Gedichte, Sprüche und Geschichten

  • Geschieden ist die Sonne,
    Kein Blümlein mehr mag blüh'n,
    Und nur des Epheus Blätter
    Schmückt noch ein sanftes Grün.


    Und freudig uns're Seele
    Darauf die Hoffnung baut,
    Dass es nach ödem Winter
    Den Frühling wieder schaut. -


    So wird der bangen Seele
    Die tiefer Schmerz erfüllt,
    Im Lebensgrün der Hoffnung
    Ein neuer Trost enthüllt.


    Ein Frühling lacht ihr wieder,
    Und Blumen pflückt die Hand,
    Fällt manche Wehmutsträne
    Auch auf des Kelches Rand.


    Und wie der Epheu innig
    Sich Rank' an Ranke schmiegt,
    So wird die Seele stiller
    An Freundes Herz gewiegt.


    (Luise Büchner 1821-1877

  • Ich bin allein - wie oft mit kaltem Schauer
    Trifft mich dies Wort, mit namenloser Trauer -
    Ob sich auch laut das Leben um mich regt;
    Allein - mit meinem Streben und Bemühen,
    Allein - wenn eine andre Brust durchglühen
    Ich möcht', mit dem, was Meine schön bewegt.


    O, so allein ist nicht des Südens Pflanze,
    Die einzeln steht in nord'scher Blumen Kranze,
    Es grüßt sie hier wie dort der Sonne Kuß;
    So einsam nicht auf weitem Feld die Eiche,
    Das sehnsuchtsvolle Rauschen ihrer Zweige,
    Erwiedert hold der Vögel lauter Gruß.


    Wohl einmal auch, zwei kurze schöne Stunden,
    Hab' ich der Seele süßen Hauch empfunden,
    Die geistverwandt mit mir die Schwinge regt;
    Doch sie entschwand in endlos weite Ferne,
    Ich schau' ihm nach, dem glänzend schönen Sterne,
    Von milder Schwermuth wundersam bewegt.


    So flieht mein Leben einsam still von hinnen,
    Ein Quell, der bang im Sande muß verrinnen,
    Und nie in einen stolzen Strom sich gießt;
    Ein Epheu, der bestaubt am Boden lieget:
    Kein Baum, daran er sich vertrauend schmieget,
    Um den er liebend seine Arme schließt! (S. 41)


    Luise Büchner (1821-1877)

  • Wer weiß
    Wir kommen, wer weiß, woher.
    Wir gehen, wer weiß, wohin.
    Wir sind wie die Welle im Meer
    allein und doch darin.


    Wir sind wie das Licht ein Teilchen
    und ebenso ein Strahl.
    Wir sind auf der Erde ein Weilchen
    und vielleicht ein ums andere Mal.


    Wer weiß, woher wir gekommen,
    wer weiß, wohin wir gehen?
    Es bleibt für uns verschwommen,
    bis wir selbst am Ende stehen.


    Renate Eggert-Schwarten

  • Mit meinen Augen kann
    ich Euch nicht mehr sehen.




    Mit meinen Ohren kann
    ich Euch nicht mehr


    hören.




    Mit meinen Händen


    kann ich Euch nicht


    mehr berühren.




    Aber wenn ich meine


    Augen schließe


    und mein Herz öffne,


    kann ich Euch


    sehen – hören – und fühlen .....

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine Lieben! Ich habe eine Geschichte für Euch, die mein Herz sehr berührt und die ich mit Euch teilen möchte...
    Eure Manuela



    Schmerzhafte Erinnerungen
    Das perfekte Herz


    Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass
    er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge
    versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war
    perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie gaben ihm
    Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der
    junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes
    Herz.


    Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte:


    „Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines!“


    Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes
    an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo
    Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten
    nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...genau gesagt... an
    einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute
    starrten den alten Mann an: Wie kann er behaupten das sein Herz schöner
    sei?




    Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte:


    „Du musst scherzen“, sagt er, „ Dein Herz mit meinem zu vergleichen.
    Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und
    Tränen.“


    „Ja“, sagte der alte Mann, „ Deines sieht perfekt aus, aber ich würde
    niemals mit Dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich
    meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und
    reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in
    die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau
    sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze. Denn sie
    erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.


    Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat.


    Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal ein Risiko
    einzugehen. Ach wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen
    und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diesen Menschen
    empfinde.


    Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden.


    Erkennst Du jetzt, was wahre Schönheit ist?“


    Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er
    ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten Herz und riss
    ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an.
    Dieser nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz.


    Er nahm dann ein Stück seines alten Herzens und füllte damit die Wunde
    in des jungen Mannes Herz. Es passte nicht perfekt, da es einige
    ausgefranste Ränder hatte.


    Der junge Mann sah sein herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je
    zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in seinem Herzen
    fließen. Sie umarmten sich und gingen weg.
    Seite an Seite.


    Narben auf dem Körper bedeuten, dass man gelebt hat....Narben auf der Seele bedeuten, dass man geliebt hat...

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Christmas in Heaven..

    I see the countless
    Christmas trees
    around the world below
    ... With tiny lights, like Heaven's stars,
    reflecting on the snow

    The sight is so spectacular,
    please wipe away the tear
    For I am spending Christmas with
    Jesus Christ this year.

    I hear the many Christmas songs
    that people hold so dear
    But the sounds of music can't compare
    with the Christmas choir up here.

    I have no words to tell you,
    the joy their voices bring,
    For it is beyond description,
    to hear the angels sing.

    I know how much you miss me,
    I see the pain inside your heart.
    But I am not so far away,
    We really aren't apart.

    I send you each a special gift,
    from my heavenly home above.
    I send you each a memory
    of my undying love.

    So be happy for me, dear ones,
    You know I hold you dear.
    And be glad I'm spending Christmas
    with Jesus Christ this year.

  • Zuversicht


    Mögest du in dunklen Nächten
    stets einen Funken Hoffnung haben,
    dass über deinen Sorgen und Ängsten
    ein Licht aufgeht.
    Dieses Licht bedeutet nicht,
    dass es keine Nacht mehr gibt,
    sondern dass du trotz aller Finsternis
    dem Licht des Lebens nahe bist.
    Jedes noch so kleine Licht
    möge dir so viel Kraft
    und Wärme schenken,
    dass du die dunklen Stunden überstehst.
    In der Mitte der Nacht
    sei voller Zuversicht:
    Ein neuer Tag beginnt.


    (Udo Hahn, Ein Sonnenstrahl von Tag zu Tag. 366 inspirierende Gedanken, Freiburg i. Breisgau [Verlag Herder] 2005)

  • Träume


    Folge deinen Träumen.
    Trotz aller Unsicherheit.
    Trotz aller Bedenken.
    Trotz aller Gefahren.
    Trotz aller Probleme.
    Trotz aller Sorgen.
    Folge deinen Träumen
    und werde, was in dir angelegt ist.
    Bleibe offen für Begegnungen.
    Bleibe neugierig auf Ungeahntes.
    Bleibe erwartungsvoll,
    dass dir etwas geschenkt wird,
    was du nicht für möglich gehalten hättest.


    (Udo Hahn, Ein Sonnenstrahl von Tag zu Tag. 366 inspirierende Gedanken, Freiburg i. Breisgau [Verlag Herder] 2005)

  • Himmelszeichen


    der Stern von Betlehem
    Leuchtspur
    Leitsignal
    Himmelszeichen
    Sternstunde der Menschheit
    Wegweiser in der Finsternis
    Wegweiser für Suchende
    Wegweiser für dich
    das Licht siegt
    über die Dunkelheit
    Verheißung aus alter Zeit
    Leben in der Gegenwart
    Hoffnung für die Zukunft


    (Udo Hahn, Ein Sonnenstrahl von Tag zu Tag. 366 inspirierende Gedanken, Freiburg i. Breisgau [Verlag Herder] 2005)

  • Liebster David!
    Wenn es mir möglich wäre, würde ich DICH ein allerletztes Mal
    umarmen und ganz fest an mich drücken...


    Würde ich DIR zum Abschied zu rufen, dass DU mein Leben
    bereichert hast und ich DICH immer lieben werde...


    Würde ich so gerne noch einmal DEINER unverwechselbaren
    Stimme lauschen und horchen, was DU mir zu sagen hast.


    Was würdest DU flüstern?
    "Bitte mach es mir nicht so schwer und lass mich gehen,
    denn ich muss Dich jetzt verlassen."


    Wahrscheinlich würdest DU wollen, dass ich nicht ewig trauere,
    sondern mich mit DIR darüber freue, dass es da, wo DU jetzt bist,
    keinen Schmerz, keine Trauer und kein Leid mehr gibt.


    Wenn es mir möglich wäre, würde ich versuchen DICH aufzuhalten.
    Ich weiß aber, dass DU trotzdem gehen würdest...


    Wenn es mir möglich wäre, würde ich mir meine Tränen abwischen,
    das Unabwendbare akzeptieren und mich freuen,
    weil DU das Leben jetzt in Fülle hast.

  • Liebe Luanda!
    Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne diese Zeilen ins Kondulenz Buch von Patrick schreiben.
    Ich finde es wunderschön habe natürlich mal wieder geheult als ich es las.:13:
    Denn wenn es ums loslassen geht versagt mein Verstand! :wacko:
    Ganz Liebe Grüße Renate

  • Liebe Renate,
    Den Text haben Freunde von uns für Davids Begräbnis ausgesucht.


    Freut mich, dass er Dich auch so berührt u schön, dass Du weinen, Dich spüren kannst!
    Tränen kommen mir leider so gut wie nie...


    Ich denke oft an Euch - bes die Mütter....
    An Dich, Patrick u seine Brüder.... Deine bevorstehende schwere Zeit, Patricks Geb... :((
    Alles alles Gute
    Monika

  • Den Rest besorgt die Zeit


    ~etwas in dir wird dich tragen
    wenn du glaubst zu schwer zu sein
    etwas lässt dir flügel schlagen
    wenn du trudelst wie ein Stein


    etwas, irgendetwas wird da sein
    wenn du schon nichts mehr siehst
    etwas wird dich nachts begleiten
    wird dich führen, wird dich leiten
    wenn du durch dein Dunkel gehst
    eine Stimme wird dich tragen


    den Rest besorgt die Zeit
    den Rest besorgt die Zeit
    spann nur deine Flügel weit und breit
    den Rest besorgt die Zeit


    etwas in dir wird dich lenken
    wenn du denkst allein zu sein
    etwas wird dir Kraft schenken
    fühlst du dich auch schwach und klein


    ...und den Rest besorgt die Zeit~

  • So viele Tränen, die mir leise über meine Wangen rollen.
    So viel Trauer, die meinen Körper lähmt.
    So viel Verzweiflung, die mir den Atem raubt.
    So viel Schmerz, der mir die Brust zuschnürt.


    Wieviel Schmerz kann der Mensch ertragen?
    Was hat das alles für einen Sinn?
    Warum kann mir niemand meine Fragen beantworten?
    Warum geschieht diese Ungerechtigkeit auf unserer Erde?


    An was soll ich mich festhalten, wenn mich die Springflut der Trauer mitreissen will?
    An was soll ich glauben, wenn es mir das Herz zerreisst?


    An die Liebe.
    An deine grosszügige, bedingungslose Liebe zu mir.
    An deine unaufgeforderte, nie endende Unterstützung.
    An deine liebevolle Güte.
    An deinen aufrichtigen Respekt gegenüber allem und jeden.
    An deine stille Hilfsbereitschaft.
    An deine stumme Anteilnahme.


    AN DICH!


    Auch wenn du nicht mehr körperlich unter uns bist, existierst du mit all deiner Wärme und Liebe für immer weiter.

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
    denn manche schleichen sich tief ins Herz hinein,
    und während die Tage verstreichen, werden sie Steine.
    Du lachst und sprichst, als wenn nichts wäre,
    sie scheinen geronnen zu Schaum,
    doch Du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum.
    Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
    die Welt wird ein Blumenmeer,
    aber in Deinem Herzen ist eine Stelle,
    die blüht nicht mehr.

  • NICHT ALLE SCHMERZEN SIND HEILBAR
    DENN MANCHE SCHLEICHEN SICH TIEFER
    UND TIEFER INS HERZ HINEINEN
    WÄREND TAGE UND JAHRE VERSTREICHEN
    WERDEN SIE STEIN
    DU SPRICHST UND LACHST
    ALS WENN NICHTS WÄRE
    SIE SCHEINEN ZERRONNEN WIE SCHAUM
    DOCH DU SPÜRST IHRE LASTENDE SCHWERE
    BIS IN DEN TRAUM
    DER FRÜHLING KOMMT
    WIEDER MIT WÄRME UND HELLE
    DIE WELT IST EIN BLÜTENMEER
    ABER
    IN DEINEM HERZEN IST EINE STELLE
    DA BLÜHT NICHTS MEHR!!!!