Die Liebe bleibt

  • Hallo Firefly,


    Ich freue mich für dich, für die 2 Stunden auf dem Wasser, den Wind, die Freiheit und den kurzen Glücksmoment beim Segeln - ich wünsche dir noch viel mehr von diesen Erlebnissen und den Blick dafür, sie zu erkennen und wahrzunehmen.


    Die Realität holt uns früh genug wieder ein, aber das gehört wohl zum Trauerprozess dazu, hab ich mir sagen lassen.

    Vg und einen guten und erträglichen Tag

  • Ja man wird von der Realität wieder eingeholt.

    Das Leben ist jetzt schon anders - viel einsamer trotz der Kinder.

    Manchmal denke ich für ein zwei Sekunden daß kann doch alles nicht wahr sein -gerade oft so morgens im Aufwachen -

    und dann liegt man da und redet in die Luft und keiner antwortet mehr.

    - das wars dann die schönste Zeit in deinem Leben. Vorbei. Verloren. Ich kann in dem großen Ganzen keinen Sinn mehr erkennen und habe den Glauben an die gute Welt verloren.

    Trotz geplanter Wochenenden irgenwann kommt das Trauertier raus und packt dich.

    Manchmal möchte ich morgens gar nicht aufstehen und zur Arbeit gehen. Die Aufgaben dort interessieren mich gar nicht mehr.

    Ich habe es bei Sonja schon geschrieben, daß ich die Zeittheorie nicht so recht glaube, denn es gibt Wunden die kann auch die Zeit nicht heilen. Und Amputation bleibt Amputation. Ich hoffe ja immer dass Astrid und Heidi Recht haben. Ich danke auch für Eure Antworten und daß ihr Euch Zeit für uns Neutrauernde nehmt.

    Ich bewundere die Menschen die nach einem Querschnitt wieder zurückkommen - einmal mehr aufstehen als hinfallen.

    Ich weiss daß man selbst für seine Gedanken und das Gelingen seines Lebens verantwortlich ist. Positives Denken. Gestärkt aus Krisen hervorgehen. Da ich Leistungssportler war kenne ich mich da auch etwas aus - am Ende siegt immer der mental Stärkere.

    Aber das hier ist ein ganz anderes Brett. Das ist das verlorene ultimative Spiel des Lebens - dein Film kurz vor dem Happy End abgebrochen. Jetzt lass dich nicht hängen - mach was mit den letzten 10 Minuten daß da noch was rauskommt. Man kann immer bis zu Letzt kämpfen aber irgendwann wird es doch aussichtslos.

    Ich kann mich mit Segeln oder Anderem ablenken. Mit den Kindern was unternehmen und für und mit ihnen kochen.

    Dann ist kurz mal die Trauer im Hintergrund so wie auf der Arbeit.

    Aber es sitzt ein tiefer Stachel der ständig schmerzt. Und wir können hier darüber schreiben wie das schmerzt, und wie man mit dem Stachel weiterleben kann - sollte . Eben das andere Leben. Das 2. Leben das nie an das 1. Leben herankommen wird. Wie ein schlechter 2. Teil von Titanic.

    Aber keiner wird kommen und den Stachel entfernen.

    Ist das das andere neue Stachelschmerzleben.

    Ich steh ja jeden Tag wieder auf aber ich habe keine Hoffnung hier noch einen Punktsieg nach Hause zu holen.

    Ich kann nur hoffen wieder eine Runde mehr zu überstehen.

    Wann hört das bitte auf - schaff den Tag und dann sehen wir weiter.

    Ich habe einige ihrer Sachen auch eingeschweisst und schlafe in ihrer karrierten Schlafanzughose - ist zwar eng aber ich fühle mich dann etwas besser.

    Warum nur wird uns ein Mensch, genommen den wir so geliebt haben.

  • Dein Gefühl gleicht dem Meinen.

    Ich schlafe auch in seinen Shirts, seine zuletzt getragene Hose hängt noch ungewaschen an seinem Haken beim Bett.

    Ich rieche zwar immer wieder dran, aber sein Geruch geht immer mehr verloren. Diesen Stachel im Herzen spüre ich

    auch ständig.

    LG und eine erträgliche Nacht!

    Maria

  • Ich hätte es nicht besser beschreiben können, Firefly !

    Auch ich schlafe in seinen Pyjamas und ich habe eine ungewaschene Jacke an der Garderobe hängen.

    Und irgendwie kommt bei mir noch dazu, dass es niemanden mehr gibt, für den es sich zu leben lohnt und so muss ich halt für mich alleine weiterwursteln.

  • lieber Firefly

    Es ist erst kurz her.Die Wunde noch ganz frisch.Verlang heute nicht zu viel von dir.

    Es ist momentan nur angesagt,den Tag zu überleben.Alles andere wäre zu viel verlangt.

    Die länger trauernden wie Angie,Hedi und ich wissen noch gut,wie die Anfangszeit war.Ihr frisch verwundeten wisst aber nicht,wie es in einigen Jahren aussieht.

    Trauer verändert sich.Die Wunde heilt zu.Aber die grosse Narbe ist da.Und auch Amputierte schaffen es,nach der Amputation weiterzuleben.Und immer anders,aber oft auch wieder lebenswert.

    Ich wünsche dir einen erträglichen Tag.

  • Lieber Firefly!

    Ich weiß nicht, ich kann oft dem positiv Denken "Gelaber" (sorry, wenn ich das so ausdrücke) nicht so viel abgewinnen.

    Denn alles kann man mit seinen Gedanken nicht steuern.

    Trauer ist das tiefste Empfinden, es ist schmerzhaft und fast unerträglich - da kann man auch nichts wegdenken oder sich "schön" denken!

    Ich glaube, dass das Durchleben des Schmerzes wohl sein muss.

    Trotzdem ist es so, wie Monika oben schreibt, es ändert sich. Die Narbe bleibt, aber man kann mit Narben leben.


    Überlebe deinen heutigen Tag "gut", das wünsche ich dir von Herzen!

    Hedi

  • Lieber Firefly,

    ich bin dankbar für die Worte von Hedi und indian summer.

    Vor allem für das "Gelaber". Bei kleinen Krisen kann das positive Denken helfen. Doch das was ihr durchlebt, ist keine

    kleine Krise sondern eure Lebenskatastrophe. In dieser Katastrophe kann das positive Denken nicht einmal an der Oberfläche

    kratzen.

    Der einzige Weg führt durch den Schmerz hindurch - und das ist schwer. Der Stachel schmerzt oft unerträglich. Und es ist so viel

    Hoffnungslosigkeit. Doch hin und wieder kommt in einen der Tagen, die ihr so schmerzhaft überlebt, ein kleiner Schimmer - vielleicht

    ein Hoffnungsschimmer. Eine Ablenkung, die dem Schmerz ein wenig den Stachel ziehen kann. Ein Gedanke der vielleicht sogar

    ein Lächeln mit sich bringen kann. Eine Idee, dass das Leben einmal schön war und vielleicht wieder ein bisschen schöner werden kann,

    als es jetzt ist.

    Manchmal sind es die Kinder, manchmal ein Ausflug, manchmal ein Gespräch mit einem verständnisvollen Menschen, manchmal auch

    nur ein Gefühl oder Eindruck, der seinen Schmerz verliert weil er endlich in Worte gefasst werden konnte.


    Für heute wünsche ich euch einen solchen Moment. Und dass euch die kleinen Schritte heute ein bisschen leichter fallen.

    Lg. Astrid.

  • Hallo Astrid

    es ist ein ständiges Auf und Ab. Wenn man am Morgen noch denkt es wird ein erträglicher Tag, so wird es am Nachmittag so wie heute als ich meine Tochter nach der Arbeit weinend in ihrem Zimmer antraf zur Monstertrauerwelle die wirklich schrecklich war. Ich heulte wie ein kleines Kind und umarmte meine Tochter. Ich sehe Ihre Schönheit in meinen Kindern und muss umso mehr um den Verlust weinen.

    Ich musste mich dann noch aufs Mountainbike setzen in der Hoffnung daß die Kopfschmerzen die ich dann immer bekomme weggehen würden. Aber auch auf dem Rad musste ich mehrmals heulen und ich verkrampfe mich daß ich kaum noch atmen kann.

    Die Schönheit der Natur am See - die letzten warmen Strahlen der tiefstehenden Sonne. Die Paare am See. Es tut einfach nur weh.

    Ich bin so hart gefahren bis die Beine komplett leer waren um außer dem Schmerz um sie noch einen anderen Schmerz zu spüren.


    Ich weiss daß mein Leben super schön mit ihr und unseren Kindern war und ich bin auch unendlich dankbar daß wir 3 gesunde Kinder haben, mit denen ich soviele schöne Momente gemeinsam mit ihr erlebt habe. Dass es uns finanziell immer super ging und wir soviel Reisen konnten.

    Ich kann in seltenen kurzen Augenblicken auch voll Dankbarkeit zurückblicken.

    Aber ich weiss auch, daß ich so ein Glück nicht mehr finden und erleben werde weil die Leichtigkeit und Unbeschwertheit verloren gegangen ist.

    Es wird für den Rest meines Lebens immer diese dunkle Musik im Hintergrund laufen wie ein Tinitus.

    Ich kann auch ihre Lieblingslieder die ich auf dem Klavier für sie gespielt habe nicht mehr spielen - mein Vater kann sein Instrument seit ihrem Unfall überhaupt nicht mehr anfassen.

    Ich bin machtlos und muß hoffen daß die Wunde so wie ihr meint etwas heilt

  • Hallo Firefly,

    gestern hatten wohl viele von uns einen rabenschwarzen Tag..

    Mich schlauchen diese Phasen unendlich. Zu meiner Trauer, die schon jeglichen Rahmen dessen sprengt, was ich bislang kannte, kommt auch noch die Trauer der Kinder dazu.

    Und diese dann zusätzlich auffangen zu wollen, zehrt an uns.

    Mein Kleiner leidet zur Zeit auch ziemlich. Vorgestern hab ihn von der Schule abholen müssen, wir haben uns zu Hause dann erst einmal zusammengekuschelt und gemeinsam geweint.

    In diesen Momenten versuche ich immer, die Dankbarkeit einfließen zu lassen. Die Dankbarkeit, dass wir ihn kennenlernen dürften, dass er sein Leben so auf uns abgestellt hat, für uns da war, für die Jungs ein Papa (er sagte mal, sie wären wie eigene Kinder für ihn) und und und. Ich möchte, dass meine Kinder wissen, dass das in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein wirkliches Geschenk ist.


    Und aus deinen Worten lese ich auch diese große Dankbarkeit heraus.

    Vielleicht wird es nicht wieder so jemanden geben, vielleicht werden wir das, was wir hatten, in dieser Tiefe auch nie wieder erleben - aber eben nur vielleicht.

    Vielleicht ein seltsamer Vergleich: mein Exmann zog aus, als die Kinder noch sehr klein waren (1,5 und 3,5 Jahre). Damals war ich überzeugt davon, nie wieder jemanden voll und ganz vertrauen zu können, nie wieder das empfinden zu können, was ich an der Hochzeit empfunden habe. Heute, fast 9 Jahre später, kann ich rückblickend sagen: ja, es war nicht mehr das Gleiche, aber in den 6 Jahren hat es sich zu so viel mehr entwickelt, es war so viel wertvoller als ich damals je gedacht hätte.


    Jetzt steh ich wieder an einem Punkt, an dem sich schon auch mal die Frage in meine Gedanken schleicht: war's das jetzt mit 44 Jahren?

    Das wird sich zeigen, davon bin ich überzeugt. Und bis dahin muss ich durchhalten und MICH wiederfinden. Das Leben hat uns alle hier aus der Bahn geworfen, jetzt müssen wir erst mal mühsam den Weg dahin wieder zurück finden. Und das kostet schon genug Kraft... Halte durch und nimm ein Stück der Dankbarkeit in jede Trauerwelle mit. Wir stehen erst am Anfang unseres Weges, denk ich.

    LG

  • Liebe Sonerl

    Deine Antwort gefällt mir sehr gut.Neugierig bleiben,auf was das Leben noch bereit hält.Und trotz der grossen Traurigkeit dankbar sein.Ich hab den Eindruck, du bist eine wunderbare Mutter für deine Kleinen

    Alles Gute

  • Hallo Sonja

    danke für deine Worte.

    Evtl. wendest du dich für deine Jungs mal an Youngwings die sitzen in München.

    Mein, unser Leben verlief bis zu dem Unfall wie ein gerader Strich und ich weiss daß ich da sehr viel Glück hatte. Sowohl im Beruf als auch in der Partnerschaft,in der Familie und im Leistungssport. Ich verfüge daher über wenig Erfahrung mit Rückschlägen und Krisen.

    Und im Nachhinein relativiert sich dieser Begriff Krise für mich auch sehr stark.

    Umso unfassbarer ist für mich dieser aprupte Bruch. Unsere Familie ist aus der Bahn geworfen. Das Gleichgewicht in unserer Familie ist verloren gegangen.

    Meine beiden Töchter verstehen sich momentan überhaupt nicht gut, streiten wegen Kleinigkeiten und sind beide sehr leicht reizbar und ich muß die für mich neue Vermittlerrolle übernehmen die sonst meine Frau inne hatte. Das Ganze hängt natürlich auch mit dieser Situation in der wir uns befinden zusammen. Die Große hat zwar vor dem Unfall schon immer viel ihr eigenes DIng durchgezogen und macht das jetzt weiterhin und da wäre etwas mehr Sinn für die familiäre Gemeinschaft manchmal angebrachter.

    Wir haben uns immer die fantastischen Fünf genannt und jetzt ist es fast so, daß der Unfall die Selbstständigkeit meiner Töchter beschleunigt hat, sie sich verstärkt ihren Jungs zuwenden und ich mit dem Kurzen den übrig gebliebenen Rest darstellen.


    Ich war heute mit einem Freund am See und er hat mir eine Windsurfstunde gegeben. Das Surfen, Kiten oder Sportsegeln wollte ich immer schon mal anfangen aber immer aufgeschoben. Es war ganz gut und ich bin sogar gefahren und habe die Wende geschafft. Er war etwas erstaunt, dass ich das beim ersten mal Surfen schon hinbekommen habe. Er ist aber auch ein super Freund. Seine Frau war die beste Freundinn meiner Frau und meine Frau hat die beiden (ich kannte ihn aus dem Sportverein und wir haben oft zusammen trainiert) damals zum legendären Springsteenkonzert nach München Riem mitgenommen obwohl sie sich vorher nicht kannten saßen sie auf der Rückfahrt knutschend hinter uns im Auto. Dies zeigt die unglaubliche Menschenkenntnis die meine Frau hatte. Das ist auch etwas was von ihr bleibt - diese lange Ehe und der gemeinsame Sohn.


    Ich brauche irgendwie diese Ablenkung und dass ich etwas tue was wir nicht gemeinsam gemacht haben um nicht ständig in dieser Schleife in meinem Kopf festzuhängen.

    LG


  • Hallo Firefly, sag bloß, du kommst aus München? Riem ist nur ein Katzensprung entfernt von uns... Danke für den Youngwings-Tip.

    Ich schreib dir morgen mehr, bin eben vom Schliersee heimgekommen und total müde. Hoffentlich kann ich diese Nacht endlich mal durchschlafen.

  • hallo ihr beiden

    Ich finde es sehr gut,dass ihr hier youngwings mit einbringt.

    Ich finde es gut,wenn auch Kinder und Jugendliche Unterstützung auf ihrem Weg bekommen.Ich hab die Erfahrung,dass Kinder und Jugendliche oft meinen,den verbliebenen Teil schützen zu müssen.Oft ist jemand von Aussen sehr hilfreich für die Kinder und Jugendlichen.Oder auch der Kontakt mit anderen Betroffenen.

    Ich persönlich finde alles gut,was hilfreich ist.

    Ich finde es sehr gut,wie Ihr beide mit den Kindern und euch umgeht.

    Jeder muss selber für sich den Weg gehen.Es ist furchtbar und wir haben es so nicht gewollt.

    Mir persönlich hat es geholfen,nur auf mich zu hören und den Weg so und in der Geschwindigkeit zu gehen,die zu mir passt.

    Meist kam dann auch im richtigen Moment jemand oder ein Tip ,was mir geholfen hat wie zB EMDR.

    Alles Liebe

  • Liebe indian summer,

    Lieben Dank für deine Worte, ich kann sie nur unterstreichen: meine Kinder versuchen definitiv mich zu schützen, sie schonen mich und versuchen mit ihrer Trauer anders (alleine) zurecht zu kommen.

    Trotz ihres noch relativ jungen Alters können Sie Ihre Gefühle schon recht gut ausdrücken. Sie wollen mich nicht noch zusätzlich traurig machen, indem sie mir ihre Trauer zeigen. Es stimmt, mir zerreißt es fast jedes mal das Herz, ihre Traurigkeit und Tränen zu sehen.

    Und ich wünschte, ich könnte sie davor schützen und bewahren. Aber das geht nun mal nicht, diese schreckliche Erfahrung gehört ab nun immer zu ihrem, unserem Leben. Und jetzt gilt es eben, das Beste daraus zu machen. Ich versuche immer mit Ihnen im Gespräch, im Kontakt zu bleiben. Habe unzählige Male erklärt, dass dieser Trauerprozess wichtig ist für unser Herz (Seele), es unseren Zusammenhalt in unserer kleinen Familie manifestiert und dass auch Jungs weinen und deswegen wütend sein dürfen, weil sich ihr und mein Leben nun zum 2. Mal so radikal verändert. Ich habe das große Glück, dass die Jungs noch sehr im Hier und Jetzt Leben und sich (in meinen Augen) relativ schnell anderen Themen zuwenden.

    Schule, Freunde und Familie haben ein Auge auf sie und ich hoffe inständig, nicht zu viel falsch zu machen.

    LG

  • Hallo Firefly,

    Eine Freundin hat mir ein Buch über Trauerarbeit in der Familie geschenkt. Ein großes Kapitel beinhaltet auch den Punkt 'Trauerreaktionen' bei Kindern und Jugendlichen. Hast du dazu eine Lektüre?

    Wenn ich ehrlich bin, bin auch ich leichter reizbar, lange nicht mehr so belastbar für alle Themen wie man es sonst von mir gewohnt war.

    Jugendliche können oft nicht 'richtig' aus ihrer eigenen Haut raus.

    Dass deine Kinder schneller selbständig werden, nachdem sie ihre Mama so aus dem Leben gerissen bekamen, ist vermutlich ein Entwicklungsprozess, der den Umständen geschuldet ist. Vielleicht ist es auch für deine Kinder schwer, dich trauern zu sehen, schließlich sind Eltern in ihrer Vorstellung doch immer stark und richtungsweisend?

    Ich wünsche dir, dass du dich und deinen Sohn nicht als 'übrig' geblieben sehen kannst (auch wenn es sich bestimmt so anfühlt). Die Kinder werden so schnell groß und flügge, versuche die Zeit so gut es geht, bewusst mit Ihnen zu verbringen.

    Denn das ist es doch, was wir hier gerade schmerzlich lernen müssen - die Zeit ist so kostbar und vergeht einfach für manche Lebenslange viel zu schnell...

  • liebe Sonja

    Ich denke wirklich,dass du es sehr gut machst.

    Hier am Hospiz gibt es auch eine Kinder/Jugendgruppe.Kinder können und/ oder wollen auch nicht so viel sprechen wie wir Frauen.Da braucht es oft andere Möglichkeiten.

    Das Photobuch ist klasse.

    Prof Student hat sich auch viel mit Trauer beschäftigt.Da ging es viel um Geschwister.Aber oft auch übertragbar

    Seine webseite

    http://christoph-student.homep…nline.de/41518/41887.html

    Hast du Unterstützung?

    Gute Freundin oder so?

  • Hallo indian summer

    danke für deinen link. Einige der Punkte kann ich auch für meine Kinder gebrauchen. Jugendliche sind aber meiner Meinung nach noch mehr im Stress. Sie hängen gerade zwischen den Welten, sind mit sich selbst im Zweifeln, sind noch nicht erwachsen und wollen nicht wie ein Kind behandelt werden. Es ist da sehr schwierig einen Weg zu finden.


    Hallo Sonja

    Wir haben schon immer bewußt im Hier und Jetzt gelebt und viel Zeit mit den Kindern verbracht. Deshalb hat meine Frau auch nur ein paar Stunden pro Woche in der Bank gearbeitet. Wir hatten unseren Fokus ganz klar auf Familie und Freizeit und nicht auf Karriere.

    Wie du schreibst ist die Zeit das kostbarste Gut und das haben wir schon sehr lange erkannt.


    Nein wir wohnen leider nicht in München sondern mitten im fränkischen Seenland. Wir haben aber durch das Mountainbiken, Skifahren, Langlaufen und Skitourengehen einen engen Bezug zum Voralpenland. Unsere Kinder haben alle in Lengries das Skifahren gelernt.

    Wir wären dieses Wochenende bestimmt wieder als Paar zum Mountainbiken irgendwo dort unterwegs gewesen. Ich wollte jetzt weder alleine noch mit einem Kumpel fahren. Die Kinder brauchen mich jetzt auch hier.

    LG

  • lieber Firefly

    Schön,wie du dich um Eure Kinder kümmerst.

    Ich denke auch oft,die Pubertät ist die schlimmste Zeit für Trauer.Da es eh so eine schwere Zeit ist.

    Aber dann denke ich wieder,jedes Alter ist schwer und hat seine Aufgaben.

    Alles Gute

  • Hallo indian summer

    wir haben gerade zu Abend gegessen - das war immer unsere gemeinsame Mahlzeit und das behalten wir auch so bei.

    Meine 17 jährige hat gesagt, dass sie sich schwer tut mit dem freien Stuhl am Tisch und dann haben wir alle geweint.

    Wir vermissen sie so sehr. Mein Bruder hat am Wochenende gesagt daß ihr plötzlicher Unfalltot vielen die Augen für das Wichtige geöffnet hat. Ich verstehe nicht warum sie sterben musste damit andere über ihr Leben nachdenken.

    Wir haben schon immer jeden Tag gelebt und gefeiert. Für uns ist es jetzt die schrecklichste Zeit in unser aller Leben und andere bekommen den Kopf hingestossen mit unserem Schicksal während für uns fast jeder Tag zur Qual wird.

  • Das glaube ich dir.Ich finde euren Zusammenhalt gut.Auch das gemeinsame Weinen.Ich musste alleine durch die schwerste Zeit in meinem Leben.

    (Hatte aber noch seinen Hund,der mir half,zu überleben )


    Traurige Grüsse