieder in heftigster Form durch mein Leben.
    Und? Wie man sieht, man muss es dann ohnehin irgendwie durchstehen und bewältigen. Deshalb versuche ich auch immer eher diese Gedanken so lange sie nicht eingetroffen sind, zur Seite zu schieben.
    Wenn etwas eintrifft, muss man sich damit auseinandersetzen, ansonsten schaue ich, dass ich die Angst einfach verscheuche und nicht zu groß werden lasse.


    Die anderen vielen "kleinen Ängste", eigentlich mehr Unsicherheiten, habe ich genug, komischerweise mehr wenn es gut läuft. Jetzt wo ich so mit meiner Trauer und meinem Leben zu kämpfen habe, sind die eigentlich fast weg, oder ich spüre sie ganz einfach nicht, weil was Anderes größer ist.


    Ja, da gibt es viel nachzudenken, ein interessantes Thema!
    Lg Hedi

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich finde dieses Thema sehr anregend, deswegen möchte ich euch auch meine Meinung schreiben.


    Die Angst ist ein Thema das mich schon sehr beschäftigte.


    Auch wie ihr oben schon geschrieben habt , hat jeder Mensch Angst - Angst jemanden zu verlieren, Angst kein Geld zu haben usw...


    Ich habe auch meine Ängste , Angst wieder so einen Schmerz zu erleben, Angst vor dem alleine sein, Angst das ich es nicht schaffe mein Leben wieder in den Griff zu bekommen usw...


    Ich sage mir dann immer : Alles ist in Ordnung und ich bin in Sicherheit. Außerdem weiß ich ja gar nicht was kommt und wenn etwas kommt werde ich damit fertig . Das gibt mir Hoffnung.!!!!


    Ich finde es wichtig die Angst nicht zu verdrängen, sondern genua hin zu sehen - was möchte mir die Angst sagen? Wie kann es mit meiner momentanen Situation zusammen hängen? Wie kann ich mich beruhigen ?


    Es ist wichtig das Leben im Hier und Jetzt zu genießen. Wenn ich Angst habe das jemand sterben könnte, sage ich mir immer , Ich genieße die Zeit mit der Person - sonst kann ich ja sowieso nichts machen. Ich kann sie ja nicht unsterblich machen oder stândig auf sie aufpassen .





    Einen schönen Abend euch. Alles Liebe Lea

  • Ich habe Euch ja erzählt wie ich damit umgehe, indem ich mich darauf mental vorbereite und Vorkehrungen treffe.


    Ich für mich selber lebe besser damit mir die schlimmsten Szenarien auszumalen um dann glücklich zu sein, dass es anders kommt....GUT ist. Und dann freue ich mich RIESIG! Wenn ich mir die Szenarien ausmale leide ich nicht daran, sondern überlege mir: Was mache ich, wenn das passiert, was mache ich, wenn jenes passiert. Hat mir schon oft geholfen.


    Habe etwas gegen den Optimismus, der nur positiv denkt, weil ich dadurch, falls es anders kommen würde, in ein tiefes Loche fallen würde.. mir der Boden unter den Füssen weggezogen werden würde... ich dadurch Panik und dann wirliche Angst hätte.


    Ich weiss, dass ich manchmal zuviel Kontrolle will oder versuche zu kontrollieren... doch wenn ich sie aufgeben würde... was würde ich dann machen? Wenn ich gar keine Ängste mehr hätte... was würde ich dann machen? Diese Frage ist sehr interessant und werde da mal reinfühlen.


    Aber die Angst zeigt uns schlussendlich .... WAS WICHTIG IST, was wir bewahren wollen. z.B. das LEBEN


    Doch gerade jetzt mache ich eine Ausnahme.. mit meinem Prinzip, weil meine Seelenfrau Amitola im Krankenhaus ist und die Operation bevorsteht. Diesmal kann ich nicht anders.... als POSITIV zu DENKEN und keine Angst zu empfinden auch für sie.


    Und es ist so, dass ich mir das andere Szenario nicht ausmalen kann und will, weil es zu schrecklich für mich wäre und ich einfach vertraue.... Ja, ich vertraue <3

  • Liebe Katharina, ich bin im Geist bei dir und Claudia! Ein Riesenkraftpaket und unendlich viel Liebe schicke ich an euch beide <3 .


    Ja das ist eine Angst, gegen die man nichts machen kann und auch nicht irgendwie vorsorgen kann.Doch Vertrauen ist immer gut, vertrauen, dass sich alles so regeln wird, wie es das Karma vorherbestimmt hat, das in allem, was wir durchmachen ein Sinn liegt.Ich persönlich vertraue darauf, dass es Claudia nach der OP um vieles besser gehen wird und dass sich dadurch ihre Lebensqualität steigern wird. :24:
    @Papabär Mit der Einstellung : Kopf in den Sand strecken , meinte ich nicht, ignorieren, hab mich halt schlecht ausgedrückt, sondern eben keine unnötigen Sorgen machen über Situationen, die vielleicht nie eintreten werden.Sorgen, Kummer und Probleme haben wir ohnehin alle zur Genüge und daher sollte man sich nicht noch zukünftige Bedrohungsszenarien vorstellen.Besser mit den Problemen der Gegenwart fertigwerden, als über zukünftigen imaginäre Probleme zu grübeln. ;)


    "ich spreche nicht von der trauer sie ist für jeden etwas anderes auf der Angstskala.
    Doch auch mit dieser Angst müssen wir uns beschäftigen
    Liebe nachdenkliche Grüsse vom Papabaer" naja Angst vor der Trauer habe ich nie gehabt, ich würde eher sagen die Trauer löst ihrerseits wahnsinng viel Ängste aus, weil dadurch Fragen entstehen, die sich vorher nie gestellt haben : wer bin ich ohne den geliebten Menschen, hat das Leben noch einen Wert für mich, werde ich nochmals das Glück haben, Liebe zu erfahren und natürlich auch Existenzängste. Die Trauer ist gemein, zieht sie doch einen Schweif an Ängsten hinter sich her, Ängste die vorher nicht da waren und über deren Lösung wir uns nie den Kopf zerbrochen haben, da wir mit dem Verlust des geliebten Menschens einfach nicht gerechnet haben oder nicht rechnen wollten.
    Ich finde, das ist es, was das Wesen der Trauer ausmacht: diese plötzliche Orientierungslosigkeit, die Identitätskrise, das Verlorensein.
    Und das macht Angst!


    Was du für mich bist, kann nie ein anderer sein,
    du warst mein Licht, mein Halt , mein Weg-

    Seit ich dich verloren habe, irr ich in der Dunkelheit
    planlos, blind , verzweifelt umher.

    Was wir füreinander waren ,wird nie mehr möglich sein,
    unser Träume, Hoffnungen, gemeinsame Ziele.

    Das Gefühl das Universum zu hassen,
    für die Wunde, die es mir zugefügt hat.

    Beständig die Sehnsucht nach dir,
    bohrend, pochend, nie heilend.

    Aber ich will die Verletzung ewig spüren,
    ist sie doch die einzige letzte Erinnerung-

    Was bleibt ,ist die Frage
    ob ich im Dunklen nach Hause finde?

  • Liebe Katarina,


    Das ist ein sehr gutes Thema, ja Ängste habe ich auch seit mein Jo gegangen ist. Existenzängste sind am schlimmsten, da Jo seine 45 jahre nicht voll hatte bekomme ich nur eine sehr kleine Rente die nicht einmal für die miete reicht , dann habe ich horrende Anwaltskosten zwecks der erbsache mit meinem Sohn, den ich auszahlen muss und zu allem Überfluss steht auch noch Blutsauger Krankenkasse auf der matte . Ich persönlich habe so gut wie keine Rente da ich alles privat vorgesorgt habe durch meine Selbstständigkeit , und die Geschäfte laufen auch nicht berauschend . Ich möchte mir garnicht ausrechnen wie lange meine Ersparnisse reichen , denn das schlimmste für mich ist von unserem Staat im Alter abhängig zu sein mit der horrorvorstellung wie oben genannt in einem heim mit gemeinschaftlicher Küche ect. Ich will garnicht mehr allzu lange in diesem Leben verweilen , denn es besteht nur noch aus diesen existenziellen Ängsten und die Einsamkeit im Alter möchte ich auch nicht erleben . Wovor ich überhaupt keine Angst habe ist vor dem sterben , desshalb habe ich auch keine Angst vor terroranschlägen , wenn die Stunde schlägt kann es mich überall ereilen .
    LG petra

  • Meine Lieben,

    Angst ist zuallerst eine lebenswichtige Emotion, die uns schützt. Aber wie bei vielem ist es auch bei der Angst die Dosis, von der abhängt, ob sie uns schützt oder krank werden lässt. Es gibt Ängste, mit denen wir umgehen lernen müssen: Die Angst vor dem eigenen Tod, die Angst davor, (wieder) einen lieben Menschen zu verlieren, sind solche Ängste. Ob ich gesund damit umgehe, hängt davon ab, wieviel Raum ich dieser Angst gebe. Wenn sie mich allumfassend umgibt und durchdringt, dann lähmt sie mich und erzeugt Stress. Man kommt aus dem Ängstlichsein nicht heraus, man grübelt, ist übererregt, schreckhaft, vermeidend, man bekommt Panikattacken und vielleicht sogar eine richtige Angststörung.


    Wenn die reale Angst, (wieder) jemanden zu verlierenan an einem Tag da ist und am anderen nicht, wenn wir uns also in einer Balance befinden zwischen der Abwehr der Angst und der Beschäftigung damit, dann wird sie aushaltbar. Grundsätzlich finde ich Angies Ansatz gesund: Sich erst dann aufregen und ängstigen, wenn tatsächlich etwas passiert ist, das den Anlass dazu gibt. Sich den eigenen Ängste zu stellen, ist grundsätzlich gut, Bewältigungsstrategien zu suchen auch. Ängste "einzuladen", den Fokus zu sehr auf die eigenen Ängste zu lenken, das birgt aber immer die Gefahr, dass die überdosierte Beschäftigung damit unsere Amygdala (das Angstzentrum im Gehirn) zu sehr aktiviert und dann kommen wir schnell in eine Spirale von Angst-Stress-Lähmung-Vermeidung- Angst-Stress etc., aus der es schwierig ist, wieder herauszukommen.


    Kurz nachdem wir einen Menschen verloren haben, ist die Amygdala aktiviert, unser Urvertrauen ist dadurch recht brüchig und wir tun uns schwerer unsere Ängste in Schach zu halten. Das ist ganz normal. Die meisten Menschen können auch nie mehr so sorgenfrei durchs Leben gehen, wie sie es vorher gekonnt haben, weil sie erleben haben müssen, dass die eigene Unverletzlichkeit Illusion ist und das Leben ungerecht. Dennoch haben wir ein Schutzprogramm in unserem genetischen Rucksack, das uns grundsätzlich erlaubt, mit unseren Ängste wieder umgehen zu lernen. Darauf dürfen wir vertrauen!

    AL Christine

  • Wenn ich Vertrauen beschreiben müsste würde ich sagen, dass es die Annahme ist, dass ein Mensch bestimmte Dinge, also vorzugsweise Dinge die einen verletzen würden nicht tut. Da ich aber weiß, dass die eigenen Schlussfolgerungen bei Menschen oft falsch sind und ich immer wieder feststellt, dass man so gut wie keine Ahnung von Menschen habe, was wohl mit an meinem Autismus liegt, kann das recht kompliziert werden. Die Angst von Menschen enttäuscht zu werden wird dadurch schnell sehr groß und dadurch wird das Aufbauen von Vertrauen noch mehr beeinträchtigt.

    Mein Misstrauen zu wecken ist da wohl recht einfach muss ich zugeben aber statt irgendetwas zu unterstellen versuche ich lieber darum zu bitten sich nicht selbst unnötig verdächtig zu machen. Keine Nachrichten löschen, hastig Chat-Fenster schließen wenn man den Raum betritt oder auffällige Andeutungen.

    Für mich selbst ist das ein schwieriges Thema und in unserer modernen Welt auch problematisch darüber zu reden da es mir bald so vorkommt als wäre große Angst enttäuscht zu werden zu haben als schlimmer angesehen als tatsächlich etwas vor seinem Partner/Freunden geheim zu halten.

    Auf jeden Fall ist das ein Stressfaktor den ich langfristig gern aus meinem Leben entfernen würde.

    Gruß: Jonas

  • Lieber Jonas


    Als erstes muss man damit aufhören, alles persönlich zu nehmen. Es kann auch oft sein, dass jemand z.B. auf einen per WhatsApp oder Chat nicht reagiert, weil er gerade etwas anderes tut z.B. kochen.


    Dann wenn Du denkst, dass etwas nicht stimmt DIREKT ansprechen und fragen.


    Im Leben wird man immer wieder verletzt und manchmal von engsten Menschen, die einen NICHT bewusst verletzt wollten aber es einfach passiert ist. Auch dann aussprechen und der anderen Person die Möglichkeit geben sich zu entschuldigen.


    Auch Du wirst verletzen ohne dass Du es weisst und dann wirst auch Du es schätzen, wenn es Dir jemand direkt mitteilt.




    :24:

  • Ich finde den Begriff Eifersüchtig in in Bezug auf so etwas irgendwie immer falsch. Es ist ja eigentlich eher misstrauen, doch was Misstrauen löst ist doch eigentlich Ehrlichkeit würde ich denken.
    Keine Sorge Katarina ich spreche alles an, auch wenn es oft nicht einfach ist wegen Lunas psychischer Verfassung, Vergangenheit und möglicherweise dem Umstand, dass sie noch keine Medikamente hat. Es geht dabei auch nicht darum ob sie auf irgendwelche Nachrichten sofort antwortet oder nicht sondern eher um das Löschen von Gesprächsverläufen wo ich mich dann doch zwangsläufig frage wieso es gelöscht wurde.
    Es ist eben für mich sehr belastend, dass ich versuche Vertrauen aufzubauen aber immer wieder mein Misstrauen geweckt bzw. mir auch Dinge verschwiegen wurden.
    Ich hoffe, thematisch geht das nicht zu sehr in die falsche Richtung. Es ist eben eine Angst von der ich mich gern befreien würde aber ich denke auch, dass ich das nicht alleine schaffen werde.

    Gruß Jonas

  • Lieber Jonas :24:


    Wir haben ein "bissel" Luna kennen und lieben gelernt.


    Ich denke, dass wir beide eine SEHR gute Menschenkenntnis durch unser gefuehrtes Leben haben.


    Wir fuehlen und denken und dadurch wissen wir, dass Luna Dich ABSOLUT LIEBT!


    Natuerlich ist es nicht einfach wegen ihrer Vergangenheit (Missbrauch) aber ich denke, dass jeder Mensch ein Trauma oder eine schwierig zu verarbeitende Lebenssituation hat und auch Du sicherlich in einer Hinsicht nicht einfach sein wirst, wie jeder Mensch.


    Es bedarf auch von ihrer Seite sehr viel Vertrauen sich Dir zu öffnen.


    Spreche da aus eigener Erfahrung, da ich selber missbraucht wurde. Sie wuerde nicht eine Beziehung OHNE Vertrauen und absoluter Liebe wagen:!::!::!:


    Wie geht es eigentlich unserer Luna? Wuerden gerne mal wieder was von ihr lesen:) Arbeitet sie jetzt schon auf dem Weihnachtsmarkt?


    Gut finde ich, dass Du Dich öffnest :thumbup: Hut ab!


    :24: