Zum Tode meiner lieben Mama

  • liebe Kornblume,


    deine worte und auch dein erlebnis sind wunderschön :love: und ich kann ähnliches bestätigen was die "anwesenheit spüren" betrifft....


    du schreibst an dieter "wenn dein schmerz nachlässt kannst du sie (deine mama) spüren"... das möchte ich bestätigen insofern, das ich jedesmal, wenn ich in den tiefsten schmerz hinunterfalle, roger am wenigstens spüre.... seltsamerweisse.... und immer dann, wenn ich wieder ein bisschen nach oben krabbele, ER mir wieder viel näher ist.....


    liegt es daran, das wir im tiefsten schmerz unsere feinfühligkeit verlieren????


    liebe umarmung von Bine

  • Liebe Bine, nun ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten, aber ich denke mal, wenn der Schmerz riesengroß ist, ist kein Platz mehr da, etwas Anderes zu spüren, obwohl es auch da ist. Einmal saß ich an meinem Computer, auf einmal ging das lange Licht (Neonröhren) über das Blumenfenster ganz von alleine an. Ich habe es nie angemacht, weil es mir einfach immer zu grell war. Ich saß ca. 3m vom Lichtschalter entfernt und 2m vom Fenster. Also mehr in der Mitte. Ich wusste sofort, das ist meine Mutti. Ich rief ihr zu, -Mutti, mach es nochmal, bitte nochmals. Aber es blieb bei dem einem Mal.

    Einmal konnte ich Mutti riechen. Durch mein Zimmer ging ein gar süßer Duft. Es roch nach Mutti´s Parfum. Ich hatte es nie benutzt. Meine Mutti war wieder da. Damit hat sie sich schon öfters bei mir gemeldet. Es war schon sehr viel, wie sie sich bei mir bemerkbar machte. Seit ca. einem gutem Jahr kann ich beobachten, wie sie bis in mein Denken hinein wirken kann. Heute rief ich im Wartezimmer meiner Ärztin laut auf: - Danke Mutti- . Die Leute schauten mich an und ich sagte nur etwas verlegen: - Sorry, hab nur an was gedacht.- Oh Mann, aber es war soooo schön.

    Liebe Bine, ich wünsche Dir, dass Du noch viele Zeichen von Deinem Roger erhälst und Du seine Nähe erleben darfst.


    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume, als ich heute Mittag deinen Text gelesen habe musste ich so weinen. Du schreibst einfach genau so wie es bei mir innerlich nun auch aus sieht. Ja, es wird sehr lange Zeit brauchen, 7 Wochen kommen mir nur wie ein Wimpernschlag vor im Gegensatz zu den 52 Jahren die ich meine Mama gehabt habe.


    Und dann plötzlich, Aus, vorbei..zu Ende, nie wieder sehen, reden, hören, nie wieder mit Mama einen Spaziergang machen, nie wieder wird sie mir meinen Kopf kraulen können..meinen Rücken, nie wieder gemeinsan Essen, einfach Alles zu Ende.

    Ich hoffe es sehr, dass ich in irgendeiner Weise mal Zeichen von Mama bekommen werde, sie vielleicht auf eine andere Art spüren werde..in Foem von Fleisch und Blut ist das irdische Leben für Mama nun zu Ende, daran lässt sich nichts mehr ändern.

    Mein Verstand weiß es aber mein Herz will es nicht wahr haben das Mama tot ist. Mein Inneres ist in tiefer Trauer und wie du richtig schreibst liebe Kornblume, alles ist nun durcheinander, alles gewohnte plötzlich komplett weg, alles woran ich mich so gewöhnt und zu meinem Leben gehört hat, zu Ende.

    Ich bekam einen Brief vom Nachlass Gericht, da steht zwar mein Name, aber es steht dann...Angaben des überlebebenden Ehegatten/Lebenspartners . Ich schrieb dann von Hand zusätzlich dahinter, /Sohn.

    Es kommt mir zwar auch manchmal so vor als seinen Mama und ich Lebenspartner gewesen, was ja anhand der gemeinsamen Lebensführung auch richtig ist, aber ich bleibe und bin ihr jüngster Sohn und es bleibt meine geliebte Mama.


    Ich denke das ich es so wegen der Vorsorgevollmacht dich ich mit meiner Mama gemacht hatte bekommen habe vom Nachlassgericht.

    Selbst so ein Schreiben macht mich dann traurig, weil ich auch damit meine Mama von dieser Welt geben muss. Am Sonntag wird ihr Sechswochen Amt in der Kirche sein, Mama ist dann zwar schon die 7 Woche tot, aber ich finde das spielt nicht die grosse Rolle, dass es 1 Woche länger her ist.

    Für mich wird es der erste Kirchengang seit Ewigkeiten sein, aber ich möchte und wollte es trotzdem. Mama wollte auch nicht mehr in die Kirche gehen, sie hielt davon nichts und sagte, was soll ich dort. Mama und ich hielten es damit auch gleich, was aber nicht heisst das ich an einer Schöpfung glaube.

    Ich werde am Sonntag aber dennoch für Mama im stillen beten und für sie in der Kirche auch eine Kerze anzünden, ich habe ein Bedürfnis dazu auch wenn ich nicht weiß warum.


    Liebe Kornblume, deine Worte treiben mir zwar sie Tränen in die Augen, aber es ist schön was und wie du es ausdrückst und schreibst...und es trifft es genau wie ich fühle. Danke dafür und ich verstehe Dich und deinem Verlust deiner Mama natürlich sehr gut. Ich mag mir nun noch garnicht vorstellen das zb 10 Jahre vergangen sein werden ohne zusammen diese lange Zeit ohne meine Mama zu sein.

    Ich habe gestern alte VHS Video die ich 1997 ..1999 gemacht habe zum Teil angeschaut. Ich habe dort meine Mama zb in Masuren kurz gefilmt als wir auch dort gewesen sind und sie sollte mal einen großen Fisch halten den ich gefangen hatte. Als ich mir das angesehen habe dachte ich nur, wo ist diese schöne Zeit nur geblieben an der ich mich noch so gut erinnern kann. Ich bin glücklich diese Aufnahmen zu sehen und zu haben, nur will ich mir die irgendwie auch noch auf CD sichern, denn die alte VHS Kamera hat vom langen nicht benutzen auch einen ab bekommen. Und ich möchte mir diese kleineren VHS Kassetten nicht damit kaputt machen und das die Aufnahmen einen Schaden nehmen. Nur habe ich keinen alten VHS Videorecorder mehr, womit ich das auf Computer überspielen könnte.


    Ich hätte diese Aufnahmen zu gerne nochmal meine Mama gezeigt, sie hatte die auch schon lange nicht mehr gesehen..sicher über 10 Jahre her.

  • Lieber Dieter, es ist sehr schwer Worte des Trostes zu schreiben, denn diese gibt es nicht wirklich. Denn alles was Du möchtest, kann Dir Niemand geben. Du möchtest Deine Mama wieder haben. Wie oft bin ich an die Wohnungstüre gerannt, weil ich etwas hörte und dachte sofort: -Mutti, meine Mutti ist wieder da.- Einmal sah ich vor einem Kaufladen, eine Frau mit Rollator stehn. Die sah von weitem echt wie meine geliebte Mutti aus. Die Haare, die Figur, der Mantel. Mein Herz schlug schneller vor Aufregung. Ich lief zu der Dame hin und musste feststellen, dass sie nicht meine Mutti war. Junge, war ich enttäuscht.

    Lieber Dieter gib Deinem Herzen Zeit, alle Zeit der Welt, das es braucht, um den Tod Deiner Mama anzunehmen. Deine Mama ist bei Dir. Rede ruhig weiter mit ihr, sie kann Dich hören. Dein Leben ohne Deiner geliebten Mama, wird sich ganz langsam aufbauen. Ich habe es teilweise gar nicht wirklich realisiert. Aber mein Leben ging weiter. Irgendwie, obwohl ich das Gefühl hatte, es sei stehen geblieben. Nein, es geht erbarmungslos weiter. Ich hatte oft das Gefühl, nicht mehr hier her zu gehören. Auf einmal kam ich dann in diese Egalphase. Erstaunlicherweise brachte mir diese Phase Erleichterung. Mir war echt alles egal. Egal ob ich lebe oder sterbe. Auch von anderen Menschen intressierte mich auf einmal gar nichts mehr. Aber heute im Nachhinein muss ich sagen, diese Egalphase war sehr wichtig für mich. Sie hat mir mein Leben gerettet. Aber auch nicht ganz ungefährlich, denn ich hatte keine Angst mehr. Frag nicht, wie oft ich dachte, -ist mir doch egal-. Als ich das einmal zu meiner Therapeutin sagte, fing sie an zu weinen. Ich erkannte mich manchmal selbst nicht mehr. Aber irgendwie empfand ich diese Zeit als angenehm. Wie eine richtige Erholung von dem ganzem Trauerstress. Zwar neu und anders, aber der tiefe bohrende Schmerz war dabei viel, viel erträglicher. Mein Motto war damals, okay, ich lebe noch, gut. Wenn ich sterbe, auch gut, dann komm ich zu meiner geliebten Mutti. Ja, auch diese Egalphase ging vorüber, leider.

    Lieber Dieter, ich wünsche Dir, dass das mit Deinem Videorecorder noch klappt und Du Dir die Aufnahmen von Deiner Mama ansehen kannst. Sei sicher, da wird Deine Mama bei Dir sein, das lässt sie sich nicht entgehen. Lieber Dieter, ich finde, Du bist auf einem sehr guten Weg. Ich habe auch öfters mal die Telefonseelsorge angerufen, wenn ich jemanden zum Reden brauchte. Vielleicht wäre das auch etwas für Dich. Nur so ein Vorschlag. Prüf es mit Deinem Herzen. Ich bin auch kein großer Kirchengänger, aber ich bete sehr viel zuhause und rede mit meinem Freund Gott.

    Ich finde es super, dass Du für Deine Mama in der Kirche eine Kerze anzünden willst. Vertraue weiterhin Deiner inneren Stimme, sie zeigt Dir Deinen Weg.


    Alles, alles Liebe

    Kornblume

  • Ja liebe Kornblume, ich denke ich verstehe es und glaube, dass ich langsam aber sicher in genau einer solchen Egalphase hinein gleite.

    Angst vor Tod habe ich nicht, höchstens vor einem sehr schmerzvollen sich lange hinziehenden Tod. Ich empfinde es momentan auch das ich garnicht hier her gehöre, fast so wie als wenn man irgendwo ausgesetzt hätte wo ich nicht hin gehöre.


    Den Tod meiner Mama anzunehmen wird mir sehr sehr schwer fallen und wenn dann werde ich ihn nur weil es unausweichlich ist an nehmen müssen, nicht weil ich es will oder freiwillig tun werde.

    Es bleibt mir ja auch keine andere Wahl.

    Ich sehe es immer noch so, dass sie ins Krankenhaus gekommen ist aber nicht um dort so schnell zu sterben. Ich fasse das einfach nicht und ich frage mich, wieso sie Mama Morphin gegeben haben wo sie doch schon eine flache Atmung gehabt hat...und das Morphin in so einem Fall nicht gegeben werden sollte.

    Das Zeitfenster jedenfalls, nach der Gabe des Morphin und der Wirkungsdauer von 3-4 Stunden, passen genau mit dem plötzlichen Atemstillstand meiner Mama zusammen. Frage mich warum man ihr kein anderes Schmerzmittel gegeben hat, ihre Atmung nicht durch eine Sauerstoffmaske umterstützt hat zb. Morphin Gabe und dann wenn es zb die erste gewesen sein sollte, können sehr gefährlich sein und man muss den Patienten dann schon unter besonderer Beobachtung stellen, falls es zur Atemdepression oder respiratorischer Insuffizienz kommt. Meine Mutter lag allein auf dem Zimmer und ohne jedwede besonderer Beobachtung. Man hat ihr Ableben schon vorher wohl in Betracht gezogen denke ich.

    Ich werde so hoffe ich komnende Woche vom Hausarzt noch die angeforderten Befunde und Behandlungs Bericht bekomnen. Der Arzt im Krankenhaus meinte er dürfe mir die nicht geben und wenn müsse ich mir die übers Sekretäriat anfordern usw. Als ich bei meinem Hausrzt anrief meinte die sofort, ob der Arzt zu faul dafür gewesen wäre.

    Mich interessiert es nun einfach nur noch, ab wann sie meiner Mama Morphin verabreicht haben und wie oft und in welcher Dosis. Es sollte eigentlich nicht dazu kommen das man davon weg dämmert, in eine Art Bewusstlosigkeit gerät, aber das ist meine Mama am Samstag gewesen und ich wunderte mich darüber nur.


    Die Telefonseelsorge habe ich vorige Tage mal angerufen, habe mit einer Frau dann 1 Stunde gesprochen, ich wollte einfach mal eine Stimme hören die mir dann auch zu hört. Ich hatte da nur sehr ausführlich erzählt wie mein Leben so verlief, welche Probleme ich nun habe, weniger darüber wie sehr ich meine Mama vermisse und wie sehr ich trauere und der grosse Schmerz der damit einhergeht.

    Ich möchte am liebsten mit Jemanden Auge in Auge darüber reden, persönlich so das man den Anderen auch sieht. Aber das gestaltet sich sehr schwer und wird wohl nur mit einem Terapheuten möglich sein, aber den habe ich bisher auch noch nicht gefunden oder Jemand der lange Wartezeiten hat von bis zu 2 Monaten und nur Donnerstags zwecks Terminabsprache erreichbar ist.


    Ansonsten erlebe ich derzeit lediglich wie tief und dunkel das derzeitige Loch nun ist und vorallem wie kalt (herzig) auch.

    Wie sagt man doch gleich, irgdndwann sollte man wieder das Licht am Ende des Tunnels sehen. Das was ich derzeit erkenne ist in Worten kaum zu beschreiben, sowas wie ein Licht jedenfalls nicht.


    Ja liebe Kornblume ich rede weiter mit meiner Mama, egal ob ich sie nun sehe oder nicht, ich werde das wohl immer machen.

    Genauso wünsche ich ihr immer noch eine gute Nacht, lasse die Tür vom Schlafzimmer einen Spalt auf stehen wie wir das die ganzen letzten Monate so getan haben damit wenn etwas sein sollte ich es besser mitbekommen und reagieren konnte.

    Nun sind es eher Rituale, aber ich behalte sie bei weil es mir das Gefühl verleiht Mama sei nebenan in ihrem Bett.


    Wie sehr würde ich es mir wünschen das es noch so wäre...


    Lieben Gruß für dich Kornblume

    Dieter

  • Lieber Dieter, Deine vielen Gedanken Dieter, drehen sich im Kreis. Ob es nun das Morphin war oder etwas Anderes, Deine Mama ist tot. Nichts macht sie wieder lebendig. Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber daran wird sich nichts mehr ändern. Mein Bruder und ich haben uns auch die ganzen Berichte geben lassen. Es ist bei Mutti auch Vieles nicht optimal verlaufen, angefangen von ihrer Hausärztin u.s.w. Aber Mutti´s Zeit war ganz einfach um. Meine Mutti und ich glaubten fest daran, dass unser aller Todesdatum schon bei unserer Geburt fest steht. 10 Jahre vor Muttis Tod hatte sie eine Lungenembolie. Junge, was für eine schlimme Zeit. Sie wurde gerettet, weil ein Arzt im Krankenhaus es rechtzeitig erkannte. Ihre Zeit war noch nicht um. Aber 10 Jahre später lief alles ganz anders ab und sie starb. Mutti´s Zeit war um. Lieber Dieter, dass Du Dich noch im dunklen Loch befindest, ist ganz normal. Dein Schmerz ist die starke Sehnsucht nach Deiner Mama. Mann fühlt sich wieder, wie ein kleines dreijähriges Kind, welches nach seiner geliebten Mama schreit. Mama wäre die Einzigste, welche trösten könnte.

    Dieter tu alles, was Dir gut tut in Deiner Trauer. Wenn Dir Deine Rituale dabei helfen, dann halte sie ein. Ich bin ab und zu in den Wald gefahren und habe dort ganz laut geschrien: -Mutti, ich möchte Dich wieder haben, bitte Muttilein komm wieder zu mir. Dabei geweint und wieder geschrien. Das hat mir gut getan, den Schmerz heraus zu schreien. Das muss jeder selbst ausprobieren und heraus finden, was tut mir gut.

    Ich wünsche Dir einen guten Therapeuten, der Dich versteht und vielleicht schon Ähnliches selbst erlebt hat.

    Weiterhin viel, viel Kraft und Gottes Beistand

    alles Liebe

    Kornblume

  • Ja liebe Kornblume ich weiß das es nichts mehr ändern wird an der Tatsache das meine Mama tot ist und nicht mehr zurück kommen wird.


    Ich möchte da nur irgendwie auch einen Abschluß haben. Ich mag es einfach nicht von Ärzte Seite aus so im Dunkeln stehen gelassen zu werden.

    Wenn du dein Auto in die Werkstatt gibst und dann zurück bekommst und die sagen dir dann einfach, ihr Motor ist kaputt, willst du doch auch wissen wie das aufeinmal passiert sein soll.

    Ist zwar kein passender Vergleich mit Maschine oder Mensch..nur mal zum Verständnis.


    Mir hatte man auch mal mein Auto ähnlich zurück gegeben als ich es Tags zur zwecks TÜV hin gebracht hatte. Da war alles gut mit Schaltung, Kupplung und ich hatte vorher auch keine Probleme. Dann fragte mich der Meister als ich mein Auto abholen wollte, wie ich eigentlich schalten würde mit dem Auto.

    Hää sagte ich, ganz normal halt,wieso? Ich bekomme die Gänge nicht geschaltet, die Kupplung ist kaputt.

    Ich konnte es nicht glauben aber als ich weg fahren wollte konnte auch ich nicht schalten.

    Ich habes dann in einer anderen Werkstatt fertig machen lassen weil ich zu Denen kein Vertrauen mehr hatte. Später sagte mir ein Bekannter der dort in der Lehre gewesen ist zu der Zeit, dass die da wenig zu tun gehabt hätten. Aaah sagte ich, und da denkt man sich dann das man ja bischen nachhelfen kann um etwas zu tun bekommen.


    Ja Kornblume, meine Sehnsucht nach meiner Mama ist extrem schlimm. Laufend kommen Erinnerungen hoch, ich höre sie immer gewisse Dinge sagen zu mir, ich höre sie noch die letzten Nächte hier in ihrem Schlafzimmer nach mir rufen und das ich helfen soll. Das werde ich nie mehr aus meinen Gehör und Kopf bekommen. So als würde sie vor dem ertrinken nach mir rufen und das ich ihr helfen soll. Nur das ich nicht merkte und sah das sie ertrinkt.


    Ich weiß das ich nun in einem dunklem Loch befinde mit meiner Trauer.

    Ich suche nach Hoffnung, nach vernünftige Unterhaltung und einer Schulter zum anlehnen, ich bin diese Einsamkeit in der Wohnung nicht gewöhnt und die tut mir nicht gut.

    Aber die, die ich kenne meinen es nicht unbedingt gut mit mir, und verstehen mich auch wohl nicht.

    Und es ist sehr schwer in meiner Lage die Alles andere als Gut ist, jemanden zu finden der es gut mit ei em meint. Mit nun fast 53 bei Null anzufangen oder zu stehen ist nicht einfach und die Aussenwelt nimmt einen garnicht wahr.

  • Lieber Dieter, ja Dieter, nie werden wir das Sterben unserer Mütter vergessen. Auch ich habe es immer wieder mal vor Augen. Diese Bilder, diese Erinnerungen tun weh. Den Menschen, welchen man am meisten liebt, so leiden zu sehen, zerbricht einem das Herz. Aber ich konnte bei ihr sein, bis zu Muttis letzten Atemzug. Sie war nicht alleine. Ich werde wohl mal alleine Sterben. Aber meine Mutti wird auf der anderen Seite stehen, um mich abzuholen und dieses Wissen tröstet mich.

    Meine Brüder waren und sind auch noch jetzt für alles Schriftliche oder bei Schwerarbeiten für mich da. Dafür bin ich sehr dankbar, obwohl es schön wäre, wenn wir uns öfter sehen könnten. Aber sie haben selbst Familie, ihre Arbeit und sind auch nicht mehr die Jüngsten. Im ersten Trauerjahr hatte ich noch meine Freundin, welche dann auch starb. Ich begleitete auch sie bis zu ihrem letzten Atemzug. Und meine andere (angebliche) Freundin, nutzte meine Schwäche zu ihren Gunsten aus, aber das hab ich Dir ja schon geschrieben. Es kamen seither neue Menschen in mein Leben, aber so wie mit Mutti, wird es nie wieder sein. Ich kam am Anfang auch mit dem allein sein nicht klar. Aber ich hab es gelernt. Es war wirklich nicht einfach, aber ich bin jetzt in meiner neuen Wohnung auch alleine und kann sagen, ich fühle mich nicht mehr einsam. Das heißt nicht, dass mir Mutti nicht fehlt./mit Mutti würde ich sofort wieder zusammen ziehn), aber ich hab gelernt, mit mir alleine klar zu kommen. Und das war sehr wichtig für mich. Gehe ich nach draußen treffe ich meistens Jemanden, wo ich kenne. Aber das hat alles seine Zeit gebraucht. Ich sage mir heute, lieber alleine, als mit einem falschen Menschen zusammen zu leben. Das Allein sein hat mich dazu gebracht, mich sehr, mit mir selbst auseinander zu setzen. Es war eine harte Schule. Aber ich hab viel daraus gelernt. Ja, Dieter, die Außenwelt, kommt mit unserer Trauer nicht zurecht. Tun wir ja selber auch nicht. Keiner konnte wirklich verstehn, was ich verloren habe. Unsere Mütter Dieter, waren unsere Familie . Alles weg auf einem Schlag. Probiere vielleicht nur im -Jetzt- zu leben. Mir hat das sehr geholfen.

    Lieber Dieter. Du durchlebst zur Zeit die Hölle auf Erden, Du siehst keine Farben mehr, alles ist grau. Aber glaube mir, die Farben kommen wieder. Gib Dir einfach die Zeit, die Du brauchst. Mann kann nichts erzwingen. Trauerarbeit ist Schwerstarbeit für Körper, Geist und Seele.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Hallo liebe Kornblume, mit dem Angelkollegen erkläre ich dir mal schnell. Den kenne ich seit unserer Kindheit, sind dann im selben Angelverein gewesen und später jedes Wochenende zu zusammen angeln gefahren. Als er noch keinen Führerschein hatte habe ich ihn immer mitgenommen, später sind wir zusammen immer mit seinem Angelboot los gewesen. Viele, viele Jahre lang.


    Dann hat es mal einen Zwischenfall gegeben. Als Er, ich und noch ein Angelkollege zusammen zu noch andere Angelkollegen auf eine Party gefahren sind, bin ich dort hinterher noch länger geblieben.

    Das kam so, als dieser Angelkollege (Jörg) dann nach Hause wollte weil er mit seiner Freundin noch hinterher weg wollte hatten wir uns schon aus dem Partykeller nach Oben zum Auto begeben. Der andere Angelkollege (Kalle) meinte dann plötzlich er habe sein Handy unten vergessen ob ich es ihm nicht eben holen könne.

    Da ich scheinbar bei allen immer dieses Helfersyndrom auslöse bin ich dann für ihn runter gegangen und habe es ihm geholt. Dort unten bequatschte man mich aber noch zu bleiben und verprach mir mich später auch nach Hause zu bringen. Die Feier hat nämlich ca. 15 Kilometer entfernt statt gefunden.


    Also fuhren Jörg und Kalle dann gemeinsam zurück und ich blieb dort.

    Dieser Jörg ist dann später mit seiner Freundin in der Stadt gefahren, wo ich damals wohnte , er selber wohnte nur etwa 5 Kilometer entfernt von mir in einem anderen Ort.

    Als ich dann gegen 4 Uhr etwa damals nach Hause wollte, natürlich fand sich niemand mehr der mich nach Hause brachte da alle betrunken gewesen sind, machte ich mich aus dem Partykeller und Haus gehend zu Fuss auf dem Weg.

    Das ich dann noch in die verkehrte Richtung gelaufen bin war nicht weiter schlimm denn um 5 Uhr etwa hielt ein netter junger Mann an und fragte mich wo ich denn hin wolle.

    Das sagte ich ihm dann und er meinte das ich aber völlig verkehrt hier sei, was mir selber schon aufgefallen war und ich fragte ihn wo ich denn überhaupt sei.

    Unterwegs hatte ich schon bemerkt das ich mein ganzes Schlüsselbund wo die Haustürschlüssel, Autoschlüssel, Kellerschlüssel usw dran waren nicht mehr hatte.

    Der nette junge Mann brachte mich dann nach Hause bis vor meiner Haustüre. Ich bedankte mich herzlich bei ihm und er meinte, wenn ich mal Jemanden verirrten sehen sollte, den dann auch nach Hause bringen solle denn das sei gefährlich so orientierungslos im Dunkeln herum zu laufen. Stimmt! Ich versprach ihm das ich es dann auch so machen werde wie er es für mich nun getan hat.


    Ich schellte dann meine Mutter aus dem Bett und als sie nach ner Weile gehört hatte öffnete sie mir die Tür.

    Ich sagte das ich meine Schlüssel verloren hätte oder sie hier vergessen hätte und ich bin dann zuerst in den Keller gegangen um zu schauen, ob ich die möglicherweise in dem Schrank meines Angelkeller Raumes habe stecken lassen. Aber die Türe dieses Kellerraumes ist verschlossen gewesen, die hatte ich also abgeschlossen.

    Ich hatte damals dort eine größere Menge an Gummiködern gelagert die ich damals aus den USA eingekauft hatte und auch nebenbei welche verkauft habe. Eine andere, speziellere Sorte lagerte ich allerdings nicht dort, sondern im Schrank in meinem damaligen Computerraumes oben im Haus.

    Meine Mama ist dann selber auch nochmal in den Keller gegangen um nach zu sehen, obwohl ich ihr gesagt hatte, dass die Kellertüre verschlossen sei und es daher nicht sein kann das der Schlüsselbund in dem Schrank dort stecken könne.

    Ich bin dann erstmal zu Bett gegangen und am späten Mittag bin ich zu diesem Partyraum gefahren um zu nach zu schauen ob ich meine Schlüssel dort verloren habe. Die fand ich dort aber dann nicht und so bin ich noch ein Stück draussen den Weg abgelaufen den ich früh Morgens dort gelaufen bin, fand aber die Schlüssel nicht.

    Ich bin dann wieder zurück nach Hause gefahren und wollte dann in den anderen Kellerräumen noch schauen ob ich die Schlüssel möglicherweise dort habe liegen lassen. Als ich herunter ging in den Keller sah ich bereits erstaunterweise das diese Angelkellertüre einen Spalt auf stand. Ich ging sofort nach Oben um meine Mama zu fragen ob sie als ich weg gewesen bin die Schlüssel gefunden hätte. Sie verneinte dieses aber, und ich fragte sie dann ob Geister dann die Türe aufgeschlossen hätten, da diese nun aufstand.


    Mir hegte sich nun ein böser Verdacht wie Du dir liebe Kornblume nun vielleicht denken kannst.

    Ich sagte zu Mama da, warte mal ab, heute Abend klingelt Jörg an um mir meine Schlüssel wieder zu bringen.

    Das Jörg Morgens früh zum Angeln los wollte und da Jemanden mit genommen hatte der gleich um die Ecke von mir wohnte, kam noch dazu. Jörg ist früh Morgens nämlich mit dem Boot an unserem Haus vorbei gekommen. Er kannte die Gegebenheiten Aussen wie Innen ganz genau..er wusste das Ich wie Mama zu der Zeit beide oben im Haus unsere Schlafzimmer hatten, er kannte den Keller, da er ein paar mal mit unten gewesen ist.

    Und wie es kommen musste schellte er Abends dann an als er vom Angeln zurück kehrte und hielt winkend die Schlüssel in seine Hand als ich öffnete.

    Ich konnte ihm zu dem Zeitpunkt nichts sagen und Jörg wollte da auch sofort nach Hause weil er das Boot noch weg bringen musste usw.

    Da Jörg bei uns aber eh auch unter der Woche nachdem er Feierabend hatte vorbei kam, er arbeitet bei einer Firma als Steinmetz in dem Ort wo ich wohnte, wollte ich es ihm dann sagen.


    Und das tat ich dann auch. Die Tage vorher hatte ich beteits diesen Kalle angerufen und wollte von dem wissen, ob er wisseen würde, dass ich meine Schlüssel in Jörg sein Auto habe liegen lassen.

    Ja sagte er da, als Jörg ihn nach Hause gebracht hatte, sah er dass mein Schlüsselbund auf der Rücksitzbank gelegen hat neben meiner vom letzten Angeltrip wohl vergessenen Butterbrot Dose. Jörg wusste also Bescheid das ich meinen Schlüsselbund bei ihm im Auto habe vergessen und damit auch, dass ich so nicht ins Haus kommen würde wenn ich nach der Party nach Hause komme.


    Als Jörg dann zu mir kam, sprach ich ihn auf der Tasache mit der offenen Angelkellertüre an und ob er mir das erklären könne.

    Da kamen dann die Ausreden, er hätte meinen Schlüsdelbund erst später entdeckt als er bereits unterwegs zum Angeln nach Holland gewesen sei mit dem Angelkollegen der bei mir in der Nähe wohnt.

    Nein sage ich zu Jörg, ich habe mit Kalle telefoniert und der sagte mir etwas anderes.

    Da fing er an das aussen in der Kelleeeingangs Türe nur ein billiges Schloss drin sei das könne auch zb mein Bruder ganz leicht geöffnet haben und dann im Keller gewesen sein usw. Ich sagte, aha und das genau auch heute Nacht zu selben Zeit als ich meine Schlüssel bei dir im Auto vergessen habe? Und mein Bruder braucht zuden keine Gummiköder..

    Was Jörg zudem nicht wusste, die Angelkellertüre musste man immer erst stramm zu sich ziehen um die dann abschliessen zu kömnen, weil man die sonst nicht wieder abschliessen konnte.


    Wenn er nun nervös wurde und das natürlich nicht wusste, in einer Hand ein paar Päckchen der Gummiköder in der Hand hielt, klappte das zb nicht. Dazu hätte man es wissen und meine Hände benötigt.


    Jörg ist dann kurz darauf sauer geworden und obwohl ich mit ihm im ruhigen, sachlichen Ton geredet hatte ist er dann einfach aufgestanden und abgehauen.

    Das hat dazu geführt das mein Vertrauensveehältnis zu ihm gestört war.

    Wir sind danach noch einmal etwa 2..3 Jahre später zusammen angeln gefahren mit dem Boot, danach nicht mehr. Ich hatte ihn dann wohl nochmal aufem Wasser getroffen aber mehr nicht.

    Als ich ihm dann 2010 zufällig mal vorm Supermarkt getroffen habe als ich mit Mama gerade rein gehen wollte, ist seine erste Frage gewesen ob ich angeln gewesen wäre. Würde momentan gut laufen usw.

    Ich bin da sauer geworden und habe nur gedacht, sollte das die erste Frage sein wenn man sich längere Zeit nicht gesehen hat?

    Ich bin da seit 1 Jahr Schluss mit meiner damaligen Freundin usw und hatte auch andere Dinge im Kopf als nur ANGELN.

    Ich erwiderte ihm da auch entsprechend und sagte ihm das mich das zur Zeit überhaupt nicht interessieren würde und mir das egal sei. Das man zuerst auch etwas anderes fragen sollte wie es einem zb geht und Allgemein, und meine Mama hat er auch nichts gefragt wie es ihr geht usw. Dabei hat er in meiner Mama ihrer Wohnung unten immer Kaffee bekommen, dort auch Jahre lang gequalmt, bis es verboten habe als ich 2006 mit rauchen aufgehört habe.


    Mama hat damals schon zurecht zu mir gesagt, dass wir kein Cafe sind wo es ständig kostenlos Kaffee gäbe, man den Raum voll qualmt, mit seinen dreckigen Arbeitsschuhen auch noch Dreck hinterlässt, aber es nicht mal für Nötig hält mal ein Pfund Kaffee mit zu bringen als Anerkennung.

  • STIMMT ..und Jörg hat sooooo oft bei uns Kaffee bekommen, oft sagte er zu mir.. Mach nochein Kaffee als er dann etwas länger blieb. Und er kam zzmindest 1mal in der Woche und dann jedes Wochenende Morgens bevor wir zum Angeln los sind zu uns und hat immer erst Kaffee getrunken bei uns und wie gesagt, damals auch den Raum voll gequalmt als ich auch noch geraucht habe.

    Ich möchte meiner Mama heute auch dazu sagen, dass sie völlig Recht hatte und ich damals schon hätte sagen müssen, Rauchen ist hier verboten, dass will Mama nicht und es ist IHRE Wohnung hier unten.

    Aber meine Mama hat immer alles lieb erduldet, verstehst du liebe Kornblume. Als mein einer Bruder damals zu uns kam, hat er damals dort auch immer geraucht. Oder meine Mama ihr Bruder, der hat dort auch immer geraucht,als er meine Mama damals noch besucht hat. Aber ihr Bruder ist ok gewesen, meine Mutter ist damals glücklich gewesen das er Mama jede Woche besucht hat. Leider ist der dann ein Pfkegeheim gekommen, weil es seine Kinder damals mit ihm nicht so gut gemeint haben. Mein Mama ihr Bruder ist dann 2005 im Heim dann auch gestorben. Meine Mama hat ihren Bruder dann auch lange vermisst und das er zu ihr kommt. Mama sagte dann öfter zu mir, ich sehe Ernst immer noch aus dem Auto steigen. Meine Mutter hatte damals oft in dem Raum gesessen wo sie den Blick zur Straße gehabt hat und mein Onkel dort immer das Auto geparkt hatte als er zu Mama kam.


    Diesen Jörg bin ich dann begegnet als ich zu der Firma am Montag nach Mama ihren Tod hin bin, um dort den Grabstein in Auftrag zu geben, damit er vom Grab geholt wird und Mama ihr Name mit drauf kommt und später wieder aufgestellt wird.

    Da sah ich dann Jörg draussen und bin ihm zu ihm und habe mit ihm gesprochen.

    Dabei erfuhr ich dann von ihm wo er nun seit 7 Jahren wohnt und bin dann Abends nachdem er Feierabend hatte noch bei ihm vorbei gefahren.

    Ich machte ihm dann noch den Vorschlag das wir mal einen zusammen trinken können und über alte Zeiten quatschen. Wir hatten das dann eigentlich für den nächsten Samstag nach der Beerdigung meiner Mama auch so verabredet und er sagte ich könne dann bei ihn die Nacht auch aufem Sofa schlafe. Ok ich bin einverstanden gewesen.

    Als ich dann am Freitag Abend nachdem ich zuvor meine Mama noch ein letztes Mal sehen wollte und in der Laichenhalle gewesen bin um sie nochmal zu sehen, bin ich danach noch beim Jörg gewesen.

    Da sagte er dann das er Sonntag zum Angeln fahren wolle und er dann Samstag keinen mit mir trinken könne da er sonst Sonntags Morgens nicht aufstehen könne .

    Wir das eh besser auf einem Freitag Abend machen könnten und so machten wir den Freitag für die Woche danach aus. Diesen sagte er mir dann Mitten der Woche auch ab weil ihm angeblich etwas dazwischen gekommen sei. Danach bin ich nochmal eiben Abend bei ihm gewesen, haben überwiegend nur übers Angeln geredet, da sagte er dann das er Samstags wohl öfters bei der Firma noch arbeiten müsse. Sollte wohl bedeuten, dass er also Freitags auch keine Zeit hat sich mit mir mal einen zu trinken. Dabei sagte er mit das erste Mal noch als ich bei ihm war, dass er keine Schwarzarbeit mehr machen würde zb. Ja ok, aber als er mir das mit Freitags vorschlug hat er doch schon gewusst das er Samstags aber öfter bei seiner Firma noch arbeiten muss.


    Ich denke das er einfach nicht will und es mir nur nicht sagen will. Und nur um wieder mit zum Angeln zu fahren mit seinem Boot, dass will ich auch nicht nur wieder. Denn wenn er ihm und mir diesen Gefallen nicht tun will und man sich dann auch gleichzeitig über das Geschehene aussprechen könnte was ich ihm längst nicht mehr übel nehme, dann tut es mir Leid.

    Ich möchte für den Bekannten nicht nur wieder seinen Packesel in der Not spielen und dafür auch mein Auto opfern..und für den Angelkollegen nicht erneut nur wieder nur mit zum Angeln fahren als Spritgeldzahler, Unterhalter und als Helfer mit seinem schwerem Boot. So funktioniert wirkliche Freundschaft in meinen Augen nicht und sollte auch so nicht aussehen.

    Der Angelkollege hatte nun 7 Wochen Zeit insgesamt, er hat sich bei mir nachdem ich das Letzte mal bei ihm gewesen bin vor etwa 3 Wochen, nicht 1 Nachricht geschrieben.


    Also melde ich mich nun bei ihm auch nicht mehr, wer nicht will der hat schon.

  • Lieber Dieter, das mit Deinem Angelkollegen Jörg tut mir sehr leid für Dich. Ich spüre aus all Deinen Zeilen heraus, dass es Dich sehr beschäftigt. Die Entscheidung nach allem was vorgefallen ist, hast Du ja bereits getroffen. Aber es tut halt weh, wenn in Deiner aller größten Not, Dein Freund nicht da ist für Dich.

    Du fühlst Dich total ausgenutzt von ihm. Warst immer da, wenn er Dich brauchte. Nun brauchst Du ihn einmal, macht er einen Rückzieher. Das tut weh Dieter. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ja, in der Not, da lernt man erst seine wahren Freunde kennen..

    War bei mir genauso. Aber wo ein Türchen zu geht, gehen auch wieder andere Türen auf. Zwar nicht immer sofort, aber es kommen wieder Lichtblicke in Dein Leben. Ich hätte das am Anfang meiner Trauer auch nicht für möglich gehalten, aber es passiert. Gib nicht auf Dieter. Eine Freundin von mir, hat sich damals als meine Mutti starb, auch nicht gemeldet. Gerade von ihr habe ich es erwartet. Ich war sehr enttäuscht von ihr. Später stellte sich heraus, dass sie wirklich nicht wusste, wie sie mich trösten könnte. Sie wusste ja auch, dass ich mit meiner Mutti zusammen lebte. Wir hatten viele Gespräche und sind heute noch bessere Freundinnen geworden als vorher. Darüber bin ich und auch sie, sehr froh und dankbar.

    Lieber Dieter, ich wünsche Dir, dass Du noch Menschen begegnest, die es gut mit Dir meinen und Deine tiefe Trauer um Deine geliebte Mama, auch verstehen können.

    Ich wünsche Dir weiterhin

    Kraft und Zuversicht

    auf Deinem schweren Weg

    Alles Liebe

    Kornblume

  • hallo Dieter,

    schade aber es zeigt sich leider immer wieder, welche Menschen um uns herum Charakter haben und welche nicht

    DAS meine ich mit gesundem Egoismus!

    Es ist wichtig, "alles" auszusortieren, was einem nicht guttut, vermeintliche Freunde ebenfalls - wenig kann in einer solchen Lebenslage ärgerlicher und enttäuschender sein, als angebliche Freunde - wir haben genug mit uns selber zu tun, da müssen wir nicht auch noch gute Miene zum bösen Spiel machen.

    Es ist tatsächlich auch befreiend

    Ich habe festgestellt, dass es MIR leichter fällt, mit völlig Fremden, mit denen ich zufällig ins Gespräch komme, über den Tod meiner Lebensgefährtin zu sprechen und interessanterweise sind die Reaktionen DIESER VÖLLIG FREMDEN durchweg positiv, da kommt kein dummes Gelaber ...

    ... wie, du bist noch immer nicht darüber weg? ...

    ... nach sooo langer Zeit geht es dir immer noch nicht besser? Dann solltest du mal zum Arzt gehen...

    ... das Leben geht weiter, freu dich doch, dass DU noch lebst ...

    ... war doch ein schöner Tod ...

    ... genieß es, dass DU noch weiterleben kannst ...

    ... lass das alles hinter dir ... fang neu an ...


    da kann einem doch nur übel werden - diese "Freunde" braucht KEIN Mensch!

    <X<X<X:cursing:

  • Hallo liebe Kornblume, hallo liebe Speedy,

    leider ist es genau so wie ihr es schreibt. Manchmal frage ich mich, ob ich Jemanden umgebracht habe,weshalb ich ständig so bestraft werde. Das habe ich zu meiner Mama auch mal gesagt als ich ständig nur ausgenutzt, beklaut, und verarscht und ständig das Gefühl habe, der Dumme zu sein.


    Liebe Speedy, genau das was diese sogenannten Freunde und Bekannten wie du es zum Schluss schreibst vom Stapel lassen, braucht man am Allerwenigsten. Gute, einfühlsame und verständnisvolle Gespräche kann man da höchstens gebrauchen.

    Mein einer Bekannter zb. als der direkt an dem Sonntag Morgen zu mir kam, weil er auf dem Rückweg von seinem Musiktermin sich befunden hatte, da würden dir nicht nur die Worte fehlen womit der mir kurz darauf schon die Ohren mit voll laberte.

    Und warum er dann die Tage später bei mir mal vorbei gekommen ist, was er nun nämlich die letzten Wochen nicht mehr getan hat, ist mir nun ja auch wieder deutlich. Einschleimen nennt man sowas um mich dann wieder für seine Zwecke ausnutzen zu können.

    Meine Trauer und das ich Mama total vermisse und es mir garnicht gut geht, dass interessiert dem doch überhaupt nicht. Über meinen Angelkollegen möchte ich garnichts mehr weiter sagen, dass ist nur unfassbar für mich das man sich von mir so abwendet und das, wo er Mama auch gut gekannt hat und so oft bei uns gewesen ist. Aber bei dem im Hirn stehen nur die Wörter Arbeit und Geld und dann ANGELN, der Rest interessiert nicht. Kein Wunder das seine Freundin auch erneut die Nase von ihm voll hatte.


    Mir muss auch keiner so kommen wir dir..schönen Tod gehabt usw. Dann würde ich sagen, seid ihr dabei gewesen so wie Ich? Nein, also Klappe halten wenn ihr nicht mal wisst was Mama gehabt hat und wie sie gestorben ist. Ich weiß nicht , was an einem Erstickungs Tod schön sein sollte.


    Und dann wie von meiner Schwägerin...jetzt bist du frei und kannst Neu anfangen. Von was und wem bin ich frei? Mit was soll ich Alleine "neu anfangen"?

    Ich muss lediglich zu sehen zu überleben und mir etwas einfallen lassen wie ich meinen Tag geregelt bekomme, so Alleine mit der grossartigen Umterstützung die ich bekomme.


    Sollte mir mal einer sagen ob es mir immer noch nicht besser geht und ich einen Arzt brauche.

    Mir wird es nie wieder so Gut gehen, als zu der Zeit wo ich Mama gehabt habe. Und da wird kein Arzt noch sonst wer irgendetwas daran ändern können. Das Einzige was sich ändern wird, ist die Zeit und das auch ich älter werden werde und sterben muss. Aber an meine Mama werde ich immer in Erinnerung behalten und auch immer traurig bleiben, dass ich sie nicht mehr habe.


    Klar geht das Leben weiter solange ich selber lebe, aber Freude nun mit solchen wunderbaren Menschen zu tun haben, habe ich ganz und garnicht. Dummschwätzer, Allesbesserwisser, Ausnutzer und Heuchler werde ich nun bald in die Wüste schicken und ihnen dort alles Gute wünschen.

  • Lieber Dieter,


    Ich habe deinen Thread gelesen und bewundere dich für deine Kraft... auch von mir mein herzliches Beileid zum Tode deiner Mama..... bei mir ist es auch noch nicht so lange her ... Mama ist am 11.7. für immer gegangen.....(scheiß Krebs) Sie FEHLT MIR UNENDLICH!!!! .....

    Und ja bei mir haben sie auch schon gesagt : Wie du trauerst immer noch??..... auf solche Heuchler und Besserwissern kann ich auch gut verzichten!! Sogar mein eigener Bruder der sich von mir abgewendet hat....

    mit Fremden kann ich besser drüber reden komischerweise stimmt es das diese anders reagieren.....

    Lieber Dieter du hast soviel mit deiner Mama erlebt ...du warst für sie da und sie mit all deiner Liebe versorgt.... Sie werden uns fehlen.... den ein Teil von uns ist mit Ihnen gegangen ( so geht es mir) .....

    Deshalb wünsche ich dir mir und all den anderen viel Kraft das alles zu überstehen


    Ich sende dir viele Grüße und viel Kraft

    Martina

  • Guten Morgen liebe Martina, bin noch wach und möchte dir noch schnell antworten.

    Ja, auch von mir ist nun ein Teil mit meiner Mama gegangen, ich spüre das auch und ich bin nicht mehr der, der ich noch vor meiner Mama ihrem Tod gewesen bin.

    Das mag äusserlich so scheinen, aber innerlich wird das nie mehr so sein. Man kann es schlecht in Worte fassen und zum Ausdruck bringen wie es sich anfühlt, aber es fehlt nun ein wichtiges Element in meinem Inneren.

    Als Mama lebte habe ich nur immer Angst vor dem Tag gehabt, an dem sie nicht mehr sein wird. Das dieser Tag dann für mich unvorhergesehen so plötzlich eintreten würde, hat mich wie man so schön sagt, völlig auf den verkehrten Fuss erwischt.

    Ich bin mir fast sicher, Mama eben so.

    Liebe Martina, es scheint vielleicht nur so dass ich viel Kraft habe, aber ich leide sehr und bin sehr,sehr traurig das meine Mama nicht mehr da ist. Ich spreche auch ständig zu ihr, frage wo sie nun ist, ich frage sie warum sie es nun so eilig hatte zu gehen.

    Ich bekomme keine Antwort und ich verstehe es immer noch nicht, vielleicht werde ich genau das nie wirklich verstehen.


    Ja Krebs ist auch so eine scheiss und heimtükische Krankheit die es nicht geben sollte. Oft auch zu spät erkannt da entweder erst symtomlos und oder zu weit voran geschritten und bereits gestreut.

    Wir können es uns nicht aussuchen woran wir sterben werden, Krebs möchte keiner bekommen und ich auch nicht.

    Meine Mama ihre Lungenentzündung ist auch so heimtükisch gewesen, gut nur das die nicht so einen langen Leidensweg mit sich zieht wie Krebs.

    Nur ist langsam ersticken sicher auch kein angenehmer Zustand den man sich wünschen würde. Und wenn dir das dann Jemand versucht zu sagen, er es nur nicht kann da ihm dazu die nötige Luft fehlt oder es zu anstrengend ist, ...könnte ich jetzt heulen.

    Ich konnte es zb bis auf diesen letzten Donnerstag nicht mal wirklich hören, dass Mama sehr schlecht Luft bekommt. Ich hörte lediglich eine Weile lang mal ein leises rasselndes Geräusch, wovon ich annahm das es halt von dem Rückstau vom Herz zur Lunge hin her rührte. Das eine Lungenentzündung sich mit ähnlichen Rasselgeräuschen bemerkbar macht, wusste ich nicht und dazu auch mit Atemnot.

    Mama versuchte es mir ja schon mal Nachts zu sagen, als ich sie im Bett wieder hoch ziehen musste weil sie so unruhig gewesen ist.

    Ich weiß nicht mehr ob es nicht sogar schon von Sonntag auf Montag Nacht gewesen ist als Mama es versuchte zu sagen das sie "erstickt".

    Da ich immer irgendwie nur "Miststück" oder so heraus hörte, fand Mama da das sogar auch noch anüsant und sie sagte dann das Wort Miststück nach...und ich fragte sie dann wen sie meint damit.

    Also totales durcheinander da und Mama hat es damit immer mehr in die aussichtslose Lage gebracht weil sie dringend hätte behandelt werden müssen.

    Und ich denke, dass es da weder mir und erst Recht nicht Mama bewusst gewesen ist , dass es so drastisch mit ihrem Tod enden wird.

    Lungenentzündungen im Allgemeinen werden zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Dabei ist es die häufigste Todesursache die durch eine Infektion verursacht wird.



    Ich weiß es ist nicht mehr zu ändern und Mama ist nun bald 2 Monate tot aufgrund dieser Lungenentzündung und ich sie nicht mehr zurück bekommen werde.

    Das schlimmste was mich dabei quält ist die Tatsache, dass ich Mama nicht sagen konnte das sie eine Lungenentzündung hat, man sagte mir ja Fteitag nichts. Das es Donnerstag Abend dann so eim unwürdiger letzter gemeinsamer Abend in der Wohnung gewesen ist. Ich mich von meiner Mama einfach nicht mehr würdig und so wie es hätte gewollt mit ihr noch sprechen und mich von ihr hätte verabschieden können, ich hätte Mama nämlich gesagt, dass wir uns nun eventuell nie mehr sehen werden weil sie das nicht überstehen könnte. Und ich hätte ihr sagen wollen das ich sie immer ganz lieb gehabt habe und ich oft zu unrecht gemein zu ihr gewesen bin.

    Ich bin sauer das man mir nicht gesagt hat wie ernst es um meine Mama bereits am Freitag bestellt war, am Samstag immer noch nicht und da ist Mama schon in eine Art Dämmerzustand gewesen, wahrscheinlich auch von dem Morphin. Ich habe Mama da gestreichelt und ihr Hand gehalten..ihr Kopf streicheln ist ihr offenbar unangenehm gewesen. Ich weiß da nicht mal mehr was ich da zu Mama gesagt habe..ein Teil von mir ist da schon mit ihr gegangen und als sie um 2 Uhr gestorben ist, ist auch der Teil von mir mit ihr gestorben und mit in die Endgültigkeit gegangen.

    Es fällt so schwer so eine lange gemeinsam verbrachte Zeit, wo man so vieles zusammen erlebt hat, nun einfach so damit fertig zu werden...ich werde immer um meine Mama trauern, diese Endgültigkeit ihres Todes wird eine Unendlickeit des Trauerns und Vermissen nach sich ziehen. Ich bin kein Computer bei dem sich die Festplatte oder das Bios löschen lässt. Das wird nur bei meinem eigenen Tod der Fall sein.


    Liebe Martina, ich wünsche dir auch all die Kraft und Stärke die du brauchen wirst und hoffentlich auch bessere Gespröche und ein wenig Trost als wie von solchen Leuten die Du wie ich leider kennen.


    Lieber Gruß

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    du hast absolut Recht das eine Lungenentzündung oft auf die leichte Schulter genommen wird...... ich kannte auch einige die daran leider gestorben sind.... Ich verstehe dich total!!! ... du hattest ein sehr liebevolles Verhältnis zu deiner Mama du hast alles für sie getan das bewundere ich sehr an dir!! Ihr wart ein eingespieltes Team....

    Leider schlägt das Schicksal sehr hart zu und man fragt sich Was habe ich falsch gemacht?

    Ich mache es wie du ich rede auch jeden Tag zu Mama .... wir wohnten leider 600 km voneinander entfernt hatten aber ein sehr inniges Verhältnis mir fehlt es auch unendlich!!!! .... ich habe mich auch von vielen Leuten abgekapselt ..... ich konnte mich am letzten Tag noch von Mama verabschieden das werde ich mein Leben lang nicht vergessen!!!! ....

    Lieber Dieter denke an dich und deine Gesundheit jetzt.... Ich hoffe ich trete dir damit jetzt nicht zu Nahe....


    Liebe Grüße

    Martina

  • Lieber Dieter, auch ich habe 3 Dummschwätzer, Allesbesserwisser, Ausnutzer und Heuchler in die Wüste geschickt. Und ich habe diese 3 bis heute nicht einmal vermisst, im Gegenteil, es war eine Erleichterung, zu meinem großen Trauerschmerz, diese Lasten los zu haben. Es war mir einfach alles zu viel. Aber das hat von den Dreien Keine bemerkt. Hauptsache ich war für sie und ihre Probleme da. Dieter, ich kann Dich sehr gut verstehn. Uns fehlt durch den schweren Verlust unserer Mütter so viel Energie, da können wir einfach nicht mehr nur geben und geben. Jetzt hätte mal etwas von den Anderen kommen müssen. Aber da kam nichts. Also waren das auch wirklich keine Freunde. Und Deine Schwägerin mit dem Satz -jetzt bist du frei und kannst neu anfangen- hat überhaupt nicht kapiert, wie eng, innig und liebevoll Deine Mutter-Sohn-Beziehung war. Ja, an den Worten -in der Not, lernst Du Deine wahren Freunde kennen- da ist schon was dran.

    Lieber Dieter, Du bist am Ausmisten. Das gehört auch zur Trauerarbeit dazu. Deine Mama Dieter, ist weiterhin an Deiner Seite und bleibt auf eine andere Art und Weise, Dein stiller und lieber Wegbegleiter.

    Alles, alles Liebe

    Kornblume