Ich habe so viel verpasst.

  • Liebe Yucelia,

    das ist sehr Mutig den Schritt der Entscheidung und der klaren Kommunikation den Du gegangen bist zu gehen. Auch finde ich es sehr schön das Du klar deine grenze kommunizierst auch fühle ich beim lesen deines Textes eine klare Entscheidung und das es der richtige schritt für Dich war und ist. Ich wünsche Dir ein positives Wochenende und sorge gut für Dich, schau was Du brauchst und was Dir ganz persönlich gut tut.


    Positive Grüße zu Dir

    Maik

  • Hallo

    Ich weiß ich habe ewig nicht geschrieben.

    Es war viel los. Covid 19, mein Examen, die Suche nach dem Job nach der Ausbildung und so weiter. Habe mittlerweile eine Zusage zum 01.08. für eine psychiatrische Station bekommen auf der ich anfangen kann und bin total stolz und glücklich das alles soweit geschafft zu haben.

    Leider hat immer noch kein Treffen der trauergruppe statt gefunden, da durch covid erstmal alles abgesagt wird.

    Irgendwie habe ich das Gefühl mit meiner Trauer fest zu stecken.

    Es ist nicht so das ich nur am weinen bin. Im Gegenteil ich bin viel unterwegs und habe entweder keine Zeit oder keine Kraft mich am Ende des Tages mit meiner trauer zu befassen...

    Irgendwie macht mir das selbst ein schlechtes gewissen, den Tod meines Bruders ein Stück weit "hinten an zu stellen". Ich weiß das Verdrängung keine Lösung ist, aber ich muss im Moment einfach funktionieren und das kann ich nur wenn ich nicht trauere.

    Bei mir und meiner Familie hat sich weiterhin nichts geändert.

    Gerade an Geburtstagen tut es noch unheimlich weh keinen Kontakt zu haben, aber ich kenne es ja schon aus der Zeit vor dem Tod und es wird irgendwann leichter...

    Ich merke aber im Moment, dass verdrängen nicht mehr lange klappt. Ich schlafe deutlich schlechter, werde vergesslicher und vorallem abends sehr emotional.

    Auch wenn ich mit meinen Freunden und meinem Partner immer darüber reden kann, so will ich nicht ewig mit diesem Thema ankommen. Ich will leben, denn ich bin am leben aber ich weiß nicht wie ich mit der Verarbeitung des ganzen voran kommen soll...

  • Liebe Yucelia!

    Es ist sehr schön,das du die Zusage für die Station bekommen hast.Ja jetzt in der Zeit ist alles noch viel schlimmer,

    aber du hast recht,das es irgendwann etwas leichter wird.Jetzt kannst du stolz auf dich sein und Arbeit ist

    das beste,das habe ich auch gemerkt.Ich bin auch früh wieder angefangen,aber es hat mir gut getan.Es gibt

    immer mal Tage wo es besonders schlimm ist,da geht nichts anderes.Aber ich denke auch,wenn du mit

    der Arbeit anfängst,hast du eine Aufgabe,bist abgelenkt,lernst Menschen kennen,das wird dir gut tun.

    Es ist wie ein Wellengang diese Trauer.Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und einen guten Start.

    Du schaffst das und wird es dir vielleicht auch etwas leichter werden.Alles Gute.Helga

  • Ich weiß nicht ob einzelbegleitung etwas für mich ist.

    Ich habe das Gefühl, dass ich jemanden den Platz in der einzelbegleitung wegnehmen könnte, der es mehr braucht als ich.

    Du kannst es ausprobieren, sollte es für dich nicht passen kannst du immernoch damit aufhören. Es ist ja auch nicht gesagt das eine Gruppe etwas für dich ist.

    Einen Platz jemandem wegnehmen wirst du nicht, mach dir darum mal keine Gedanken. Ob das jemand "mehr" braucht ist Ansichtssache. Schrecke wegen sowas bitte nicht davon ab dir die Hilfe zu suchen die du brauchst.