Bin zufällig auf dieses Forum gestoßen, da ich das Gleiche Schicksal so wie mancher von euch miterleben musste. Ich weiß, dass ihr versteht um was es geht. Ich möchte auch "kurz" meine, unsere letzte Zeit beschreiben. - mit Euch teilen -.
Meine Frau Hedwig klagte im Sommer 2017 über Rückenschmerzen, eher wie ein ziehender Schmerz, wie Zahnschmerzen. Sie ging daraufhin auch zu ihrem Hausarzt. Der wie man später feststellen musste, nichts gemacht hatte. Obwohl ein Entzündungswert da schon aus der Reihe tanzte (dem dieser Arzt wohl keine Beachtung schenkte). Auch trotz vieler Notdienstbesuche (mit dem Hinweis der Hausarzt sollte weiter abklären) passierte wieder nichts. Kein Röntgen, MRT etc. Außer die Verordnung von Ibu 600, kann man ja immer nehmen (so der Arzt). (Es gäbe noch viel mehr zu schreiben aber das sprengt den Rahmen
Schließlich waren die Schmerzen im Januar 2018 so schlimm, dass wir uns entschlossen, den Arzt zu wechseln. Dieser machte sofort einen Ultraschall mit Labor und veranlasste eine Überweisung zum Röntgen. Labor zeigte eine kleine Auffälligkeit, das Röntgen außer der ein oder anderen Abnutzung keine weiteren Auffälligkeiten. Es wurde sofort zur weiteren Abklärung ein MRT des Abdomens veranlasst. Nach 3 Tagen kam dann leider die traurige Gewissheit: Das an der Bauchspeicheldrüse etwas ist, was sofort weiter Abgeklärt werden muss.
Es wurde noch an diesem Tag die Übersendung der Unterlagen an eine sogenannte "Spezialklinik" übersandt.
Im Februar folgte dann die Endgültige Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs T4 mit Verwachsungen an den Gefäßen. Momentan nicht operabel. Meine Frau wollte von diesem Zeitpunkt bereits Gewissheit - Ehrlichkeit von Seiten der Ärzte.! Sie sagte: " 3 Monate und dann bin ich weg!". Was der Arzt verneinte. Sie werde nach der Chemo operiert und dann wird alles wieder gut.
Natürlich wurde sie in eine Studie eingeschrieben...…. (Naja)
Also begannen die Chemos. Diese brachten keinen Erfolg. Nur Schmerzen und weiteres Leid. Wieder sagte meine Frau: " Das wars jetzt". Worauf der Arzt wieder verneinte und die Strahlentherapie in Kombination mit Chemo anordnete. Wieder nur Schmerzen, Angst, Leid, Trennung von der Familie, Einsamkeit für alle.
Daraufhin die ersehnte Kontrolluntersuchung mittels CT: Keine Veränderungen, keine Operation. Nochmals 6 Chemos wurden geplant. Der behandelnde Arzt zog aber die Palliativ schon mit hinzu ohne unser Wissen. Als wir damit konfrontiert wurden (Da sich die Pflegerinnen bei uns vorstellten, meiner Frau mitteilten sie sei unheilbar krank, obwohl noch vor 5 Minuten von der Operation die Rede war, bestanden wir darauf dass der behandelnde Arzt hinzugezogen wird, auch wenn er uns etwas schlimmes sagt.) Der Arzt kam, verneinte wiederum und sprach von aufpäppeln und der dann folgenden Operation!. Daraufhin gingen die Damen der Palliativen wie zwei geblitzte Affen.
Leider kam es aufgrund der Bestrahlung zu wieder zu Magenblutungen (einmal wurde meine Frau in der Spezialklinik behandelt, geklammert und wieder heimgeschickt....naja).
Daraufhin suchten wir ein Krankenhaus in der Umgebung auf. Es folgten etliche Spiegelungen und Klammerungen.
Am 28.112018 wurde meiner Frau mitgeteilt, dass es nie möglich war diesen Tumor zu besiegen, dass die vorherigen Chemos rein palliativ waren und sie bereits aus der Studie ausgeschrieben war.
Meine Frau kam am 08.12.2018 wieder nach Hause. Dort durfte sie noch einmal ihr geliebtes Weihnachten mit uns feiern. Unterstützung erhielten wir von der SAPV (einer ambulanten Palliativversorgung) die die einzigen Menschen waren die ERHLICH und Aufrichtig zu meiner Frau und uns waren.
Am 25.01.2019, ein Jahr nach der Diagnose, verstarb meine Frau im 60 Lebensjahr.
Mein Glück sind meine 3 Mädels die wir in 37 Jahren Ehe gut erzogen haben und voll hinter mir stehen.
Doch sie fehlt...… immer und überall, an jedem Tag, den Rest meines Lebens. Sie war ein wunderbarer Mensch!