6.4. Massenkarambulage Schweinfurt, mein Papa einzigster Toter (45j)

  • hallo,


    ich heiße andrea und bin 23 jahre alt.


    am 6.4. 13:05 starb mein geliebter papa bei dem großen unfall auf der A71 richtung schweinfurt.
    40 verletzte, ein toter... mein papa.


    er war erst 45 jahre alt.


    seit ca 4 tage weine ich nicht mehr. ich lebe weiter als wäre nichts geschehen.


    meinem sohn (2,5jahre) erzähle ich das opa im himmel ist (wir sind katholisch).
    meine mama und mein bruder (20j) sind am ende.
    ein riesenhaus mit grundstück, mein papa liebte es. er machte alles selber. terasse bauen, bad rausreißen... alles.


    nun ist alles leer.


    warum weine ich nicht?
    ich hatte eine super beziehung zu meinem dad.
    aber für mich ist es als wäre nichts passiert. ich kann darüber reden aber muss nicht dabei weinen.
    wenn ich alleine bin und darüber nachdenke, dann tut es sooooooooooo weh, ich versuche dann sofort an was anderes zu denken.


    bei mir in der schule (2.lehre) war ich nach 2 tagen wieder. ich lache und lebe normal. als wäre ein entfernt bekannter gestorben.


    man muss dazusagen, dass ich schon 5 jahre nicht mehr zuhause wohne. ich hab meinen dad nur alle 2 wochen am WE gesehen. vielleicht liegt es daran?


    meine eltern fuhren am freitag 4.4. nach wertheim (nähe würzburg), da mein bruder dort arbeit gefunden hat und sie seine wohnung einrichten wollten (wir wohnen in sachsen-anhalt). am samstag abend fuhr mein papa zurück um den hänger abzugeben. sonntag morgen fuhr er wieder nach wertheim.


    11Uhr rief er meine mom vom handy an, er sei in 1,5 stunden da.
    und 13:05 war er tot.


    meine mom und mein bruder wollten an dem samstag noch mitfahren. mein vater wollte es nicht. meine mom bettelte aber er wurde böse und sagte "NEIN, wenn was passiert sind wir alle weg". sowas sagte mein papa NIE, er war immer optimist "was soll schon passieren...".


    was ist mit mir los???
    warum weine ich nicht????


    alle denken wahrscheinlich ich hätte meinen papa nicht geliebt.


    eine woche später konnten wir uns verabschieden... er war so kalt... seine hände blau.... er sah so traurig aus...


    mein einzigster trost ist mein glaube. mein papa war so ein guter mensch, dass er gehen durfte. wo er jetzt ist geht es ihm besser.


    bei der beerdigung waren zw. 150-170 menschen. er war so beliebt (auch bei seinen geschäftspartnern).



    bitte sagt mir was mit mir los ist, mein bruder weint den ganzen tag.... warum ich nicht?????


    lg
    andrea

    Glaubt nicht weil ich gestorben, daß
    wir uns ferne sind, es grüßt euch
    meine Seele als Hauch im Sommerwind.


    Papa du fehlst so, ich hab dich so lieb *16.6.62, gest. 6.4.08

  • Liebe Andrea ,
    Erst einmal spreche ich Dir hiermit mein herzlichstes Beileid aus , es tut mir leid , daß Du Deinen Papa auf so eine Art und Weise "verloren" hast. Als mein Papa letztes Jahr kurz vor seinem 46. Geburtstag starb , konnte ich auch nicht weinen. Und auch jetzt kann ich es nicht immer. Ich habe meinen Papa das letzte Mal 2005 gesehen und ich hatte auch nicht so eine richtige Beziehung mehr zu ihm , ich denke mal , daß es auch daran liegt , daß ich nicht weinen kann. Außerdem muß ich für meine Kinder stark sein. Meine Schwester hat bei der Beerdigung geweint , aber ich konnte auch da nicht weinen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Zeit. Ich umarme Dich vorsichtig.

    Du fehlst mir , Papa. Ich hab Dich immer in meinem Herzen. *25.02.1961 +18.02.2007


    Ich liebe Euch über alles!
    Annika-Maren *27.07.2001
    Bianca-Chantal *27.11.2003
    Christin-Marie *18.08.2005
    Denise-Eileen *02.09.2006

  • danke an euch...


    es ist so, dass ich nicht weinen will.


    ich weiß auch nicht warum.
    ich will stark wirken, stark sein.


    ich tröste meine mama und meinen bruder...


    außerdem bin ich nie allein für mich. tagsüber schule, nachmittags mein kleiner sohn und abends mein freund.


    wenn ich eure zeilen lese merke ich wie "es" langsam in mir aufsteigt, das gefühl jeden moment loszuweinen....


    aber ich weigere mich gegen dieses gefühl. vielleicht weil ich dann merke was los ist.


    ich schlucke dann drei mal und versuche nicht dran zu denken.


    ich kann es nicht begreifen, ich kann es nicht fassen..... warum er?????


    er war so ein guter mensch, hat alles für uns getan......
    meine eltern waren sooooooooo glücklich. wie frisch verliebt. sms schreiben, hier und da küsschen geben.... wie teenager............ alles vorbei........


    ich kann nicht mehr.......


    ich fühle mich wirklich noch wie geschockt. ich hab das alles noch nicht begriffen. es ist wie ein traum. ich kann mir nicht vorstellen, dass ER jetzt WEG ist.
    MEIN PAPA!!!!!!!!


    wieder dieses gefühl... aber ich kann nicht, noch nicht...

    Glaubt nicht weil ich gestorben, daß
    wir uns ferne sind, es grüßt euch
    meine Seele als Hauch im Sommerwind.


    Papa du fehlst so, ich hab dich so lieb *16.6.62, gest. 6.4.08

  • Hallo liebe Andrea !


    Ich habe deine Geschichte gelesen! Erst mal mein herzlichstest Beileid und ein herzliches willkommen hier im Forum.


    Du tust mir soooo leid, und mich macht so schnell nichts sprachlos! .Es ist einfach so schlimm seinen Vater zu verlieren und so ist es noch schlimmer denke ich. Das weinen kommt noch - glaube mir.



    als ich dein Schicksal las, traute ich meinen Augen nicht. Das ist ja total schrecklich und verschlägt einem regelrecht die Sprache. Mir fehlen echt die Worte und es tut mir einfach wahnsinnig leid für dich. Du stehst derzeit unter einem Schock und das ist auch der Grund, weswegen du nicht weinen kannst. Mir gehts im Moment, nach dem Tod meiner Mum die vor 5 Wochen gestorben ist ,genauso. Jeden Tag hat man morgens Angst vor dem Aufstehen, weil man evtl mit weiteren Problemen oder Nachrichten in Berührung kommt.


    Wünsche dir wirklich von ganzen Herzen die Kraft wo du brauchst um das alles zu überstehen! Drück dich ganz fest Manu

  • andrea . Genauso wie Du es schreibst , fühle ich auch. Ich bin auch nie alleine , tagsüber habe ich meine Kleinste um mich und meinen Mann und abends alle meine Mädchen. Außerdem will ich auch für meine Schwester da sein , weil ich das Gefühl habe , sie beschützen zu müssen , weil ich die Große bin.


    Ich drücke Dich ganz fest. Ich denke an Dich.

    Du fehlst mir , Papa. Ich hab Dich immer in meinem Herzen. *25.02.1961 +18.02.2007


    Ich liebe Euch über alles!
    Annika-Maren *27.07.2001
    Bianca-Chantal *27.11.2003
    Christin-Marie *18.08.2005
    Denise-Eileen *02.09.2006

  • danke nochmal...


    als ich eben nochmal all eure zeilen lies war ich kurz auf losschreien-losheulen.........


    aber mein freund saß neben mir... ich ließ die tränen lautlos rollen....


    meine mama bekam am abend der beerdigung einen richtigen "schub". sie war die ganze zeit über stark und weinte nicht. aber dann jammerte sie ganz laut... ich konnte es nicht hören, ich wäre am liebsten rausgegangen... es tut mir alles so weh. ich will nicht daran denken... darüber reden ja... aber nicht fühlen...


    sie schrie auch am sarg bei der beerdigung laut "STEFFEN.... mein liebling...."
    (als ihr lied "marmor, stein und eisen bricht" als orgelmusik gespielt wurde... bei dem lied lernten sie sich kennen, es war ihr erster tanz....).


    ich bin froh, dass ich mich hier registriert hab, vielleicht gelingt die verarbeitung dann irgendwann...


    heute ist schon der 24., mir kommt es vor als wäre es gestern passiert.


    danke für eure worte!!!!!

    Glaubt nicht weil ich gestorben, daß
    wir uns ferne sind, es grüßt euch
    meine Seele als Hauch im Sommerwind.


    Papa du fehlst so, ich hab dich so lieb *16.6.62, gest. 6.4.08

  • Liebe Andrea!


    Erstmal ein herzliches Willkommen im Forum und mein tiefstes Beileid zum Tod deines Papas.


    Ich glaube auch, dass - so wie chris schon geschrieben hat - du dich in einem schockzustand befindest. es ist alles noch viel zu frisch. es sind erst 18 Tage vergangen.


    ich weiß es nur von mir. ich habe beim begräbnis auch nicht weinen können. ich war so in trance, habe das alles nicht wahrhaben wollen. ich habe mich fast dafür geschämt, denn die menschen glauben dann, dass man nicht trauert und den geliebten menschen nicht vermisst. aber jeder mensch trauert anders.


    hier kannst du immer schreiben wenn dir danach ist. wir fangen dich auf!


    Ich denk an dich!
    Andrea

  • Hallo,liebe Andrea,
    auch von mir ein herzliches willkommen hier bei uns.Mein Beileid,das ist ja furchtbar!So,wie sich dein Papa verabschiedet hat,klingt es fast als hätte er geahnt das irgenwas passiert!?
    Das du nicht weinen kannst liegt vielleicht auch daran das dich so viel auf einmal "überollt" hat,du willst den Tod deines Papas noch nicht wahrhaben denke ich,er war noch viel zu jung!Du regelst alles allein ,Grabgestaltung,deine kleinen Mädchen(wie trauern sie?).Ich denke,vielleicht möchtest du alles noch nicht wahrhaben ?(
    Ich habe dieses Jahr auch sehr plötzlich meinen Papa verlohren.Es ist einfach nur ein tiefes Loch-er fehlt.
    Ich fühle mit dir,ich umarme dich
    Viel Kraft schickt dir
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Andrea!


    Auch von mir ein stilles, aber herzliches Willkommen und mein tiefstes Beileid zum tragischen Ableben deines Vaters!


    Andrea, die nicht geweinten Tränen sieht man am längsten! Tränen sind die Befreiung der Seele, Tränen reinigen das Herz. Die Seele hat keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen können. Wenn du weinen willst, wenn du schreien willst, dann mach es! Tränen sind eine ganz natürlich Reaktion des menschlichen Körpers. Liebe Andrea, natürliche Trauer verlangt nach aussen geweinte Tränen!


    Ich weiß nicht wo ich das mal gelesen hab, aber ich hab´s noch im Kopf ;)
    Nicht trauern wollen bedeutet nicht fühlen können.


    Liebe Andrea, du musst es zulassen, du musst die Trauer und die Tränen zulassen; du wirst sehen, es geht dir danach besser!
    Gut, es ist alles noch total frisch, aber trotz des Schockzustandes, solltest du deine Trauer keinesfalls unterdrücken, gar wegsperren!


    Ich umarme dich ganz vorsichtig!
    Deine Christiane

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • Guten Morgen liebe Andrea!


    Ein stilles Willkommen im Forum und mein aufrichtiges Beileid zum plötzlichen Ableben deines geliebten Vaters.
    Ja das mit dem "nicht weinen können" ist glaube ich so eine Sache. Ich befürchte, du hast, wie schon einige vor mir geschrieben haben, so einen Schock, daß du einfach nicht glauben kannst und auch nicht glauben willst, was eigentlich passiert ist. Du bist im Moment wahrscheinlich wie versteinert vor Schreck. Und hier im Forum glaubt mit Sicherheit niemand, daß du deinen Vater nicht geliebt hast, nur weil du momentan nicht weinen kannst. Es ist enfach dieses nicht "begreifen können", diese Fassunglosigkeit, die dich zur Zeit in dieser Starre verharren läßt. Aber ich glaube schon, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist (und
    das ist für jeden ein anderer) dann kannst und sollst du sehr wohl weinen und deiner Trauer freien Lauf lassen und sie ausleben. Beim einen dauert es etwas länger, andere können sofort losweinen und überhaupt nicht mehr aufhören.
    Aber eines steht fest: du wirst in nächster Zeit sehr,sehr viel Kraft brauchen und wir im Forum werden mit Sicherheit für dich da und werden versuchen, dich in deinem Schmerz aufzufangen und zu begleiten so gut wir selber können.
    Alles Liebe und viel Kraft wünscht dir
    Claudia

  • liebe andrea,


    auch von mir ein herzliches willkommen hier im forum und mein aufrichtiges beileid zum tod deines papas.


    auch mir scheint, dass du einfach noch unter schock stehst.
    es war so plötzlich, mitten aus dem dem leben gerissen.
    es ist noch so frisch alles, das begreifen kommt erst viel später.


    mein papa ist jetzt genau 9 monate tod, aber ich fange erst jetzt an, es zu verstehen. ich war nie wirklich so traurig und hatte angst, dass es mich irgendwann überrollt und hab mich deshalb sehr viel damit beschäftigt. aber seit einigen tagen holt mich die vergangenheit ein.
    jetzt tut es einfach nur weh und ich weine oft, was ich vorher nicht gemacht habe....


    lass dir zeit andrea, immer stark zu sein verlangt bestimmt niemand von dir. du darfst weinen und traurig sein! und weinen tut einfach unendlich gut, christiane hat es auf den punkt gebracht.


    dein freund hat bestimmt viel verständnis für dich und deiner situation, du bist nicht allein.


    ich wünsche dir viel kraft für diese schwere zeit!
    wir sind für dich da!
    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • ich danke euch von ganzem herzen.


    ich hätte nie gedacht, dass mir hier so viele liebe menschen mit worten helfen können!


    heute war ich 3x kurz vorm weinen.


    einmal als ich meiner freundin von meinem papa erzählte, dann als ich mit meiner lehrerin 45min sprach und als ich eine bekannte traf, die vor 10 jahren auch ihren mann durch unfall verloren hat.


    ich erzähl mal von meinem papa und meinen eltern.


    mein papa wohnte in sachsen-anhalt. meine mama in thüringen. er war dort bei der bundeswehr stationiert und 2 wochen vor der entlassung war er beim ausgang zu einer tanzveranstaltung.


    als das lied "marmor, stein und eisen bricht" anfing, sprach er meine mama an und sie tanzten den ganzen abend.


    dann standen sie nachts auf einer brücke und meine mama wollte eine rauchen (sie hat damals noch geraucht) und mein papa gab ihr ein feuerzeug. sie wollten sich am nächsten tag in der kaserne treffen und da wollte meine mama das feuerzeug zurück geben, aber mein papa sagte ungläubig "na, das feuerzeug seh ich wohl nie wieder" aber meine mama versprach es ihm.


    nach der entlassung vielleicht einige monate später (während dessen wochenendbeziehung) zog sie für ihn nach sachsen-anhalt. dann war sie mit mir schwanger und sie heirateten mit babybauch.


    da meine mama katholisch ist und mein papa nichts war, ließ er sich taufen um katholisch zu heiraten.


    er nahm sogar am glaubensunterricht teil, obwohl er das nicht musste.


    seit dem sind die beiden (und wir) jeden sonntag in die kirche gegangen.


    jetzt nach seinem tot erzählte mir meine mama was mein papa mal zu ihr sagte. bevor er meine mama getroffen hatte, hatte er immer das gefühl das ihm etwas im herzen fehlt. durch sie und den glauben war er erst vollkommen. so sagte er es.


    ich wusste nicht, dass er das alles so intensiv fühlte.


    vor 6 jahren starb mein opa an kehlkopfkrebs (papa meines papas) und mein papa sagte "gut das ich christ bin, dann seh ich ihn eines tages wieder..."


    jedenfalls: wenn irgendwo das lied "marmor..." kam, dann riefen sich beide zu "UNSER LIED" und mein papa hatte tränen in den augen.


    ich kenne wirklich keine so intensive liebe wie bei meinen eltern.....
    sie waren verrückt nacheinander, einfach unzertrennlich.


    meine mama und ich hatten früher viele probleme. wir waren uns zu ähnlich, beide schnell aufbrausend, laut, launisch.
    ich zog mit 18 aus (hab den mietvertrag 1 tag vorm 18. unterschrieben) und seit dem läuft es super.


    mein papa schlichtete immer unsere streits. er war der vermittler. er war immer ruhig.


    er half mir immer, ob ich mit 18 meinen dispo ausgereizt hatte, mein auto nicht ansprang weil ich das licht angelassen hatte, wenn ich blöde versicherungsunterlagen bekam, wenn ich ein hochbett bauen wollte oder mich einfach auf dem weg zu ikea verfahren hatte.... er wusste auf ALLES eine antwort.


    sein spruch war immer "ihr müsst nur sagen WAS, dann helfe ich". und "wir machen das schon".


    er war immer optimist. als ich meine 2.lehre zur PTA begann hatte ich schreckliche zweifel das zu schaffen (viel viel mathe und chemie, meine hassfächer). aber er redete mir zu "du schaffst das, ich weiß dass du klug bist..."


    auch mit meinem freund verstand er sich so SUPER. wirklich... und es war nicht selbstverständlich dass mein papa meinen freund gut fand. er war da sehr kritisch. aber meinen jetzigen (wolfram) liebte er wie einen sohn.
    mein freund freute sich auf die sommerwochenenden, weil dann beide am haus werkelten und abends zünftig am steingrill gefeiert wurde.


    wir waren einfach alle so glücklich....


    seit letztem jahr war er geschäftsführer. gelernt hatte er "heizungsmonteur" war aber schon lange als baustellenleiter und später betriebsleiter angestellt.


    er arbeitete 18 jahre in der firma.
    sein chef (und SEHR guter freund) war so stolz auf ihn, er meinte "zum schluß war es so, dass nicht ER mich was fragte, sondern ich IHN"
    er hat sich so entwickelt, er ist so reif geworden.


    alle in der firma sind überwältigt. sie wollen ein riesenbild von ihm ausdrucken und 350 bilder von ihm drumherum... dann alles vom druckhaus entwickeln lassen und fast eine ganze wand damit behängen...



    so, ich hör erstmal auf... danke fürs zuhören!!!!!!!!!!!!!!


    hier mein papa:


     [IMG:http://s4.directupload.net/images/080425/temp/ar8troby.jpg]


    und mit meinem kleinen wo er noch ganz jung war:


     [IMG:http://s5.directupload.net/images/080425/temp/misfvomc.jpg]

    Glaubt nicht weil ich gestorben, daß
    wir uns ferne sind, es grüßt euch
    meine Seele als Hauch im Sommerwind.


    Papa du fehlst so, ich hab dich so lieb *16.6.62, gest. 6.4.08

  • Liebe Andrea!


    Ich finde es total schön, wie du von deinem papa schreibst.
    deine eltern müssen sich ja wirklich sehr geliebt haben.
    man kann es aus deinen zeilen lesen. das ist schön!


    ihr habt eine sehr enge beziehung gehabt?
    hast du noch geschwister?


    lasse die tränen nur zu. es tut gut und es ist bei gott nicht schlecht wenn man weint. versteht dein freund deine trauer?


    dein papa wird jetzt über euch wachen und auf euch aufpassen. er ist sicher ganz stolz auf dich und du kannst stolz sein, dass du so einen papa hast.


    in deinem herzen wird er immer weiterleben.


    ich denk an dich.
    alles liebe
    andrea

  • liebe andrea,


    es ist wirklich wunderschön, wie du über deinen papa schreibst. wirklich schöne bilder - auch von mir vielen dank für dein vertrauen.


    mich würde auch interessieren, ob du auch so einen starken glauben hast, wie deine eltern?


    ich finde es faszinierend, wenn sich ehepartner so lange lieben. das ist etwas sehr besonderes und auch recht selten.


    vielen dank nochmal für die schönen erzählungen.
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Auch ich finde es total schön, wie du über deinen Vater erzählst - ich hatte Tränen in den Augen, es hat mich sehr berührt; so liebevoll! Danke!


    Dein Papa ist, auch wenn du ihn nicht sehen kannst, Tag und Nacht bei dir! Er wacht als lieber Schutzengel über euch!


    Zitat

    ich finde es faszinierend, wenn sich ehepartner so lange lieben. das ist etwas sehr besonderes und auch recht selten


    Auch mir geht es so, mit meinen Eltern; es ist total schön zu sehen, dass man sich auch nach über 40 Jahren noch liebt, als wärs der erste Tag :rolleyes:


    Liebe Andrea, DANKE!
    Deine
    Christiane

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • auch von mir ein stiles aber herzliches wilkommen!auch mich hat es sehr berührt was du geschrieben hast,denke manche menschen spürren das etwas pasirt,das wirt wohl dein papa auch so gespürt haben.das du nicht weihnen kanst oder wilst so kenne ich es auch,jeder will immer stark sein für die familie,aber auch du soltest den schmerz rauslassen,irgend wann holt er dich ein,und dan ist er doppelt so stark,und wen du auch nicht vor den anderen weihnen möchtest dann setze dich in ein zimmer wo du alleine bist,,es ist schön das dein vater und mutter so glücklich waren,wie geht sie mit dem verlust jetzt um,und dein bruder wie geht es ihnen,lasen sie ihren gefühlen freien lauf,,hattet ihr schon die beeärdigung,wenn ja wie ging es dir kontest du da wenigstens weihnen deine trähnen zeigen,,ich drücke dich ganz fest..und nochmal ein herzliches wilkommen silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • zu euren fragen:


    ja ich habe den selben starken glauben.


    ich wurde getauft, hatte erstkommunion und firmung.


    in der grundschule habe ich sogar prügel eingesteckt, weil ich meinen glauben nicht leugnen wollte.


    ich bin gott nicht böse dass er mir meinen papa genommen hat, sondern ich bin ihm dankbar, dass er dafür gesorgt hat dass meine mama und mein bruder nicht mitgefahren sind.


    bei uns katholiken ist es so: das leben auf erden ist nur eine probe. wenn man ein guter mensch ist, dann kommt man irgendwann zu gott ins paradies.


    mein papa hat lange genug gezeigt was für ein guter mensch er ist, deshalb DURFTE (nicht MUSSTE) er gehen. gott hat entschieden, dass mein papa genug geprüft wurde. er hat viele hürden und probleme in seinem leben gemeistert (von der kindheit angefangen).
    deshalb "freuen" wir uns für meinen papa, dass er es "geschafft" hat.
    jetzt geht es ihm gut, er hat keine ängste, keine schmerzen, keine probleme. und die zeit die vergehen wird bis ich ihn wiedersehe wird für ihn nur ein augenblick sein. er ist bei seinem vater und sieht auf uns hinab.


    meine eltern haben oft über den tod und das leben danach geredet.


    er versprach ihr immer wieder, dass er ihr ein zeichen nach seinem tod gibt.


    und es war so. eine sehr intime erfahrung die meine mama machen durfte. er war bei ihr und hat sich verabschiedet. auch wenn das viele nicht verstehen oder glauben können...


    möchte aber nicht genauer darauf eingehen, weil ich es meiner mama versprochen hab. es ist einfach zu intim und wir sind so dankbar, dass mein papa nochmal von gott aus zu ihr durfte.


    am sonntag (6.4.) starb er und am freitag drauf konnten wir uns verabschieden.


    wir haben ihm briefe geschrieben, einen geweihten stein und ein geweihten palmzweig in die hände gelegt. und fotos von meinem bruder und mir, meiner mama und seinem enkel.


    am dienstag drauf (15.4.) war die beerdigung. es war wunderschön. wir hatten ein SUPER beerdigungsinstitut (im nachhinein haben wir erfahren dass es eines der zwei besten bei uns ist).


    auf dem sarg lag ein großes rotes rosengesteck mit weißen lilien drin.


    als extra gesteck hatte meine mama auch ein rosengesteck und mein bruder, mein freund, mein sohn und ich hatten ein riesenherz. weiße rosen innen und rote rosen am rand.


    es sah so schön aus.


    auch die rede des pfarrers war super schön. er erzählte nicht tieftraurig, sondern er erzählte einfach wie mein papa war. seine besonderheiten, seine art.


    ja ich habe geschwister, einen bruder, er wurde 4 tage nach papas tot 20 jahre alt.
    auch er ist so stark gläubig.


    mein papa und ich hatten eine besondere beziehung...


    ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. als ich klein war, tobten wir immer wie verrückt rum.
    später (pubertät) wollte ich das nicht mehr, naja als heranwachsende macht man das eben nicht :] .


    später war er einfach immer mein ansprechpartner in allen sachen.


    ich konnte mit ihn stundenlang angeregt diskutieren (was ich mitmeiner mama nicht konnte, bei uns artete es immer in einen streit aus). alle meinten schon "hört auf zu streiten" und mein papa und ich sagten "wir streiten nicht, wir diskutieren..."


    wir haben uns auch nach der teeny-zeit nie gesagt dass wir uns lieb haben. wir wussten es einfach.


    irgendwie waren wir auf einer wellenlänge. wir hatten beide unglaublichen respekt voreinander. und wir wussten einfach, dass wir uns lieb haben.


    wenn wir zu meinen eltern zu besuch fuhren, dann war er der erste der vorn am tor stand um seinen enkel aus dem auto zu holen. seine worte waren immer die gleichen "HEY, na wie geht meinem connor??"
    und immer in so einer bestimmten tonart. manchmal überkommt es mich und ich zitiere meinen papa in der selben tonlage. ich rede dann einfach als wäre ich papa. meine mama erschreckt sich dann immer sehr. aber irgendwie kommt es so.
    auch wenn meine mama angst hat, dann sage ich die worte die mein papa immer sagte und betone unbewusst genauso.
    wenn wir wieder gingen, dann war er der letzte der am tor stand und gewunken hat bis wir um die kurve waren.


    er war einfach ein herzensguter mensch.


    übrigens, das erste bild wo er allein drauf ist, das hatte meine mama in einem großen bilderrahmen im fenster stehen.


    eine woche vor dem unfall krachte es. meine mama sah nach, fand aber den grund nicht. beim blumen gießen sah sie es: das bild lag unten auf dem boder, zersplittert.


    außerdem sah ich meinen papa zu ostern das letzte mal und gerade da fragte ich ihn:"papa was ist eigentlich mal mit dem haus, wenn dir mal was passiert??"
    (er hat vor meiner mama eine tochter bekommen, die frau damals verließ ihn und er durfte das kind nie sehen, wegen der tochter hab ich gefragt.)


    als hätte ich gewusst DAS was passiert. es ist so komisch alles.


    heute waren wir bei meiner oma (wohnen bei meinen eltern) und haben was im garten gemacht.


    ich danke euch mal wieder fürs zuhören und freue mich, dass ich so interesse habt und fragen stellt. das hilft so doll, wenn man darüber schreibt!


    lg
    andrea

    Glaubt nicht weil ich gestorben, daß
    wir uns ferne sind, es grüßt euch
    meine Seele als Hauch im Sommerwind.


    Papa du fehlst so, ich hab dich so lieb *16.6.62, gest. 6.4.08

  • liebe andrea,


    auch ich bin deiner art mit der trauer umzugehen sehr interessant. ich bin auch katholikin, aber ich glaube nur die dinge, die für mich plausibel sind.


    meine oma hat bei der beerdigung meiner mama so geweint und gesagt, dass meine mama es "geschafft" hat und "gehen durfte", sie "muss" noch hier bleiben und wird wohl noch etwas zu erledigen haben. mit 90 ist sie dann endlich gestorben, sie hat sich so gefreut drauf und sie war auch sehr gläubig.


    andrea, ich gebe chris vollkommen recht, die worte über deine papa sind unbeschreiblich schön!! ich finde es so toll, wie du über deinen papa und dein erlebtes schreibst.


    danke, dass du uns dran teilhaben lässt.
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Auch ich finde es so sagenumwoben schön, wie du über deinen Vater berichtest, wie du uns über alles erzählst!


    Auch ich bin Katholikin und wenn ich deine Worte so lese, kommt es mir vor, als würde ich in einen Spiegel schaun!
    Ich glaube auch daran, dass man irgendwann ins Paradies darf; allerdings erst wenn die Seele alles erledigt hat; wenn noch was zu tun ist, kann auch sein, dass sie es in einem nächsten Leben erledigen muss ....
    Wie ich in einem anderen Beitrag schon mal geschrieben habe "Gott leiht uns unsre Lieben nur!"


    Liebe Andrea, danke, dass du uns daran teilhaben lässt, dass du uns so vertraust!
    Christiane

    Notwendig ist im Augenblick des Todes ein unbesiegbarer Glaube voll höchster geistiger Gelassenheit.

  • Hallo Andrea,
    ich habe deine Berichte darüber wie es dir und deiner Familie nach dem schrecklichen Unfall erging weiterverfolgt.Ich bin zwar nicht katholisch sondern evangelisch,aber auch glaube daran das uns die Verstorbenen Zeichen geben.Sei es wie kurz vor dem Unfall das heruntergefallene Foto oder nach dem Tod deines Papas das sehr innige Zeichen nur für deine Mutti.Ich finde es so bewundernswert wie du mit der Trauer umgehst.Ich habe da noch immer Probleme.Mein Vati starb am 6.1.08(der Geburtstag meines Bruders)-statt Glückwünsche gab es eine solche Botschaft für ihn.
    Außerdem kann ich von meiner Arbeitsstelle aus genau auf den Friedhof schauen auf dem mein Vati beerdigt ist.Das macht mir sehr zu schaffen,lässt sich aber nicht vermeiden.
    Von mir noch mal alles Liebe an dich und deine Lieben,vor allem deine Mutti!
    Ich schicke dir viel,viel Kraft ;)
    Deine Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005: