• Liebe StillCrazy!


    Hätte mir jemand gesagt, dass Gerhard mich so schnell verlassen muss (war ja bei ihm sehr plötzlich), ich hätte nie geglaubt, dass ich das so überstehe wie ich es jetzt doch kann.

    Ich hätte geglaubt, dass ich das kaum überleben kann, den Schmerz.

    Aber siehe da, ich kann es!


    Mach dir nicht zu viele Gedanken über das was kommen wird. Lass es auf dich zukommen.

    Ich weiß, das ist leichter gesagt als gemacht.

    An den Regentagen machst du es einfach wie die Regenwolke. Weinen, jammern, zürnen, leiden,...... - so wie viele da. Aber du wirst es ertragen, wirst es tragen, wirst es mitgestalten. So schätze ich dich ein ! Ich bin mir sicher, du kannst das.


    :30: Liebe Grüße

    Hedi

  • Das sehe ich wie Hedi, liebe still crazy.

    Wir Menschen sorgen und planen und denken, und dann kommt vieles doch ganz anders.

    Der Tod gehört leider zum Leben dazu, und ich denke dass jeder Mensch so angelegt ist, dass er auch durch schwierigste Situationen gehen kann, und sogar gestärkt und aufgerichtet daraus hervor geht.

    AL

  • Liebe StillCrazy,

    es ist normal, dass wir uns sorgen um das was kommen wird - besonders wenn es so klar vor Augen ist, wie bei dir.

    Trotzdem möchte ich mich Hedi anschließen.


    Von Heinrich Heine stammt der Satz:
    "Anfangs wollt' ich fast verzagen,

    und ich glaubt', ich trüg es nie;

    und ich hab es doch getragen,

    aber fragt mich nur nicht wie."


    Und ich denke es geht den Meisten so. Schwierig ist es eben, wenn der Anfang sich auch zieht, die Angst

    vor dem was kommen könnte, kommen wird so groß ist.


    Genieß die Sonne, wenn sie da ist und lass dich vom Regen ein Stück mittreiben. Manchmal wirst du einen Schirm haben und manchmal weinen, hadern, zornen, (ver)zweifeln, .... und ich denke das kann nicht erst mit dem Tod von Rudi beginnen, sondern auch schon heute.


    Lass die Sonnen- und Regentage zu. Sie gehören zu unseren Leben. Und erst durch den Regen UND die Sonne kann Leben lebenswert sein (schau die Pflanzen an)


    Lg. und ein feines Wochenende wünscht dir

    Astrid.

  • Liebe StillCrazy,

    du wirst in diese "Situation" dann hineinwachsen ... Du wächst jetzt schon hinein und du wirst es (er)tragen! Wir sind bei dir!

    Und jetzt: Schüttel die "Was-wäre-wenn-Szenarien" aus deinem Hirn raus, stell dir vor du schüttelst sie bei den Ohren raus, so *shake it* rechts und links, bis dein Kopf fein leer ist! Und mach Urlaub von Rudi!

    Schöne Tage, viel Sonne, Wein und Spaß!

    :24:

    AL Christine

  • Kroatien war suuuuuper!

    Bin jetzt kurz daheim, morgen schon geht es weiter. Kurz dienstlich nach Prag. Nicht ideal, hätte gerne etwas Abstand gehabt, liess sich leider nur so organisieren....

    Ein Gedanke, der mir grad gekommen ist. Ich denke, es verhält sich für viele Menschen so. Genau wissen tu ich es aber nur von mir. Drum jetzt in der Ich-Form formuliert:

    Was mich angstvoll, ja panisch werden lässt (egal in welcher Situation) ist wenn ich das Gefühl habe: es wird immer enger. Was mich aufatmen lässt: wenn sich Alternativen aufzeigen (nicht nur von selbst, auch solche, die ich mir erarbeitet habe), wenn sich eine Weite auftut.

    Vielleicht habe ich das aus den letzten Wochen/Monaten gelernt: die heilsame Weite zu suchen. Und Gedanken, die in die Enge führen, nicht zu nähren.

    Wird wohl nicht immer leicht sein, das durchzuhalten. Aber könnte eine Richtschnur sein, ein Projekt.

    Was meint Ihr?

  • Liebe still crazy, das kann ich dir nur zustimmen! Ich kenne dieses Gefühl sehr gut.

    Ich nenn es für mich Perspektivenwechsel, dh ich schau nicht auf das, was mich einengen möchte, sondern versuch meinen Blick davon weg zu lenken.

    Weiß nicht ob es das trifft, aber ich denk es ist sehr ähnlich.

    Liebe Grüße und gute Zeit in Prag

  • Mir fällt dazu eine Filmszene ein:

    Lehrer verlangt von den Schülern auf ihre Tische zu stehen und zu rufen: o Captain my Captain


    Der Perspektivenwechsel, das Schauen in die Weite ist etwas ganz entscheidendes, wenn es darum geht, sich frei machen zu wollen.

    Und wie du schreibst ist es nicht immer leicht. Gerne unterstütze ich dich bei diesem Projekt. Und auch ich werde dabei immer gerne

    wieder unterstützt. Es ist ein lebenslanges lernen und üben.

    Und doch bin ich überzeugt, dass in dieser Weite die Traurigkeit sein darf, die Leere und die Ohnmacht - und all die anderen Gefühle,

    die wir nicht immer so lieb haben. Die Weite hilft dabei, dass sie uns nicht erdrücken.


    Wünsche dir viele schöne Erfahrungen in Prag - und dass du noch lange zehren kannst, von Barcelona, Kroatien, Prag,....


    Lg. Astrid.

  • Daaaanke!

    Zug fährt grad ab.


    Ja, ich sehe das auch so: Angst, Trauer etc. verschwinden nicht mit dem weiten Horizont. Aber das andere, das Positive gerät auch in das Blickfeld.

    In gewisser Weise ist das wohl sogar eine spirituelle Übung.

    Ich habe einmal mit einem Jesuiten über das Treffen von Entscheidungen gesprochen. Und er hat gesagt, für ihn sei die Frage ein Kriterium: führt der gewählte Weg in die Weite oder nicht.... Ist mir heute eingefallen, dass das zu meinem Gedanken passt :)


    Ja, der Club der toten Dichter. Es einmal anders machen. Sich nicht ducken sondern erheben :love::love::love::love: