Hallo zusammen,
ich bin neu hier, der Grund dafür ist, dass mich der Tod meines Vaters im Mai 2019
stärker belastet als ich erwartet habe. Mein Vater war 92 Jahre alt und bis 2 Wochen vor
seinem Tod geistig und körperlich fit. Er hatte einen Harnwegsinfekt, war dehydriert,
deswegen kurzzeitig im Delir. Er wurde im Krankenhaus behandelt. Kurz bevor mein Vater dann aus dem Krankenhaus
entlassen wurde, wurde mir nahegelegt, meinen Vater in Kurzzeitpflege zu geben, da er recht wackelig auf den Beinen sei und
auch Symptome einer Altersdemenz zeige, was auch stimmte. Ich konnte es nicht glauben, dass mein Vater, stets gesund und aktiv,
innerhalb so kurzer Zeit so hilflos sein würde. Also auf die Schnelle einen Pflegeplatz organisiert und zum Glück auch einen bekommen.
Mein Vater war einen Tag in der Einrichtung, am zweiten Tag ist er gegen Mittag kollabiert und 2 Stunden später dann verstorben.
Für ihn war es ein schöner Tod, sofern man das so nennen kann, für mich war es die Hölle.
Ich träume manchmal nachts davon, dass er gar nicht tot ist, einmal hab ich geträumt, dass er mich angerufen und mich gebeten hat,
ihn doch aus dem Krankenhaus abzuholen.
Meine Mutter ist bereits vor 4 Jahren auch sehr unerwartet an einem Aortenaneurysma verstorben. Ich habe daraufhin kurzzeitig mir eine Auszeit vom Beruf genommen
um mich um meinen Vater zu kümmern.
Mein Mann und ich sind gerade dabei, das Haus, das mein Vater selbst gebaut hat und dass ich mit seinem Tod geerbt habe für uns umzubauen.
In ein paar Monaten werden wir dort einziehen. Das hat sich mein Vater so gewünscht. Und es ist auch alles, was ich für ihn noch tun kann.
Danke schon mal fürs Lesen!
Grüße, Josi