Tod von Frau und später Verlust des Sohnes

  • Mein Name ist Andreas, ich habe vor 14 Jahren meine grosse Liebe Tamara, meine Ehefrau geheiratet. Wir hatten beide noch nie Kinder aber wir wollten unbedingt eine Familie am liebsten 2 Mädchen und 2 Brüder. Leider starb Sie viel zu früh. Am 09. August 1998 kam unser Junge Jason " Arkadi " Spengler auf die Welt. Die Gefühle die das Baby in mir weckten waren überwältigend und ich habe die ganze Zeit, die ich Ihn halten durfte geweint wie ein kleines Kind.

    Ich durfte Jason leider nur 22 jahre bei mir haben, aber es waren die schönsten 22 Jahre meines verkorksten Lebens.

    Jetzt stehe ich wieder am Anfang, aber selbst nach 4,5 monaten kann ich nicht nehr richtig schlafen. Obwohl der Gerichtsmediziner eine zu dünne linke Herzkammer als Todesgrund angibt und mir versicherte Jason habe nichts gespürt und wäre einfach im Schlaf gestorben.

    Trotzdem mache ich mir Vorwürfe, habe ich etwas nicht gehört, hätte Er gerufen oder Schmerzensschreie ausgestossen ich wäre wach gewesen, in höchstens 5 sekunden und trotzdem verfolgt es mich in meinen Träumen fast jede Nacht. Mittlerweile trau ich mich kaum zu schlafen weil ich immer höre wie Jason nach mir ruft und auch seine Mama ruft mich damit wir wenigstens im Himmel eine Familie sein können.

    Ich kann es niemandem erzählen wie schlimm es mit mir steht aber falls ich es nicht mehr aushalte kann man es hier und in meinem Tagebuch in das ich sporadisch schreibe nachlesen

    Die Dunkelheit hält mich umfangen und sperrt das Licht aus. Mein Leben hat jeglichen Sinn verloren und steuert rasant dem Ende zu. Trotz alldem möchte ich dass Tamara, Jason und alle die es interessiert wissen das ich niemals einen Gedanken an Selbstmord hatte.

    Ich vermisse Jason am Morgen und am Abend und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Ich warte bis Gott sich meiner erbarmt und mir Ruhe und Gelassenheit schenkt und mich wieder zusammenführt mit meinen Liebsten.

  • Lieber andreas,

    Deine Verluste tun mir unsagbar leid. Deine Gedanken sind ganz verständlich. Wann hast du deine Frau verloren?

    Hast du noch andere Familienmitglieder oder Freunde die dich unterstützen können? Oder eine Trauerbegleitung?


    Du kannst hier jederzeit alles niederschreiben was dir am Herzen liegt.

    Fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • Lieber Andreas,

    es tut mir von Herzen leid, dass Du Deinen lieben Sohn verloren hast. Ein solcher Verlust macht auch Aussenstehende sprachlos. Gerade jetzt brauchst Du einen sensiblen Austausch über das, was Dir widerfahren ist. Auch ich habe einen sehr nahen Menschen verloren und weiss, dass Trauer ein langer schwerer Weg ist. Hier im Forum findest Du Menschen, die ähnliches erfahren mussten und Dir emphatisch begegnen. Schreibe alles, was Dich bedrückt und ängstigt. Es ist immer jemand hier, der Dir "zuhört".Gerne würde ich Dir Trost geben, leider ist das nicht möglich. Gott möge Dich segnen.

    Stille Grüße

    Sommermond

  • Lieber Andreas

    Mein aufrichtiges Beileid zu deinen schweren Verlust.

    Ich hoffe das du Freunde und Familie hast die dir gut tun und beistehen, ich fühl vollkommen mit dir und werde heute eine weitere Kerze zu meinem Sohn für deinen Sohn aufstellen

    In traurigen und stillen Gedanken an und mit euch.

    Sabrina

  • Lieber Andreas,

    willkommen hier im Forum.

    Es tut mir unsagbar leid. Der Tod des eigenen Kindes ist schrecklich und unfair.

    Das schreibe ich dir so, weil auch ich mich, wie viele hier, in diesem Albtraum befinde. Das Forum ist jedoch so etwas wie ein Ventil, wenn die Gedanken und Ereignisse einen verrückt machen. Hier wirst du wahrgenommen und verstanden.

    Viel zu gut kenne ich diese furchtbaren Fragen nach dem "Warum" und und auch die Vorwürfe an mich selbst.


    Wenn es dir möglich ist, nutze vor der Tür jedes Stück blauen Himmel und jeden Sonnenstrahl, um ein ganz klein wenig Helligkeit aufzunehmen. Ich wünsche dir, dass du hin und wieder ein paar Stunden traumlosen Schlaf finden kannst, um dich zu erholen.

    Wenn ich darf, umarme ich dich ganz vorsichtig. :30:


    Iris

  • Lieber Andreas,


    mir fehlen Worte des Trostes, es ist einfach schrecklich gleich zweimal das Liebste auf der Welt zu verlieren.

    Aufschreiben hilft und dazu ist dieses Forum wirklich gut geeignet.

    Deine verstorbenen Lieben sind nicht wirklich weg, ich denke das spürst und weißt du, dennoch ändert das nichts an der Trauer, denn sie fehlen einfach hier auf der Erde, so nah zum Anfassen, zum Reden, zum gemeinsamen Leben.

  • Lieber Andreas,

    hier in diesem Forum ist man an einem Ort, der hilfreich ist , wenn man sich so verdammt alleine, so unverstanden und nochmals alleine fühlt. Der Verlust seines Sohnes findet sich hier mehrfach wieder. Der Schmerz wird von Anderen auch erlebt. Es macht den eigenen Schmerz nicht milder aber irgendwie fühle ich mich sicherer, wenn ich hier lese. Auch wenn es keine Sicherheit , keinen Trost und kein Verständnis für diesen Albtraum gibt, aber man ist nicht alleine. Der Tod hat bei uns unseren Liebsten genommen und wir wissen nicht warum? Louis mein Sohn starb mit 20 und ich denke seit 10 Monaten an ihn , ich leide ich Weine ich schreie . Aber ich lerne auch damit zu leben. Meine Mutter starb 2 Monate vor ihm. Es gibt keinen Trost, aber es gibt eine Kraft , die Dich hält, die Dich irgendwann dahin führt, dass du genug Abstand hast und weiter leben willst. Aber es dauert. Schreibe uns wenn es hilft.

  • Mir fehlen einfach die Worte. Es tut mir so leid. Auch ich habe meinen 21jährigen Sohn bei einem schrecklichen U-Bahn Unfall verloren, als er nach einer Party betrunken auf den Schienen lief. Ich vermisse ihn jeden Tag. Und es waren die schönsten Jahre mit ihm. Es ist ein tragischer Verlust. Ich kann mich vor Schmerzen kaum bewegen. Ich wünsche dir viel Kraft. Wäre schön, wenn wir uns austauschen könnten.