Mein bester Freund und Partner ist plötzlich nicht mehr da

  • Danke, liebe Luise.

    Es wird reichlich Tränen geben.

    Immerhin war es unser Projekt, unser Baby, unser Lebenstraum....

    Ich merke, dass ich es nicht besonders eilig habe, dort hinzukommen.

    Sonst waren wir immer schon um 7 Uhr unterwegs.

    Vier Stunden Fahrt liegen vor mir.

    Ich wünsche dir heute einen nicht so tränenreichen Tag, liebe Luise.

    Liebe Grüße Petra

  • Liebe Bea,

    den Gedanken, dass der Förster das Kreuz genommen hat,

    hatte ich auch schon.

    Was soll so ein kleines Kreuz im Wald stören?

    Es ist nicht erlaubt, weiß ich....

    Lächerlich!

    Dir wünsche ich heute einen Tag mit ein paar Lichtblicken.

    Liebe Grüße Petra

  • Ich bin nach langer Autofahrt mit vielen Staus hier oben angekommen.

    Je näher ich meinem Ziel kam, umso unruhiger wurde ich.

    Am ersten Fischwagen vorbeigefahren.....dort haben wir auf dem Rückweg immer Fisch für daheim gekauft.

    Am zweiten Fischwagen vorbeigefahren....dort haben wir uns auf dem Hinweg Fischbrötchen gekauft.

    Mein Liebster hat den Verkäufer " Rumpelstilzchen" genannt, weil er eine gewisse Ähnlichkeit aufweist.

    Das war früher immer wie heimkommen.

    Heute nur schnell vorbeifahren und nicht denken.

    Cara und ich sind dann gleich zum Strand gegangen.

    Trotz Regen und Wind hat sie dort mit den anderen Hunden wild getobt.

    Da mag ich gerne zuschauen.

    Jetzt in unserem Häuschen bekomme ich langsam Beklemmungen und würde gerne sofort wieder nach Hause fahren.

    Die Einsamkeit wird mir hier in der ganzen Tragweite bewusst.

    Der ganze Abend liegt vor mir.

    Allein.

  • liebe Petra,

    du hast dir eine saumässig schwere aufgabe gestellt.

    und du hast schon gewonnen - allein, dass du hingefahren bist!


    du kannst ja jederzeit die rückreise antreten -

    und hast trotzdem gewonnen!


    ich ziehe meinen nicht-vorhandenen hut vor dir!


    sei herzlich gegrüßt -

    und hab einen guten abend mit dir...

  • Liebe Petra, dieses beklemmende Gefühl kenne ich auch, wenn ich in unsere Wohnung nach Vorarlberg fahre.

    Seltsamerweise gibt es das nicht daheim, wo wir doch noch viel mehr Zeit zusammen verbracht haben.

    Ich habe Weihnachten bei unseren Nachbarn in Vorarlberg verbracht, die sich ganz lieb um mich gekümmert haben.

    Trotzdem war mir die ganze Zeit zum Weinen zumute.

    Und du bist ganz alleine dort.

    Ein echter Kraftakt!

  • Guten Morgen, ihr Lieben,

    ich bin gestern früh ins Bett geflohen, um nicht denken zu müssen.

    Die Nacht war unruhig.

    Cara steckte unter dem Bett fest.

    Ich musste in der Nacht das Bett anheben, damit sie wieder herauskommt.

    Weiß schon, warum sie zu Hause nachts nicht ins Schlafzimmer kommt.

    Danke für eure aufmunternden Worte.

    Ich habe den Weg hierher geschafft, aber jetzt sitzt hier keine starke Frau, sondern ein klägliches Elend.

    Kein Wohlfühlen!

    Morgens habe ich uns immer Kaffee gekocht und meinen Liebsten damit geweckt.

    Er nannte mich dann immer liebevoll " mein kleiner Quälgeist".

    Wir haben im Bett gesessen, Kaffee getrunken ( die zweite Tasse hat er geholt)

    und Pläne für den Umbau des Häuschens gemacht.

    Das war immer so gemütlich.

    Wir hätten Stunden so sitzen können.

    Heute sitze ich im Wohnzimmer und schaue in den Garten.

    Kaffee schmeckt nicht.

    Der Hals ist wie zugeschnürt.

    Alles ist noch dunkel.

    Sehnsucht nach ihm!

    Es war eine blöde Idee von mir!

    Ich werde am Silvestermorgen wieder zurück fahren.

    Liebe Grüße

    Petra

  • Liebe Petra. Ich kann dich so gut verstehen. Man denkt immer an so besonderen Orten ist dann alles wie früher als man noch zu zweit da war, aber da kommt dieses Gefühl von, nie mehr, mit solchen Schmerzen das es fast nicht auszuhalten ist. Wir sind immer Mitte Januar für eine Woche in die Berge gefahren. Meine Schwiegertochter hatte für 14.1.19 sogar schon eine Woche Urlaub beantragt,damit sie unser Enkelkind selbst betreuen kann. Diese Urlaube wird es, Nie mehr, geben. Ich liege noch im Bett und bin nur am weinen.

    LG Wagi

  • Liebe Petra und Wagi,

    genau so empfinde ich auch. Man meint, man könnte die schönen Erinnerungen an dem Ort noch mal fühlen und festhalten. Aber es geht nicht.

    Wir werden uns nur in Gedanken erinnern... und das tut noch zu weh.

    Vielleicht später mal... ohne Schmerz. Das wünsche ich mir.

    Seid lieb gegrüßt und gedrückt.

    Luise

  • Guten Morgen Petra,

    Du bist allein in euer Wohlfühlhaus gefahren.

    Die Erinnerungen stürzen auf Dich ein.

    Wir haben gestern über Dänemark geschrieben.

    Es war dreißig Jahre das Urlaubsland von meinem Liebsten und mir.

    Nur die Erinnerung ist schon mit so viel Trauer besetzt,würde zurzeit keinen Urlaub in Dänemark machen.

    Wir hatten im Weserbergland auf einem Campingplatz ein Wochenendhaus.Es wurde von meinem Mann winterfest umgebaut.Wir waren die Ersten,die einen Kaminofen hatten,so wie in Dänemark.

    Es war im Pachtvertrag nicht verboten,also für uns erlaubt.

    Später bekamen wir die offizielle Erlaubnis und die Genehmigung vom Schornsteinfeger.

    Das Haus verkaufte mein Mann,als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte.Wir /ich habe noch guten Kontakt zu den Käufern.

    Bin im Sommer auf dem Campingplatz und auch bei den Besitzern des Wochenendhauses gewesen.Meine Tochter war mit.Durften das Haus betreten.

    Es war seltsam,wie viel Erinnerungen hoch kamen,obwohl das Haus zu der Zeit schon fünf Jahre verkauft war.

    Meine Tochter sagte:Sie hätte immer das Gefühl gehabt,Vater käme gleich um die Ecke.Mir ging es genau so.

    Ich kann sehr gut nachempfinden ,wie schmerzhaft und erinnerungsreich der Besuch in eurem Haus ist.

    Ich denke mir,es war keine blöde Idee,die Erinnerungen sind schmerzhaft.Aber sie schmerzen so wie so.Es ist das Leben,was so nicht mehr in diesem Haus geführt werden kann.

    Ich habe mir alle Fotos aus dem Jahr 2017 und bis Ende April 2018 entwickeln lassen,wollte mein Fotoalbum damit abschließen.

    Geht nicht ,fasse die Fotos nicht an.

    Wenn die Zeit kommt,mach ich es.

    Mein Enkel sagt :Oma,du hast eine Schatztruhe.Richtig,es ist eine kleine Truhe,sie steht im Wohnzimmer auf der Erde.In ihr sind Dinge von meinem Mann.

    Eigentlich alles wertlos,FÜR MICH NICHT,zB. sein letztes Shirt.

    Ich habe nur die Erinnerung,hoffe,sie werden in der Zukunft nicht mehr so schmerzen.

    Mein Liebster hat mich nicht mitgenommen,also muß ich warten ,bis ich auch gehen darf.


    Einen Lieben Gruß

  • Liebe Medina,

    so wie deine Tochter sagte, es kommt mir auch so vor,

    als ob mein Liebster hier gleich um die Ecke käme.

    Ich hatte heute zwei Dinge, wo ich jedesmal dachte:

    "Da musst du ihn kurz fragen."

    Verrückt!

    Inzwischen hat sich meine Stimmung von gestern " Ich will sofort wieder nach Hause"

    zu " Ich möchte gar nicht weg" geändert.

    Ich war heute an dem Ort, wo das Bestattungsschiff abgelegt hat.

    Auch das Schiff habe ich gesehen.

    Das Tischchen, auf dem die Urne stand.

    Das war sehr bewegend.

    Ich habe auf einer Bank gesessen und aufs Meer gestarrt.

    Immer mit der Hoffnung, dass ein Zeichen kommt, irgendetwas passiert.

    Außer, dass mich Passanten wegen meiner Tränen dumm angeschaut haben, geschah nichts.

    Ich war bei Sonnenschein danach noch lange mit Cara am Strand.

    Sie liebt es so, mit anderen Hunden zu toben.

    Ich weiß also tatsächlich nicht, ob ich bis zum Neujahrstag bleibe oder morgen fahre.

    Ich entscheide das spontan.

    Wer weiß, wie ich morgen denke.

    Die Idee mit der Schatztruhe finde ich sehr schön.

    Ist sie groß?

    Was wirst du hineinlegen außer Fotos und sein Shirt?

    Mein Liebster hat für solche Truhen und Kisten geschwärmt.

    Bislang habe ich nur den Teil der mich berührenden Trauerkarten zusammengebunden und in eine Kiste gelegt.

    Da sollen später noch andere Dinge dazukommen, die mir wichtig sind.

    Ja, sie haben uns zurückgelassen.

    Ob wir sie wiedertreffen?

    Irgendwann?

    Liebe Grüße

    Petra

  • Liebe Petra,

    die Schatztruhe ist 40/30/20 cm groß.

    Darin liegen die Kondolenzbriefe,seine Ausweispapiere,seine Geldbörse,ein benutzter Luftballon ohne Luft ,Schleife vom Urnenkranz und ein Schal.

    Diesen Luftballon bekam er von den Klinikclows aufgeblasen,ich hängte ihn an sein Bett. Als mein Mann entlassen wurde,nahm ich den Ballon mit nach haus,hier kam es wieder an sein Bett.Der Ballon verlor nach und nach seine Luft,so wie bei meinem Mann das Lebenslicht erlosch,darum ist der Ballon auch in der Schatzkiste.

    Der weiche Schal kam direkt nach seinem Tod zur Anwendung,darum in der Schatzkiste.

    Mein Sohn hat ein kleines Gestell geschweißt.

    Meine Enkelkinder malen regelmäßig Bilder für ihren Opa,oder mein Sohn schreibt einen kurzen Text.Das wird ein laminiert und an das Gestell gehängt.

    Malen dann die Kinder etwas Neues,wird das Alte abgenommene, in die Schatzkiste getan.

    So füllt es sich langsam,sogar mein jüngster Enkelsohn (drei Jahre)geht nicht allein an die Kiste.Er hat verstanden ,wie wichtig sie für mich ist.

    einen lieben Gruß

  • Guten Morgen Petra,

    ich habe mir auch Erinnerungasschmuck fertigen lassen.

    In meinen Ehering wurde zum 40.Hochzeitstag Rubine eingearbeitet.

    In seinen Ring habe ich Saphire einarbeiten lassen,sie wurden miteinander verschweißt und mit zwei Stegen verbunden.

    Das Medaillon war ein erstes Geschenk.Auch hier ließ ich Saphire einarbeiten.Es ist mit seiner Asche befüllt und zugeschweißt.

    So trage ich meinen Liebsten immer bei mir.

    Für mich war die Herstellung dieser Schmuckstücke sehr wichtig.

    Wünsche einen Tag mit hoch erhobenen Haupt.

    Gruß

  • Liebe Petra,


    wie geht es dir heute Morgen? Hast Du dich schon entschieden , ob Du bleibst oder nicht?

    Gleich gehe ich zu meinen Eltern, die letzte Nacht war schlimm für mich, habe viel geweint das Telefonat geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Trotzdem muss ich versuchen das hinter mir zu lassen, wie ich mit einigen in der Familie umgehen werde ist eine der Entscheidungen die ich zu treffen habe im kommenden Jahr.Das ist auch in Mick`s Sinn .


    Ich denke an Dich und Deine Cara liebe Grüße senden Dir Gabi und Mäuschen

  • Guten Morgen, liebe Gabi,

    das kann ich verstehen, dass dich das Telefonat belastet.

    Vielleicht wird es etwas besser, wenn du heute mit deinen Eltern alles besprichst.

    Ich kann mich noch gut an meine Gefühle bei dem Streit mit dem Sohn erinnern,

    als er mir sagte, eine Tochter würde in der Rangfolge eindeutig über einer Lebensgefährtin stehen.

    Ich hätte nicht auf einer Stufe mit den beiden gestanden und somit nichts zu melden.

    Das kränkt, das trifft, trotz des Wissens, dass es auf keinen Fall so war.

    Wahrscheinlich war da auch einfach Neid im Spiel.

    Ich habe anfangs danach ein paar Tage geweint.

    Daraus entstand Wut.

    Wenn ich darüber nachdenke, ärgert es mich noch immer.

    Dann zieht man seine Konsequenzen.

    Das heißt Rückzug von allem, was einen kränkt und verletzt.

    Ich werde heute hierbleiben.

    Es sei denn, es packt mich noch, doch zurückfahren zu wollen.

    Ich werde für heute Abend etwas zu essen einkaufen und dann hoffentlich den Jahreswechsel verschlafen.

    Gut, dass Cara vollkommen entspannt bei der Knallerei ist.

    Ich wünsche dir angenehme Stunden bei deinen Eltern.

    Fährst du abends wieder zurück?

    Liebe Grüße

    Petra