Am 06.07.2018 um 22.53 Uhr verstarb meine unendlich geliebte Frau "Rosi"

Hallo meine Lieben,

habe gestern den Hügel besucht, so wie abgemacht, zum Himmel geschaut und auf Luftballons gewartet. Es war windstill. Gehe davon aus, dass die Ballons in NRW senkrecht und auf direktem Wege zu Mick waren. Ich freue mich darüber.

Der Gedanke von Rosis letztem Atemzug liess mich nicht los.

Ja, liebe Rosi, was habe ich bis jetzt ohne Dich geschafft ?

1. Gestern das Tagebuch ( 8 Bücher) abgeschlossen.

18.11.2018 = nach ca.19 Wochen. War fleissig: 1651 Seiten.

Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe. Bücher im Dokumentenkoffer verstaut.

2. Alle Formalitäten erledigt und unsere Buche gerettet.

3. Viele schöne Erinnerungen, die mich immer tiefer ins Trauertal haben steigen lassen.

4. Probiert in deinem Sinne weiterzumachen. Leider bisher erfolglos.

Lieber Schatz, ich denke gerade über einen Satz von Dir nach: "Liebling, wenn Du vor mir gehen solltest, ich komme sofort nach."

Das war ein Satz in deiner schwersten Zeit. Runtergemagert auf unter 25 kg.,kaum Luft bekommend, trotzdem lächelnd und sooo

viel Liebe in deinen Augen. Rosi Du fehlst mir. Du warst meine Stärke. Ohne Dich ein eeelendiges Dahinsiechen.

5. Ganz wichtig. Das ganze Dorf gegen mich "aufgebracht".

6. Prinz beim Arzt.

7. Viele nette Menschen im Trauerforum kennengelernt. Würde Jeden einzeln gerne mal in meine Arme schliessen

8. Nehme meine Tabletten täglich ein.

9. Ich esse jeden Tag, eher gesagt, würge einige Sachen runter.

Ja Schatz, das kann ich nun nach 19 Wochen vermelden. Habe deine Sachen bis heute nicht wegpacken können. Sehne mich täglich danach, dass der Tag doch mal schneller vergeht. Mich hinlegen kann. Aber soll es so weitergehen ?

Habe kein Interesse an dem, was um mich herum passiert. Sehe die 3 Spaziergänge mit Prinz zur Zeit als Last an. Könnte auf der Bank am Hügel auch einfach sitzen bleiben. Würde Keinem auffallen. Oder im Wald. -- Rosi, ich bin ohne Dich so Einsam !!!

Natürlich könnte ich Bücher über Trauerbewältigung lesen. Ich will aber meine Trauer zur Zeit nicht bewältigen !!!

Natürlich könnte ich 50 km zu einer Trauergruppe oder einem Psychologen hinfahren. Wer fährt mich dann zurück ??

Ich werde von Tag zu Tag müder. Fühle mich so kraftlos.

Otto Julius Bierbaum . 1865-1910

Müde

Ich schließ die Türe hinter mir,

Will ohne Gäste sein;

Ich hab mich selbst verlassen,

Drum bin ich so allein.

Ich mache alle Läden zu,

Was soll mir Tag und Licht.

Das Feuer ist verglommen,

Die Sonne brauch ich nicht.

Ich fühle gar kein Leben mehr;

Die Liebe ist vorbei.

Ich kann nicht einmal weinen,

Aus mir ringt sich kein Schrei.

Ich habe keinen Gott und Freund

Und bin so sinnenleer,

Dass, wenn das Glück jetzt käme,

Ich fühlte es nicht mehr.

Ich schließ die Türe hinter mir,

Bin nur für den zu Haus,

Von dem es heißt, er fächelt

Das letzte Flämmchen aus.

Liebe Elfenfee, Liebe Bea,

Liebe Starman und lieber Frank,

lieben Dank für eure Grüße. Es geht uns gut.

LG

Uwe & Prinz

Kleine Geschichte: "Die "Traurigkeit" trifft auf "Ich bin die Hoffnung."

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, das du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?

"Ich.....ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und, nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.

"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer.

"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter.

Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot.

Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen.

Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.

Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.

Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen.

Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen.

Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.

Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut.

Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklichheilen.

Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe.

Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben.

Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber... aber - wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

"Ich bin die Hoffnung"

Verfasser unbekannt.

Warum konnte Rosi mich nicht wegen einer anderen Person verlassen ?????

Das hätte auch weh getan, aber eben anders.

Ich wüßte, dass Sie noch lebt.

Dieser beschissene Tod. Was nimmt der sich raus.

Und der da oben, was denkt er sich dabei ?

Ich dachte, er hätte ALLES besser geplant. Dieser Spinner. Läßt die Welt untergehen. Lässt so viel schlimme Sachen zu.

Dann heisst es noch er hätte einen Plan. Ich soll an IHN glauben. Ich soll verstehen. Er ist gütig. Der Erlöser.

Das ist keine Lästerung von mir.

Das ist Trauer. Von IHM bestimmt. Ein scheiss Spiel.

Sollte er uns doch mal abstimmen lassen.

Wir leben in einer Demokratie.

Für mich ist er ein Diktator. Fertig. Basta. Schlusspunkt.

Er kann mich mal.

Wenn Text unzumutbar, dann kann ich ja löschen. -- Dann hat er wieder gewonnen.

Der Möchtegern.

Liebe Grüße an den Herrn da oben,

Uwe & Prinz

Liebe Medina,

danke für deine lieben Worte.

Das probiere ich schon die letzten Tage. Macht mich zur Zeit nur schwächer.

Diese Leere im Haus.

Ich muss auch Rücksicht auf Prinz nehmen. Der ist dann der Meinung, dass ich mit ihm schimpfe.

Hätte nicht gedacht, dass noch einmal solch eine Welle kommt. So stark. So unerbittlich.

Schaue auf die Fotos von Rosi. Zieht mich noch mehr runter.

Rase durch die Aussenwelt. Das macht mich verrückt. Bin heute über 30 km gelaufen.

Vor Wochen wäre ich daran kolabiert. Jetzt ist es Nichts. Nichts. Nichts.

Tut mir leid. Es ist der Schmerz. Es ist der Verlust. Vielleicht auch Selbstmitleid.

Dann noch das Leid der ANDEREN im Forum. Es schmerzt mich, wie viele den Verlust ihres Seelenmenschen durchmachen müssen.

Es schmerzt zu sehen, dass andere schon 18 Jahre trauern. 18 Jahre. 18 Jahre. Ein Wahnsinn.

Bei mir 19 Wochen und werde kaum damit fertig.

Ich glaube liebe Medina, ich sollter wirklich erst einmal nicht schreiben.

Ziehe damit bestimmt die anderen lieben Trauernden runter.

Schreibe nur meine Geschichten von Rosi. Davon habe ich genug.

Liebe Grüße,

Uwe & Prinz

PS.: Heute nicht der BÄRENSTARKE aus dem Solling. Kraft auf Sparflamme !!!!

Liebe Dami,

danke Dir.

Ja, ein Plan. Geboren werden und sterben. Richtig !!

Du bist der Meinung, dass es einen Sinn hat. Richtig !! Deshalb fast 7.50 Milliarden Menschen auf der Welt.

Aber für mich hatte es keinen Sinn.

Rosi früher ?? Okay. Dafür musste Sie so viel leiden ? Warum ? Das hat einen Sinn ??

Sie hatte Ihm schon 4 Frühgeburten gegeben. Was für ein Sinn ??

Sie war jedem Menschen zugetan. Brachte in jeden Raum Licht. Sie war ein Engel auf Erden !! Für ihn eine Vermittlerin !!

Sie wurde mit Krankheit bestraft. Sinnvoll von Ihm !!! Was war sein Sinn ??

Du probierst es gerade herauszufinden. Toll, dann sage mir irgendwann das Ergebnis.

Wenn schlüssig, nachvollziehbar, dann eine Akzeptanz von mir.

Und bitte liebe Dami, natürlich haben uns unsere Partner viel gegeben, aber was haben Sie uns mit auf den Weg gegeben ??

Den Sinn ?? Den absolut richtigen Weg ?? Gott ist der Allmächtige !!! Sie haben gelitten und glaube mir, beide Seelenmenschen wären lieber bei uns geblieben !!

Ich bin evangelisch. Rosis beste Freundin katholisch. Sie denkt fast so wie Du.

Liebe Dami, ich möchte Dich in meiner tiefsten Trauer nicht angreifen,

leider macht mich diese Trauer etwas blind, ich fange an zu beissen,

Du bist für mich ein so wertgeschätzter Mensch, eine sehr empathische Frau,

ich möchte weiterhin deine Hilfe haben, deine netten Worte lesen,

aber ich bin gerade in einem Tunnel aus dem ich nicht herausfinde.

Wirklich die allerliebsten Grüße,

Uwe & Prinz