Zum Tode meiner lieben Mama

  • Lieber Dieter! Ich glaube, Fotos und auch Videos machen anfangs sehr traurig, weil man den Menschen ja so gekannt hat und er einfach fehlt! Irgendwann kann man dann vielleicht die Fotos ansehen und mit Liebe daran zurückdenken, aber das dauert sicher seine Zeit!


    Du hast ja auch schon sehr viel mitgemacht, das tut mir sehr leid! :( Es ist aber schön, dass du so lange bei deiner Mama sein konntest und ihr auch beistehen konntest! Im Falle deiner Mama sind sicher ein paar unglückliche Umstände zusammengekommen und sie hat es vielleicht selbst nicht wirklich benennen können, was ihr fehlt!


    Geht es dir gesundheitlich jetzt besser oder hast du Nachfolgen deiner Lungenembolie ?


    LG Andrea

  • Ich sage nun einfach auch mal liebe Andrea 😊 weil ich Dich auch lieb finde.

    Meine Lungenembolien machen mir nun keine Probleme mehr. Ich konnte lange Zeit aber die erste Lungenembolie die ich bekommen hatte in der linken Lunge, noch spüren. Beim sitzen im Auto zb wurde es sehr unangenehm und ich spürte genau die Stelle wo ich die erste bekommen hatte.

    Musst du dir so vorstellen, ich sass am Computer und plötzlich dachte ich, mit sticht Jemand ein Messer hinten seitlich in die Rippen. Ich bekam zuerst keine Luft und der Schmerz war entsetzlich stark, ich wusste die Nacht kaum wie ich mich ins Bett legen sollte vor Schmerz.


    Nein, bloss keinen Notarzt rufen! Als der Schmerz etwas nach lies, hustete ich danach Schleim mit etwas Blut darin aus. Ich dachte ich hätte Lungenkrebs weil ich zu dieser Zeit auch immer noch am rauchen war.

    Das meine linke Wade immer noch viel zu dick gewesen ist, ich im Bein einen "wandernden" Schmerz verspürte, egal..Salbe drauf und nichts Schlimmes denken. Ich atmete ungefähr so wie meine Mutter zum Schluß, ich bekam schlecht Luft und bin schnell schlapp geworden.

    Und wie gesagt, als der Schmerz dann einigermassen weg gewesen ist bin ich mit meiner Mama nach Masuren gefahren, ich fühlte mich zwar nicht gut, aber ich wollte hin mit Mama.

    Dadurch das Mama und ich in der Pension in der wir 2006 waren in ein anderes Zimmer gehen sollten, entschied ich dies nicht zu wollen und weil ich mich nicht wirklich gut fühlte, nach 1 Woche, wieder nach Hause zu fahren. Das taten wir dann Abends noch und fuhren die gut 1300 Kilometer in eins zurück.

    Eine Nacht später bekam ich dann bereits die nächste Lungenembolie, dieses Mal in der anderen Seite und es überraschte mich im Schlaf und ich sass aufeinmal vor Schmerz senkrecht im Bett.

    Daraufhin bin ich erstmal zum Hausarzt hin..zuerst nur Lunge geröntgt weil ich ihm fragte ob es Lungenkrebs sein könnte, da meinte er, kann natürlich sein. Beim Röntgen kam aber nix raus und ist unauffällig gewesen.

    Dann überwies er mich an einen Kardiologen zu dem ich dann später auch mit Mama gewesen bin. Der stellte dann in meinem linken Bein in der Kniekehle eine tiefe Beinvenentrombose fest. Ich erinnere mich daran wie nervös der Kardiologe da wurde und das verkehrte Bein auf geschrieben hat da er ja vor mir sass als er untersuchte. Er sagte da dann zu mir nur...sofort ins Krankenhaus ansonsten könne es mein letzter Gang werden wenn ich nicht sofort rein gehe. Da das Krankenhaus nur 100 Meter entfernt lag kam begünstigend hinzu. Ich lag dann 2 Wochen dort...

    Meine linken Venenklappen sind seitdem dort zweimal Trombosse durch gerauscht sind kaputt, dass bedeutet nun immer Kompressionsstrümpfe tragen, was aber ok ist und ich nicht störend empfinde.

    Mein Herz werde ich nun kommenden Monat nochmal untersuchen lassen, ich nahm dazu bereits den Termin der eigentlich für meine Mama bereits vorgesehen war und ich den absagen musste 😢 denn durch das Herz sind damals natürlich auch diese Blutverklumpungen gerauscht und der Kardiologe meinte damals nur etwas mit grenzwertig..weiß nicht mehr was er damit meinte.

    Ich hatte dann 2006 als ich dann auf die Station kam auch endgültig beschlossen mit dem Rauchen auf zu hören. Ich gab damals der behandelnden Ärztin meinen Tabak, Feuerzeug als sie fragte ob das mein ernst sei, natürlich sagte ich ist das mein ernst. Seither habe ich nicht mehr geraucht. Meinem Bruder der verstorben ist habe ich damals noch gesagt, schmeiss den Mist weg und hör auf zu Qualmen. Er wollte aber setzte es dann dennoch nicht in die Tat um.

  • Was ich noch dazu schreiben möchte ist, dass ich aufgrund der Sache wegen der Lungenembolie nicht zum Ftührentner wurde.

    Das hat mit einer Verbungssache zu tun welche ich zusätzlich noch habe. Ich lag wegen der Sache als ich 16 gewesen bin und eine Ausbildung zum Tischler machte, damit 6 Wochen in der Uni Klinik Münster...entlassen wurde ich damals mit dem Verdacht auf MS, also Multiple Sklerose, was sich dann Jahre später als HNPP hersaus stellte. Diese Krankheit ist nicht therapierbar und verbietet mir jede körperliche zu anspruchsvolle Arbeit...im Grunde darfste damit garkeiner Sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach gehen und schon garnicht viele Stunden täglich. Und somit bin ich dann seit 2001 Vollerwerbsunfähig ..nachdem ich davor die Jahre noch Umschulung zum Versicherungsksufmann gemacht habe, was völliger Schwachsinn gewesen ist, EDV Weiterbildung von insgesamt fast 2 Jahre gemacht habe usw...aber es stellte sich dann auch heraus, dass ich einfach große Probleme auf dem Arbeitsmarkt hatte und teilweise richtig verarscht wurde um es ganz vorsichtig zu sagen. Daraufhin beschloss ich dann 2000 einen Rentenantrag zu stellen der dann nach diversen Untersuchungen, Vorstellungen beim Gutachter auch bewilligt wurde und heute ich unbefristet Vollerwerbsunfähigkeits Rentner bin.

    Allerdings von der Rente nicht leben könnte die 2001 bei gerade Mal 400 Euro lag. Ich mir aber sagte, ich werde mir wegen des Geldes aber nicht meine Gesundheit ruinieren und weiter arbeiten gehen, und dann mit 50 unter der Erde oder im Rollstuhl sitzen. Und einen Orden als Held der Arbeit brauche ich ebenso nicht. Und das man mir gewisse "Chancen" verbaut hat, dafür konnte ich rein garnichts. Aber ich hatte auch keine Lust mehr, immer wieder von Vorn und auf der ersten Stufe beginnen zu müssen.


    Meine Mama und ich kämpften uns dann halt mit dem eigenen Haus alleine durch...sie mit ihrer Rente und ich auch als der "Hausmeister" im Haus und das klappte sehr gut.

  • Lieber Dieter! Also du hast ja einiges mitgemacht, da war auch dein Leben nicht wirklich einfach, das tut mir leid! 😐 Bei der Lungenembolie hattest du grosses Glück, die Mama meiner Freundin ist mit 56 ganz unerwartet an einer Lungenembolie verstorben! Da hattest du wirklich Glück, dass das noch so gut ausgegangen ist! Kannst du jetzt alleine im Haus bleiben? Oder ist das dann zu teuer? Du warst dann halt wirklich für deine Mama da, es hat wahrscheinlich alles seinen Sinn!


    Lg Andrea

  • Hallo Andrea, ja ich hatte großes Glück 2006. Ein Bekannter aus dem Angelverein damals hatte weniger Glück. Als ich ca 1 Woche im Krankenhaus gelegen habe, die erst Heparin Spritze damals seine Wirkung zeigte und ich wesentlich besser Luft bekam, hörte ich Nachts den Notarzt mit Krankenwagen ankommen.

    Als ich wieder zuhause gewesen bin erzählte mir dann ein andere Angelkollege, dass dieser Angelkollege weniger Glück hatte und an der selben Sache gestorben sei. Das war genau in der Nacht, als ich den Notarzt und den Krankenwagen gehört hatte wie man Jemanden eingeliefert hat. Der wurde nur 42 Jahre alt bin zu dem Zeitpunkt 39 gewesen.


    Das Haus habe ich 2016 verkauft Andrea, es wurde einfach zu viel und ich hatte ständig neuen Ärger und Kosten damit. Da meine Mama da schon nicht mehr richtig konnte und ich auch den Garten usw ständig in Ordnung halten musste, stellte sich die Frage Wofür und für Wen??

    Ich habe keine Nachkommen und soll ich das Haus nur für meine Brüder und deren Kinder im Falle meines Ablebens aufrecht erhalten?


    Mama sagte dann zum Schluß auch für Wen ich das weiter machen soll, und so gingen wir dann auch zum Notar, ich kaufte ihr das lebenslang eingeräumte Wohnrecht ab und wir zogen in diese Wohnung.

    Natürlich ist das kein leichter Schritt gewesen, aber die Probleme und Sorgen die ich speziell 2015 und 16 bekommen habe und die ganzen Investionen davor auch schon, dass wollte ich nicht weiter fort führen.


    Es klingt schön ein Haus zu haben usw, nur wissen viele nicht was damit alles zusammen hängt und welche Probleme und Sorgen auf einem da zu kommen können, auch finanziell. Das Haus bleibt wie der Mensch nunmal nicht immer Jung und im guten Zustand.

    Es fand sich dann auch recht schnell ein Käufer und dann sind Mama und ich in einem anderen Ort gezogen. Man sagt zwar immer das man alte Bäume nicht verpflanzen soll, aber hätte das etwas geändert an dem Tod meiner Mutter jetzt?

  • Lieber Dieter! Ja, da hattest du wirklich Glück, eine Lungenembolie kann wirklich auch anders enden! Sehr traurig mit deinem Angelkollegen!


    Ich finde das eine gute Entscheidung, dass ihr das Haus verkauft habt! Wenn man älter wird, ist es oft viel Arbeit und man kann es gar nicht mehr so nutzen! Und für deine Mama war es sicher in der Wohnung auch einfacher, wenn alles in einer Ebene ist! Und kannst du in der Wohnung jetzt bleiben? Bzw. willst du es überhaupt nach dem Tod deiner Mama? Aber du hast ja weiter oben schon geschrieben, dass du überlegst, vielleicht woanders hinzuziehen! Das sind sicher alles keine leichten Entscheidungen! :/


    Ich wünsche dir einen hoffentlich angenehmen Tag! LG Andrea

  • Hallo Andrea, ja ich überlege woanders hin zu gehen, bin bereits am suchen nach einer Wohnung und hätte da gegebenenfalls nun auch eine in Aussicht.

    Der Vermieter verlangt wie üblich eine Einkommensauskunft, mit meiner Rente alleine sieht es da natürlich nicht sehr gut aus. Möchte mich aber ungern über meine Vermögensverhältnisse offen legen, will heissen Kontoauszug etc.


    Einerseits denke ich es ist schön in der Wohnung zu sein wo Mama auch zuletzt gewohnt hat mit mir, andererseits ist sie nun gegangen und kommt nicht wieder zurück. Und wie gesagt, ich möchte nicht jeden Monat Geld verbrennen, da ich nur für die Wohnung im Monat 400 Euro drauf legen muss zu meiner Rente. Dazu muss ich dann noch Essen, Auto usw..bezahlen.


    Es ist einfach so unheimlich schwer nun das zu begreifen ( müssen) das Alles nun anders ist.

    Alles war so selbstverständlich und ist in Fleisch und Blut übergegangen, dass Mama da war. Und dann aufeinmal ohne wirklich damit gerechnet zu haben, tot..weg für Immer. Nie wieder mit ihr sprechen und sehen..das fällt mir so unglaublich schwer und ich werde wohl immer an diese Tatsache erinnert werden und sehr traurig sein.

    Als ich mir die Wohnung angesehen habe und zurück fuhr, hätte ich sonst natürlich Mama darüber erzählt und was sie meint. Nun spreche ich zu mir selbst ...


    Nein Andrea du hast Recht, es sind die schwierigsten Entscheidungen in meinem Leben nun überhaupt. Ich muss Alleine von Neuem anfangen, Irgendwie und Irgendwo..aber die richtige Entscheidung treffen fällt mir unglaublich schwer jetzt.

    Wenn ich Jemanden hätte der mich wirklich unterstützen könnte und würde, wäre es sicherlich etwas einfacher...aber so jetzt. Kommt mir vor als würde man inmitten des Atlantik ausgesetzt werden auf einem kleinem Boot und man müsste sich nun eine Insel suchen um überleben zu können. Und man hat nur einen kleinen Vorrat an Proviant dabei. Haien und hohen Wellengang ausgesetzt der alles zusätzlich gefährlich macht.


    Wünsche dir auch einen hoffentlich angenehmen wie schönen Tag und Abend.

    Lieben Gruß

    Dieter

  • Lieber Dieter! Ich kann mir gut vorstellen, dass das schwere Entscheidungen für dich sind, auch weil du dich früher immer mit deiner Mama besprochen hast!

    Hast du in deiner Familie niemand, mit dem du sprechen kannst? Du hast deine Schwägerin erwähnt oder Neffen/Nichten? Oder jemand von deinen Angelkollegen?

    Gibt es eine Trauergruppe in deiner Umgebung? So ganz allein ist das auch alles schwer zu verarbeiten!

    Ich hoffe, dass du deine Entscheidungen treffen kannst bzw. dir Zeit genug gibst, das Richtige zu entscheiden!

    Danke übrigens für das "nett sein-Kompliment" :)


    LG Andrea

  • Lieber Dieter,


    ja dieser Krankheitsverlauf ist wirklich heimtückisch. Wie gesagt, es kamen mehrere unglückliche Umstände zusammen.

    Leider konntest du nicht erraten was war, aber wer hätte das schon gekonnt, außer vielleicht ein Arzt.

    Versuche nicht nur darauf zu schauen, wobei du deiner Mama nicht helfen konntest, sondern schau bitte auch auf die Dinge, die ihr durch DICH überhaupt ermöglicht wurden.

    Sie hatte mit dir einen lieben Sohn, der immer an ihrer Seite war und der mit ihr diese Zeit durchgestanden hat. Der seine Mama auch krank sehen und lieben konnte.

    Es gibt leider viele kranke Menschen, die niemanden haben, der ihnen so nahe steht, dass er sich in dem Maße um sie kümmern würde.

    Deine Mama hatte trotz allem, was du dir in Gedanken vorwirfst, großes Glück mit dir.

    Man merkt einfach auch beim Lesen, wie sehr du sie geliebt hast.

    Dass du auch Experte für ihre Leiden geworden bist. Ein Außenstehender wie ich kommt bei den ganzen medizinischen Begriffen kaum mit... Aber du bist in der Lage mit den Ärzten zu reden, weil du dir für die Begleitung deiner Mama dieses Wissen angeeignet hast.

    Ich hoffe für dich, dass du mit der Zeit weniger Schuldgefühle haben wirst und noch mehr sehen kannst, was du deiner Mama alles an Gutem gegeben hast.


    Liebe Grüße,

    Sora

  • Hallo Dieter,


    ich habe nun noch deine anderen Beiträge gelesen.

    Du hattest es wirklich nicht leicht im Leben.

    Noch ein Grund mehr für mich, warum du jetzt gut zu dir selbst sein solltest... soweit es dir eben möglich ist.

    Deine Mama ist nun plötzlich nicht mehr da und ihr Rat fehlt...

    Das Problem habe ich ja auch bei meinem Schatz, der wirklich immer guten Rat für mich hatte... der Austausch fehlt einfach.

    Was ich gemacht habe war, mich wieder vermehrt mit Familienmitgliedern und Freunden auszutauschen, auch wenn niemand von diesen meinen Schatz ersetzen kann.

    Auch habe ich meinen Schatz am Grab gebeten, dass er mir den Weg weist.

    Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn man einen Menschen so geliebt hat, hat man doch sehr viel von seinem Wesen verinnerlicht.

    Das nimmt einem nicht die Einsamkeit, aber man fühlt manchmal einfach, was derjenige für einen gewollt hätte. Kennst du das?
    Vielleicht hilft es dir, deinen Weg zu finden.


    Liebe Grüße,


    Sora

  • Hallo Sora, ich fühle derzeit einfach nur tiefe Trauer und ich bin entsetzlich traurig das meine Mama tot ist.

    Ich weiß nicht wo ich es suchen soll, ich habe nicht wirklich Jemanden mit dem ich darüber reden kann wie es mir geht und wie ich mich fühle.


    Es ist Alles so anders nun..und ich versuche es zu verstehen, aber das klappt irgendwie nicht wirklich.

    Ja, ich habe meine Mama wirklich sehr geliebt und nein sehnlichster Wunsch ist, dass sie das auch gespürt und gewusst hat. Egal wenn ich schlechte Laune hatte und manches Mal sie mein Prellbock gewesen ist. Ich möchte meiner Mama sagen, dass sie so wichtig in meinem Leben gewesen ist und ich sie immer sehr geliebt habe.

    Und ich wollte bis zum Schluß das ihr nichts passiert und es Mama gut geht.

    Leider ist es dann doch anders gekommen wie ich das gewollt habe und nicht mit ihrem Tod gerechnet.


    Ich habe mir gestern aus dem anderen Krankenhaus auch noch die Röntgenbilder geben lassen. Mama ist zum ersten Mal am 26.12.2018 dort gewesen nachdem hier das Krankenhaus wohl so schnell sie nicht hätte untersuchen können.


    Dann war ich mit ihr am 24.06 diesen Jahres fürsorglich weil ihre Atmung erneut Geräusche machte hin gefahren und sie lag dann dort gut 2 Tage

    Wenn ich mir nun die Röntgenaufnahme ihrer Lungen vom 24.06 und dann die vom 02.07 anschaue und vergleiche, erkennt man in ihrer linken Lunge bereits eine Verschlechterung.

    Am 02.07 ist sie dann allerdings hier in meinem Ort im Krankenhaus gewesen und die wussten wohl nicht von dem Aufenthalt und der Röntgen Aufnahme. Und ich hatte warum auch immer nichts gesagt das Mama am 24.06 auch untersucht wurde im anderen Krankenhaus.

    Könnte durchaus sein, dass Mama sich dort den Infekt schon weg geholt hat und die Lungenentzündung sich daraus entwickelt hat.

    Ihre rechte Lungenhälfte hat sich nämlich permanent verbessert, ihre linke permanent verschlechtert.


    Hätte der Arzt hier im Krankenhaus sm 02.07 von der Aufnahme vom 24.06 gewusst und diese gesehen, hätte er vielleicht da schon anders reagiert und eine Antibiotika Therapie eingeleitet. Ich werde mir aber noch die Bluwerte vom 24.06 sowie dem 02.07 geben lassen wo sich ja einiges daraus ableiten kann.

    Egal ob das nun auch alles hinfällig ist und meine Mama dadurch nicht wieder lebendig wird. Ist für mich und meiner Aufarbeitung nun einfach wichtig.

    Kann ja auch durchaus möglich sein, dass die Blutwerte sich da nicht grossartig voneinander abheben. Aber es kann auch sein das am 02.07 schon Anzeichen einer Entzündung vorhanden waren wenn ich die Zunahme des Pleuraerguss in ihrer linken Lunge da sehe und das innerhalb von 8 Tagen nur. Das nach weiteren 4 Wochen es am 09.08 dann so schlimm aus sah, wundert dann nicht. Die Diuretika Tabletten helfen nicht wenn der Erguss von einer Lungenentzündung her rührt.


    Ich werde in der kommenden Woche noch mit den behandelnden Arzt sprechen und ihn auf auf diese Röntgen Aufnahme vom 24.06 aufmerksam machen, die er nicht gesehen hat.


    Ja Sora ich habe das Wesen meiner Mama verinnerlicht und ich glaube, dass ich mancher ihrer Eigenschaften wie zb Sparsamkeit übernommen habe. Nicht Geiz, einfach nur nicht übertrieben alles kaufen und haben müssen zb und das man nicht in Gefahr gerät Schulden machen zu müssen.

    Ich habe in all den Jahrzehnten vieles ihres Wesens verinnerlicht und Niemand ausser Mama selber kannte sie so gut wie ich.

    Ich möchte sie auch immer mit mir tragen und immer auch daran erinnert sein, was Mama dann gesagt hätte oder getan hätte..wie sie reagiert hat usw. Ich bin und bleibe ein Teil von meiner Mama und sie lebt in mir weiter.

  • Ich frage mich zudem, ob man meiner Mutter am Samstag dann auch Morphin gegeben hat, denn die Nachtschwester meinte nur, das sie Mama etwas gegeben hätte damit Mama leichter atmen könne.

    Im Schlussbrief steht nur drin, Schmerzmittel und Angstlösendes Medikament. Beides trifft auf Morphin zu. Allerdings gerade bei gebrechlichen Patienten kann Morphin dann zu einer Atemdepression führen und in der Sterbephase zum schnelleren Tod.


    Wenn ich nachdenke, ich bin um ca. 21.30Uhr nochmal kurz nach Hause gegangen um etwas zu Essen und gegen 23 zurück gekehrt. 3 Stunden später hörte meine Mama auf zu atmen.

    Ich frage mich, warum man mir trotz Patientenverfügung nicht genau gesagt hat was man da gespritzt hat, wie schlimm es um Mama tatsächlich gestanden hat..einfach Nichts.

    Das es ihr nicht gut ging brauchte man mir nicht sagen, dass habe ich ja die Tage vorher schon gemerkt und dem Hausarzt auch gesagt.

    Da hätte man mir doch sagen müssen was genau los ist und was man Mama da genau verabreicht und warum.


    Ich merke jetzt erst das da einiges versäumt wurde mir genau mitzuteilen und sowas mag ich überhaupt nicht wenn man das Gefühl bekommt, unwichtig oder übergangen zu werden.

  • Mama hatte eine Medikamentpumpe mit Morphin bekommen. Die hatten mir zwar auch gesagt, dass es um Mama nicht gut steht, jedoch haben sie auch nicht damit gerechnet, dass es dann so schnell geht. Hätte ich gewusst, dass sie am nächsten Morgen stirbt, wäre ich die Nacht natürlich bei ihr geblieben.

  • Ja Sveti, glaube ich dir das du dann bestimmt bei ihr geblieben wärst über Nacht.

    Ich bin bei Mama gewesen, weil die mir das angeboten haben und mir einen bequemen Sessel dann ins Zimmer gestellt hatten.

    Aber ich habe nicht wirklich damit gerechnet das sie kurze Zeit später sterben wird. Das es Mama nicht gut ging habe ich ja am Samstag Mittag schon gesehen..aber das ich sie nun tatsächlich her geben werden müssen, nein.

    Mir ist so bewusst geworden jetzt das ich meine Mama verloren haben, ich die Stille ohne ihre Anwesenheit nun in der Wohnung kaum ertragen kann.

    Und überhaupt bekomme ich nun meine Einsamkeit ohne Mama zu sein nun erst so richtig zu spüren und wie sehr ich das alles vermisse und wie sehr es schmerzt.


    Ich merke nun auch erneut, wie alle Anderen erneut einen Scheiss darum geben wie es mir geht...und wie egal es ihnen gewesen ist, wie es meiner Mama und Mir gegangen ist als sie noch gelebt hat.

    Als meine Mama mir mal sagte, dass keiner hinter ihrem Sarg her zu laufen braucht, der es nie ehrlich gemeint hat, dass hätte ich eigentlich so handhaben sollen! Aber wie hätte es aus gesehen wenn ich meine Mama alleine mit Priester und Sargträger zu Grabe begleitet hätte?

    Meine beiden Brüder hätte ich ja sagen können was Mama mir gesagt hat, dass Heuchler nicht so tun brauchen als ob und fern bleiben können bei ihrer Beerdigung.


    Als ich mich öfter aufgeregt habe, dass keiner meiner Brüder mal etwas öfter zum Grab meines Vaters gegangen ist um zb mal den Pflanzen Wasser zu geben oder mal etwas durch zu harken sagte Mama, dass sie ja nicht mal zu den Lebendigen kommen würden, also zu ihr ja nicht mal.

    Stimmt...und das schmerzte meiner Mutter bestimmt viel mehr und deshalb auch ihre Aussage, dass keiner hinter ihrem Sarg her laufen braucht.

  • Lieber Dieter,


    ich kann voll und ganz nachvollziehen, wie es dir jetzt in eurer gemeinsamen Wohnung geht. Es ist nur schrecklich und traurig.

    Meine Mama wohnte nur eine Straße von mir entfernt. Freitags gehe ich hin, gucke nach Post und nehme mir ein paar Sachen mit, die ich behalten will. Ich muss da immer schnell raus, weil ich es nicht ertragen kann, diese Stille, die Leere und das Wissen, sie kommt nie wieder, aber ihre ganzen Sachen, alles noch so, als ob sie wieder kommt......... Ich kann es einfach nicht fassen.


    Bin zur Zeit nur noch am heulen. Auf der Arbeit geht es, aber wenn ich nach Hause komme stürze ich in dieses tiefe schwarze Loch der Traurigkeit und des Vermissens.

    Wie du auch schon erwähnt hast, interessiert das kaum jemanden. Als Mama gestorben ist, kamen sie von allen Seiten, um ihr Beileid auszusprechen. Aber wo waren sie als Mama noch lebte? Sie war letztes Jahr alle paar Wochen im Krankenhaus zur Chemo. Keiner außer ich, war in dieser Zeit bei ihr........

    Da Mama verbrannt wurde, hat die Trauerfeier einen Monat später statt gefunden. In diesen Wochen haben mich alle bombardiert mit anrufen, wann die Trauerfeier statt findet und ob ich ihre Wohnung verkaufe usw. Reine Neugier...... Deine Mama hatte so was von Recht, dass die Heuchler alle weg bleiben sollen.......

  • Hallo liebe Sveti...ich finde es pietätslos wenn Leute nach dem Tod gleich anfangen zu fragen, ob du die Wohnung deiner Mutter verkaufen wirst. Und erst nach dem Tod deiner Mama interessieren sie sich so besonders dafür wann die Trauerfeier statt findet? Ahja, da heisst es dann wieder Sehen und Gesehen werden und so tun als ob.


    Mir hat im Grunde Niemand aus meiner Familie sein Beileid ausgesprochen, keiner hat angerufen oder ist hier bei mir vorbei gekommen. Die Einzigste ist meine ältere Nachbarin hier gewesen die sogar zur Beerdigung gekommen ist. Sie hatte auch mal nach meiner Mama geguckt als ich mal paar Tage weg gewesen bin..zuletzt im März 2018 als ich sie fragte ob sie das machen würde.


    Ich weiß genau wie sich dieses, tiefe schwarze Loch des Vermissens und Traurigkeit anfühlt Sveti, mir geht es nicht anders, nur das ich nicht arbeiten gehe und kaum weiß wie ich mich ablenken soll.

    Ich habe auch noch nichts von meiner Mama ihrer Sachen weg getan, ihr Lieblingsnachthemd welches sie bis zum vorletzten Abend noch im Krankenhaus an hatte, habe ich aufgefaltet auf ihr Bett hier gelegt. Ich werde es auch nie weg schmeissen und wenn ich mal wonders wohnen werde auch mit nehmen..wie ein paar andere Dinge noch.

    Das Wissen das meine Mama auch nie wieder kommen wird ist auch das Schlimmste für mich und auch ich kann das nicht fassen. Als ich heute mal zum Supermarkt gelaufen bin, den Weg bin ich mit Mama auch öfters gelaufen durch den angrenzenden Park hier,

    Ich blieb dann an manchen Stellen stehen so zb an einer Bank wo ich mit Mama noch vor garnicht so langer Zeit gesessen habe. Ich schaute und sah uns dort sitzen und wusste das es nie mehr so sein wird und das Jetzt kommt mir unwirklich vor und ich dachte ich stehe neben mir selber. Ich bin nicht mehr der, der ich noch vor wenigen Wochen gewesen bin, diesen Dieter gibt es nun nicht mehr.

    Ich erinnere mich zwar gerne zurück, es macht mir auch nichts aus dort her zu gehen, aber es lässt mich doch sehr wehmütig werden. Und ständig möchte ich meiner Mama etwas sagen...

  • Lieber Dieter,


    es tut mir Leid, dass du nun mit diesem abrupten Verlust umgehen musst.

    Schreibe deiner Mama vielleicht einen Brief oder mehrere Briefe, in denen du ihr alles sagst, was dir durch den Kopf geht?
    Das mag albern klingen, aber ich habe das für meinen Freund auch schon getan. Ich konnte mich ja überhaupt nicht verabschieden, er kam ja einfach eines Tages nicht mehr Heim... Und die Gedanken in einem rasen und müssen ja irgendwohin...

    Momentan schreibe ich ihm nicht mehr, aber in den ersten Wochen habe ich das alle paar Tage getan und es hat mir das Herz ein wenig leichter gemacht.


    Und ja, sprich die Ärzte an, wenn dir das für deine Aufarbeitung wichtig ist.


    Es tut mir auch weh zu hören, dass du da draußen mit niemandem richtig über deine Mama reden kannst.

    Du kannst aber uns von ihr erzählen, ihr wie gesagt schreiben... Auch Tagebuch schreiben kann helfen.

    Außerdem geht deine besondere Verbindung, die du zu deiner Mama hattest ja nicht weg, nur weil sie physisch nicht mehr da ist.

    Das was zwischen euch war, das bewahrst du dir und deine Mama hätte das auch so gewollt.

    Auch was deine Familie nun im Nachgang tut oder nicht tut... das alles ändert nichts daran, was du und deine Mama einander bedeutet habt.

    Ich würde dir wünschen, dass du das Andenken an deine Mama so pflegen kannst, dass es dir auch im Alltag hilft... Dass du darin Trost finden kannst.

    Sei es durch Briefe, Grabbesuche, durch das Aufsuchen der gemeinsamen Orte oder Bilder anschauen...

  • Lieber Dieter, die Idee von Sora mit den Briefe schreiben finde ich auch eine sehr gute Idee!

    Weil man die Gedanken und Gefühle an den Menschen schreibt, auch wenn er es nicht lesen kann, aber ich glaube, das kann trotzdem gut helfen!


    LG Andrea

  • Hallo liebe Sora, hallo liebe Andrea...ich bin heute einfach nur lustlos und müde gewesen und daher einfach bis um 15Uhr im Bett gelieben.

    Hatte die Nacht noch viel im Netz gelesen und hab erst um 5Uh geschlafen. Mama wäre sicher schon früher zu mir gekommem um zu fragen, ob ich nicht aufstehen wolle, aber sie kommt nicht mehr. Es fühlt sich alles so seltsam an...wirklich seltsam, was mache ich nun allein nur.


    Mit den Briefe schreiben an Mama ist vielleicht garnicht so schlecht, mal sehen wann ich mich dazu bewegen kann. Würde die dann sicherlich handschriftlich auf Papier bringen, weil Computer wäre mir dann zu "unpersönlich" und auf Papier kann man sich die weg legen.

    Ja, ich habe viele Gedanken in mir die ich meiner Mama nun gerne sagen würde...und schon muss ich wieder weinen jetzt ;( ich bin soooooo traurig und bekomme den Verlust meiner Mama nicht hin, die Traurigkeit bringt mich noch um.

    Ich bin schon ein paar Mal am Grab meiner Mutter gewessen, habe zu ihr gesprochen und bald muss es bepflanzt werden. Ich hatte das Grab vorher selbst geräumt vor der Beerdigung weil ich das nicht auch noch teuer bezahlen wollte.

    Die Pflanzen hatte ich zu meinem zweit ältesten Bruder gebracht damit man die später wieder einpflanzen kann. Die Schwägerin meines ältesten Bruder muss wohl aufgeregt haben wo die Pflanzen geblieben wären weil die diese bezahlt hätten.


    Dann hätten sie ja die Räumung ja beauftragen und dann zahlen können und sicherlich mit 150 Euro rechnen dürfen dafür. Ich hatte mich damit beeilt und bin gute 2 Stunden damit beschäftigt gewesen.

    Ich bin auch die fast die ganzen letzten 3 Jahre immer zum Friedhof gefahren meistens mit Mama. Bin speziell als es im Sommer heiss war jede Woche dort gewesen zum giessen. Meine Brüder und Schwägerinnen denken anscheinend, dass es Wüsten resistente Pflanzen und Sträucher sind die kein oder kaum Wasser benötigen.

    Und wenn ich von hier nun zum Friedhof fahre sind das ein Weg 20 Kilometer für mich, meine Brüder wären mit dem Rad in 5 Minuten dort.

    Und wie oft habe ich dann zu Mama gesagt, siehst du, es ist mal wieder keiner hier gewesen bei Papa.

    Und als ich noch mit Mama in unserer früheren Stadt gelebt habe, bin ich auch mit dem Fahrrad öfters hin gefahren und generell auch so. Meine Mama als sie noch besser konnte hat dann mit mir zusammen das Grab neu bepflanzt, im Herbst immer typische Blumen für die Jahreszeit bepflanzt. Meine Mutter hatte zb in unseren Garten oft Tegetes selber gezogen aus deren Samen oder auch Stiefmütterchen, aber wir haben auch oft Blümchen aus einer nahen Gärtnerei geholt.

    Was soll nun so ein dummes Getue und zumal ICH die Gruft wieder gekauft habe damit meine Mutter dort überhaupt beerdigt werden kann bei meinem Vater. Und ich mich um die ganzen Formalitäten direkt nach ihrem Tod gekümmert habe, den Grabstein habe weg holen lassen weil der bei Aushebung des Grabes nicht stehen bleiben darf und dann eh der Name meiner Mama mit darauf kommt und dann der Grabstein neu aufgestellt werden muss.

    Meine Mama hätte bessere Söhne verdient gehabt als solche Herzlosen, kalten Söhne.

    Der zweitälteste Bruder sagte letztens noch, er hätte schon damit gerechnet, das Mama im letzten Dezember schon gestorben wäre als sie im Krankenhaus war. Wenn ich über solche Aussagen nun nachdenke kommt mir das Grauen.

    War er etwa enttäuscht das dem Nicht so gewesen ist und Mama am 3 Tag bereits entlassen werden konnte? Denn da und als ich Mama da dann abholen wollte ist er gerade zu Besuch bei Mama gewesen. Aber er ist wohl nicht sehr lange dort gewesen und als ich kam ist er dann 2 Minuten auch schon gegangen.

    Im März als ich mit meiner Mama dann mal zu ihnen nach Hause gefahren bin, hat er an seinem Computer gesessen und Spielchen gemacht, wohl gemerkt der Bruder ist 61 Jahre alt.

    Er hat den Computer als wir ds waren auch nicht aus gemacht und das seine Mama da war hat ihn wohl nicht interessiert.

    Mama sagte dann auch zu mir nach einer Weile dann auch, lass uns fahren ich möchte nach Hause was wir dann auch taten. Das war das letzte Mal wo dieser Bruder seine Mutter das letzte Mal lebendig gesehen hat..er ist nicht mal mit zu Tür gekommen und blieb an seinem scheiss Computer sitzen.

    Ich habe mich dann bei der Rückfahrt über diesen Idi.... so aufgeregt weil es mir auch für Mama Leid getan hat.


    Tja, dass ist nun meine "Familie" die mir so viel Rückhalt nun gibt.

  • Lieber Dieter,


    ich weiß, es fühlt sich oft so an, aber die Trauer wird dich nicht umbringen und sie wird mal stärker und dann auch wieder schwächer sein.

    Dann wirst du auch mal wieder sehr normale Momente erleben, sogar schöne, in denen du kurzzeitig vergisst, was alles war.

    Und dann plötzlich kommt wieder die Trauer... aber man kann sich ein wenig daran gewöhnen, auch wenn ich uns allen das Ganze auch gern erspart hätte.

    Wir können es leider nicht ändern. Wir können nur lernen, damit zu leben... auf bessere Zeiten hoffen. Und das neue Leben versuchen, zu gut es uns gelingt, zu leben und mit guten Dingen zu füllen.


    Jetzt gerade bist du aber noch in tiefer Trauer und das darf auch alles sein.

    Ich finde es auch traurig, dass es in deiner Familie so wenig Zusammenhalt gibt. Auch wenn ich nicht alle Hintergründe kennen kann, klingt die aktuelle Situation sehr festgefahren.

    Ich an deiner Stelle würde in dieser ohnehin schwierigen Lage versuchen, so gut es geht meine eigenen Kräfte zu behalten... minimale Energieverschwendung an Ärger und dergleichen. Wenn du kannst, gehe dem Ärger aus dem Weg und streite nur da mit jemandem, wo es absolut notwendig ist.

    Es ist schwer, die Menschen zu ändern. Es ist schwer, die Art wie die Familie mit dem Tod deiner Mutter umgeht, zu ändern.

    Wenn dir der Kontakt zu bestimmten Familienmitgliedern nichts bringt außer Ärger, kannst du diesen vielleicht auf das Nötigste beschränken. Wenn du niemanden sonst hast, ist das natürlich schwierig... Dann könntest du aber, wenn es dir etwas besser geht, versuchen, ein neues Umfeld über Aktivitäten aufzubauen.

    Du musst nicht für alle Probleme jetzt eine Lösung finden.

    Du musst nur erstmal über die nächsten Tage kommen.


    Und du solltest essen, trinken und möglichst zu normalen Zeiten schlafen.

    Einfach damit du nicht in so einen Rhythmus kommst, dass du tagsüber schläfst und abends hellwach bist. Das ist gerade in der dunklen Jahreszeit fatal.

    Ich sage es ganz ehrlich und auch zur Vorbeugung, Disziplin ist auch wichtig bei so einem herben Verlust. So empfinde ich es zumindest.

    Mit Disziplin meine ich nicht, die Gefühle einzuschränken, sondern sich einen Tagesablauf zu organisieren und diesen durchzuziehen.

    Sich Aktivitäten draußen vornehmen... Verabredungen ausmachen, wenn das einem möglich ist. Termine (Arzt, Optiker, Massagen etc.) ausmachen, auch damit man einen Grund hat aufzustehen, sich anzuziehen und rauszugehen. Wenn man dann draußen ist, merkt man, dass einem die frische Luft doch ganz gut tut. Dann hängt man noch den dringenden Einkauf mit dran. Voila, wieder etwas geschafft.

    Und ja, idealerweise auch einer Art von Beschäftigung nachgehen, die die Tage füllt. Wenn das keine klassische Arbeitsstelle ist, ginge vielleicht sowas wie irgendwo mithelfen... Ehrenamt, Verein oder dergleichen.

    Das alles anzustoßen macht keinen Spaß. Spaß kann es machen, wenn man dann mittendrin ist und merkt, dass es auch ein "Leben danach" geben kann.