Am 4. Juli 2018 ist um 14:50 Uhr meine Welt untergegangen

  • Liebe Bine!

    Das hast du genau richtig dargestellt.Jeder trauert anders und wenn ich etwas lese,aber wenn es mir zu weh tut,dann lese

    ich den nächsten und so sollte es sein,denn das Forum ist doch alles was uns noch geblieben ist und wo man sich

    gegenseitig austauschen kann und das wollen wir doch auch weiterhin machen.Ganz liebe Grüße Helga:30:

  • Erst einmal mein herzliches Beileid für alle.

    Ich stelle meine Frage mal in diese Runde, hoffe es ist okay.


    Also meine Mama kam im November ins Krankenhaus und starb dann nach 2 Wochen an Lungenkrebs, oder besser gesagt, die Beatmungsgeräte wurden abgestellt. Sie war währenddessen die meiste Zeit im künstlichen Koma und als sie aufgeweckt wurde, konnte sie nicht sprechen oder sich an irgendetwas erinnern. In den 2 Wochen war ich jeden Tag bei ihr. Meine Schwestern waren manchmal in der Schule. Mein Papa war jeden Tag arbeitenden die dann halt nur Nachmittags mit dabei.

    Seht ihr das als „normal“ an, dass mein Papa nicht auch den ganzen Tag mit im Krankenhaus war, vor allem als fest stand dass sie irgendwann sterben wird ?

  • Liebe Sophie

    "Normal" gibt es leider nicht... jeder macht das so wie es für ihn "stimmt"... Papas verdrängen oft auch dass es "so ist" wie es ist... man will das einfach nicht wahrhaben und denkt, wenn man einfach so macht wie immer dann muss es doch auch einfach so sein wie immer... Aber es ist - aus meiner Sicht - sehr viel wert dass DU mit deiner Mama noch einige Zeit alleine hattest - sieh es von der Seite.

    Hadere nicht mit dem was war oder nicht war...das tut einem nicht gut - aus eigener Erfahrung schreibe ich dir das...

    Alles Liebe dir <3

  • Liebe Sophie! Mein Beileid.

    Ja es stimmt,normal gibt es nicht in dem Fall.Es ist sehr schwer für Männer das zu begreifen.auch mein

    Schwiegervater war zwar jeden Tag im KH:aber mein Mann ist auch nicht so gerne hingegangen und

    war froh,das ich so oft da war.Männer verdrängen gerne so etwas oder wollen es nicht wahrhaben,

    und sicher hat dein Vater das auch so gesehen und weiter gehofft im inneren und wußte,das du bei

    ihr warst,aber wenn es fest stand,dann scheint es so,als hätte er es nicht gekonnt,vielleicht auch

    weil es ihm so weht tat,das seine Frau so leiden muß.Vielleicht sagt er es eines Tages mal.

    Wie geht es ihm denn jetzt und wie alt,wenn ich fragen darf ,war deine liebe Mutter.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Danke auch hasi für deine lieben Worte. Okay, ich kann es durch eure Nachrichten jetzt ein bisschen mehr verstehen.


    Es geht meinem Vater auch nicht gut, meine Schwestern, er und ich leiden sehr doll. Meine Mama war leider erst 57 Jahre alt. Niemand von uns 5 hat damit gerechnet. Sie kam Anfang November ins Krankenhaus und starb nach 2 Wochen an Lungenkrebs. Wir konnten uns nicht verabschieden, da sie im künstlichen Koma lag, nach 10 Tagen aufgeweckt wurde und sich dann aber weder ans uns, noch an sich erinnern konnte und der Arzt meinte, sie würde auch nicht mehr klar werden. Ich zweifle seitdem extrem daran, ob das so richtig war, das wir sie haben einschlafen lassen und nicht noch eine zweite Meinung eingeholt haben.


    Die Mama meiner Mama starb auch schon mit 52, da war meine Mama erst 23. Sie hat das nie richtig verkraftet. Und ich hab so Angst vor der Zukunft, die ich ohne meine Mama verbringen muss.

  • Liebe Sophie!

    Meine Mutter war 55 und mein Vater 57 als er starb.Und 2018 verstarb meine liebe Schwiegermutter im Januar,aber

    sie war 81 Jahre alt und war für mich wie eine zweite Mutter und mein Mann verstarb am 24.12.2018.ja das Leben

    ist ungerecht und diese Fragen kommen immer wieder,war es richtig,hätte ich nicht usw.das habe ich mich auch

    immer gefragt.Jetzt habe ich meinem Arzt mal den Bericht von meinem Mann gezeigt und er hat gesagt,das

    er wenn er die OP überstanden hätte nicht mehr richtig hätte denken können und das hätte er nicht gewollt

    und er war auch erst 57.Das ist alles nicht so leicht und der Weg wird noch sehr lang sein und die Trauer

    wird bleiben,denn es tut so weh,einen so geliebten

  • sorry etwas zu früh abgeschickt.

    Einen so geliebten Menschen zu verlieren,das wird immer sehr schmerzhaft sein und man muß

    es erst richtig begreifen und im inneren,hofft man immer,das es nicht wahr ist und sie wieder

    kommt.Liebe Grüße Helga

  • Liebe hasi Helga,


    das tut mir schrecklich leid für dich! Mein herzliches Beileid!

    Darf ich fragen, wie alt du warst, als du deine Mama verloren hast ?


    An was ist dein Mann gestorben ? Und okay, dann hast du ja vielleicht etwas mehr Wissen darüber, hattest du also auch Zweifel ?


    Ja das stimmt, ich hoffe auch, das sie wieder kommt, aber leider wird das nicht passieren.


    Liebe Grüße

    Sophie

  • Liebe Sophie,


    Sehr viele von uns werden von Zweifeln gequält. Immer wieder denke ich nach, was ich besser hätte machen können/sollen/müssen. Seit dem 4.7.2018 immer wieder und dann wieder von vorne. Aber jede Situation ist letztendlich einzigartig.


    LG,

    Sky / Robert

  • Lieber Sky7 Robert,


    Es tut mir auch so leid für dich und mein herzliches Beileid nochmal!


    Das ist so schlimm , das es so vielen so geht. Es klingt vielleicht komisch, aber ich würde gerne einfach „nur“ trauern, ohne ständig Zweifel und quälende Schuldgefühle zu haben.


    Warum müssen zu dem Elend noch Zweifel dazu kommen stimmt’s ?


    LG

    Sophie

  • Liebe Sophie,


    Das ist leider richtig. Auch ohne Schuldgefühle ist alles schlimm genug, aber leider können wir uns nichts davon aussuchen.


    Manchmal hilft mir das Wissen ein wenig, dass ich mein bestes gegeben habe. Gleich danach quälen mich wieder die Gedanken, dass dieses "Beste" eben nicht gut genug war. So geht's dann immer weiter im Kreis. Leider habe ich für mich keine Lösung gefunden. Aber vielleicht kann da jemand anderes helfen.


    LG,

    Sky / Robert

  • Liebe Sophie, lieber Robert,


    auch mich plagen zusätzlich zur Trauer die Schuldgefühle. Auch ich denke, hätte ich nur besser aufgepaßt, und hätte ich doch dieses oder jenes. Hätte sich dann was verhindern lassen? Oder eben doch nicht? Ich weiß es nicht.

    Ich versuche es so zu sehen, daß es unseren Lieben bestimmt war zu gehen, und das wir nichts dagegen hätten tun können. Und wenn wir uns auf den Kopf gestellt und mit den Füßen gewackelt hätten, wie man so schön sagt.

    Das ist nicht leicht, aber was anderes wird uns nicht bleiben, und mehr Trost kann ich in dieser Hinsicht leider auch nicht geben. :13:


    Ich fühle mit euch und umarme euch. :24:

    Lilifee

  • Das ist so schlimm , das es so vielen so geht. Es klingt vielleicht komisch, aber ich würde gerne einfach „nur“ trauern, ohne ständig Zweifel und quälende Schuldgefühle zu haben.

    Liebe Sophie,

    Das klingt gar nicht komisch, sondern völlig nachvollziehbar. Trauer ist eine Emotion die so viele andere Emotionen mit sich zieht. So wie Robert schreibt dreht man sich oft im Kreis.

    Vielleicht findest du etwas für dich, dass dich aus dem Kreis aussteigen lässt. Auch wenn nicht dauerhaft, aber vielleicht kurz könnte es eine kleine Verschnaufpause sein...


    Und bedenke auch, das es sehr viel Zeit braucht. Zu der Trauer braucht man nicht auch Druck.

    Ich hoffe das schreiben hier hilft dir ein wenig <3

    Isabel

  • Liebe Lilifee , lieber Sky7 ,

    Danke ! Ja es ist leider ein Teufelskreis.

    Danke, ja leider kann man nichts ändern, was auch immer das für Kräfte sind, sie sind unglaublich ungerecht 😭


    Liebe Isabel L.K. ,

    Danke, ja du hast Recht, das dauert alles und das ist das Schlimmste mit daran. Es sind solche Schmerzen, die man verspürt. Und dann den Sinn wieder zu finden, ich bin gerade mal 21 und weiß echt nicht wie mein leben weiter gehen soll.

    Ja das Schreiben hilft auf jeden Fall.

  • Liebe Sophie!

    Ich war 23,als meine Mutter verstarb,ja und heute stehe ich noch manchmal vor dem Bild und weine.Sie

    hatte Brustkrebs und das war 1984 und die Forschung war da noch nicht soweit,da gab es keine Hilfe

    mehr.

    Bei meinem Mann waren die Herzkranzgefäße verkalkt und es konnte kein Stunt mehr gesetzt werden,

    und vor dem Weg in die Spezialklinik,denn er sollte einen einen Beipass bekommen,traten immer

    wieder Syntohme auf,kein Puls,Herzstillstand,dann ging es kurze zeit,aber sie haben versucht ihn

    2,5 St. versucht ihn wiederzubeleben,aber dann haben sie erfolglos abgebrochen.

    Und es kam ganz plötzlich,als er mich morgens weckte,war der erste Satz.

    Schatz du mußt aufstehen und einkaufen ich schaffe das nicht

    ,da sagte er,das er die ganze Nacht kaum geschlafen hätte,aber er wollte mich nicht wecken.

    Und ich wollte auch sofort mit ihm zum Arzt,aber er sagte,so schlimm ist es auch nicht und

    ich sollte erst einkaufen gehen.Hab da eine Freundin getroffen und wir wollte ihn ins KH.

    bringen und das hat er nicht geschafft und er sagte noch .Ich dachte ich sterbe heute Nacht

    denn ich habe so schlecht Luft bekommen.Ja das war so gegen 11 ode12 und um 18 55

    ist er verstorben.Ich frage mich immer,hätte ich etwas merken müssen oder hat er etwas

    gemerkt und es mir zuliebe nicht gesagt.Aber egal welche und wieviele Fragen man sich stellt,

    denn wir werden leider keine Antwort mehr bekommen Manchmal denke ich auch

    ach das ist nicht wahr,sicher kommt er wieder.Denke an die vergangenen schönen Zeiten

    mit deiner Mutter,die Erinnerung kann dir keiner nehmen.Ganz liebe Grüße Helga

  • Liebe hasi Helga,


    Genau in dem Jahr, als die Mama meiner Mama starb und meine Mama war da genau so alt wie du:(

    Das tut mir einfach leid! Aber selbst heute scheint die Forschung nicht “viel” besser zu sein. Meine Mama hatte ja Lungenkrebs und die meinten, eine Chemo würde sie sofort umbringen und operieren kann man auch nicht.

    Sie Mama einer früheren Mitschülerin von mir ist auch vor ca. 3 Jahren an Brustkrebs gestorben.


    Das mit deinem Mann ist auch so schlimm!

    Das tut mir auch soo leid!

    Auch wenn dir das bestimmt viele sagen und ich selber weiß, dass das nicht unbedingt viel bringt, denke ich du konntest nichts machen. Im Grunde liegt die Entscheidung über Dinge bei einem selbst und du warst ja bestimmt schon lange mit ihm zusammen/verheiratet und kanntest ihn und hast deswegen auf ihn gehört. Und wenn er etwas gemerkt hat, wollte er sich mit Sicherheit nur beschützen. Ich denke du hast alles richtig gemacht. Und ja leider werden diese Fragen nie mehr beantwortet werden.

    Ja das denke ich auch immer, das ist einfach der Wunsch, die Sehnsucht, vielleicht die Hoffnung auf ein Wunder die Person wieder zu sehen. Ich hoffe einfach, das wir uns nach dem Tod wieder sehen werden.

    Liebe Grüße

    Sophie

  • Liebe Sophie!

    Ja wir waren 34 Jahre zusammen und haben 2013 geheiratet,das ging nicht eher,weil ich auch mal eine

    schlimme Krankheit hatte,aber die Geschichte wäre zu lang,aber sie steht in meinem Thread.

    Ja die Sehnsucht wird immer bleiben und ich wäre auch am liebsten bei hm ,aber jetzt möchte ich

    noch etwas leben,denn das Schicksal wollte es anders und mein Ralf auch.Liebe Grüße Helga