Unsere Welt ist stehengeblieben

  • lliebe Jutta,

    bei mir war es ähnlich, vermutlich Herzinfarkt oder Lungenembolie. Ich wollte ihn auch noch zum Arzt schicken aber er meinte es ging schon wieder besser und er bräuchte keinen Arzt....

    Man weiß nicht ob es verhindert hätte werden können, vllt wäre er dann einsam im Krankenhaus gestorben oder oft wird ja die Gefahr auch gar nicht erkannt....

    Fragen auf die man nie eine Antwort bekommt und die einen noch zusätzlich quälen.... obwohl im Krankenhaus auch gesagt wurde dass man sich nichts vorwerfen kann...aber man grübelt ja doch...

  • Guten Morgen Jutta auch von mir mein ganz herzliches Beileid.Ich konnte am Anfang auch nicht im Bett schlafen habe auch der grosse. Couch im Wohnzimmer geschlafen so bis drei vier manschmal sogar bis um acht Uhr morgens mit Hund und Katze .Dann sagte meine Freundin die Aertzin ist du musst jetzt mal richtig schlafen und nimm mal ne halbe Hogar Nicht und das habe ich so um elf halb zwoelf Abend gemacht und sechs St.geschlafen .Probiers mal aus.Ich nehme sie heut noch ab und zu wenns gar nicht anders geht.

    Sei umarmt

    Siggi

  • Liebe Jutta,

    auch von mir mein aufrichtiges Beileid und willkommen im Forum. Bei mir sind es am Montag 9 Wochen seit mein Mann mit 55 Jahren neben mir im Bett am Sekundenherztod starb. In den ersten Tagen begreift man gar nicht, dass er nicht mehr wiederkommt. Man denkt, man befindet sich in einem Albtraum und muss doch gleich wieder aufwachen, so unfassbar ist das Geschehene. Die ersten Tage Rauschen an einem vorbei. Man muss die Beerdigung organisieren und den ganzen Bürokratiewahnsinn erledigen, obwohl man doch nur weinen möchte. Jetzt nach neun Wochen ist vieles erledigt und man beginnt diesen ganzen Wahnsinn zu verstehen. Zu verstehen, dass er nie wieder kommt und dass man alleine ist (trotz Familie und Freunden). Meine Kinder, die zum Glück noch zu Hause wohnen, sind mein Halt und der Grund, weiterzumachen. Ich funktioniere, aber mir fehlt meine zweite Hälfte in jeder Sekunde. Das Leben geht für alle anderen weiter wie immer. Für uns ist nichts mehr wie es war. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft. Leider muss ich sagen, dass es auch nach Wochen nicht einfacher wird. Für Dich und Deine Kinder alles Gute! Pauli

    Liebe Pauli ,,,

    genau so fühle ich mich im Moment auch ...

    Die Beisetzung von meinem Mann ist ja übermorgen,,,

    Ich habe schon viel Bürokratiewahnsinn bekommen ,,ich bin jemand,,der muss sich ablenken ,sonst werde ich wahnsinnig...

    Man macht bei den Anträgen stellen schon so schlimme Erfahrungen...

    Mein Mann hat sein Leben lang gearbeitet, in 20 Monaten hätte er Rente bekommen...

    Da ich auch den ganzen Tag arbeite ,wird mir da von seiner Rente dann soviel angerechnet....aber die Erfahrungen werdet ihr auch alle gemacht haben...


    Ich habe Angst vor dem Freitag ,,muss aber stark für meine zwei Kinder sein...

    Aber wie du sagst ,,was kommt dann ?

    Anträge sind gestellt .......es wird leerer und man merkt wie sehr einem der Partner fehlt ..

    Ich wohne noch mit AAron in dem großen Haus alleine ..

    Unsere tochter hat ne eigene Wohnung...

    wie soll das alles weitergehen

    ;(;( Jutta

  • Hallo Astrid...

    ich bin zutiefst traurig ....das ich meinen Mann nicht mehr habe....

    Im ersttn Moment als ich das hörte ,das er keine genauen Angaben gemacht hat, war ich auch wütend....weil er mir so fehlt...

    Ich denke , mein Mann hat das Ausmaß nicht erkannt....
    Er sagte ja zu den Rettungssanitäter ,das er seine Beine nicht mehr spürt....

    Vielleicht hat er sonst wirklich keine Schmerzen gehabt...ist auch egal ;(;(.

    Er ist weg und kommt nicht mehr ...


    Aber mein Mann war immer unser Fels...Er war immer stark,,seine Familie war alles für ihn..

    Er wollte uns immer beschützen ,immer stark für uns sein ,,immer da sein...

    Deswegen hat er nie gedacht oder sich einstehen wollen,das auch er mal krank wird...

    lg

  • Liebe Jutta,

    ich wünsche Dir und Deinen Kindern ganz viel Kraft für Freitag. Zum Glück hatte ich ein Beruhigungsmittel genommen - ohne hätte ich den Gang zum Grab nicht verkraftet. Ein großer Trost ist mir, dass der freie Redner eine so herzergreifende und wunderschöne Rede gehalten hat. Zusammen mit der Musik, die ich ausgewählt hatte, war diese Stunde in der Trauerhalle ein wundervoller Abschied für meinen Mann. Ich weiß, es hätte ihm gefallen (und vielleicht war er ja sogar dabei?).

    Zum Thema Bürokratie: auch nach über 2 Monaten habe ich noch keine Info von der Rentenversicherung. Wenn man keine Ersparnisse hätte wäre man echt verloren. Auch so manche Versicherung muss man ab und zu mal erinnern. In dem ganzen Kummer wird einem das Leben von dieser Seite auch noch schwer gemacht. Liebe Grüße, Pauli

  • jaaa, die Rentenkasse :95:||:/,

    Es dauerte bei mir und uns 3 ( 2x Halwaisenrente mitbeantragt) ein 1/2 Jahr :!::!: bis eeendlich mal Zahlungen kamen !!!!


    Mir wurde von anderen Frauen, meist ältere ( ich war da ja erst 51 Jahre alt) an's Herz gelegt,

    höchstens noch 50% zu arbeiten,

    da man sonst zu viel abgezogen bekommt.

    Was ja auch der Fall ist.

    VOLL DIE FRECHHEIT !!!


    Jaa, ohne Ersparnisse kommt man in dieser Zeit nicht weit, wobei man sich einen Betrag, meine ich von 3 monatl. Renten auf einmal auszahlen lassen kann, dies wird Einem jedoch dann nachher wieder gekürzt.

  • Hallo Stille Perle,

    ja, eine Frechheit. Mein Mann war die letzten 10 Jahre selbständig. Ich hatte bei ihm einen Minijob. Seine Rente ist also sowieso nicht besonders hoch. Zu dem wenigen, was ich an Witwenrente bekommen werde, darf ich ja nur einen Betrag x dazuverdienen, sonst wird es ja wieder an der Rente abgezogen . Von dem Betrag, der da insgesamt zusammenkommt, kann ich nichtmal die Miete bezahlen. Ich müsste mit 55 wieder Vollzeit arbeiten gehen und akzeptieren, dass die Witwenrente gekürzt wird. Auch dann würde es finanziell nicht reichen. Wenn man nicht selbst vorgesorgt hat ist man geliefert!!! Liebe Grüße Pauli

  • jaaa, leider ! liebe Pauli.


    Man kann sich "nur" darüber aufregen.

    Mir kam es

    (& kommt es vom Gefühl her)

    so vor, als würde ich "nochmals" für etwas bestraft,

    was ich weder jemals wollte noch gebraucht hätte,

    zusätzlich zum Tod.


    Stille Perle

  • Allerdings. Da hast Du vollkommen recht. Mein Mann war zum Glück sehr umsichtig. Aber wie machen das bloß die Frauen, bei denen es nicht so ist. Die vielleicht auch wegen der Kinder wenig gearbeitet haben. Da kommt zu der Verzweiflung und Trauer auch noch die Existenzangst!! LG Pauli

  • Liebe Jutta,

    Ich wünsche dir für Freitag ganz viel Kraft. Ich bin 9 Tage nach Thomas seinem Verlust nachts im Bad zusammengebrochen. Meine Tochter hat zu dem Zeitpunkt bei mir geschlafen und es mitbekommen. Seitdem schreibt mir der Arzt Antidepressiva auf , die ich jeden Tag nehme . So konnte ich die Beerdigung überhaupt nur überstehen. Ich nehme nicht die volle Dröhnung , nur die Hälfte . Es hilft den Schmerz manchmal besser unter Kontrolle zu haben aber man ist nicht benebelt .


    Ich drück dich ganz fest

    Birgit und Fine

  • Liebe Pauli, liebe stille Perle,

    Die Bürokratie hat es schon in sich . Ich musste auch über 3 Monate auf die gesetzliche Rente warten und dann konnte ich erst die Zusatzrente beantragen weil die den Bescheid, der Gesetzlichen, brauchten . Das hat dann nochmal gut 4 Wochen gedauert . Ohne die Ersparnisse wäre es richtig übel gewesen . Aber auch andere Dinge, wie Versicherungen und Auto ummelden usw. , haben sich in die Länge gezogen . Ich hatte nach 8 Monaten alles geklärt .

    Was ja auch noch hinzukommt , vorher hat das alles mein Mann geregelt und nun muss ich damit klar kommen, was bei dem Chaos im Kopf nicht immer leicht ist .


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Hallo ....

    ich bin ein Kämpfer ,,war ich schon immer....

    Da ich auch ganztags gearbbeitet habe,,,wird mir das angerechnet und soviel von der Rente von meinem Mann gekürzt.

    Muss mit meiner Chefin bzw ,Träger reden,, ist ein kirchlicher Träger,,das ich weniger arbeiten muss...alleine wegen Aaron ...

    Habe ja ihn noch zu beaufsichtigen,zu pflegen...

    Hoffe nur ,,das das keine Probleme gibt....von ganztags auf ne dreiviertel Stelle zu gehen...

    Dann ist da das Haus ...was mache ich damit ..

    Wir wohnen ca 18 km entfernt von dem Ort ,,wo ich arbeite...

    Wir wohnen auf einem kleinen dorf....arbeite tue ich doch in einer größeren Stadt...


    Alles Fragen ,,,die mich beschäftigen ...

    ich drücke euch

  • Liebe Birgit,

    ich hatte auch von Nichts eine Ahnung. Mein Mann hat sich um alles gekümmert. Wenn er mir mal was erklären wollte hatte ich keine Zeit oder keine Lust. Musste mich durch die Ordner kämpfen. Zum Glück hat mir eine Freundin geholfen. Sie war am Anfang jeden Tag bei mir. Aber es müssen noch ständig Entscheidungen getroffen werden. Seit über 20 Jahren wieder alleine entscheiden. Ich habe Angst Fehler zu machen, denn ich habe auch die Verantwortung für meine Kinder. Das wir einmal so ein Unglück erleben hätte ich nie gedacht. Wir waren doch Glückskinder - bis zum 22.07.19😭. Gute Nacht, Pauli

  • Liebe Jutta!

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für Freitag.Ja das war bei mir auch eine lange Zeit,wegen der Feiertage,war die Beerdigung am 9 Januar und er ist am 24.12. verstorben.Es ist ein sehr schwerer Weg und die Cousine von meinem Mann ist Märchenerzählerin und hat unsere Geschichte vom kennenlernen bis zum letzten Tag auf dem Weihnachtsmarkt erzählt und die Freirednerin auch ,das haben die echt gut gemacht.Und ich hatte mir ein Lied ,welches unser Lieblingslied war ausgesucht und von Andreas Gabalier und am Grab hat die Fr.dann noch Herzen aus Glas gehabt und jedem der da war eins mitgegeben und wir haben bei einer lieben Freundin,deren Wunsch es war,dieses für Ralf zu machen.Kaffee trinken und sie hatte auf jedem Tisch ein Bild von Ralf und jeder hat auch eins mitbekommen im Rahmen.Seine Mutter ist im gleichen Jahr ,im Januar verstorben und da hat er gesagt,ja Beerdigungen sind nie etwas schönes,aber die von meiner Mutter war schön gestaltet,da hat die Cousine auch eine Geschichte von der Familie erzählt.Also ich drücke dich ganz fest und bin in Gedanken bei dir.Liebe Grüße Helga

  • Danke ...euch allen .

    Mir war es heute morgen schon so flau im Magen,hab bis jetzt auch schon 5 kilo abgenommen.

    Kann einfach nur morgens frühstücken,durch die Sachen,die du machen machst ...das schlägt mir alles auf den Magen.

    Wir haben auch ein Coverlied von Andreas Gabalier ausgesucht :::Einmal sehen wir uns wieder ...

    Erst wollte ich noch eine kurze Rede halten ,aber das schaff ich glaube ich nicht und die Pfarrerin hat gemeint ,ich müsste eh schon so stark sein ,,das soll ich mir nicht antuen

    Werde es spontan entscheiden...

    WEnn der Trauergottesdienst rum ist ,spielen wir sein Lieblingslied von Raggan Bo Man..." Skin" vielleicht kennt das jemand..


    Am Grab wird dann Aaron seinem Papa was vorlesen, da sind dann weniger..

    Hab jetzt schon mal ne halbe Beruhigungstablette genommenn,,und was pflanzliches...

    Denke das werde ich heute abend auch machen und morgen früh

    danke jutta

  • liebe jutta,


    mein mann starb am 31.12. und die trauerfeier war erst am 19. januar. das war eine recht lange zeit, aber auch gut so, weil ich dadurch vieles so gestalten konnte wie ich es am schönsten fand, weil ich immer wieder neue gedanken dazu hatte.


    das lied von andreas gabalier ist wunderschön und ich glaube dein mann wird dabei sein und stolz auf dich sein das du so eine schöne trauerfeier für ihn machst :30:


    zu den ämtern kann ich nur sagen - gott sei dank war ICH in unserer beziehung diejenige die sich um all solchen kram schon immer kümmerte. sonst wäre ich da nirgendwo durchgestiegen.


    die rentenversicherung und rententräger - die hatten es sich zur aufgabe gemacht mir das leben schwer zu machen. immer wieder rief ich an, immer wieder hatten die neue ideen, was sie mir NOCH alles zuschicken können, was ich ausfüllen muss.... immer wieder dies und das - sogar öfters mal gleiches, was ich schon lange hingeschickt hatte.


    einmal war ich kurz davor aufzugeben, dann aber dachte ich NÖÖÖÖ..... ICH kann genauso impertinent wie DIE sein und ziehe das solange durch wie es dauert. gott sei dank hatte ich den längeren atem. zum schluss fiel denen nichts mehr ein, was sie noch von mir verlangen könnten an nachweissen. mit langen zähnen mussten sie zahlen!!!!!


    gott sei dank ist inzwischen alles geregelt und kein ärger steht mehr ins haus. wobei das haus ansich viel zu groß für mich alleine ist. das ist an sich kein problem - aber das grundstück insgesamt werde ich auf dauer nicht schaffen.... auch mit meinem gärtner nicht den ich inzwischen habe.


    warum dein mann nichts sagte zum sani wird sich leider nie mehr klären lassen, liebe Jutta. mein roger gehörte wie viele männer, zu den typen, nicht zum arzt zu gehen. hätte ich ihn nicht zum arzt geschleift damals, als er das erste mal krebs hatte, wäre schon viel früher alles zu ende gewesen mit ihm.


    auch ER konnte so schwer seinen mund aufmachen, wenn er gefragt wurde "wo tut's denn weh?" aber ganz ehrlich, auch DAS bläute ich ihm ein, das WAHRE STÄRKE im ZUGEBEN besteht. im zulassen von gefühlen, im zugeständnis an die eigene unzulänglichkeit....


    es gibt noch eine mögliche erklärung dafür das dein mann nichts sagte, welche vorerkrankungen er hat: entweder schock, denn wenn man plötzlich seine beine nicht mehr spürt löst das sicher einen schock aus, somit also auch keine möglichkeit zur beantwortung der frage, weil man einfach nur leere im kopf hat.... oder aber sauerstoff-mangel im gehirn.... das bewirkt ebenso leere in den gedanken....


    ich spreche da ein bisschen aus erfahrung in bezug auf mich selbst, liebe Jutta.


    liebe umarmung von Bine