Trauer seelisch und körperlich

  • Meine Mutter ist vor zwei Monaten gestorben. Bis zu ihrem Tod war ich täglich um sie herum und habe sie versorgt. Selbst als sie die letzten Monate im Pflegeheim war. Für sie war es letztendlich eine Erlösung, denn sie war schon zeitweise nicht mehr bei Bewusstsein.

    Nichts, aber auch gar nichts hat mich auf diesen tiefen Schmerz vorbereitet, der nun zwei Monate später über mich hereinbricht. Sowohl seelisch als auch körperlich (Kopfschmerzen, Magenweh, Lustlosigkeit).

    Ich bin berufstätig, das geht einigermaßen, wenn man mich in Ruhe arbeiten lässt. Weil da das Gedankenkarussel abgelenkt wird.

    Wie geht ihr mit so etwas um?

  • Hallo Stern3 ... herzlich willkommen hier. Ich kann dich sehr gut verstehen und ich weiß, was du gerade durchleben musst. Meine Mama starb vor 4 Monaten - sie war auch sehr krank hat aber jeden Tag gekämpft und das Beste daraus gemacht. Sie war so positiv und hat so gerne gelebt! Die letzten Wochen vor ihrem Tod wurde sie immer weniger, hatte keine Kraft mehr - und zu Aussenstehenden hat sie oft auch mal gesagt:Ich mag nicht mehr... Mir gegenüber und meinem Papa gegenüber wollte sie immer "stark" sein...

    Auch wir wussten der Tag wird kommen - aber du kannst dich absolut NICHT darauf vorbereiten! Man verdrängt es immer wieder, denkt, nein...ist noch Zeit... Pustekuchen! ZACK ist der Tag da und du wirst hineingeworfen in diese unendliche Trauer, den Schmerz, das Loslassen...

    Mir ging es ziemlich dreckig - konnte nichts essen, nicht schlafen, war gereizt oder abwesend... Nach 3 Wochen arbeitet ich wieder (Kindergarten) und das war gut so. Der Alltag geht weiter - das konnte ich anfangs überhaupt nicht verstehen! Die Sonne ging auf und unter, die Tage vergingen so als ob nie etwas war... und ich mittendrin...

    Langsam ändert es sich - wird erträglicher... Auch wenn das Vermissen immer im Herzen bohrt.

    Du wirst gute Tage haben und total beschissene - aber du musst einfach hindurchgehen. Sieh es als Weg... Als DEIN Weg.


    Mir hat mein Hund auch sehr geholfen... Durch die kleine Maus MUSSTE ich raus! Und das tat gut! Wald, frische Luft, Ruhe... Da kann ich mich sortieren...

    Körperliche Beschwerden gehören leider auch dazu... Trinkst du denn genug? Wegen Kopfschmerzen... Da musst du dich evtl. zwingen denn das ist wichtig für dich.

    Ich kann dir nur ganz viel Kraft wünschen und dir eine warme Umarmung schicken...

    Alles Liebe <3

  • Hallo Mirachen,


    vielen Dank für Deine Nachricht. Mir tut es schon gut zu wissen, dass mich jemand versteht. Es tut mir leid, dass Du ähnliches erleben musstest. Dafür wünsche ich Dir auch weiterhin viel Kraft.

    Alles Liebe

  • Liebe Stern3<3

    einen sanften Willkommensgruss sende ich dir zu dem grossen , tiefen Verlust deiner Mutter.,,

    Nein, es gibt kein letztendliches vorbereiten auf den dann doch immer erst einmal Schock... Auch nach einer lanen Pflegezeit,,, Ich habe viele sehr geliebte Menschen bis in den Tod hinein begleitet, auch meine Mama,


    Was soll ich schreiben... Auch nach langer Zeit, sind bestimmte Bilder , bestimmte Gefühle , wie man sich körperlich gefühlt hat , tief in einen "hineingebrannt"... ich nenne es auch

    unsere Seele ist tätowiert worden... oder man kann auch schreiben , wir haben eine grosse Verletzung , eine wunde bekommen... Die Narbe ist immer da... sie verblasst nur langsam mit der Zeit...

    aber sie bleibt...

    Ich würde dir auch sehr empfehlen , dass du diesen wirklich traurigen Verlust, weil er ja doch noch so unbescheiblich nicht völlig fassbar für dich ist

    Nichts, aber auch gar nichts hat mich auf diesen tiefen Schmerz vorbereitet, der nun zwei Monate später über mich hereinbricht. Sowohl seelisch als auch körperlich (Kopfschmerzen, Magenweh, Lustlosigkeit).

    ihn doch in Verlust der Eltern entweder neu zu erstellen oder Isabel L.K. kann diesen Beitrag für dich verschieben... Dann findet ein sehr viel grösserer Austausch für dich statt...


    Ich möchte es dir ans <3 legen


    MIT-fühlende <3Grüsse sende ich dir

    deine Sverja

  • Liebe Sverja,

    Ich habe Stern bereits in einem anderen Beitrag geantwortet, und gebeten einen eigenen Thread zu eröffnen. Diesen hab ich jetzt auch unter "Verlust der Eltern" verschoben. Danke!


    Liebe Stern3,

    Auch hier nochmal ein herzliches Willkommen <3

  • Hi liebe Stern,

    auch von meiner Frau und mir ein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mama, nach dem Tod unserer Tochter bin ich relativ früh wieder arbeiten gegangen,(3Wochen), weil es mich ablenken sollte, hat auch halbwegs geklappt, aber anfangs enorm viel Kraft gekostet, die man eigentlich nicht hat,,

    meine Frau hat sich professionelle Hilfe geholt , Trauerbegleitung, Psychotherapie, aber viel besser als mir gehts ihr ach nicht, kann wohl nur jeder selber rausfinden, was ihm gut tut,,,,Wir drücken dich

    Liebe Grüße

    Wolli

  • Lieber Wolli,


    vielen Dank für Eure Nachricht! Mein Beileid zum Tod Eurer Tochter. Das ist ja ein schlimmes Schicksal, das Kind zu verlieren. Da wünsche ich Euch viel Kraft und viel Geduld, bis die Trauer vielleicht nicht mehr ganz so schmerzhaft ist.

    Und es stimmt: Die Arbeit kostet viel Kraft, die man wirklich nicht hat. Aber irgendwie muss es halt gehen, sie lenkt ja auch ein bisschen ab.


    Ganz liebe Grüsse an Euch


    Stern3