Wie soll ich meinen Vater unterstützen

  • Hallo zusammen,

    Genau vor einer Woche hat mein Vater meine Mutter Tod (53)aufgefunden. Er wollte sie wecken, doch sie war kalt und hat nicht mehr geatmet, er musste sie dennoch versuchen zu reanimieren, aber da war sie schon ein paar Stunden Tod .

    Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das in deinem Kopf eingebrannt haben muss!


    Meine Eltern waren der Inbegriff von einer funktionierenden Beziehung! Und haben ihr Leben nach dem Auszug der zwei Kids sehr genossen. Ihr größtes war, dass mein Bruder einen Sohn bekommen hat, doch leider war er da auch schon in die Emirate ausgezogen. Meine Mama war eine totale Workaholicerin und mein Vater hätte ihr den Himmel auf Erden geholt... aber leider ist mein Vater -außer bei meiner Mutter - ein sehr verschlossener Mann. Ich hatte immer ein ganz okayes Verhältnis zu ihm, aber halt nicht ganz so innig- was Gefühle und Probleme bereden angeht. Aktuell ist mein Bruder mit seiner Familie da und der kleine (3jahre) lenkt seinen Opa super ab. Am Freitag ist dann die Trauerfeier und am Sonntag reißt mein Bruder wieder ab. Ich sehe wie gut es meinem Vater tut, dass sie bei ihm sind und ich weiß, dass ich ihm nicht ansatzweise das geben kann wie mein Bruder... ich weiß nicht was ich ab nächster Woche machen soll. Ich werde wieder arbeiten (er ist da auf jeden Fall noch krank geschrieben) und mein Papa Sitz alleine in der Wohnung seiner Frau und sich!! Und einen Freundeskreis hat er auch nicht...

    Er wird mich nie nach Hilfe fragen und auch nicht anrufen... soll ich ihn jeden Tag kontaktiere? Ein paar mal zum Abendessen vorbei? Sollte er überhaupt alleine sein? Ich bin als eigene Tochter so überfordert und kann nicht geantwortet mehr klar denken! Vielleicht habt ihr ein paar Erfahrungen, was ich für ihn tun kann...

  • Liebe Caro


    Was ist mir Dir? Wie geht es Dir damit, dass Du Deine Mutter verloren hast? Möchtest Du und kannst Du darueber reden? Vielleicht mit deinem Vater? mit lieben Freunden? Verwandten? hier?


    Dein Vater ist den Weg der Stille gegangen, da er nur bei Deiner Mutter offen sein konnte.... Welchen Weg gehst Du? Könnt ihr beide die Stille durch die Liebe zur Frau/Mutter ueberwinden? Vielleicht wird es dann auch dadurch klarer, was ihr beide braucht und wie ihr Euch gegenseitig helfen könnt.


    Und wenn Du denkst, dass er Hilfe braucht ohne es ausdruecken zu können: Sprich mit ihm und frage ihn direkt.


    Sage ihm, dass Du weisst, dass er nicht gerne nach Hilfe frägt, doch dass Du gerne fuer ihn da sein möchtest. Frage ihn, wie Du fuer ihn da sein kannst.


    Liebe Umarmungen


    Katarina

  • Liebe Caro,


    als ich deinen Beitrag las, wollte ich dich ähnliches fragen, wie Urania. Wie geht es dir und wer kümmert sich um dich?


    An deiner Stelle würde ich deinen Vater einfach fragen, ob du etwas tun kannst und wenn er eher zurückhaltend ist, auch gleich Vorschläge machen wie zu telefonieren oder sich zu verabreden. Vielleicht tut es euch beiden gut, wenn ihr regelmäßig redet oder euch seht. Wünscht du dir das für dich?

    Bei mir selbst ist es so, dass ich am liebsten alleine bin und Menschen nicht sehr gut aushalten kann, weil ich mich einfach sehr alleine in meinem Boot fühle. Ich bin natürlich nicht die einzige, die um meinen Schatz trauert, aber für Freunde oder Kollegen ist es einfacher wieder zum Tagesgeschehen über zu gehen, weil sie zwar jemanden verloren haben, der Teil ihres Lebens war, aber sie nicht ihr Leben mit ihr geteilt haben, so wie sie mit mir und ich mit ihr. Bei deinem Vater und dir ist das vielleicht besser, weil ihr beide jemanden verloren habt, den ihr sehr liebt und der euch sehr nahe steht. Außerdem seid ihr alle eine Familie, das verbindet auch. Ich finde es ganz normal, dass du überfordert bist. Woher soll man denn wissen, wie man sich in so einer schrecklichen Situation verhalten soll? Uranias Ratschläge für ein offenes Gespräch finde ich gut.


    Alles Gute und ganz liebe Grüße, Sturm

  • Danke für eure lieben Antworten!

    Ich habe liebe Freunde, die mich auffangen, aber so richtig begreifen kann ich das alles nicht und oberste Priorität hat mein Papa ! Ich denke schon, dass er am meisten darunter leiden wird, da er eben den gemeinsamen Alltag mit meiner Mama hatte...

    Ja, ihn direkt darauf ansprechen muss ich.. ich habe es versucht, aber natürlich winkt er erst einmal ab. Ich wünsche mir sehr ein innigeres Verhältnis zu ihm. Er und meine Mum haben mir alles ermöglicht! Ich werde erst einmal versuchen zu ihm durchzudringen... und dann wohl auch auf mich zukommen lassen müssen, wie er es annimmt..

    Danke nochmals!

  • Liebe Caro! Mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner Mama! :30: Ich kann mich nur anschließen, was schon geschrieben wurde!

    Ich würde auch versuchen, direkt auf deinen Papa zuzugehen, vielleicht ab und einfach da sein, mal etwas zusammen essen usw! Und vor allem musst du auch auf dich achten, denn nur so könnt ihr euch gegenseitig helfen! :30:

    Lg Andrea