Habe meinen über alles geliebten Mann am 22.10.18 für immer verloren. Ich kann es immer noch nicht glauben . Bin so einsam und verzweifelt

  • Liebe Nicole, es ist vielleicht einfacher, wenn du deine eigene Geschichte startest.

    Gehe dazu auf

    "Verlust des Partners" und dann oben auf das +, dann kannst du deinen eigenen Thread benennen und du findest deine Beiträge und was dir geschrieben wurde, immer wieder.


    Herzlich willkommen hier bei uns.

    Ratschläge sind Schläge und auch Tips greifen nicht bei jedem Menschen gleich. Wenn du uns in deinem eigenen Thread schreibst, können wir dir unsere Ideen und Gedanken mitteilen - und da ist dann vielleicht etwas dabei für dich.

    Vor allem ist die Erfahrung, dass du durch den Schmerz hindurch musst - und dabei begleiten wir dich gerne, denn dieser Weg ist schwer und noch schwerer, wenn du alleine bist.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Tereschkowa, danke für Deine Besorgniss. Erkältung ist Gott sei dank weg. Psyche leider weiterhin tief im Keller. Habe heute leider in der Arbeit geweint, nachdem ich von einer Kundin gesagt bekam , ich würde so schlecht aussehen. Das mit der Musik kommt mir bekannt vor. Nur kann ich davor nicht fliehen, arbeite ich doch in einem Supermarkt, in dem diese den ganzen Tag dudelt. Ich ertrage dass nur, wenn ich versuche sie komplett auszublenden. Jetzt sitze ich wieder alleine, wie ihr auch, und starre die Wände und dass Foto von meinem Liebsten an. Ich habe begriffen, dass er nicht mehr kommt, Nur annehmen kann ich meinen Verlust auch nicht. Weiter fehlt mir, genau wie Euch , der Sinn zum Weiterleben. Diese Sätze

    "Du Musst nach vorne schauen

    Die Zeit heilt die Wunden

    Du trauert nach 20 Wochen immer noch?

    U.s.w. kann ich auch nicht mehr hören.

    Wie sollen wir die nächsten Jahre einen Sinn im Leben finden? Geschweige denn

    " Glücklich" sein?.

    Ich kann es nicht, werde es nie wieder sein.

    Sorry für mein Gejammer

    Fühl dich gedrückt und Danke

    LG Ingrid

  • Liebe Ingrid,

    ist das mit dem Weinen bei der Arbeit noch immer schwierig wegen Deines Vorgesetzten?

    Puh, das Gedudel den ganzen Tag ist hart für Dich!

    Ich bin so froh, wenn Deine Reha beginnt! Damit Du zumindest körperlich ein wenig zu Kräften kommst.

    Diese psychische Schwerstarbeit der Trauer zehrt den Körper aus...

    Sorry für mein Gejammer

    Diesen Satz KENNEN WIR HIER NICHT.

    Das ist kein Gejammer, sondern das was Du gerade denkst und empfindest in und über eine Situation, die Dein komplettes Leben ungewollt und ungerecht in die völlig falsche Richtung verändert hat.

    Gejammer ist z.B. wenn einer Deiner Kunden mal 5 - 10 Minuten länger warten muss und glaubt dies sei in irgendeiner Form bedeutungsvoll für sein Leben oder das irgendeines anderen...

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

  • Sorry für mein Gejammer



    Diesen Satz KENNEN WIR HIER NICHT.



    Leider lese ich diesen Satz hier viel zu oft. Und ich kann Tereschkowa nur aus vollem Herzen zustimmen.


    DAS IST KEIN GEJAMMER!

    Du darfst klagen und du sollst klagen, wenn es schwer ist. Und es ist gerade schwer.


    Ingrid, wann beginnt deine Reha?


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid, Ende diesen Monats. Warte jeden Tag auf den Termin. Habe etwas Angst auf der einen Seite, weiss aber dass ich dringend Hilfe brauche, auf der anderen Seite. Ich vermisse meinen Mann wie am ersten Tag. Habe immer noch jeden Tag Herzrasen und bekomme jetzt schon etwas Angst, dass ich kaputtgehe daran.

    Lg Ingrid

  • Liebe Ingrid,

    es ist irgendwie, wie der erste Tag. Ihr habt so viel zusammen erlebt, ihr ward so lange Zeit beisammen, dass sein Fehlen noch so frisch und neu ist. Und dadurch ist auch die Wunde noch klaffend und frisch.

    Du nimmst dir die Hilfe, die du brauchst und das finde ich sehr wichtig und auch mutig. Dass da Angst mit von der Partie ist, ist verständlich.

    Liebe Ingrid, ich halte dir deine Hand und bestärke dich, ich bin bei dir, wenn die Angst zu groß wird und lege dir sanft meine Hand in den Rücken. Ich bin da und all die anderen sind auch da.

    Die Angst vor dem Kaputt-gehen - da ist in dir etwas kaputt gegangen und es fühlt sich so an, als würde sich das ausbreiten und immer kaputter werden. Ich möchte dir hier eine Geschichte schenken, die ich sehr mag. Die Geschichte vom schönsten Herz der Welt:



    Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe.


    Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt.

    Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz,

    was sie je gesehen hatten.

    Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.


    Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte:

    “Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.”

    Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.


    Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und

    durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige

    ausgefranste Ecken…..genauer… an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.


    Die Leute starrten ihn an. Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?

    Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte:

    “Du musst scherzen”, sagte er, “Dein Herz mit meinem zu vergleichen.

    Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.”


    “Ja”, sagte der alte Mann, “Deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen.

    Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück

    meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens,

    das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich

    einige rauhe Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.

    Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück

    seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal

    auch ein Risiko einzugehen.


    Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe,

    die ich für diese Menschen empfinde und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz

    ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?”


    Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu,

    griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten

    Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm

    dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen.

    Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht

    mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen.

    Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.

    aus: https://www.zeitzuleben.de/das-perfekte-herz/


    Und dein Herz ist gerade gebrochen und das tut weh. Doch es kann wieder zusammen wachsen, ein bisschen heil werden. Lass ihm Zeit - auch wenn du das nicht hören magst - ich vertraue darauf, auch wenn du es gerade noch nicht kannst.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Ingrid,


    ich habe jetzt auch bei Dir ein bisschen quergelesen. Ich verstehe Deine Trauer sehr gut. Ihr habt sehr, sehr schwere Zeiten durchgemacht und jetzt ist die Einsamkeit da. Da ich keine Kalendersprüche schreiben will, nehme ich Dich einfach nur in den Arm.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Dann noch eine Geschichte:


    Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

    Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.

    "Wer bist du?" fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. "Ich ... ich bin die Traurigkeit", flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.

    "Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

    "Kennst du mich denn", fragte die Traurigkeit misstrauisch.

    "Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

    "Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"

    "Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzeih diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"

    "Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

    Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So, traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"

    Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und ...

    "Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen."

    "Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein. "Aber erzähle mir ein wenig davon."

    Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.

    Sie sagen "Papperlapapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.

    Sie sagen "Gelobt sei, was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen.

    Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.

    Sie sagen "Weinen ist nur für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.

    Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."

    "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft in meinem Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner Anwesenheit helfen, nicht wahr?"

    Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Ja, das will ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit, um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.

    Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.

    Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde. Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürt und all die verschluckten Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich heilen.

    Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."

    Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.

    Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm. "Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."

    Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.

    "Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"

    "Ich", antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. "Ich bin die Hoffnung!"

    © Inge Wuthe



    Und so lange ihr die Hoffnung noch nicht spürt, trage ich sie für euch. Denn ich vertraue darauf, dass sie auch wieder zu euch kommen wird.

    Lg. Astrid.

  • Danke liebe Astrid,:2:


    ja so ist es,nur wenn wir die Hoffnung in uns spüren,

    fangen wir wieder an zu leben.


    Die Hoffnung gibt uns die Kraft unser Leben neu einzurichten,

    leider ohne unseren geliebten Partner.


    Wir haben nur zwei Optionen

    "aufgeben oder weitermachen" für welche entscheiden wir uns ?


    Jeder von uns muss es für sich selbst entscheiden welchen Weg er gehen will.


    Ich hoffe meinen zu finden,auch wenn er schwer ist und manchmal aus den Augen verschwindet,

    ich weis aber er ist da, denn Weg den ich gehen muss.


    Die Kraft gibt mir meine verstorbene Frau Mira, auch wenn sie körperlich nicht mehr da ist,

    lebt sie in meinem Herzen und meiner Seele weiter.


    Bin der Überzeugung Alle von uns haben Hoffnung,

    würden wir sonst hier im Forum schreiben,wenn wir die Hoffnung nicht hätten unsere

    Gedanken und Schmerzen die wir empfinden mit den Betroffenen hier im Forum

    zu teilen.:30:


    LG Karlheinz :24: