Meine Liebste ist gestorben. Nur noch Leere und Verzweiflung

  • Ja, Stille Perle,


    ich verstehe, was Du meinst. Das kommt auch in meinem Kopf an.


    Aber mein Herz sagt halt etwas anderes.


    Sie schreibt gerade und scheint nicht so betrunken wie gestern zu sein. Immerhin.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Hoffnung

    verliebtsein

    Schläge in die Magengrube

    Vertrauen ?

    Einsamkeit, gaaanz tief drinnen

    Lieber wenig, als gar nichts

    Wer siegt ? Kopf oder Herz

    beides scheint nicht zu gehen

    Lächeln

    Tränen

    Ein hin und her


    Wie lange hat man dazu Kraft ?


    .... immerhin ... ?!?


    Ich bin mir sicher, du verstehst mich.


    Stille Perle

  • Liebe Stille Perle,


    ja, ich verstehe Dich sehr gut. Und ich danke Dir für Deine Worte.


    Ich bin eine Kämpfernatur. Ich habe mich bei Silvias Krankheit voll reingehängt, mich umfassend informiert, mir ein Netzwerk aus Betroffenen und Angehörigen aufgebaut. Kontakt zu Ärzten aufgenommen. Die Hoffnung nie aufgegeben. Selbst zwei Wochen vor ihrem Tod hatte ich noch Hoffnung, obwohl mein Verstand sagte, dass es dem Ende zugeht.


    Und so habe ich in der Beziehung zu A. auch Hoffnung. Gestern war es nicht so schlimm, wie erwartet. Sie hatte "nur" drei Bier getrunken. Gestern Abend haben wir noch viel geschrieben und ich ging mit einem Lächeln ins Bett. Ja, ich weiß, dass ich es mir gerade schöne rede. Ich weiß es.


    Wir haben unheimlich viele Gemeinsamkeiten. Uns verbindet die Liebe zur Natur, wir lieben die gleiche Musik, wir hassen die gleiche Musik, wir haben den selben Humor, wir lieben Tiere, wir teilen unsere Spinnereien. Ich bin Hedonist (ja, man kann jeden Begriff negativ besetzen, wenn man will. Wer nicht genießt, ist ungenießbar. Wenn mich jemand Gutmensch nennt, sehe ich das als Kompliment, für mich ist der Begriff nicht negativ besetzt), sie ist auch ein Genussmensch - bis auf den Alkohol. Es gibt aber auch Gegensätze, die uns verbinden. Ich bin sehr introvertiert, sie ist sehr extrovertiert. Sie redet viel und ich höre ihr gerne zu.


    Heute Abend hat sie einen Kundentermin. Da weiß ich, dass sie tagsüber nicht trinkt. Das beruhigt mich ein bisschen.


    Ich will und ich werde uns eine Chance geben. So lange meine Kraft reicht.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Soifz



    Unter diesem Video steht folgender Kommentar:

    Wenn die Hormonbombe erst einmal geplatzt ist, da kann man eh nicht klar denken. Eine endgültige Entscheidung in so einer emotionalen Situation zu treffen das ist fatal. Manchmal braucht es deswegen ein paar Jahre Distanz um zu wissen, das Gefühle keine Sicherungen sind die sich mit Vernunft ein- und ausschalten lassen, denn wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen und deshalb bindet die Liebe einen, ob man will oder nicht.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    deine Geschichte berührt mich zutiefst


    und die "Sache" mit A. macht mich betroffen.


    Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich dir bezgl. A. schreiben soll, denn es steht mir nicht zu dir - und ich will es auch nicht -, Ratschläge erteilen zu wollen. Aber jetzt mach ich es doch.

    Alkoholismus ist eine vertrackte Sache und hat seine eigenen Gesetze, die mit dem reinen Verstand nicht zu verstehen sind.

    Nicht jeder, der viel Alkohol trinkt, ist abhängig und manch einer , der wenig trinkt , ist dennoch abhängig. Wieso jemand abhängig wird und der andere nicht, ist wissenschaftlich , so weit ich weiß, noch nicht geklärt. Mir persönlich gefällt der Vergleich mit einer Allergie, einer organischen Intoleranz. Ich zum Beispiel kann Unmengen von Erdnüssen essen, eine ehemalige Arbeitskollegin von mir nicht. Schon eine Minimenge wirkt auf sie wie Gift. Genauso wirkt Alkohol auf bestimmte Menschen. Bei dem einen wirkt übermäßiger Alkoholgenuss ( abhängig von Kondition ) schwer auf Herz, Nieren, Leber, Nerven., höhlt aber nie die Existenz dieses Menschen ( und die seiner Familie ) aus. Der Alkohol wirkt sich eben bei ihm "nur" schädlich aus.

    Bei dem anderen ist Alkohol nicht nur schädlich, sondern eine eigenständige, gefährliche Krankheit. Eine Krankheit , die unheilbar und unaufhaltsam fortschreitend ist und letztendlich zum Tod oder Siechtum führt. Das ist Fakt. Bei diesen Menschen bewirkt ein Glas Alkohol, das unwiderstehliche Verlangen nach einem zweiten, dritten, vierten.... ( Kontrollverlust ) Die Sucht ist stärker als die Willenskraft. Es ist keine Selbstbeherrschung möglich. Der Alkohol übernimmt die Macht. Da helfen auch keine Tricks wie zum Beispiel " ich trinke erst nach 18 Uhr", oder _ich trinke nur Bier oder Wein und keinen Schnaps" oder "nur 2 Gläser", oder, oder....Der erste Schluck Alkohol setzt diesen Kreislauf des zwanghaften trinken müssens in Gang und dem ist der Süchtigige hilflos ausgeliefert.

    Das einzige was solchen Menschen hilft ist Nichts trinken., und dadurch dem Alkohol keine Chance geben. Bei den AA heißt es : das erste Glas stehen lassen.


    Ich weiß nicht, ob A. Alkoholikerin ist ( das weiß im Grunde genommen nur sie ) aber du hast von diversen Entzügen geschrieben und daher nehme ich an, dass sie alkoholkrank ist. In diesem Fall kannst DU lieber Josh, SIE nicht "retten", kannst DU IHR die Flasche nicht wegnehmen. DU wirst den Kampf gegen den Alkoholismus von A. NIE gewinnen .DER ALKOHOL WIRD IMMER STÄRKER SEIN :!:IMMER:!:Egal wie groß deine Liebe zu A. ist. Du kannst ihr nur dabei helfen, wenn SIE aus tiefsten Herzen trocken werden will, wenn sie einsieht, dass sie krank ist und dass sie Hilfe braucht und es alleine nicht mehr schafft. Zu diesem Schritt braucht sie sehr viel Mut und bei diesem Schritt kannst du ihr helfen, vorher nicht. Alles vorher, z.B Aufstellen von Trinkregeln, Flaschen verstecken oder ausschütten, Drohen, Betteln, Vorwürfe, Anklagen, Weinen, zu Versprechungen zwingen oder gar das Ausbügeln von ihrem Fehlverhalten und so weiter und so fort bringt nichts. Im Gegenteil: sie verlängern nur das Leiden von A. Sie wird erst aufhören können, wenn die negativen Erfahrungen mit Alkohol größer sind als seine positiven Wirkungen, genauer gesagt, es muss erst ein massiver Leidensdruck, ihr persönlicher Tiefpunkt ( der ist bei jedem anders) da sein.

    Der Wunsch nach Nüchternheit kann nur von A. kommen .Keine Anschuldigung deinerseits ,kein Wutausbruch, kein Sarkasmus ändert die Situation. Nur sie selbst kann sich vom Zwang des Trinkens befreien


    Es liegt nicht in deiner Macht. Ebensowenig bist du für ihr Trinken verantwortlich.


    Sei ihr ein guter Freund aber achte auf dich. Sei gut zu dir und lass dich nicht in ihre Krankheit verwickeln. Zieh Grenzen. Es gibt weder einen moralischen noch gesetzlichen Zwang ihre alkoholabhängigen Verhaltensweisen, die Auswirkungen der Sucht hinzunehmen, weder Wechselhaftigkeit, Unzuverlässigkeit, Demütigung noch Verzweiflung. Du musst nicht zulassen, dass das Verhalten ( nicht die Person) von A. dein Leben durcheinander bringt. Du solltest Position beziehen."Bis hierhin und nicht weiter". Mir hat gefallen als du sinngemäß schriebst: ich gehe den Weg der Sucht mit ihr nicht zum bitteren Ende. Das ist okay! Den Weg der Sucht sollst du nicht mit ihr gehen ( schon aus Selbstschutz ) aber den Weg der GENESUNG , DEN JA . Aber davor muss SIE handeln.

    Vielleicht kannst du ihr dabei helfen eine Selbsthilfegruppe ( z.B. AA ) zu finden. Hast du schon daran gedacht selbst eine Selbsthilfegruppe ( z B. Al-Anon ) zu besuchen?. Dort wirst du lernen, dich selbst zu schützen UND gleichzeitig A. "erfolgreich" zu helfen, ihr beizustehen ohne dich selbst zu verlieren.


    Jetzt noch ein kurzes Wort an die anderen hier die alkoholkranke Menschen verurteilen ( habe ich so aus einigen Beiträgen herausgelesen )

    Alkoholiker sind krank - schwer krank. Sie sind keine schlechte Menschen. Alkoholismus ist eine Krankheit, kein Makel. Er ist ein Leiden, kein Vergnügen. Er ist Sklaverei, kein Spaß. Ein Alkoholiker trinkt, weil er muss :!: nicht , weil er will.

    Es ist normal, dass er heilige Versprechen, Schwüre ( er glaubt sie in diesem Augenblick selbst ) nicht einhält, dass er unzuverlässig ist. DAS MACHT DER ALKOHOL!!.Das gehört zum Krankheitsbild , wie das Fieber bei Lungenentzündung.


    Lieber Josh, ich hoffe, ich habe dich nicht mit diesem Beitrag verletzt.

    Ich wünsche dir alles Liebe und viel Geduld und Gelassenheit im Umgang mit A. Sucht.


    Sei lieb zu dir selbst und achte dich selbst


    blaumeise:24:


    Nachtrag

    Apropos AA

    soweit ich weiß, endet in der Regel jedes Meeting der AA mit dem Gelassenheitsspruch.

    Ich finde ihn sehr hilfreich und er hängt bei mir über meinem Schreibtisch. ( eine verstorbene Userin dieses Forums hat ihn mir mal geschenkt )

    Vielleicht gibt er dir auch etwas. Das Wort " Gott" kannst du ruhig durch ein anderes ersetzen, wenn du nicht gläubig bist.


    Gott gebe mir

    die Gelassenheit,

    Dinge hinzunehmen,

    die ich nicht ändern kann ,

    den Mut,

    Dinge zu ändern,

    die ich ändern kann,

    und die Weisheit,

    das eine vom anderen

    zu unterscheiden.


    Dieses Gebet/ Spruch hilft mir auch in meiner Trauer um meine lieben Verstorbenen und im Durchstehen vieler anderer Schwierigkeiten. Mir persönlich gibt er Halt. Ich finde, es ist ein einfaches Rezept für ein gesundes Gefühlsleben. Wobei - die Sache mit der Weisheit - das ist ganz schön schwierig - finde ich. Aber wir üben ja :)

  • Liebe Blaumeise,


    ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine offenen Worte.

    Er ist Sklaverei, kein Spaß. Ein Alkoholiker trinkt, weil er muss  nicht , weil er will.

    Ich war viele Jahre Moderator in Deutschlands ehemaligem größtem Nichtraucherforum. Dort sagte ich immer, dass ein Raucher nur raucht, um sich so zu fühlen, wie sich ein Nichtraucher den ganzen Tag fühlt.


    Ich weiß nicht, ob A. Alkoholikerin ist ( das weiß im Grunde genommen nur sie ) aber du hast von diversen Entzügen geschrieben und daher nehme ich an, dass sie alkoholkrank ist.

    Sie weiß, dass sie ein Alkoholproblem hat. Sie weiß, dass sie zu viel trinkt. Immerhin ein erster Schritt. Aber sie findet die üblichen Ausreden. Sie trinkt, wenn sie Sorgen oder Stress oder Kummer hat, sie trinkt, wenn sie gut drauf ist. Sie trinkt, weil sie einen anstrengenden Tag hinter sich hat. Sie trinkt gegen den Kater. Montag früh fragte sie mich nach einem Glas Sekt. War aber nichts im Haus.


    Sie trägt große Lasten auf ihrer Seele. Darüber lasse ich mich nicht aus, aber ich schaute da in einen Abgrund. Sie musste unvorstellbar Schreckliches erleben und erlebt auch jetzt noch vieles, was unglaublich schwer für sie ist. Immerhin ist sie da offen zu mir und erzählt mir davon. Und ich weiß, dass sie mir da keine Lügen auftischt. Wir leben in einer Kleinstadt, da spricht sich alles sofort herum. Ich stehe ihr so gut ich kann zur Seite und versuche sie davon zu überzeugen, dass der Alkohol alles noch verschlimmert. Mehr kann ich nicht tun. Vielleicht kann ich ihr helfen, ihr Leben in ein ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Vielleicht kommt dann bei ihr die Einsicht. Ich weiß es nicht. Aber noch gebe ich nicht auf.


    Bei diesen Menschen bewirkt ein Glas Alkohol, das unwiderstehliche Verlangen nach einem zweiten, dritten, vierten.... ( Kontrollverlust ) Die Sucht ist stärker als die Willenskraft.

    Ja, den Kontrollverlust hat sie teilweise. Am Samstag hatte sie sich einigermaßen unter Kontrolle, gestern auch. Freitag, Sonntag und Montag nicht.


    Geduld zu haben habe ich die letzten drei Jahre erlernt. Streit und Wutausbrüche von meiner Seite wird es nicht geben. Als sie mir am Freitag die Freundschaft kündigte, sagte ich, dass ich es zwar schade finde, ihr aber niemals böse sein werde.


    Ich habe gerade nach Al-Anon gegoogelt, danke für den Tipp. Leider sind die nächstgelegenen Anlaufstellen so weit entfernt, dass ich es nicht schaffe, rechtzeitig dort hin zu gelangen. Aber zumindest kann ich mich auf der Seite mal einlesen.


    Bei den AA war sie bereits. Das war eine Auflage, den Führerschein wieder zu erhalten. Also war sie unter Zwang dort.


    Aber sei bitte unbesorgt, ich weiß mich zu schützen. Ich achte auf mich. Über Ostern nehme ich mir sowieso eine Auszeit und fahre mit Freunden weg. Zudem nehme ich meine Freizeitaktivitäten im Verein wieder auf sowie meine Feierabendspaziergänge. Und ich weiß, nur wenn es mir gut geht, kann ich auch anderen helfen.


    Liebe Grüße und nochmals vielen Dank

    Josh

  • Über Ostern nehme ich mir sowieso eine Auszeit und fahre mit Freunden weg. Zudem nehme ich meine Freizeitaktivitäten im Verein wieder auf sowie meine Feierabendspaziergänge. Und ich weiß, nur wenn es mir gut geht, kann ich auch anderen helfen.


    Liebe Grüße und nochmals vielen Dank

    Josh

    Lieber Josh,


    Auszeit über Ostern und Freizeitaktivitäten und Feierabendspaziergänge, das klingt gut.

    Wünsche Dir schöne Momente dabei.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Ich danke Dir, lieber Josef.


    Ja, auf das Osterwochenende freue ich mich. Mit guten Freunden wegfahren, Fußball und Basketball (was eigentlich überhaupt nicht mein Ding ist) schauen, lecker essen etc. Vielleicht setze ich mich zwischendurch auch mal ab und besuche ein paar alte Bekannte, die ich in München habe.


    Gestern Abend war ich wieder einmal alleine, habe es aber geschafft, endlich ein Buch fertig zu lesen, welches ich vor zwei Wochen begonnen habe. Normalerweise hätte ich das in zwei Tagen geschafft. Und ich weiß, dass ich es bald noch einmal lesen muss, weil ich einige Seiten einfach nur überflogen habe ohne wirklich zu lesen. Das Lesen fehlt mir sehr. Wie oft sind Silvia und ich dagesessen, beide mit einem Buch in der Hand. Leider konnte sie nach der OP nicht mehr lesen. Ich gab ihr dann Hörbücher.


    Gestern Abend gab es noch kurz ein Missverständnis mit A. Es kamen einige Vorwürfe, welche ich aber dann ausräumen konnte. Trotzdem brauchte ich danach eine halbe Schlaftablette, die erste seit zwei Wochen. Gedankenkarussell...


    Heute verspüre ich wieder diese Traurigkeit in mir, gepaart mit dem Gefühl, einen Schwamm im Kopf zu haben. Ein seltsamer, unwirklicher Tag.


    Nachher gehe ich wieder zu Silvia und nach Feierabend mit einer Kollegin einen Kaffee trinken und treffe da auch ein paar alte Bekannte. Hoffentlich heitert mich das etwas auf.


    Dann naht auch schon wieder das Wochenende, dieses Mal bin ich alleine. Hoffentlich ist morgen Training, dann gehe ich mal wieder hin, das erste Mal dieses Jahr. Bald beginnt auch wieder der Ligabetrieb. Leider braucht man für das Petanque-Spiel einen freien Kopf, und den habe ich gerade nicht. Mal schauen...


    Besonders traurig bin ich auch, weil ich dieses Jahr über Ostern eigentlich mit Silvia eine Woche nach Kroatien fahren wollte. A. hat keine Zeit und alleine mag ich nicht fahren. Ich habe Fernweh.


    Und ich habe Heimweh.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Ihr Lieben,


    gerade war ich an Silvias Grab und habe geheult, geheult und geheult wie vermutlich noch nie seit ihrem Begräbnis. Und ich habe mit ihr geredet. Viel geredet. Jetzt geht es mir etwas besser. Der Schwamm im Kopf ist weg.


    Liebe Grüße und einen schönen Abend noch,

    Josh

  • Lieber Josh,


    ich freue mich für dich, dass du weinen konntest.

    Tränen befreien, lösen die Spannungen, spülen den Schmerz heraus. Wünsche dir, dass du noch oft weinen kannst.....


    So, jetzt stelle ich dir noch virtuell eine schöne Tasse Tee auf den von mir , mit einer Vase voll mit schönen Frühlingsblumen, geschmückten Tisch. Lass dir Zeit beim Trinken und genieße ihn.


    Mach's gut


    einen schönen , entspannten Restabend wünsche ich dir noch


    blaumeise :24:

  • Liebe Blaumeise,


    vielen Dank für die Frühlingsblumen und den Tee. Ja, ich könnte tatsächlich mal aus meinem Garten ein paar Blumen holen. Silvia hat immer bei mir Blumen gepflückt und mit zu sich nach Hause genommen. Und bei mir stand auch meist eine Blumenvase auf dem Tisch.


    Spätestens in zwei Wochen werde ich meine Balkonkästen wieder neu bepflanzen, da freue ich mich schon sehr drauf. Mitte Mai kommen meine Yukkas, mein Zitronenbäumchen und mein Feigenbäumchen und weitere Pflanzen wieder raus. Mein Mandelbäumchen treibt bereits die ersten Blüten aus. Bei meinem Gartenfest im vergangenen Sommer sagte eine Bekannte zu mir, dass sie noch nie einen Mann gekannt habe, welcher seinen Balkon so schön bepflanzt hat.


    Ja, Tränen befreien. Ich bin eh sehr nah am Wasser. Nachdem ich an Silvias Grab war und mit ihr geredet hatte, ging es mir viel, viel besser. Ich habe auch wieder eine Bitte an Silvia gerichtet und glaube, dass sie mich gehört hat. Es mag sich jetzt arg esoterisch anhören (und ich bin beileibe kein Esoteriker), aber ich glaube, dass sie als Schutzengel über mich wacht.


    Nach Feierabend war ich dann mit meiner Kollegin in unserem gemütlichen, familiären kleinen Lokal und dort habe ich alte Bekannte wieder getroffen, das erste Mal seit langer, langer Zeit. Es tat gut, von allen umarmt zu werden, die Freude in ihren Gesichtern zu sehen, mich wieder einmal zu treffen. Wir saßen zwei Stunden zusammen und haben gelacht und gelacht. Mein Kopf war unglaublich frei. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.


    Mit einem Lächeln im Gesicht bin ich dann nach Hause gefahren. Später am Abend rief A. noch an, zu meiner Freude war sie nüchtern. Wir haben noch stundenlang telefoniert und ich konnte meine Freude ein bisschen auf sie übertragen und sie ihre Sorgen ein wenig vergessen lassen. Heute Nachmittag suchen wir meine neue Brille aus und heute Abend kommt sie zu mir, obwohl sie weiß, dass ich keinen Alkohol im Haus habe.


    So fand ein Tag, welcher furchtbar begonnen hatte ein schönes Ende und ich bin mit einem Lächeln eingeschlafen. Hoffentlich hält dieses Hochgefühl eine Weile an.


    Schön, dass es Euch gibt.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    ich glaube auch ganz fest daran, dass mein Mann als Schutzengel über mich und meinen Sohn wacht!


    Ich bin froh, dass du einen schönen Abend verbringen konntest! Auch ich freue mich schon darauf, den Balkon bepflanzen zu können - mein Mann hat unseren Balkon im Sommer mit den ganzen Blumen geliebt. Ich hoffe, ich bekomme es dieses Jahr besonders schön hin, damit er stolz auf mich sein kann.


    Ich wünsche dir ein erholsamens Wochenende und ich finde es auch schön, dass es dieses Forum mit all den lieben Menschen gibt und dass du den Weg hierher gefunden hast :)


    Liebe Grüße

    Tina

  • Liebe Tina,


    ich danke Dir. Das mit den Blumen bekommst Du sicher gut hin. Dein Mann wird sich darüber freuen.


    Der heutige Tag ist verplant, der Samstag auch. Nur für den Sonntag muss ich mir noch etwas überlegen. Aber ich bin zuversichtlich.


    Ich wünsche euch allen ein Wochenende mit schönen Momenten und des Trostes.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Ihr Lieben,


    mein Wochenende lief anders als geplant und war stark durchwachsen. Höhen und leider auch viele Tiefen.


    Am Freitag war ich mit A. noch beim Essen und sie trank zwei Gläser Rotwein dazu. Das war in Ordnung. Später sind wir dann zu mir und sie hat mir von ihren Sorgen erzählt. Sie muss keinen Berg abtragen, sondern eine ganze Gebirgskette. Aber es tat ihr gut, dass ich ihr zuhörte und der Abend verlief harmonisch.


    Der Samstag war dann furchtbar. Nach dem Frühstück beschloss sie, ihren Kundentermin abzusagen und bei mir zu bleiben. Ich bat sie, doch zu der Kundin zu fahren, sie wollte nicht, sie meinte, in ihrem Zustand mit ihren ganzen Sorgen wolle sie da nicht hin. Sie hat auch finanzielle Probleme, und dann noch einen Termin abzusagen, konnte ich nicht nachvollziehen. Aber gut, wenn sie meinte...


    Dann ging sie an ihr Auto und holte zwei Flaschen Wein. Eine trank sie sofort nach dem Frühstück. Anschließend legte sie sich aufs Sofa und schlief. Gegen Abend rief ihr (erwachsener) Sohn an und wollte, dass sie nach Hause kommt. Sie wollte nicht. Ich bat sie, zu gehen, ich wollte sie heimfahren oder ein Taxi rufen. Sie wollte nicht. Dann schrieb ihr ihre Mutter. Sie wollte nicht nach Hause. Ich konnte sie nicht einfach rausschmeißen, also übernachtete sie bei mir, vorher trank sie aber noch die zweite Flasche Wein.


    Am Sonntag nach dem Frühstück fuhr sie endlich. Sie hatte einen weiteren Kundentermin. Zuhause hatte sie einen furchtbaren Krach mit ihrer Mutter und als sie dann zu ihrem Termin losfuhr, bekam sie (angeblich) einen Anruf, dass der Termin abgesagt werde. Sie schrieb mir dann, dass sie an der Tankstelle ein paar Dosen Bier geholt habe und jetzt in den Wald sitzen würde.


    Ich bat sie, statt dessen zu mir zu kommen und das Bier im Auto zu lassen. Das tat sie dann und ich machte uns eine große Kanne Tee. Der Rest des Sonntags verlief dann gut. Wir redeten auch viel über ihren Alkoholkonsum. Sie weiß, dass sie ein Problem damit hat, schiebt ihn aber auf ihre anderen Probleme. Sie erzählte mir auch, dass sie nach ihren Kundenterminen immer an der Tankstelle ein paar Bier holt und diese dann während der Fahrt trinkt. Das finde ich furchtbar und verantwortungslos - auch anderen gegenüber und ich habe ihr das auch deutlich gesagt.


    Ich bot ihr an, bei ihren finanziellen Problemen zu helfen, das will sie nicht. Bei ihren anderen Problemen kann ich leider nur zuhören und ich weiß, dass zumindest ein Problem noch jahrelang andauern wird. Wie weit reicht meine Kraft? Heute bin ich ziemlich kaputt und erschöpft. Gerade schrieb sie mir, sie ist noch nicht zuhause sondern im Wald. Was sie da macht, kann ich mir denken...


    Traurige Grüße

    Josh

  • Hallo Josh,

    Bitte nicht schimpfen.

    Als Deine Liebste gehen mußte,hattest Du die Kraft zu Entscheiden bis zu letzten Tag zu bleiben.

    Du warst gegenüber dem Schicksal /Situation machtlos.

    Jetzt Trauerst Du.

    Wie viel Kraft benötigst Du dafür.

    Du sagst,Du hast Dich verliebt.

    Ist Lieben nicht ein Geben und Nehmen?

    Es wirkt für mich so,dass Du zurzeit nur gibst.

    Hast Du diese Kraft tatsächlich?

    Ja,ich weiß,es geht mich nichts an.

    Natürlich sind es auch alles Deine Entscheidungen.

    Wie lange reicht Dein Selbsterhaltungstrieb aus,ohne selber abzustürzen.

    Wir in diesem Forum kämpfen ,glaube ich,jeden Tag um ein paar Sonnenstrahlen.

    Lieber Josh,bitte nicht böse sein,es sind MEINE GEDANKEN zu Deiner Geschichte


    Gruß Karin

  • Liebe Karin,


    Du hast recht. Vor allem habe ich gerade das Gefühl, dass sie sich nur noch auf mich fixiert und Familie und Job vernachlässigt. Das darf so nicht sein. Das weckt in mir wiederum Schuldgefühle.


    Die nächsten zwei Wochenenden sehen wir uns nicht. Da kann ich auch mal meine Gedanken sammeln und hoffentlich neue Kraft tanken.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Die nächsten zwei Wochenenden sehen wir uns nicht. Da kann ich auch mal meine Gedanken sammeln und hoffentlich neue Kraft tanken.

    Ich wünsche dir, dass du dich erholen kannst und deine Gedanken sammeln und für dich ordnen kannst.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Ach, ihr Lieben,


    gestern habe ich viel mit der Schwester von A. geschrieben, welche ich auch schon lange kenne. Es ist alles noch schlimmer, als erwartet. A. erzählt der Familie Unwahrheiten über mich und belügt ihre Familie. Die Schwester ist gestern aus allen Wolken gefallen. Sie erzählte mir auch von den Alkoholverstecken.


    A. hat sich dann gestern Abend noch von mir getrennt. Zur Nacht kam eine Nachricht, dass sie mich liebe. Heute morgen bat sie mich um Entschuldigung. Ich weiß jetzt echt nicht mehr, was ich tun soll. Ich weiß nur, dass ich eine weitere Aktion dieser Art nicht mehr akzeptieren werde. Und ich vermute, dass es nicht mehr lange gut geht. Durch die Lügen habe ich mein Vertrauen weitgehend verloren.


    Ich bin gerade eh durch den Wind. Derzeit setze ich meine Betablocker ab und zittere und habe eine innerliche Unruhe. Alles Mist.


    Nachher gehe ich zu Silvia, vielleicht finde ich dort meine Ruhe.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Ach lieber Josh, es ist einfach alles zu viel für dich.

    ich glaube es ist gut, wenn ihr euch die nächste Zeit nicht seht. Vielleicht siehst du danach

    alles klarer.

    Es wird immer so weiter gehen, Exzesse ihrerseits, dann wieder versöhnliche

    Entschuldigungen, die am nächsten Tag nicht mehr wahr sind, usw.

    Wie lange willst du das durchhalten. Kann denn ihre Schwester oder Familie nicht dafür sorgen, dass A. einen Entzug macht? Und du gibst deine Unterstützung dazu so gut es eben geht für dich?

    Ich wünsche dir ruhige und schöne Momente gleich bei deiner Silvia.

    Liebe Grüße

    Petra