Wie kann ich meiner Mutter helfen

  • Hallo zusammen,


    Mein Stiefvater ist vor ein paar Monaten ganz überraschen an einem Schlaganfall gestorben. Wir hatten eine enge Bindung als wäre es mein leiblicher Vater.

    Meiner Mutter geht es nicht so gut. Sie macht sich oft Vorwürfe ob sie was dagegen hätte tun können und geht die Situation im Kopf ( er ist zu Hause im Bett gestorben)jeden Tag und Nacht nochmal durch.

    Meine Schwester wohnt 5min von meiner Mutter entfernt und hilft ihr so gut es geht.

    Ich wohne 2 Stunden entfernt und versuche so oft zu ihr zu fahren wie es geht.

    Sie weint sehr oft mehrmals am Tag weil Sie sich so einsam in Wohnung alleine fühlt.

    Ich weis oft nicht was ich sagen und es wird immer schlimmer.

    Ich finde keine richtigen Worte denn alles ist falsch.

    Ich fühle mich so hilflos und es zerreist mich das ich Ihr nicht helfen kann.

    Ich denke jeden Tag an Sie und sehe Sie vor mir wie Sie alleine in der Wohnung sitzt und weint vor Einsamkeit.

    Sie hat auch keine Freunde nur Verwandte mit denen Sie ab und zu telefoniert.

    Unter Leute gehen mag Sie nicht.

    Was kann ich tun bzw sagen?

  • Liebe Aniva,

    Euer Verlust tut mir sehr leid. Ich verstehe das du deiner Mutter beistehen willst. Es gibt nicht das "richtige" zu sagen. Wichtig ist, das miteinander reden und nach den Bedürfnissen fragen. Was sie braucht. Es ist auch wichtig zu wissen, das das was deine Mutter erlebt völlig normal ist. Sie hat überraschend ihren Partner verloren. Es dauert seine Zeit bis Gehirn und Geist das alles verarbeiten können. Wenn etwas mehr Zeit vergangen ist, fühlt sie sich vielleicht bereit unter Menschen zu gehen, oder sogar eine Trauergruppe zu besuchen.


    Wenn ein geliebter Mensch trauert, würden wir ihm am liebsten diese Last nehmen, das ist leider nicht möglich. Jeder muss seinen individuellen Weg finden damit umzugehen. Sei einfach da, und hab etwas Geduld. Du machst alles richtig.


    Und für dich... Schau auch gut auf dich und gehe nicht über deine eigenen Grenzen.

    Alles Liebe & Viel Kraft für euch <3

    Isabel

  • Guten Morgen Isabel,


    Vielen Dank für deine lieben und stärkenden Worte.

    Ich habe nur Angst das meiner Mutter gesundheitlich etwas passiert denn Sie hat schon rote Umrandungen an den Augen vom vielen weinen. Beim Artzt war Sie schon und hatte wohl auch Antidepressiva bekommen.

    Ich hoffe das so wie du sagst mit der Zeit es besser wird.

    Ich weis oft nicht was ich sagen soll wenn wir telefonieren und sie mir erzählt das Sie Ihn so sehr vermisst und so allein ist.

  • Liebe Aniva,

    auch ich möchte dich hier willkommen heissen... auch mit deiner Trauer.. Da du schreibst

    Mein Stiefvater ist vor ein paar Monaten ganz überraschen an einem Schlaganfall gestorben. Wir hatten eine enge Bindung als wäre es mein leiblicher Vater.

    Du kannst in diesem Forum auch deinen empfundenen Schmerz schreiben. Auch das kann eine indirekte Hilfe für deine Mutter sein, weil du durch das artikulieren und mit uns teilen vielleicht dazu kommst , eine gewisse Kraft dann zu haben... Denn du trauerst ja auch... Zwar ANDERS wie deine Mama , aber ihr trauert beide...

    Ja, Isabel hat es völlig richtig geschrieben

    Und für dich... Schau auch gut auf dich und gehe nicht über deine eigenen Grenzen.

    Alles Liebe & Viel Kraft für euch

    Diesem Wunsch schliesse ich mich an<3:30:<3


    Es ist sehr liebevoll von dir und deiner Schwester , dass ihr euch um eure Mama kümmert ... aber sie muss ihren Schmerz, ihre Trauer dennoch letztendlich alleine erleben, gestalten... und da ist vielleicht eine Trauerbegleitung , eine Trauergruppe ein guter Weg für sie.


    Also noch einmal

    Pass DU <3:30:<3 gut auf dich auf und wie schon geschrieben, du kannst hier alle deine Gefühle , auch deine sorgen und Gedanken weiterhin schreiben.


    Fühle dich verständnisvoll umarmt in deiner Trauer <3:30:<3

    deine Sverja

  • Hallo liebe Sverja,


    Das ist ganz lieb von euch. Schon die wenigen Worte geben mir sehr viel Kraft.Ich habe ja auch niemanden mit dem ich sonst darüber reden kann.

    Bis jetzt hab ich die Trauer noch nicht rausgelassen da ich ja für andere Dinge in meinem Umfeld auch stark sein muss( leiblicher Vater ist im Krankenhaus, Sohn in der Pupertät, Lebensgefährte hat einen Burn Out. Es kommt gerade alles zusammen. Meine Mutter ist mein ein und alles. Und ich wünschte ich könnte ihr dennoch irgendwie besser helfen.

    Sie will nicht in eine Trauerhilfe obwohl wir Ihr das auch schon empfohlen haben.

    Sie ist überfordert da ihr Mann sehr viele Sachen zurück gelassen hat und Sie diese Dinge jetzt erledigen muss und ein Ende ist nicht in Sicht.

    Wenn ich bei Ihr bin nehme ich Sie oft in dem Arm weil mir die Worte fehlen.

    Vielen Dank Ihr Lieben hier.:2:

  • Liebe Aniva<3:30:<3


    jetzt schreibe ich doch einmal ;" ooohhh jeeeh !!

    Bis jetzt hab ich die Trauer noch nicht rausgelassen da ich ja für andere Dinge in meinem Umfeld auch stark sein muss( leiblicher Vater ist im Krankenhaus, Sohn in der Pupertät, Lebensgefährte hat einen Burn Out.

    Ja, und gerade deswegen musst du dich einesteils schützen vor der "Uebernahme " der Trauer deiner Mama

    und

    andernteils ist es so wichtig , dass du deine Trauer artikulierst...

    GUT , das du diesen Beitrag geschrieben hast...<3:30:<3


    Ein reger Austausch , gerade am Anfang , führt immer zu einem "besseren kennenlernen" und somit ist eine Basis geschaffen, die JEDEM weiterhilft ... Es ist ein reflektieren der eigenen Situation dadurch gegeben und die des anderen sehend.


    Es wäre auch eine Ueberlegung "wert" ... ob du nicht deinen Thread verschieben würdest in den Bereich "Verlust der Eltern".


    Da gibt es auch Trauernde die um den Lebensgefährten der Mama trauern und die sich auch Sorgen um die Mutter machen...

    Auch da gilt...

    du bist nicht alleine mit deinen Sorgen um deine/eure Mama<3:30:<3Vielleicht hast du dennoch Zeit und liest dich dort ein wenig hinein...

    JA,

    mein eigentlich immer Rat ...

    schreibe... schreibe dir alles von der Seele ...

    dazu ist dieses Forum da<3


    Liebevolle Grüsse <3und sanfte Energieumarmungen<3:30::24:<3

    deine Sverja

  • Bis jetzt hab ich die Trauer noch nicht rausgelassen da ich ja für andere Dinge in meinem Umfeld auch stark sein muss( leiblicher Vater ist im Krankenhaus, Sohn in der Pupertät, Lebensgefährte hat einen Burn Out. Es kommt gerade alles zusammen.

    Liebe Aniva,

    Das ist ganz schön viel aufeinmal. Wie könntest du deine Trauer den "rauslassen"? Vielleicht kennst du für dich Methoden aus der Vergangenheit mit denen du gut Emotionen bewältigt hast. Jeder verarbeitet anders, ob durch Schreiben, Musik, Bewegung, malen uvm. Ausdruck der Trauer ist ganz wichtig...


    Auch das Schreiben hier gehört ja schon dazu <3

  • Hallo alle zusammen,


    Aufgrund der jetzigen Situation muss ich hier schreiben.

    Viele andere auch haben ihre Liebsten verloren und gerade jetzt wo wir uns einschränke muss ist es doppelt so schwer.

    Meine Mutter geht es in dieser Zeit sehr schwer. Sie kämpft und lässt sich es kaum anmerken aber ich sehe es. Ich bin Ihre Tochter.

    Gerade war Sie kurz davor wieder etwas motiviert zu sein und auf die Leute zuzugehen und Kontakte zu knüpfen als das mit dem Virus gerade anfing.

    Jetzt ist Sie wieder isoliert. Niemand kann Sie halten oder drücken. Sie ist so einsam, es zerbricht mir das Herz. Ich würde Sie so gern in den Arm nehmen.

    Hinzu kommt der Finazielle Druck und die ganze Bürokratie wegen der Witwenrente und Miete u.s.w.

    Und auserdem plagt Sie sich mit schwerem Asthma herum.

    Vor kurzem hat Sie gemeint falls es Soe mit dem Virus erwischt ist auch nicht tragisch dann wäre Sie schneller bei Ihrem geliebten Mann. Sie hat langsam keine Kraft mehr und ich kann Ihr nicht helfen. Mir kommt vor als wäre alles sinnlos was ich sage oder tue weil es ihr einfach nicht hilft.

    An alle wünsch ich gaaanz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich fühle mit euch und hoffe für alle das diese schwere Zeit bald eine bessere wird.

  • Liebe Aniva<3,


    GUT, das du deinen Kummer und deine Sorgen mit uns teilst , weil es zumindest dich etwas erleichtert... Vielleicht wäre es hilfreich für dich auch wieder etws mehr hier zu schreiben. Nach wie vor fände ich es hilfreicher für dich , wenn Isabel L.K. deinen Thread in "Verlust der Eltern " verschieben würde , weil dich da viele Trauernde mehr erreichen könnten?!

    Ich lebe ja in Schweden und kann deswegen auch nur über WhatsApp , skype , telefonieren und mails meine Familie erreichen. Ich hoffe und wenn ihr es nicht habt...

    dann richtet euch ... auch gerade deine Mama<3... doch Whatsapp ein. Man fühlt sich einfach mehr verbunden in diesen Zeiten.<3


    Ja, ich glaube dir, dass sie durch die jetzige Isolation leider noch mehr den Wunsch hat, ihrem Mann nachzufolgen... Es ist gerade in der "ersten Trauer" häufig der Wunsch wieder vereint zu sein...Es ist ein WUNSCH ... nicht eine Aktion...


    Versuche es so zu sehen <3:30:<3 in deiner eh belastenden Lebenssituation...

    Wie geht es dir jetzt in diesen extremen Zeiten der Corona Pandemie?


    Vielleicht kannst du auch deine Gedanken in den Themenordner "Dies und Das " "Gedanken und Impulse von Isabel" auch hineinschreiben, weil es da gerade in letzter Zeit um das Gefühl geht wie wir unsere Trauer empfinden in dieser Zeit ... Natürlich kannst du auch immer hier deine Erlebnisse und Empfindungen schreiben<3:30:<3

    Auch jetzt möchte ich noch einmal schreiben, das DU auch bitte an dich denkst <3


    viel Kraft wünsche ich dir in diesen aussergewöhnlichen Zeiten

    <3deine Sverja

    .

  • Gerade war Sie kurz davor wieder etwas motiviert zu sein und auf die Leute zuzugehen und Kontakte zu knüpfen als das mit dem Virus gerade anfing. Jetzt ist Sie wieder isoliert.

    Liebe Aniva,

    Das ist jetzt natürlich ein kleiner Rückschritt, durch die Maßnahmen an die wir uns halten sollen. Vielleicht kann sie den Kontakt trotzdem halten zu anderen. Es werden jetzt auch vermehrt Trauergruppen online angeboten- das könnte auch eine Möglichkeit sein für Austausch.


    Du bist für sie da, wenn auch aus der Ferne...

    Wie kommst du gut durch die Zeit? Was brauchst du um in deiner Kraft zu bleiben?


    Liebe Grüße

    Isabel