Liebe Ameliea , liebes Linchen1 ,
Ich lese es so raus, dass 'Selbstsüchtig' nicht unbedingt das richtige Wort ist, ich glaube es geht amileia eher um Selbstmitleid, die eigene Untätigkeit, weil man in Lethargie versinkt.
Aber ich glaube das Trauer nichts mit Selbstmitleid oder mit Selbstsüchtigkeit zu tun hat, sie ist die natürliche Folge eines Verlusts. Ich vermute, je stärker die Liebe war und je wichtiger die Person für das eigene Leben war, um so ausgeprägter ist sie.
Das man stehen bleibt und erstmal nicht vorangehen kann, finde ich nur verständlich. Und ich kann auch verstehen, wenn manche nur noch überleben und nicht mehr leben können. Natürlich bleibt der Wunsch, die Hoffnung, irgendwann weitergehen zu können, weiterleben zu können. Doch nicht jeder schafft das und das verstehe ich, genauso, wie jemand anderes jetzt vielleicht Pläne macht, um sich ein Ziel zu setzen, sich sozusagen zu zwingen, weiterzugehen.
Ich hab mich bis zum Tod meiner Mama noch nicht mit dem Thema Trauer beschäftigt, doch was ich jetzt, nach 9 Wochen weiß, ist, dass es komplex ist und auch nicht konstant oder vorhersehbar. Gefühle können mich von einem auf den anderen Moment übermannen, und eine Situation, die mich gestern zum Heulanfall gebracht hat, kann mich morgen in liebevoller Erinnerung mit Wärme im Herzen zurück blicken lassen. Es ist einfach ganz individuell.
Liebe Grüße, Vanessa 💚