Meine Mama ist am 1. März verstorben

  • Hallo

    meine Mama, mein Schatz, ist vor 4 Wochen verstorben. Sie war krank und nicht mehr so fit. Sie hatte COPD. Sie litt oft sehr an Atemnot. Am 8. Februar erlitt sie einen Herzstillstand. Mit sowas hätte ich nie gerechnet. Am Tag davor war alles ganz normal. Wir telefonierten täglich. Mama Wurde reanimiert, lag 14 Tage im künstlichen Koma.....danach setzten die Ärzte alle Narkosemittel ab, sie wachte nicht mehr auf. Das Gehirn war zulange ohne Sauerstoff wurde mir erklärt. Ich hatte so große Hoffnung, besuchte sie täglich und sagte ihr “Mama das schaffen wir wieder“. Sie hatte es immer wieder geschafft......war 2016 oft im Krankenhaus. Aber ein Herzstillstand ist halt etwas ganz anderes.....erklärte mir ein Arzt.

    Irgendwie hab ich alles erledigen können, die Beerdigung usw. Mama wohnte 40 km entfernt von mir in einer Mietwohnung. Da hat vieles mein Mann erledigt. Das hätte ich nicht gekonnt. War so oft bei ihr!

    Sie wollte unbedingt dort wohnen bleiben. Ich sagte oft, Mama zieh zu mir, das hat noch Zeit, meinte sie.....

    Meine Mama würde im Mai 72 Jahre werden, ich werde 54. Sie hat mich früh bekommen, wir hatte ein super tolles Verhältnis. Ich bin ihr einziges Kind. Konnte alles, wirklich alles mit Mama besprechen. Das ist alles weg. Ich fühle mich einsam und leer. Bin verheiratet, mein Mann ist schon für mich da, aber er versteht mich nicht richtig. Meine Tochter wohnt mit ihren 3 Kinder 800 km entfernt. Wir telefonieren täglich. Mein Sohn kann auch nichts mit meiner Traurigkeit anfangen. Ich bin nicht mehr ich selbst. Morgens will ich nicht aufstehen.....um der Realität zu entfliehen. Seit dieser Woche arbeite ich wieder. Arbeite im Verkauf. War insgesamt 7 Wochen krank. Weil Zuhause bin ich nur am grübeln und weinen.....

    Wie geht man mit so einem großen Schmerz um.....noch nie hatte ich solche schmerzen empfunden....

    Liebe grüße an euch alle

    Miriam

  • Liebe Miriam


    Ein herzliches Willkommen. Der Schmerz ist am Anfang am intensivsten und mit der Zeit, Tag fuer Tag wird es ein klein bisschen leichter werden. Wenn man jemanden so geliebt hat wie Du schmerzt es natuerlich um so mehr.


    In meinem grössten Schmerz hat es mir sehr geholfen alle Gefuehle niederzuschreiben. Abends, wenn ich nicht schlafen konnte, hat mich die Musik getragen.


    Die Tränen wollen geweint werden und der Schmerz will gefuehlt werden.....


    Liebe Gruesse und bin mit meinen Gedanken bei Dir


    Katarina

  • Liebe katarina

    vielen Dank für deine lieben Worte.

    Ja viele sagen es wird besser und ich hoffe dieser Schmerz wird mal weniger werden.

    Zur Zeit gelingt es mir selten......an positive Situationen mit Mama zu denken. Mir kommen dann gleich die Tränen.....

    Mama wollte nie das ich so sehr leide.

    Wir unterhielten uns manchmal darüber, was mal ist, wenn......aber ich dachte wirklich, wir hätten noch Zeit......einige Zeit

    Sie sagte dann immer, man weiß es nicht.....Ich wollte aber nicht wirklich was davon hören.....

    Vor Jahren schrieb sie schon auf, wie sie beerdigt werden wollte und das sie bei mir im Ort sein wollte. Das war selbstverständlich für mich.......Mama ist immer bei mir......kann sie täglich besuchen.....obwohl ich viel weine am Grab.....

  • Liebe Miriam!

    Zum ersten, ich freue mich, dass es geklappt hat, dass du ein eigenes Thema eröffnet hast, auf der Pinwand warst du zu "versteckt".


    Das Weinen gehört dazu, weine nur, so viel wie es für dich eben sein muss. Das "Runterschlucken" ist viel schlechter als das Weinen. Auch wenn deine Mama nicht wollte, dass du leiden musst, du musst nicht stark sein.


    Ich finde, wir Trauernden sind stark, wenn wir unsere Gefühle spüren und leben. Und das darf alles sein (solange es anderen nicht schadet): weinen, schreien, Wut, Selbstmitleid, Sehnsucht aber auch leichtere Gefühle, wie Stolz (wenn man was gut geschafft hat),......

    Ich finde jetzt ist einfach Zeit auf sich selbst gut acht zu geben!

    Tue das, mehr kannst du nicht machen!

    Lg Hedi

  • Liebe Miriam,

    Zunächst einmal möchte ich unterstreichen, was Katarina geschrieben hat: ja, es wird besser. Auf jeden Fall und unbedingt! Auch wenn Du es Dir jetzt nicht vorstellen kannst: Du wirst wieder lachen, Du wirst wieder Dinge genießen!

    Ich weiß, wovon ich rede, ich habe meine Mama verloren als ich 18 war, sie ist an einem Frühlingstag im Mai gestorben. Zuvor hatte sie ein Jahr lang gegen den Krebs gekämpft.

    Du schreibst, Du fühlst Dich einsam, das macht Dein Trauern bestimmt noch schwieriger. Ich glaube, in solchen Situationen ticken viele Männer auch anders als Frauen. Oft neigen sie dazu, statt den Verlust zu betrauern, Ersatz zu suchen.

    Ich habe das bei meinem Vater so erlebt, und meine Therapeutin bestätigt mir, dass das oft so geschieht.

    UND: auch wenn Dein Mann und Dein Sohn ein noch so gutes Verhältnis zu Deiner Mutter gehabt haben mögen - ihre Mutter war es nicht. Du bist die, die die Mama verloren hat, Du bist die am meisten Leidtragende.

    Es gibt so vieles, das ich Dir noch schreiben möchte, um Dich zu trösten, aber das mache ich dann ein anderes Mal. Nur so viel noch für heute: bitte hab Vertrauen in die Zukunft. Sie wartet auf Dich, sie hält viel für Dich bereit. Jetzt ist Trauer, jetzt ist Ausnahmezustand. Der Verlust Deiner Mutter ist unumkehrbar. Aber Du wirst es schaffen, diesen Verlust in Dein Leben zu integrieren. Und dann als veränderte Frau (aber immer noch Du selber) Deine Zukunft zu gestalten. Ob Du dazu früher oder später in der Lage sein wirst, das ist nicht so wichtig. Aber der Tag wird kommen. So wie nach jedem Winter die Wärme und das Licht wiederkommen :24:

  • Hallo

    vielen lieben dank für eure tröstende Worte.

    Es tut gut sie zu lesen!!!

    Morgens ist es am schlimmsten für mich. Schlafen kann ich so einigermaßen. Die Nacht ist mir lieber als der Tag.

    Wenn ich aufwache sehe ich meine Mama vor mir, wie sie im künstlichen Koma lag. Als sie gestorben war und ich nochmal bei ihr war......sie gedrückt habe, geweint.....aber auch etwas erleichtert, das sie nicht mehr leiden muss. So daliegen nur an Schläuchen wollte sie nie.

    Ich frage mich, wann ich diese Bilder aus meinen kopf bekomme ???????

    Ja stillcrazy du hast deine Mama früh verloren. Das tut mir sehr leid und dein Mann ist jetzt sehr krank. Hab viel gelesen hier.

    Morgen bin ich eingeladen. Wollte erst nicht, aber Zuhause ist es manchmal unerträglich.

    Mama kam jedes Jahr am Ostersonntag. Haben zusammen gegessen....gelacht....diese Gedanken tun mir weh, das nicht mehr erleben zu können.

    Jetzt werde ich versuchen einen Kuchen zu backen für morgen.

    Heute Abend muss ich arbeiten. Das lenkt mich ab. Es ist viel los heute. Arbeite in einem großen SB-Warenhaus.

    Wünsche euch einen schönen Ostersamstag.

    Liebe grüße Miriam

  • liebe Miriam

    mein Beileid zu deinem schweren verlust. ich weiss wie du fühlst habe meinen mann an Lungenkrebs

    auf der Intensivstation verloren. es hat eine ganze weile gedauert bis ich diese bilder diese geräusche

    aus dem kopf bekam. konnte es am anfang nicht glauben wenn andere sagten das es besser werde.

    die trauer braucht aber ihre zeit, tränen müssen geweint werden jede einzelne träne ist ein schritt die trauer

    zu verarbeiten. auch für dich wird der tag kommen wo du liebevolle erinnerungen an deine mutter haben wirst.

    das schlimme rutscht immer weiter in den hintergrund glaub es mir.....

    liebe grüße und ganz viel kraft für dich:30:

    Monika

  • Hallo Miriam

    Erst mal mein Beileid es ist eine sehr schwere Zeit die dir bevor steht. Ich bin seid 8 Wochen in dieser Zeit meine Mama ist am 31.1.2018 verstorben sie hate Brustkrebs und ist am Ende an einer Lungenentzündung verstorben aber sie hatte auch keine Kraft mehr um zu kämpfen war Bettlegerisch die letzten Wochen und das mit 61 das wünscht man keinem. Ich lebe so in den Tag hinein bin froh meine kleine Tochter zu haben die mich oft ablenkt aber dann kommen wieder so Tage wo ich viel Weinen wie gestern. Las deinen Kummer und deiner Trauer freien Lauf wenn du weinen musst dann tu es egal wo egal wie lang es muss raus es zu unterdrücken hilft dir nicht. Ob es leichter wird das kann ich dir leider nicht sagen ich vermisse sie zu sehr dafür erst recht an den Feiertagen da hat sie immer Kuchen für alle gebacken. Und ob die Bilder verblassen ich habe heute nacht erst wieder von geträumt wie sie auf der internation liegt und mit dieser Artemmaske es ist ein schlimmes Bild und diese Geräusche von der Maske höre ich immer noch. Ich drück dich lg jenny

  • Liebe Miriam,

    sei auch von mir herzlich willkomen hier bei uns!:24:

    Ich kann mich nur den anderen anschließen, die dich hier schon so herzlich aufgenommen haben.

    Wie StillCrazy schreibt, du kannst es dir jetzt noch nicht vorstellen, aber es wird leichter! Aber das dauert, hab Geduld mit dir, lass deinen Schmerz raus, nimm gute Augenblicke, Minuten, Stunden Phasen als Geschenk und Erholungspausen an. Trauer kommt in Wellen und, wie Jorgos Canacakis sagt: Es führt kein Weg um die Trauer herum, man muss durch sie hindurch.

    Schreib alles nieder, was aus dir rausmuss, such dir einen PLatz , wo du auch mal laut schreien kannst - für manche ist dieser Platz der Wald, andere können das gut beim Autofahren. Ich schrei manchmal einfach so und warne die anderen aber vor - wenn wer in meiner Nähe ist. Also zumBeispiel meine Arbeitskollegen. Meist tut mir ein kurzer Schrei schon gut. (Meine Arbeitskollegen schmunzeln dann, und das dürfen sie auch. Ich muss dann auch oft gleich wieder schmunzeln :))

    Alles Liebe:30:

    Christine

  • Hallo

    Vielen lieben dank für eure tröstende Worte!!!

    Wünsche euch ein schönes Osterfest.

    Das erste Ostern ohne Mama......wie schwer.....wollte wieder nicht aufstehen heute morgen......erst mal geweint....sie kam immer zu uns. Sie ist gerne Auto gefahren. Ohne Auto geht nix, hat sie immer gesagt.

    Gestern war ich arbeiten, das hat mich abgelenkt. Hab sogar mal lachen müssen. Kollegin sagte, das würde ihnen fehlen. War immer ein lebenslustiger Mensch.

    Aber die Traurigkeit wiegt noch sehr schwer. Ich frage mich immer wieder warum????? Warum so plötzlich?????

    Alles Liebe für Euch

    Miriam

  • Liebe Miriam!

    Ich wünsche dir einen erträglichen Tag und du wirst sehen, dein Lachen und deine Lebenslust kehren wieder zurück.

    Irgendwann! Es ist dein Weg, es ist deine Trauer, es sind deine Gefühle!


    Wir müssen einander nicht vergleichen, wir müssen einander nicht beneiden um vermeintliche Stärke etc. Jeder ist er selbst und darf es auch sein. (Weil ich gelesen habe was du bei StillCrazy geschrieben hast und sie dir antwortete).

    Die Traurigkeit darf auch schwer wiegen und es darf so sein wie es ist.

    Besonders bei solchen besonderen Tagen wie jetzt ist es einfach so, dass einem alles nochmal schwerer erscheint.


    Alles Liebe für dich! :30:

    Hedi


  • Hallo

    vielen Dank für eure lieben Antworten!!!

    Ostern ist bald vorbei, ich bin froh. Gestern der Tag ging so einigermaßen. Mein Mann und ich waren eingeladen bei Freunden. Erst wollte ich nicht, die erste Stunde war gewöhnungsbedürftig. Doch dann ging es und ich war froh das ich nicht alleine Zuhause geblieben bin.

    Heute ist es wieder viel schlimmer und die Traurigkeit hält schon den ganzen Tag an.

    War essen mit meinem Mann und meinem Sohn. Musste mich zum Essen zwingen. Hab einfach wenig Appetit zur Zeit. Mein Sohn hat überhaupt kein Verständnis mehr für meine Gefühle.....er versteht es einfach nicht.....was soll ich ihm dazu erklären???

    Ich hatte halt ein sehr schönes und enges Verhältnis mit meiner Mama.

    Hab mich gerne um sie gekümmert. Hab gerne täglich telefoniert mit ihr!!!

    Mama hinterlässt eine große Lücke bei mir. Eine große Leere. Ein riesiges Loch.

    Dann telefonierten wir noch....ein paar Stunden ist alles anders.....und wird nie wieder wie es war.....Mama geht für immer....

    Das schlimme an meiner Situation ist, dass ich mich schuldig fühle. Diese Gedanken gehen mir nicht aus meinem Kopf.

    Mama hatte eine Patientenverfügung. Sie wollte keine lebensverlängernde Maßnahmen, wenn Aussichtslosigkeit besteht. Sie hat auch mit mir darüber gesprochen. Doch davon wollte ich nicht's hören,so nach dem Motto, das passiert schon nicht. Aber die Verfügung musste ich nehmen. Sie hat vor Jahren alles geschrieben, wie sie es haben wollte. Darauf hat Mama bestanden!!! Auch das sie eine Feuer Bestattung möchte.

    Nach dem Herzstillstand wurde sie reanimiert und ins künstliche Koma gelegt. Ich hatte große Hoffnung, da die Ärzte sagten, man muss abwarten. Mama war immer eine starke Frau. Das schaffen wir wieder Mama, sagte ich jeden Tag zu ihr, wenn ich sie besuchte. Dann paar Tage später sagte mir die Ärzte, Mama's Gehirn war zu lange ohne Sauerstoff, sie würde nicht mehr aufwachen.......SCHOCK......Das kann nicht sein, dachte ich. Die Narkose wurde abgesetzt, tagelang, sie wurde nicht mehr wach. Keine Reaktion.

    Dann wollte mich der Oberarzt sprechen, wie sie weiter vorgehen sollte. Ich verstand erst nicht, was er meinte.

    Er erklärte mir nach 6 Wochen käme sie in ein Pflegeheim, würde künstlich ernährt werden und da würde sie dann liegen, dank der medizinischen Maßnahmen, die es heute gibt, Wochenlang, Monatelang.....Sie haben mehrere Untersuchungen am Gehirn gemacht, einen Neurologen dazugezogen, keine Hoffnung auf Besserung.

    Was kann man noch machen, fragte ich???

    Den Willen meiner Mutter berücksichtigen haben sie geantwortet.

    Meine Mama in Ruhe sterben lassen.

    Deswegen haben mein Mann, mein Sohn, meine Tochter und ich entschieden, sie friedlich einschlafen zu lassen....

    Jetzt quälen mich immer die Gedanken war das richtig????? Mein Familie kann es nicht mehr hören, sie können mich nicht verstehen. Und ich geh bald kaputt daran.....

    Gestern dachte ich, so hätte ich Mama wenigstens besuchen und streicheln können.....

    Könnt ihr mich ein wenig verstehen???

    Es ist so belastend für mich!!!

    Liebe grüße Miriam

  • Ja, weil immer trotzdem eine klitzekleine Hoffnung besteht, die es eigentlich nicht gegeben hat.


    Mache Dir bewusst, dass es der Wille deiner Mutter war ! und wenn Ihr sie nicht hättet gehen lassen.... hätten alle viel viel länger gelitten......


    Und mache Dir bitte bewusst: Du trägst keine Schuld an ihrem Tod! Aber wir alle hatten auch am Anfang dieses Gefuehl der "Schuld", das aber mit der Zeit immer weniger und weniger werden wird.


    Denke an sie, spuere sie und lebe die Trauer, denn auch sie verbindet..... und irgendwann wir die Trauer weniger aber die Liebe bleibt.


    :30::30::30:

  • Liebe Miriam,


    schön, von Dir zu lesen :)

    Ich wünsche Dir auch ein so-schön- wie-mögliches Osterfest!


    Bei uns war es gestern etwas turbulent, Rudi musste einen "Ausflug" ins Spital machen, weil er so unerträglich starke Schmerzen hatte. Jetzt hat er neue Medikamente bekommen, und es geht ihm wieder besser.


    Dass das erste Ostern ohne Deine Mama schwer ist, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich würde sagen: ist halt so... Gesteh es Dir zu, dass es eine Scheißsituation ist, dass Du weinen musst, dass Du sie vermisst etc.

    Währenddessen erledigst Du etwas ganz Großartiges: Du bringst das erste Ostern ohne sie hinter Dich. Bei mir ist es so, dass immer das erste Mal "ohne" das schwierigste ist. Auch z. B. das erste Weihnachten ohne meine Tochter, als sie ausgezogen war.

    Dieses erste Mal hast Du dann für immer hinter Dir, abgehakt. Und so wirst Du es auch mit anderen ersten Malen machen.


    Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass Du gestern sogar lachen konntest! Bravo 8)8)8)

    Es ist ganz toll, dass das geht! Dass Du lachen kannst, auch jetzt.

    Und ich finde es wunderbar, dass Du das Lachen nicht aussperrst aus Deinem Leben, dass Du ihm einen Platz gibst. Ebenso wie Deinen Tränen.

    So wie ich das lese, finde ich, Du machst das supergut :thumbup::thumbup::thumbup:

  • Liebe Miriam,


    ich fürchte, ich hatte diese Nachricht oben nicht "ordnungsgemäß" abgeschickt.

    Jetzt aber....


    Es tut mir sehr leid zu lesen, dass Du niemanden zum Reden hast. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in so einer Situation Menschen aus der Familie oft nicht so gute Gesprächspartner sind. Aus dem einen oder anderen Grund - sie sind vielfach zu nah dran, dann klappt das nicht so gut.


    Gibt es in Deiner Umgebung eine Selbsthilfegruppe oder ein Trauercafé? Kannst Du Dir therapeutische Hilfe vorstellen? Muss ja nicht jahrelang sein, aber jetzt einmal, in dieser Phase...


    Es ist schlichtweg eine Überforderung, nach so kurzer Zeit "wie immer" zu sein. Das ist nicht möglich, lass Dir da bitte nichts einreden. Du wirst selber spüren, wie lang Du brauchst, das kann niemand anderer für Dich entscheiden. Es bringt nix, sich mit Gewalt schnell in den Normalmodus zwingen zu wollen... Ich finde, das ist als ob man bei einem gebrochenen Bein den Gips zu früh wegnimmt und laufen will.

    Gebrochene Knochen brauchen ihre Zeit, bis sie heilen. Und gebrochene Herzen auch.

    Das ist ganz normal so. Leider....

  • Hallo stillcrazy

    Vielen Dank für deine lieben Worte!

    Ja hab ich gelesen mit Rudi und es tut mir sehr leid, was ihr beide durchmachen müsst. Das tut mir sehr leid und ich denke oft an dich......lese viel hier. Ich fühle mich hier verstanden. Irgendwie muss ich die Einsamkeit ertragen. Und ich hab zu überhaupt nichts mehr Lust. Alles was mir früher Spaß gemacht hat, geht nicht zur Zeit. Hab sehr gerne gestrickt, oder gelesen.....bring nichts mehr zustande. Meine Gedanken drehen sich um meine Mama. Immer wieder diese Bilder im Kopf. Auch mal schöne, aber vorwiegend die Bilder vom Krankenhaus. Jeden Tag dasselbe.

    Ich versuche zu schlafen. 4 bis 5 Stunden funktioniert das manchmal.

    Wünsche euch eine gute ruhige Nacht

    Liebe grüße Miriam

  • Liebe Miriam,

    zuerst auch von mir ein herzliches Willkommen, hier bei uns.

    Es freut mich, dass du dich hier verstanden fühlst. Du bemerkst auch,

    dass es ganz normal ist, dass nach dem Tod eines geliebten Menschen

    eben nichts mehr normal ist.


    Deine Familie hat vielleicht so wenig "Verständnis" weil sie dich gerne als die frühere lebenslustige Person haben möchten und nicht sehen möchten, wie schmerzhaft es jetzt für dich ist. Vielleicht wollen sie dich auch schützen. Ohne zu erahnen, dass das nicht geht.


    Du hast gerne gestrickt und gelesen. Die Bilder deiner Mama drehen sich in deinem Kopf.

    Hast du ein Fotoalbum von ihr? Vielleicht magst du eines gestalten - mit Erinnerungen und

    Bildern. Kleinen Geschichten und Anekdoten. Vielleicht magst du Menschen, die ihr nahe standen

    auch um ein Bild, eine Geschichte,... bitten. Dann kannst du das auch mit hinein nehmen.

    Vielleicht wäre das eine Beschäftigung, die dir wohl tut?


    Ich wünsche dir für heute einen Tag, an dem dich die Sonne in der Nase kitzelt und

    du deiner Mama einen lieben Gruß mit einem Hatschi oder einem Lächeln schicken kannst.

    Lg. Astrid.