Unsere Welt ist stehengeblieben

  • Hallo

    ich habe mich hier angemeldet, um bei Gleichgesinnten "Sein " zu können,um mich austauschen zu können...

    Mein Mann ist am Montag ,den 16.9 .19 ganz plötzlich und unerwartet verstorben.

    Wir sind morgens noch zusammen aufgestanden, habe mit ihm noch telefoniert in meiner Pause ...um 16.00 bekam ich auf der Arbeit den Anruf vom Notarzt..hörte nur noch Reanimieren.... und um 18.21 ist mein Mann an einer Aortendissektion verstorben...

    Es ist unfassbar ...wir verstehen das alles nicht..

    Wir haben eine 27 jährige Tochter und einen 21 Jährigen Sohn mit Down Syndrom...

    Alleine für Aaron muss ich stark sein,,,aber er fehlt uns so...

    Es ist für mich fast unmöglich ,in unserem Ehebett zu schlafen..

    Wie soll das Leben ohne ihn weitergehn?

    Jutta;(;(;(

  • Liebe Jutta, mein aufrichtiges Beileid für Deinen schweren Verlust. Worte des Trostes gibt es dafür nicht. Vielleicht hilft es Dir von einen Tag in den Anderen zu leben. Du wirst lernen zu spüren, was sich für Dich richtig an fühlt. Deine Seele sucht sich ihren Weg im tiefsten Schmerz und Leid. Dieser Schmerz ist so groß, zu stark, um ihn auszuhalten. Aber wir haben ja keine Wahl, unsere liebste Person kommt nicht mehr aus Fleisch und Blut zu uns zurück. Aber in ihrer neuen Form sind sie nun da für uns. Aber dies anzunehmen braucht Zeit. Gib Dir alle Zeit der Welt, die Du und Deine Kinder jetzt brauchen. Die Seele benötigt diese Zeit, um zu akzeptieren, mit diesen Verlust, zu leben. Nein, Zeit heilt diese Wunde nicht, man lernt nur mit -der Trauer- zu leben. Sie bekommt in unser aller Herzen einen Platz neben der Liebe. Und die Liebe und die Trauer kommen sich dabei immer ein Stückchen näher, bis sie sich gegenseitig akzeptieren und sich feste in die Arme nehmen. Unsere Trauer führt uns dort hin. Manchmal sogar, ohne dass wir es merken. Jeder findet seinen Weg, aber dieser ist nicht leicht. Möge Gott mit Dir und Deinen Kindern sein.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Jutta,

    auch von mir mein aufrichtiges Beileid und willkommen im Forum. Bei mir sind es am Montag 9 Wochen seit mein Mann mit 55 Jahren neben mir im Bett am Sekundenherztod starb. In den ersten Tagen begreift man gar nicht, dass er nicht mehr wiederkommt. Man denkt, man befindet sich in einem Albtraum und muss doch gleich wieder aufwachen, so unfassbar ist das Geschehene. Die ersten Tage Rauschen an einem vorbei. Man muss die Beerdigung organisieren und den ganzen Bürokratiewahnsinn erledigen, obwohl man doch nur weinen möchte. Jetzt nach neun Wochen ist vieles erledigt und man beginnt diesen ganzen Wahnsinn zu verstehen. Zu verstehen, dass er nie wieder kommt und dass man alleine ist (trotz Familie und Freunden). Meine Kinder, die zum Glück noch zu Hause wohnen, sind mein Halt und der Grund, weiterzumachen. Ich funktioniere, aber mir fehlt meine zweite Hälfte in jeder Sekunde. Das Leben geht für alle anderen weiter wie immer. Für uns ist nichts mehr wie es war. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft. Leider muss ich sagen, dass es auch nach Wochen nicht einfacher wird. Für Dich und Deine Kinder alles Gute! Pauli

  • liebe Jutta,


    mein herzlichstes Beileid zu deinem/euren völlig aus dem Leben gerissenen Verlust -von jetzt auf sofort- deines Mannes und des Vaters eurer Kinder.


    Ohne Vorwarnung ..., das ist so unfassbar !


    Auch mein Mann "verstarb einfach so, in der Nacht".

    Nun ist dies "schon" 1 Jahr und 3 Monate her.

    Damals waren meine 2 Kinder 17,5 & 22 Jahre alt.


    Nun willkommen hier im Forum, schreib alles was dich bedrängt.


    Ich drücke dich ganz fest !!!


    Stille Perle

  • Heut war ich wenigstens mal mit unserer Tochter und unserem Sohn ein wenig spazieren..


    So, wie Aaron die Trauer verarbeitet ,macht mir richtig Angst..

    Durch seine Behinderung,Down Syndrom, aber doch sehr fit ...trauert er anders..

    Er drückt mich wenn ich weine,,.....sieht sich viele Bilder von seinem Papa an....frägt viel

    Eigentltich möchte ich nur weinen,,aber für die Kinder muss ich stark sein ..


    Unsere Große überfordert es ,hier in dem großen Haus zu sein...War die ersten vier Tage da ,aber seit zwei tagen will sie

    zuhause schlafen...

    Das verstehe ich auch...

    Mir fällt es so schwer ,,alleine in unserem Ehebett zu schlafen...


    Weiß garnicht,wie ich das alles schaffen soll..

    Bin 10 Jahre jünger als mein Mann,daher muss ich arbeiten gehen,,Aaron muss umsorgt werden....

    es ist alles so furchtbar

  • Liebe Jutta!

    Erst mal meine aufrichtige Teilnahme!

    Und herzlichen willkommen im Forum!

    Hier kannst du alles schreiben,was du auf dem Herzen hast.Ja gerade dein Sohn braucht dich sehr,denn er trauert auf eine ganz andere Weise,aber er gibt dir viel Liebe zurück.Ich hatte auch eine Cousine mit Down Syndron und sie war so lieb und herzlich.Ich verstehe es auch ,das es dir schwer fällt alleine im Ehebett zu schlafen und ich kann auch sehr schlecht schlafen,vielleicht wird es irgendwann besser.Aber bei dir ist es ja alles noch so frisch.Ja es fällt schwer,aber es stimmt für die Kinder muß man stark sein.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Jutta,mein Mann starb auch so plötzlich,Sekundenherztod,ich weiß,wie du dich fühlst.Und du musst für die Kinder da sein,obwohl du selbst wahrscheinlich gar nicht begreifen kannst,wie das ein Leben sein soll,ohne deinen Mann.Bei mir sind es 9 Monate und10 Tage,und Sehnsucht und Heimweh nach ihm bestimmen mein Leben.Was ich für dich hoffe und wünsche ist,dass du Menschen um dich hast die für dich da sind.Die Menschen im Forum sind eine große Hilfe für mich,vielleicht magst du auch schreiben oder mitlesen,alles was dir helfen kann gibt dir vielleicht etwas Kraft.Ein Gruß von Herzen,Adi

  • Liebe Jutta,

    Auch von mir , mein aufrichtiges Beileid. Wenn man so plötzlich und unvorbereitet seinen Partner verliert , steht man erstmal nur unter Schock. Bei mir war es auch so , nun sind knapp 10 Monate vergangen , ich leide auch noch jeden Tag. Die Sehnsucht und das Vermissen ist das Schlimmste . Bei dir sind es erst gerade ein paar Tage her , da brauchst du erstmal ganz viel Kraft .

    Hier im Forum bekommst du zumindest immer ein bisschen davon , jeder gibt von ganzem Herzen auch wenn man selbst noch nicht viel hat , immer etwas davon ab .


    Fühl dich gedrückt

    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Liebe Jutta,

    auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Beileid im Sinne von: Ich bin BEI dir in deinem LEID


    Du schreibst, dass es dir fast nicht möglich ist, in deinem Bett zu schlafen. Hast du ein anderes Bett im Haus, in dem du schlafen könntest? Schlaf ist sehr wichtig und hilft dir die Kraft zu sammeln, die du am Tag brauchst.


    Ich musste deinen Beitrag zwei mal lesen. Warum? Unser zweitgeborener Sohn Aaron starb 2003 mit 3 1/2 Jahren und 2008 kam unser dritter Sohn mit dem Down-Syndrom auf die Welt. Der Name deines Sohnes ließ mich innehalten und nochmal lesen.


    Wie geht er mit dem Tod des Papas um? Spricht er oder kann er anders mit dir kommunizieren? Kannst du es ihm erklären, dass der Papa tot ist?

    Und deine Tochter, wie macht sie es?


    Und du? Was würde dir in dieser Situation ein kleines bisschen wohl tun?


    Lg. Astrid.

  • Liebe Jutta,


    erst einmal mein aufrichtiges Beileid und ein herzliches Willkommen im Forum


    Es ist schlimm, wenn man seinen Partner so plötzlich verliert. Für die Zukunft wünsche ich dir und deinen Kindern

    ganz viel Kraft.


    alles, alles Liebe Maike

  • Aaron kann gut sprechen,,...er versteht das sein Papa gestorben ist,,vor 5 Jahren starb seine Oma,die bei uns im Haus gewohnt hat..

    Er redet darüber,,,wenn er merkt das ich traurig bin ,bzw weine ..kommt er zu mir ,drückt mich und sagt nicht traurig sein ...

    Wir haben die letzten Tage viele Bilder von seinem papa angeschaut,,,er benutzt sein Parfüm...hat ein T-shirt von seinem Papa im Bett.


    Er wollte aber wieder ab Mittwoch arbeiten gehen,denke das ist wichtig für ihn ,,er arbeitet in einer geschützten Werkstatt..


    Unsere Tochter ist Intensivfachschwester,arbeitet in einer Uniklinik....

    Sie ist sehr tapfer,,unterstützt mich viel...muss aufpassen..das ich sie in meiner Trauer niccht so alleine lasse..

    lg jutta

  • liebe Jutta,


    mein tiefstes beileid möchte ich dir aussprechen für deinen verlust.... alles so plötzlich ist furchtbar zu ertragen... es ist schön, das du deinen sohn bei dir hast und du mit ihm die erinnerungen teilen kannst.


    deine tochter versucht auf ihre weise mit dem verlust klar zu kommen, es ist manchmal schwer diese "verschiedenen" arten von trauer unter einen hut zu bringen, denn kinder und eltern trauern ja verschieden, aber gleich intensiv....


    hier im forum kannst du immer schreiben was dich bewegt und bist gut aufgehoben.


    liebe umarmung von Bine

  • Hallo ...


    so viele Gedanken gehen mir im Kopf rum

    Ganz schlimm ist für mich die Vorstellung, das mein Mann alleine zu Hause war,,er gemerkt hat ...das er gehen muss ...und ich war nicht bi ihm.

    Hab jetzt auch die Rettungsleitstelle kontaktiert,damit ich mit der behandelnden Notärztin nochmals zurück ruft..


    ich bekam eben einen Rückruf von dem Rettungssanitäter...Ich bin geschockt...

    Der Rettungssanitäter teilte mir mit ,das mein Mann an unserem Hausnotruf die Taste gedrückt hat ,aber nicht gesagt hat,was ihm fehlt.

    Also sind sie auch erst ohne Einsatzsignal ,ohne Notärztin gekommen.

    Mein Mann hätte ihnen dann die Tür aufgemacht,,,wäre im Flur gelegen,war normal ansprechbar,hat nur gesagt,er spürt seine Beine nicht mehr..


    Die Rettungssanitäter hätten ihn nach Vorerkrankungen,anderen Schmerzen gefragt..

    Er hätte daraufhin gesagt, er ist gesund ,hat keine vorerkrankungen...Ihm tut sonst nichts weh...


    Das hat aber nicht gestimmt ..Mein Mann bekam 2007 einen Bypass in der rechten Leiste,hatte COPD 2....

    Warum hat er das nicht gesagt...

    Ich bin fassungslos....;(;(;(

    Die Rettungssanitäter haben aucch gesagt,wenn er das gesagt hätte ,,,hätten sie gleich anders reagiert...

    Haben ihn dann im Krankenwagen schon 30 Minuten reanimiert....


    Ich bin tief traurig,entsetzt nun auch ...und auch wütend....

    Warum .....

    Jutta

  • Liebe Jutta,

    da geht Aaron einen sehr selbständigen Weg in der Trauer und hilft sich selbst. Auch der Wunsch wieder Struktur und Alltag durch die Arbeit zu bekommen, finde ich sehr passend.


    Kann deine Tochter bei der Arbeit ein bisschen zurückstecken, oder muss sie die volle Zeit arbeiten?


    Ich bin tief traurig,entsetzt nun auch ...und auch wütend....

    Warum .....

    Fragst du Warum das geschehen musste, warum er nichts gesagt hat ODER fragst du, warum du wütend bist.


    Auf die ersten Fragen kann ich dir keine Antworten geben. Auf die, warum du wütend bist, sehr wohl. Ich wäre wahnsinnig wütend auf meinen Mann, wenn er so viele Informationen nicht sagt und ich jetzt alleine ohne ihn da wäre.


    Und gleichzeitig käme vielleicht der Gedanke: Konnte er es nicht sagen?


    Es tut mir leid, dass diese Informationen für dich nicht erleichternd waren.

    Gibt es etwas Gutes, dass du dir tun kannst?


    Lg. Astrid.

  • Hallo ...

    i

    Nein ,es ist keine Erleichterung für mich ..

    Ich denke halt nur ,wenn er den Santäter gesagt hätte,das er einen Bypass in der Leiste schon hat,,,das er morgens rückenschmerzen hatte ...ich weiß es nicht ...ob es ihm dann geholfen hat,,aber er hat ja zu den Santäter gesagt,,,er hat keine Schmerzen ,er ist gesund ,er hat keine Vorerkrankungen..

    Aber das war mein Mann ,,er ging nur zum Arzt ,wenn ich im Druck gemacht habe..

    Er sagte immer,,,,er wird uralt ...;(;(;(.

    Nun sieht man es....

    Ich verstehe es einffach nicht ,,und frage mich nun die Tage immer wieder...hätte man es verhinden können...

    ich drücke euch

  • auf diese Frage wirst du vermutlich nie eine Antwort finden, liebe Jutta.


    Sie schwebt im Raum.

    Ich hoffe für dich, dass sie sich nicht auf und über dich senkt & dich dadurch dann vielleicht sogar erdrücken würde.


    Es ist sooooo schwer, Manches stehen zu lassen.

    Unbeabtwortet stehen zu lassen.


    Ich umarme dich

    Stille Perle

  • Liebe Jutta!

    Ja mein Mann war auch nicht so oft beim Arzt,obwohl ich auch öfter mal gesagt habe,das er hingehen soll,aber dann sagte er auch ,ich habe doch nichts,was soll ich dem Arzt dann sagen.Ja wir Frauen gehen schon eher mal hin.Ja es kommen immer wieder Fragen,warum,hätte ich was machen können,habe ich etwas falsch gemacht,wäre er doch früher mal öfter zum Arzt gegangen,wäre es anders gewesen.Aber du hast alles richtig gemacht und es ist der Lauf der Zeit und wir werden auch keine Antwort mehr darauf bekommen,und sicher hätten wir es auch nicht verhindern können.Ja es ist alles so schwer und man begreift es nicht ,warum er ,warum ist das Leben so unfair.Ich umarme Dich Helga