• Das mit den Schuhen wird wohl noch ein wenig dauern, da muss ich sorgfältig suchen - oder das perfekte Paar läuft mir über den Weg. Dann schlage ich gleich zu ;)

    Die Welt ist jetzt also wieder im Normalmodus. Rudi hat sich heute krank schreiben lassen - zunächst einmal bis Montag. Er ist ja so pflichbewusst... Ich würde ihm mehr freie Zeit wünschen, die er nach seinem Geschmick verbringen kann, und sei es, lang zu schlafen und dann gemütlich auf der Terrasse etwas zu lesen. Aber nein, er will es anders handhaben. Ist seine Entscheidung, muss ich respektieren.

    In der Arbeit habe ich derzeit mit lauter Dingen zu tun, die ich für sinnvoll und wichtig halte, Themen, die zu mir passen - und die ich gut umsetzen kann. Bin sehr froh darüber.

    Ich merke, wie mein Herz leicht wird an solchen Tagen.


    Wieder einmal eine Krise überstanden, und danach geht es weiter.

  • Wirklich gut, dass sich dein Rudi eine kleine Auszeit gönnt!


    Das stimmt, nach jedem Tief geht es doch wieder auch rauf. So ist das mit den Stehaufweibchen.

    Aber mit neuen Schuhen ginge es vielleicht noch höher! ;)

    Hedi

  • schön dass es auch immer wieder solche Tage gibt, und die wird es auch immer wieder geben.

    Wichtig ist denke ich dass wir sie sehen und bewusst genießen!

    Ich war heute auf einem Abenteuerspielplatz mit meiner Mutter, Tochter und Enkelin,

    War sehr schön!

  • Liebe Still crazy,

    das freut mich für dich.

    Ich finde es bewundernswert, wie du mit den Wegen umgehst, die Rudi geht.

    Auch wenn du es gerne anders hättest, überlässt du ihm die Entscheidung.

    Das ist so wertschätzend.


    Und die Schuhe mit denen du fliegen kannst, die kommen auch noch irgendwo

    aus einem Regal geflitzt, wenn du vorbei gehst.


    Lg. Astrid.

  • So, heute bin ich leider jämmerlich drauf...

    Im Grunde sind es nur Kleinigkeiten - aber die machen mir doch die Situation recht deutlich :33:

    Gestern hatten wir (unser Gesangverein) in der Kirche unser Gospelkonzert. Danach habe ich mit der Chorleiterin (eine ganz tolle Frau) geplaudert, und sie hat gesagt "der Rudi sieht aber schlecht aus"....

    Dazu kommt, dass er nach dem Konzert so lieb war. Hat mir Sachen vom Buffet mitgebracht, meine Tasche getragen und so Sachen. Ich denek mir: wenn er nicht mehr da ist, dann macht das niemand. Dann bin ich allein. Niemand, der mir meinen Lieblingsaufsrich holt oder der darauf achtet, dass ich zum Glas wein auch ein Glas Wasser trinke.

    Kommenden Sonntag fliegen wir für ein paar Tage nach Barcelona. Ichhatte mich so darauf gefreut. Und jetzt denke ich mir die ganze Zeit: vielleicht ist es die letzte Reise, die wir miteinander machen.

    Es ist einfach soooo traurig...

    Ohne ihn werde ich nicht einmal ein halber Mensch sein. Weniger als das...:33::33::33:

  • Liebe StillCrazy,


    eigentlich fehlen mir gerade die Worte. Ich verstehe deine Angst, deine Befürchtungen, diese Gedanken. Es ist schwer, immer nur positiv zu denken. Es tut mir sehr leid, dass du dich gerade so fühlst, aber ich denke, auch diese Gedanken müssen gedacht werden und es ist gut, dass du sie niedergeschrieben hast, damit sie vielleicht ein bisschen weniger Raum einnehmen können. Ich hoffe, es ist jetzt nicht zu wirr geschrieben. Vermutlich hast du deine liebe Chorleiterin nicht eingeweiht, oder? Ach, das muss wirklich schwer sein.


    Ich drück dich ganz fest. :24::24::24:

  • Liebe StillCrazy

    Verstehe Deine Ängste und Gedanken.....


    Vielleicht hilft Dir diese Gedankenvorstellung:


    Eigentlich ist der Unterschied ja NUR dieser: Wissen oder Nicht-Wissen wann das Leben zu Ende ist.



    :24::24::24:

  • Liebe Still Crazy,

    es freut mich, dass dich das Gespräch mit deiner Therapeutin ein bisschen aus der Angst bringen konnte.


    Hast du Rudi erzählt, was die Chorleiterin gesagt hat?

    Vielleicht wäre es an der Zeit es offen zu legen, wenn es für die anderen schon sichtbar ist.

    Ich denke es ist wie bei den Kindern. Wenn darüber geschwiegen wird, heißt es nicht, dass es nicht da ist oder

    von anderen nicht gespürt wird. Offen darüber reden kann für Rudi auch eine Erleichterung sein. Doch die Entscheidung

    liegt, wie du so oft betonst, natürlich bei ihm.


    Ich wünsche euch in Barcelona eine wunderschöne Zeit, in der ihr ganz viele Erinnerungen schafft.

    Und wenn es wirklich eure letzte gemeinsame Reise sein sollte, dann habt ihr die Erinnerungen, die

    euch durch die schweren Zeiten ein bisschen Licht bringen können.


    Das Hier und Jetzt genießen - wenn es nur nicht so schwer wäre.

    Und doch habe ich für euch die Hoffnung, dass es gelingen mag. In Barcelona und auch heute.

    Jede Erinnerung ist wie ein kostbarer Schatz. Vielleicht magst du auch Tagebuch schreiben.

    Ein eigenes Buch mit schönen Erinnerungen, was ihr miteinander erlebt und erlebt habt.

    Vielleicht mit Fotos, Eintrittskarten,...


    Lg. Astrid.

  • Es ist immer noch schwer...

    Ich denke, es hat auch mit der Jahreszeit zu tun. Meine Mutter ist im Mai gestorben, d. h. in den Frühlingswochen war sie wirklich todkrank. Und das ist jetzt der erste Frühling, den ich seit Rudis Diagnose erlebe.

    Es ist als wäre ich irgendwie gefangen in trüben Gedanken. Und ich habe das Gefühl, ich kann nicht immer unterschieden, ob ich jetztr die Jugendliche von damals bin oder die erwachsene Frau von heute...

    Tod, Tod, Tod - schon wieder Tod.

    Die Angst. Das Nicht-Hinsehen-Können. das Fragen: Wie lange noch? Das Fragen: Was dann? Das Fragen: Wie soll ich das schaffen, ohne dass ich daran zerbreche.

    Und ich: allein. Kein Vater (damals) keine Tochter (heute) - die Menschen existieren, aber sie geben mir keine Unterstützung,.

    Ich weiß schon: es ist heute anders. Ich habe mehr Möglichkeiten, Freude, Euch - ich bin handlungsfähig.

    Aber emotional fühle ich mich wie 18 und keiner nimmt mich in den Arm. Wie damals muss ich die Starke sein :33::33::33: