wie leben ohne meinen Mann

  • Liebe Adi,

    ich wünsche dir, dass du dir heute vielleicht etwas kleines Gutes tun kannst.

    Ein Stück Kuchen,

    eine Badewanne,

    eine Tasse warme Schokolade,

    ....

    ich weiß nicht, was es bei dir ist.

    Doch ich wünsche es dir.

    Damit du wieder Kraft schöpfen kannst.

    LG. Astrid.

  • Ihr Lieben,es tut gut sich mit euch hier im Forum auszutauschen,man bekommt so viele gute Gedanken und Wünsche....und das ist schön und herzerwärmend,aber ich fühle mich halt so unendlich einsam ohne meinen Mann und kann und kann nicht begreifen dass ich ihn nie mehr im Leben bei mir habe.In dieses Leben finde ich so schwer und meine Lebensfreude ist zur Verzweiflung geworden und die Jahre vor mir zum Alptraum.Ich wollte irgendwie stark und positiv sein,aber ich schaffe es einfach nicht.Ich frage mich immer und immer wieder...warum.

    Antwort wird es nie geben...euch bessere Stunden,Adi

  • Liebe adi,

    ich fühle wie du.

    Mir ist es auch unbegreiflich und die Lebensfreude ist weg.

    Mein Vater ist vor fast 6 Jahren gestorben und meine Mutter hat heute zu mir gesagt, die Zeit heilt keine Wunden, aber es wird anders.

    Ob es so sein wird, keine Ahnung.

    LG Wagi

  • Liebe Adi, es ist einfach zu früh!


    Zu früh sich besser zu fühlen, zu früh um positive Gedanken für die Zukunft zu haben, zu früh, um sich "zusammenzunehmen".

    Unsere Lage ist leider so wie sie ist, einfach furchtbar, traurig und schmerzhaft.

    Und ich kann nur von mir sprechen - ich wollte das einfach nicht haben ich wollte einfach, dass es wieder so wie vorher ist.

    Wo alles so normal war, die Freude, der Spaß, die Liebe, aber auch der Ärger, die Sorge, die Angst und der Kummer, alles auf Basis eines Lebens das prinzipiell in Ordnung war.


    Ich sage absichtlich "wollte" und nicht die Gegenwartsform "will", weil ich in den letzten Tagen eingesehen habe, dass dieser Weg der Trauer durch nichts, aber auch gar nichts wegzumachen oder abzukürzen ist.

    Man kann die Trauer auch nicht "durchhalten" oder langfristig verdrängen, ohne ernsthaft krank zu werden.

    Keiner von uns kann das und ich habe schlussendlich akzeptiert dass ich jeden einzelnen traurigen Tag annehmen und leben soll.

    Du wirst sehen in ein paar Monaten tauchen auch bei dir ganz kleine Inseln der Normalität auf - ein Lachen da, die plötzliche Freude über eine schöne Blume, ein wärmender Sonnenstrahl - am Anfang wirst du sie vielleicht, so wie ich, gar nicht beachten, oder dir sogar verbieten so etwas unangemessenes zu fühlen. Aber es wird mehr und du wirst auch bemerken wie du dich langsam veränderst.

    Dazwischen wird dich weiterhin die Trauer mit schonungsloser Härte überfallen, ich kann nur für mich sprechen, aber wenn ich trauere, heute nach fast 11 Monaten, dann sind die Gefühle so intensiv wie in den ersten Wochen und auch das Gefühl, nicht mehr weiterleben zu wollen ist nach wie vor unvermindert vorhanden. Aber eben nicht mehr ununterbrochen.

    Und auch wenn die Unterbrechungen noch so kurz sind, sie lassen mich Zeilen wie diese schreiben, Zeilen der Hoffnung, Zeilen der Heilung.

    Vielleicht kannst du darin etwas Trost finden, ich wünsche es dir und auch mir.

    (Und wenn ich in ein paar Tagen wieder wie ein Häufchen Elend klinge und mich die Sehnsucht und die Einsamkeit fast umbringen, dann denk dran - es ist vorübergehend und macht das, was ich dir hier und jetzt geschrieben habe nicht bedeutungslos)

  • Liebe Adi,


    ich kann nicht viele Worte machen, aber ich weiss Wie es Dir heute gehen wird. Diese ganz besonderen Tagen führen so schmerzend vor Augen, wie die Zeit vergangen ist , für Uns aber doch nicht.Es tut immer noch weh , ist nicht zum aushalten .


    Ich wünsche Dir viel Kraft und werde an Dich denken.


    LG Gabi & Mäuschen

  • Heute war so ein schwerer Tag,5 Monate ohne meinen Mann,es ist so unvorstellbar,dieses einsame Leben ohne ihn ist einfach nicht zu ertragen.Muttertag dazu,ich kann momentan nur weinen und weiß nicht wie ich das für immer ertragen soll.Ich fühle mich so kraftlos,all meine Lebensfreude und Energie sind verschwunden und eine leere Hülle ist noch da.So wie ich jetzt bin kann es doch nicht bleiben....

  • Weine,

    weine,

    Tränen,

    lass den Tränen ihren Lauf.

    Tränen

    tränen

    trauern

    lass der Trauer ihren Lauf.

    Trauer

    traure

    traue

    lass das Trauen wieder wachsen.

    (Astrid Bechter-Boss)


    Liebe Adi,

    das Trauen in das Leben kann nur wachsen, wenn du dem Weinen, den Tränen und der Trauer ihren Lauf lässt. Es braucht Zeit und wie Gabi schreibt:

    5 Monate das ist noch zu früh - viel zu früh. Die Zeit vergeht und für dich bleibt sie gerade stehen, weil du noch so mit weinen und Tränen zu tun hast.

    Das ist jetzt die Zeit, in der es Zeit zu trauern ist (Alles hat seine Zeit und alles hat seine Stunde - Kohelet Altes Testament)


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Astrid,ja die Zeit ist für mich momentan so irreal,Zeit ohne meinen Mann ist so mühsam und sinnlos,die Tage vergehen,irgendwie,man funktioniert,aber innerlich denke ich immer wozu?Alles was ich so gerne getan habe ist so weit weg,sogar lesen geht nicht,ausser Trauerliteratur,und der Verstand weiß dass mein Mann tot ist,aber Herz und Seele schreien,nein,nein,er fehlt mir so sehr,43 Jahre und jetzt...nichts.Danke für dein Da sein,Adi

  • Wieder ein Tag den ich leben soll ohne ihn,und irgendwie falle ich immer wieder in ein tiefes Loch,fühle mich so einsam und verlassen,je schöner die Natur wird,desto schwerer wird mein Herz.Das war unsere Zeit,so viele schöne Wanderungen,in die Berge,um die Seen,unsere Wanderschuhe stehen im Keller,ich ertrage den Anblick nicht.Wird dieses nie mehr gemeinsam etwas tun mich auffressen,allein oder mit jemand anderem kann ich gar nicht.Wie soll ich dieses Leben ohne meinen liebsten Schatz bewältigen,ich fühle mich so leer,wie eine zurückgelassene Hülle,trübe Gedanken....

  • Liebe Adi, ich fühle wie Du!

    Ja, es ist grausam! Das Leben ist leer! Aber es ist wie es ist, wir müssen es aushalten und uns jeden Tag bemühen es durch zu stehen. Wir müssen lernen ein ganz anderes Leben zu führen auch wenn die Welt um uns herum gleich geblieben zu sein scheint, aber nur scheint, denn unser Wichtigstes, unser Lebensmittelpunkt, ist einfach fort für immer.

    Sehr, sehr mühsam, neu leben zu lernen! Lg. Karo

  • Lieb von Dir, danke zurück!

    Ich bin immer sehr früh auf, denke nur nicht immer daran hier zu lesen und zu antworten weil ich, obwohl schon wach und aufgestanden, mich so träge und lustlos fühle!

  • Liebe Adi

    genau das ist es, der Verstand weiß dass es so ist.

    Das Herz und die Seele fühlen, dass er so fehlt und noch da ist, in deinen Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen.


    Lass dir Zeit. Auch wenn das so schwer ist.


    Lg. Astrid.

  • Morgen ist wieder Mittwoch,vor22 Wochen sind wir grad vom Kino heim gekommen,4 Stunden später war mein Mann tot.Ich begreife es einfach nicht und ich weiss einfach nicht wie ich damit leben soll,möglicherweise Jahre um Jahre....hilf mir mein Schatz,ich kann nicht mehr.

  • Liebe Adi,

    zunächst sei ganz fest umarmt, ich fühle mit Dir.

    Mir kommt mein Leben vor wie ein düsteres und nebliges Raum-Zeit-Kontinuum einzig diese "Speerspitzen" in Form der "besonderen Tage" ragen als Orientierung hervor... morgen kommt für Dich einer dieser "Speerspitzen-Tage". Fühl Dich von mir begleitet.

    Leider kann ich nicht mehr tun. Glaubst Du das "Begreifen" helfen könnte? Ich kann auch noch immer nicht "begreifen" was passiert ist, aber ich fürchte mittlerweile, dass dies auch nichts ändern würde - zumindest nicht zum "Besseren".

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

  • Liebe Adi,


    an dem heutigen Tag, der besonder schwer für Dich werden wird, begleite ich Dich in meinen Gedanken, Es ist jeder Tag schlimm ohne den über alles geliebten Menschen, aber heute wird es besonders schlimm sein.Ich wünsche mir das Du ihn halbwegs ertragen kannst .


    ich schicke Dir eine liebevolle Umarmung und hoffe das Sie Dich erreicht.


    LG Gabi & Mäuschen

  • Es ist grausam dass wir zurückgebliebenen so leiden müssen, ich fühle mit Dir und kann nur sagen dass ich weiß was in Dir vorgeht, halte durch, es grüßt Dich ganz lieb, Karo!