• genau das dachte ich mir! !!

    Er macht die Augen zu, damit versucht er das Problem zu umgehen. Das war anscheinend schon immer seine Strategie.

    Das wird auf Dauer nicht funktionieren.

    Leider wird er sich dem Problem stellen müssen.

    Das ist aber für dich im Moment keine Hilfe.

    Oh Mann! Nicht einfach für dich, liebe still crazy.

  • Liebe StillCrazy!


    Das ist echt schwer, wie sollst du denn jetzt einen Menschen ändern, der das immer schon so machte?!?

    Und du bleibst dabei auf der Strecke.


    Ich weiß genau, viele Menschen die solche Aussagen von uns lesen, würden meinen wir sind "böse" Weiber, da der arme Krebspatient alles so machen sollte, wie er will. Viele gestehen dem Gegenpart in dieser Zeit kein Eigenleben mehr zu. Ich wäre da dir wohl sehr ähnlich, glaube ich. Ich würde das auch nicht aushalten, denn ich bin auch immer dafür, die Dinge beim Namen zu nennen.


    Ich sehe es aber auch so wie du. Zu allem Schweren, man bleibt man selbst und muss darauf achten, dass man auch auf sich schaut.

    Ich denke da brechen jetzt viele Probleme auf, die man ja eigentlich schon immer hatte. Nur in guten Zeiten hält man sie besser aus!


    :24: Hedi

  • Das ist wahr! !!!

    Trotz allem Schweren musst du auch auf dich achten und gerade mit deinen psychischen Kräften gut haushalten.


    Ich fahr dann Kirschbaumblüte fotografieren.

    Noch find ich meine Handybilder schöner als die auf der Canon ......;)

  • Ja Hedi, Du hast ganz recht!!!!!!

    Die Probleme waren immer schon da, aber in besseren Zeiten nicht so im Vordergrund.

    Er ist ein Meister im Verleugnen. D. h. jetzt für mich, ich darf das Fortschreiten seiner Krankheit "begleiten" aber nicht darüber reden, wie schwer das alles ist für mich. Weil ja eh alles ganz gut läuft.

    Super :huh:

    Seine Krankheit verursacht in mir so schlimme Schmerzen - und dann gibt es kein offenes Ohr, wenn ich darüber redn will. Nur inszenierte Fröhlichkeit. Und wer weiß, wie lang das so noch dauert...

    Die Diagnose kam im August, den Verdacht hatte ich schon vorher. Es ist also schon eine ganze Weile, dass ich mich damit herumschlage. Und ein Ende dieser Situation ist nicht absehbar :huh::huh::huh:

    Danke Euch jedenfalls für die Unterstützung und dafür, dass Ihr mich versteht!!!!!!!!

    Manchmal denk ich mir ja selber zwischendurch, ich bin die, die auf dem Holzweg ist. Da ist es dann gut, Eure Antworten zu lesen!!!!!!!!

  • oder sage zu ihm einfach: "Du musst mich nicht schützen. Es ist wichtig, dass wir in unseren Gefühlen authentisch und ehrlich sind. Ich würde gerne wissen wie es Dir wirklich geht. Und dass alles "gut ist glaube ich Dir nicht.".


    :24:

  • Liebe StillCrazy,


    immer noch verrückt -

    schon wieder verrückt - deine Welt.

    Beim Lesen sind mir Geschichten von Witwen eingefallen, die einen Mann im Sterben begleitet haben und er bis zum Ende meinte, dass es nicht ums Sterben geht. Mich hat das immer wütend gemacht, weil ich die Frauen sah, wie sie wussten - mitaushielten - mitspielten - ihre Wünsche hintanstellten - und dann plötzlich das Loch und die vielen Fragen: Wie hätte er dies oder jenes gewollt? Soll ich das jetzt so machen oder anders? ....


    Würde es nützen, wenn du mal ordentlich auf den Tisch klopfst und sagt: Hallo mich gibt es auch noch und ich bin nicht die Feindin. Wenn es einen Feind gibt, ist das der Krebs. Auch wenn du im Moment scheinbar leichter damit umgehen kannst - mit deiner Vogel-Strauß-Taktik - mir tut es weh. Ich habe Angst und ich will mit dir darüber reden können. Wenn das nicht geht, dann brauche ich unsere Freunde. Und das geht nur, wenn du endlich dazu stehst, was los ist und ihnen die Wahrheit sagst. Sonst muss ich es tun.


    Ja, ich weiß, das klingt nach Erpressung. Doch ich sehe hier keine bösen Frauen sondern eher kranke Männer, die ihren Frauen das Leben schwer machen.


    Ich wünsche euch heute allen einen feinen Tag

    und Lg. Astrid.

  • Liebe StillCrazy,

    er scheint ja für sich mit Verleugung und Reaktionsbildung (Witze) ganz gut zu fahren. Lass ihn halt, spiel aber nicht mit.

    Ich muss der Astrid zustimmen, reagier mit ein bisschen mehr Zorn auf seine Witze-Tour. Im Notfall musst du ihm halt sagen, dass du das nicht aushältst und er wieder in seine Wohnung ziehen muss ...

    GLG Christine

  • Vielen Dank!

    Ich fühle mich wirklich verstanden von Euch!


    Ja, er komm tmit seiner Taktik für sich selber ganz gut zurecht. Ich werde halt versuchen, ihm zu verklickern, dass ich da anders ticke. Dass ich nicht so viel "Gelassenheit" aufbringe wie er. Dass ich oft traurig bin. Und dass es mir gut tut, verschiedene Eventualitäten durchzudenken . auch wenn die dann vielleicht gar nicht eintreten. Stimmt ja - es muss ja nicht jede Katastrophe geschehen. Wir habren z. B. immer, wenn wir auf Reisen sind, seine Befunde mit. Wenn was sein sollte, dann kann sich jeder Arzt einen Überblick verschaffen - unabhängig davon, welche Sprache er spricht und ob wir uns mit ihm gut verständigen können.

    Faktum ist, wir haben das noch nie gebraucht - aber es war immer ein beruhigendes Gefühl zu wissen: im Fall des Falles haben wir die Unterlagen mit.

    Heute bin ich wieder in der Arbeit (hatte die ganze Woche frei), und ich spüre, wie gut mir das tut. einmal aus der Misere heraus treten zu können, in einer Umgebung zu sein, wo ganz andere Dinge im Zentrum stehen.


    Gestern hab ich übrigens auch schon Koffer gepackt. Am Freitag geht es ab nach Kroatien, zum Tenniscamp. Ohne Rudi.

    Ich hoffe, dass es eine unbeschwerte Zeit wird....

  • Das wünsche ich dir auch - Auszeit, Unbeschwertheit, Sonne und Meer mit Tennisschlägern und -bällen auf wunderschönen Plätzen in Kroatien.

    Ich wünsche dir ein Tenniscamp in dem du Tennismäßig weiter kommst und trotzdem VIEL ZEIT für dich hast, zum Verwöhnen und DU sein dürfen.


    Lg. Astrid.

  • Liebe StillCrazy,


    ich glaube, es ist auch ganz wichtig, dass du auch mal etwas anderes siehst, Ablenkung bekommst und dir um andere Dinge Gedanken machst. Das tut dir gut und Rudi vielleicht auch, wenn ihr nicht die ganze Zeit aufeinander hängt.


    Ich wünsche dir eine schöne (Aus)Zeit in Kroatien. Es ist wunderschön dort und ich denke du wirst bestimmt ein paar tolle Erlebnisse haben. Genieße die Sonne, das Tennisspielen und die gemeinsame Zeit mit Tennis-Freunden oder Kollegen. Und ich hoffe, du findest auch für dich ein bisschen Ruhe und Erholung.


    Liebe Grüße

    Nadine

  • So, jetzt hab ich es endlich geschafft, mit dem Hospizteam zu sprechen - damit das mit Rudis Schmerzattacken so nicht mehr passiert. Zuvor hab ich entweder vergessen, oder dort dann niemanden erreicht, dann war ich weg... naja...

    Sie haben uns auch beiden - Rudi und mir - psychosoziale Begleitung angeboten. Für mich klingt das schon sehr gut. Er ist ja da eher zurückhaltend.

    Aber ein Schritt nach dem anderen. Jetzt sehen wir einmal zu, dass wir bzw. er das auf der medizinischen Seite mit den Schmerzen irgendwie regeln.

    Bin froh, dass das jetzt endlich angegangen ist!

    Es ist immer so ein gutes Gefühl mit Menschen zu reden, die nicht gleich schreien: Hu - Krebs - HIlfe - Katastrophe! Für uns ist das jetzt unser Alltag, und da ist es gut, wenn jemand das auch mit einer gewissen gelassenheit behandelt.

    Ich meine: wie katastrophal die Sache ist, das ist mir / uns eh am meisten klar. Aber wenn der Ton dann einmal sachlich ist, ohne dieses seltsame Katastrophentimbre in der Stimme - dann hat das durchaus etwas Wohltuendes.

  • Toll, dass du das organisieren konntest. Und vielleicht können die auch deinen Rudi ein wenig "knacken", damit er nicht immer alles beiseite schiebt.


    Es ist ja so richtig, was du sagst, es ist jetzt euer Alltag und da kann man nicht ständig auf Hochtouren laufen. Man muss auch einmal ganz "normal" damit umgehen, aber eben nicht ständig verdrängen. Die Schmerzen in den Griff bekommen ist sicher das was Priorität hat.


    Ich freue mich für dich, dass du bald deinen Kroatienurlaub angehen kannst. Das wird dir gut tun!

    :24: Hedi

  • Liebe still crazy,

    Ich finde Astrid und Christine haben es sehr treffend formuliert .

    Und wenn du das, was du dir vorgenommen hast umsetzen kannst - ich denke auch dass es für dich ein gehbarer Weg sein kann.

    Alles Liebe! Lilo

  • Vielen Dank Euch für Euer Mitdenken und für Eure guten Wünsche!!!!!


    Habe es doch geschafft, mit Rudi ein kurzes (und sicher nicht alles lösendes aber erstes) Gespräch zu führen, z. B. die Bitte, seinen Geschwistern eine kurze Nachricht zu formulieren, warum er sie nicht von Anfang an über seine Krankheit informiert hat.

    Ich habe Angst, dass sie "später" einmal böse sind, dass ich ihnen nicht bescheid gesagt habe. Aber bei aller Liebe, wann er das macht, ist Rudis Entscheidung. Und ich habe mit anderen Dingen mehr als genug zu tun. Das ist wirklich seine Sache. Dazu soll er bitte auch stehen, nicht dass ich mir dann Vorwürfe anhören muss.

    War eigentlich ganz gut, sowas mal auszusprechen. Soviel ich sehen konnte, hat er es auch gut annehmen können.


    Und dann war da noch ein Traum: Ich gehe ein paar Stufen hinunter, die Umgebung so ähnlich wie eine italienische Piazza eben mit Stufen von der Kirche hinunter. Das Wetter war sehr schön. ich war ganz allein, niemand mit. Und der Satz dazu im Kopf: ich bin frei.

    Habe das heute mit meiner Therapeutin besprochen. Da gibt es natürlich verschiedene Facetten.

    Aber es geht auch darum, das Zutrauen zu haben, allein unterwegs sein zu können und das nicht als bedrückend zu empfinden. Im Traum hatte ich ein gutes, selbstbewusstes Gefühl, eine Art Genugtuung auch.


    Ich habe mich in diesem Traum richtig gut gefühlt, rundum ganz und zufrieden. Dieses Gefühl war ganz deutlich und ich habe es mir gut eingeprägt, weil ich mir denke: ich kann es bestimmt noch gut brauchen.

  • Liebe StillCrazy!


    Das finde ich sehr gut, dass du das angesprochen hast. Die Geschwister haben ja schon auch ein "Recht" zu wissen, dass sie ihren Bruder vielleicht nicht mehr so lange haben werden. Es können, wenn es klappt, dann noch Dinge geklärt werden, in gewisser Weise Abschied genommen werden. Ich finde das sehr wichtig. Wenn die Chance da ist, sollte man sie nützen.


    Zu deinem Traum war von mir auch eine Assoziation : Sich frei fühlen - frei von dieser Geißel Krebs. Wenn du dann frei bist, bedeutet es natürlich auch den Verlust des Partners, das wird schwer, das weißt du selbst am Besten.

    Aber eben frei sein, von dieser elenden Angst was alles noch auf einen zukommen kann im Zuge der Krankheit, frei sein von Leiden (denn am Schluss ist es doch manchmal einfach so, dass man seine Liebsten einfach nicht leiden sehen will), frei sein von jeglichem Zwang den diese Krankheit mit sich bringt.


    Ja, hebe dir dieses Gefühl gut auf, du wirst es brauchen können!

    :24: Hedi