Einfach plötzlich eingeschlafen

  • Hallo Sverja,


    Ich glaube , du hast es genau auf den Punkt gebracht, mit, der Trauer meiner Mutter und das ich mir das aufbürde. Dieses Gefühl steckt ganz tief in mir drin. Nicht nur meine eigene Trauer, sondern die Trauer meiner Mutter lastet ganz stark. Aber ich weiss nicht, wie ich mich davon los machen kann.ich glaube einfach, wenn ich mehr Verständnis von meinen Geschwistern bekommen würde u d wir alle an einen Strang ziehen würden und wenn ich sehen würde, dass die Familie zusammen hält und alle füreinander da wären, wäre es für mich einfacher. Aber ich kann ja niemanden zwingen. Ich muss einfach lernen damit umzugehen. Vorhin rief ich meinen Bruder an und sagt ihn, das meine Mutter gleich kommt (Sie bringt mir Hühnersuppe) , da sagte er nur, ich solle sie rausschmeissen, weil ich meine Ruhe brauche.und sie müsste alleine klar kommen Da ist mir alles aus dem Mund gefallen. Ich schmeisse doch meine eigene Mutter nicht raus. Und ich glaube, alles zusammen, ist für mich echt schwer.

  • liebe Traurig83<3:30:<3


    Ja, der Familienzusammenhalt ... der ist leider auch nicht immer gegeben... leider auch jetzt gerade für dich

    Nein, rausschmeissen ist eh ein Akt der Gewalt und der ist nie gut für einen.

    aber <3

    eine liebevolle , und dennoch sehr bestimmte An-Sprache

    AN deine Mama ist ja ein ANSprechen... dass du dich jetzt wirklich schonen musst. dass wäre gut für dich...

    Uebrigens...

    auch wenn es in gewisser Weise eine Legitimation für ihr kommen zu dir ist... es ist dennoch auch eine Geste der Hinwendung zu DIR... sie möchte ja dennoch das du gesundest.<3

    Dennoch , halte die Begegnung nicht zu lange aus... das wäre in deinem fragilen Gesundheitszustand wirklich zuviel.

    Pass gut auf dich auf

    herzlichste Umarmung <3:24::30:<3 gedanklich kann man ja sich nicht anstecken ...

    von deiner Sverja

    und Hühnerbrühe ist ein altes Heilmittel<3

  • Traurig83, ich verstehe dich soooo gut! Auch bei mir in der Familie gab es große Enttäuschungen, als mein Vater starb. Ich bin quasi auch der einzige, den meine Mutter hat, und habe quasi gar keine Wahl, als da zu sein. Ich kann sie doch nicht auch noch hängen lassen, dann hätte sie ja niemanden mehr. Aber ich frage mich, wie es in Zukunft weiter gehen soll. Ja, es ist erst 2 Monate her bei mir (bei dir ja glaube ich auch etwa), und die Trauer ist noch frisch, natürlich dürfen unsere Mütter traurig sein. Wir sind es ja auch. Und vermutlich fühlt sich der Schmerz, seinen Lebenspartner zu verlieren, nochmal anders an, als ein Elternteil. Aber wir als "Kinder" haben ja auch unseren eigenen Schmerz zu verarbeiten, und die Last, die unsere Mütter uns dazu noch aufbürden, ist wirklich schwierig... ich bin auch völlig ratlos, was ich machen soll. Der Alltag muss ja irgendwann auch weiter gehen... nur wie.


    Wünsche dir gute Besserung. Vielleicht entspannt sich deine Situation bzw deine Mutter ja etwas, wenn das Baby da ist?

  • Liebe Traurig 83!

    Es bleibt auch wirklich alles an dir hängen.Dein Bruder könnte auch mal anrufen,aber Männer sehen

    das manchmal anders.Bitte schone dich und denke jetzt nur mal an dich,deine Mutter wird

    das hoffentlich verstehen.Es tut mir so leid ,das mit dem Tod ist schon ein sehr schwerer Verlust,


    aber das du jetzt auch noch soviel Schwierigkeiten mit deiner Mutter hast,die es nicht verstehen

    will und dann dein Bruder,Das hast du nicht verdient.Jetzt geht es erst mal um deine Gesundheit und die von dem Baby.

    Ganz viel Kraft und gute Besserung.Liebe Grüße Helga

  • ...hm, du hast die Wahl, deine Mutter glücklich zu machen und auf Dein Leben zu verzichten, oder mal an dich zu denken. Ich kenne diese Mutter/Tochter-Problematiken und möchte Dir nur einen Satz mitgeben: " Wenn Deine Mutter mit Ihrem Alter und Lebenserfahrungen, diese Situation nicht schafft, wie um alles in der Welt sollst du es schaffen?? Sie hat Dir so viel Lebenserfahrung voraus und setzt jetzt alles auf Ihr Kind? Merkst Du, wie verdreht das ist. Du kannst Ihr Leben nicht leben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Es ist total verrückt - Du bist ihr Kind und nicht Ihre große Schwester verdammt noch mal (Entschuldige meine Heftigkeit, aber ich habe das auch mitgemacht und dieser eine Satz hat mich wachgerüttelt.) Oder wie Greta sagen würde: how dare you - wie kannst du es wagen.....


    LG Petra

  • Ich danke euch allen für eure warmen Worte. Die geben mir etwas Kraft.

    Trotzdem ist es heute wieder besonders schwer. Auch für mich ist es einfach nicht zu verstehen. Immer ein auf und ab. Wenn ich irgendwo hingehe , wo wir damals vielleicht zusammen waren oder wenn ich mal lache, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen. Darf ich das ? Frage ich mich dann. Irgendwie nicht!! Heinz kann nicht lachen. Oder....warum habe ich ein recht zu leben und er nicht. Das sind Gedanken die ich nicht haben möchte, aber die einfach da sind. Ich hätte nie gedacht, das mir ein Mensch nach 3,5 Jahren soooooooooo extrem ans Herz wachsen kann. Er fehlt einfach sooo sooo sehr. Wir wollten dieses Jahr mit ihm und meiner Mutter in den Urlaub. Jetzt kommt er nicht mit und ich will auch nicht mehr. Ich will nicht in den Urlaub und Spass haben, wärend er im Sarg liegt und nichts geniessen kann. Es tut mir leid, dass er alles nicht mehr mitbekommt. Er hat sich ein neues Auto vor 4 Monaten gekauft. Er war so stolz drauf. Und jetzt kann er es nicht mehr fahren. Wir haben so viele Pläne als Familie für 2020 gemacht. Ich will das alles nicht mehr machen, weil ich es einfach unfähr finde und nicht verdiene, dass ICH das machen kann. Vielleicht hört sich das nicht normal an, aber so ist es halt. Mir gehen bestimmte Situationen von unseren Gesprächen nicht aus dem Kopf....als ob es erst gestern war. Alles noch so real. Er war so ein sensibelchen. Wenn ihm was Leid tat, hat er mitgelitten. Hat sich IMMER um andere gekümmert und wo er vielleicht Hilfe bräuchte, in der Stunde wo er starb, war keiner da. Das tut so weh. Er liebte das Leben und wollte nicht sterben. Nicht jetzt!!!!!

    Wieso hatte ich diese Gedanken bei meinen Grosseltern nicht, als sie gestorben sind? Ist es wirklich so, dass es ein Unterschied ist, ob man ohne Vorankündigung stirbt oder sich drauf vorbereiten kann?

    Mir fehlen seine Whats App Nachrichten. Ständig hat er mir Videos geschickt. Das fehlt mir einfach jetzt.wenn ich Probleme hatte...er war da!!! Und jetzt??? Nichts mehr😔😔😔😔😔😔und dann kommt es wieder hoch....wenn es mir schon so schlecht geht, wie geht es dann erst meiner Mutter😓😓😓

  • Liebe Traurig83,

    Es macht bestimmt einen Unterschied, ob jemand ganz plötzlich geht, oder ob ein längerer Abschied stattgefunden hat. Bei einem plötzlichen Tod dauert das Begreifen viel länger. Es passt nicht in unser Weltbild, das ein junger Mensch einfach sterben kann. Wir werden dann zusätzlich (wenn auch meist unbewusst) mit unserer eigenen Endlichkeit konfrontiert, was auch stark irritieren kann.


    Unser ganzes Bild wird dann ver- rückt. Und es dauert bis sich alles wieder ordnet, und diese Endgültigkeit begriffen wird.


    Das dir nicht nach Unternehmungen ist, ist auch verständlich. Zwing dich nicht in Situationen hinein, die für dich unstimmig sind. Es kommt die Zeit wo es wieder passend wird <3

    Isabel

  • liebe Traurig83<3:24::30:<3


    wie geht es dir heute gesundheitlich? Ich hoffe ganz stark, dass es etwas besser geworden ist?

    Ich kann mich den Empfehlungen und den Einsichten und ja auch Erfahrungen <3 von Isabel nur anschliessen.


    Ja, das möchte ich dennoch noch etwas verstärken... Nach dem ver-rückt sein , was wir ja alle geworden sind .... kommt die Zeit , so bildhaft ausgedrückt, das man an dieser ver-rückten Stelle sich mehr und mehr umblickt und damit vertrauer wird... mit diesem neuen Platz,,, diesem Leben<3


    Fühl dich lieb umarmt

    <3:24::30:<3

    deine Sverja

  • Liebe Traurig83!

    Laß dir zeit mit allem.Irgendwann wird die Zeit kommen,dann sagst du vielleicht,das es eine schöne Vorstellung

    ist den Urlaubsort aufzusuchen,den ihr für euren Urlaub ausgesucht hattet,weil er sich gefreut hätte,aber das

    hat alles noch lange zeit,denke jetzt erst mal an dich.Ja es ist ein Unterschied,wenn man darauf vorbereitet

    ist.Meine Schwiegermutter war längere Zeit im KH und wir haben es geahnt,das sie es nicht schafft und

    gesehen wie sie immer schwächer wurde.Aber es war eben noch eine längere Zeit,wo wir sie täglich

    besucht haben.Ja und mein Schwiegervater sagte auch,das es für ihn viel schwerer war seinen

    Sohn zu verlieren als seine Frau,weil es da ja abzusehen war.Dir alles Gute.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Helga,

    ja bis zum Sommer ist es ja auch noch etwas hin. Ich hoffe bis dahin so sehr, das der Schmerz etwas nachgelassen hat. Das hält man ja gar nicht mehr aus. Man schläft mit dem Gedanken ein und wacht damit wieder auf und bleibt den ganzen Tag. Wenn mein Sohn mich nachts weckt, ist der Gedanke auch sofort wieder da. Ist ja schrecklich!! Heute morgen fragt mich mein Sohn wieder, ob Heinz sein richtiger Opa war und ich sagt ihm, das man das so sagen kann. Von allen Opas hast du ihn ja am meisten gesehen und viel mit ihm unternommen. Da brach er richtig in Tränen aus. Er hat mir so Leid. Hatte dann ein schlechtes Gewissen, dass ich so darauf eingegangen bin. Aber er muss es ja auch lernen. Und er fragt mich immer und immer wieder, wieso Gott so gemein ein. Es ist einfach nur schrecklich. Wie im Kreis. Man dreht sich und kommt da irgendwie nicjt raus😔

  • Heute morgen fragt mich mein Sohn wieder, ob Heinz sein richtiger Opa war und ich sagt ihm, das man das so sagen kann. Von allen Opas hast du ihn ja am meisten gesehen und viel mit ihm unternommen. Da brach er richtig in Tränen aus. Er hat mir so Leid. Hatte dann ein schlechtes Gewissen, dass ich so darauf eingegangen bin. Aber er muss es ja auch lernen. Und er fragt mich immer und immer wieder, wieso Gott so gemein ein. Es ist einfach nur schrecklich. Wie im Kreis. Man dreht sich und kommt da irgendwie nicjt raus😔

    Liebe Traurig83.


    Die Ehrlichkeit, in kindgerechter Sprache zu Kindern ist sehr sehr wichtig. Und auch seine Trauer ist richtig und wichtig. Ich weiß, dass es schwer fällt das eigene Kind leiden zu sehen, aber nur so lernen sie einen gesunden Umgang mit Trauer und anderen Emotionen.


    Du machst alles richtig! Sei für ihn da, wenn er Fragen hat, und am besten ist es immer wieder Gegenfragen zu stellen, so vermeidet man das man eigenes über den anderen stülpt.

    Das Buch "Kinder trauern anders" könnte dir vielleicht auch eine Hilfe sein. Und auch hier kannst du jederzeit Fragen stellen...


    Wünsche euch einen angenehmen Tag <3

    Isabel

  • Das Buch werde ich mir vielleicht kaufen. Ist eine gute Idee. Gerade war ich beim Arzt. Das Baby macht sich langsam auf den Weg. Kann jederzeit losgehen. Danach war ich bei meiner Arbeitsstelle und meine Kollegin meinte und das ist mir leider auch schon aufgefallen, dass das Baby bei mir irgendwie in den Hintergrund gerückt ist. Ich würde gar nicht mehr so viel von ihm reden; sondern nur über Heinz und meine Mutter. Das tut mir selber sehr Leid. Es war ja auch von Anfang an ein Wunschkind und ich habe mich damals riesig gefreut. Jetzt ist alles irgendwie durcheinander geraten. Natürlich freue ich mich auf mein Baby, aber im Vordergrund ist wirklich im Moment leider etwas anderes. Konnte die letzten Wochen Schwangerschaft gar nicht geniessen. Ich habe schon meine Ärztin gefragt und sie meinte ich hätte eine Schwangerschaftsdepression. Das würde vergehen, sobald der kleine Mann da ist. Ich hoffe es, dass alles wieder etwas besser wird.

  • Liebe Traurig83,


    Ich wünsche dir für die letzte Etappe deiner Schwangerschaft alles Gute. Natürlich wird es etwas überschattet von eurem Verlust. Wie sollte es auch anders sein. Ich wünsch dir, dass du deinen Fokus dennoch immer wieder auf dein Baby lenken kannst, auch neben Trauer ist Platz für Freude <3

  • liebe Traurig83<3


    ein neuer Erdenbürger , der in eine Familie hineinwächst, die auch die Trauer erlebt und nicht tabuisiert...

    Das ist eine wunderbare Vorrausetzung für ein Kind <3:30::24:<3


    Ich habe meinenEenkeln immer gesagt, das sie das grosse Glück haben mehr Opas zu haben wie viele andere Kinder.

    und wie dann mein Seelenmann starb,

    das sie jetzt einen Opa im Himmel haben, der sie mitbeschützt... und zwei Opas die sie hier auf der Erde haben...

    Diese Vorstellung tat ihnen gut... und natürlich haben sie gerade am Anfang nach seinem Tod geweint...


    Tränen der Liebe sind immer Heilung


    Ich wünsche dir heute einen Tag , wo sich vielleicht jetzt etwas vermehrt Freude über euer zweites Kind einstellt. Vor allen Dingen weil es ja ein Wunschkind war<3

    fühle dich umarmt wenn du magst<3

    deine Sverja

  • Liebe Traurig!

    Dir blieb ja auch gar keine Zeit die letzten Wochen der Schwangerschaft zu geniessen.Die Gedanken waren ständig bei

    Heinz und deiner Mutter.Aber wenn der kleine erst mal da ist ,dann ist die Freude groß und dein Sohn wird

    sicher stolz auf den kleinen Bruder sein.Ich wünsche dir alles gute .Ich umarme dich.Liebe Grüße Helga

  • Heute Nacht hatte ich einen komischen Traum. Heinz war wieder da und sagt, dass es einfach nur ein dummer Aprilscherz war. Er wollte einfach mal gucken, wer um ihn trauert. Wir waren alle sauer, aber unheimlich glücklich, dass er wieder da ist.

    Das wäre schön , wenn es so wäre.

    Dann wachte ich auf und alles war beim

    alten. Leider ist er nicht zurückgekommen 😔😔

    Ich will einfach nicht mehr Trauer. Ich will es akzeptieren, aber ich kann nicht. Habe keine Kraft mehr. Dazu noch so viele andere "Baustellen" . Die Kinder von Heinz machen ständig Theater....mein Sohn .....meine Mutter....die Schwangerschaft......

    Alles sooo doof😔😔😔

  • Gerade hat meine Mutter angerufen. Sie ist wieder fix und fertig. Macht sich Vorwürfe. Heinz hat immer auf alle Rücksicht genommen, hat sich um alle gekümmert und sie konnte ihm nicht mehr helfen. Sie macht sich so Vorwürfe, dass sie nicht bei ihm war. Jetzt kommen noch andere Ängste dazu. Ihre Geschwister sind schon 15- 20 Jahre älter als sie. Sie hat Angst sie zu verlieren. Ich weiss einfach nicht mehr, was ich machen soll.

  • Liebe Traurig 83!

    Es ist schön und sehr traurig ,das mit dem Traum,danch ist es dann immer sehr schlimm,das

    habe ich auch schon erlebt.Alles erscheint so schön und man wacht auf und alles ist wieder

    weg.Ja ich glaube dir,das du keine Kraft mehr hast und keine Trauer mehr willst.

    Aber Trauer ist keine Krankheit die geheilt werden kann,viellecht wird es mal etwas

    besser ,aber sonst wird sie bleiben,vielleicht wird es bei dir ja mit der Zeit etwas

    weniger und wenn der kleine Mann erst mal da ist,dann geht es sicher etwas

    bergauf.Deine Mutter wir das immer wieder sagen und sich Vorwürfe machen,

    aber es läßt sich nun mal nicht mehr ändern.Ja man macht sich schon gedanken,

    wenn man jemanden verloren ha,Und deine Mutter hat bestimmt gedacht,oh meine Geschwister sind jetzt auch schon

    älter ,wenn die jetzt auch noch gehen,was bleibt mir dann noch.Ja es ist alles sehr schwer.Du bist jetzt erst mal das

    wichtigste und deine Familie,das muß deine Mutter auch begreifen.Liebe Grüße Helga

  • Jetzt kommen noch andere Ängste dazu. Ihre Geschwister sind schon 15- 20 Jahre älter als sie. Sie hat Angst sie zu verlieren. Ich weiss einfach nicht mehr, was ich machen soll.

    Hat deine Mutter die Möglichkeit eine professionelle Begleitung in Anspruch zu nehmen? Du kannst unmöglich all das auffangen. Und bald ist das Baby da. Es wäre vielleicht auch für dich gut, sie in guten Händen zu wissen. Und die Verantwortung auch wieder an sie zurück zu geben...


    Schau gut auf dich <3

    Isabel