Sie fehlt mir so unendlich

  • Hallo,

    Ich will mich kurz vorstellen

    Meine Name ist Angelika ich bin 53 und habe vor zwei Jahren meine Mama verloren. Sie war erst 68 Jahre und wir fanden sie eines Morgens tot auf der Couch. Sie war Alkoholiker und hatte einige andere wehwehchen aber nichts was darauf hindeutet. Sie hatte sich zwei Wochen vorher den Fuß eingeklemmt und ist zu spät zum Arzt gegangen. Als sie dann nicht mehr laufen konnte musste sie gehen aber der Arzt hat ihr nur ibu gegeben und sie nach Hause geschickt. Sie lag dann nur noch auf der Couch. Drei Tage später war sie tot.

    Es war wie ein Schock ich funktionierte nur noch. Ich stürzte mich in die Arbeit aber seit 6 Monaten bin ich in Kurzarbeit und jetzt nach zwei Jahren habe ich das Gefühl ich ertrinken im Tränenmeer

    Ich komme nicht mehr klar damit. Wir wohnten nebeneinander in ihrem Haus. Ich habe das Gefühl ich vermisse sie jeden Tag mehr.

    Und mein Stiefvater hat seit ein paar Monaten eine neue Frau damit komme ich garnicht klar. Er macht jetzt so vieles was er für meine Mutter nicht getan hat und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

    Ich weiß ich bin 53 fühle mich aber gerade wie ein verlassenes kind.

    Sollte das nicht leichter werden als schlimmer.

    Ich dachte ich versuche meine Trauer zu bewältigen indem ich mich hier mal austauschen. Ich habe zur Zeit das Gefühl ich komme da nie wieder raus.

  • Liebe Angel,

    Mein Mitgefühl zum Verlust deiner Mutter. Es ist ganz normal das sich Trauer auch erst viel später zeigt. Es ist ganz unterschiedlich. Manchmal lenkt man sich schnell ab und irgendwann kommen die ungeweinten Tränen dann doch.

    Hast du sonst noch Familie oder Freunde die dir beistehen?


    Ich kann verstehen, dass dich das Verhalten des Stiefvaters verletzt. Jeder trauert anders- und man kann in niemand rein schauen wie es wirklich aussieht.

    Hier findest du Menschen die dich verstehen. Fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • Liebe Angel,

    mein herzliches Beileid zum Verlust Deiner lieben Mama. Die Trauer "verlangt" ihren Tribut, gleichgültig zu welchem Zeitpunkt. Weine alle Tränen, die geweint werden müssen. Ich verstehe Dein Unverständnis Deinem Stiefvater gegenüber. Er will sicher niemanden verletzen, er trauert vielleicht auf eine andere Weise. Hier im Forum wirst Du emphatische Menschen treffen, die mir tröstende Worte und Mut schenken und das Gefühl geben, nicht alleine in meiner Trauer zu sein. Traue Dich, wann immer Du willst, mitzuteilen, was Dich quält und welche Fragen Du hast.

    Ich schicke Dir eine tröstende Umarmung

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Vielen Dank für die lieben worte

    Ja ich habe Familie Mann, Kinder und Enkelkinder aber sie trauern ja auch selbst und ich versuche natürlich stark zu sein.

    Ich versuche auch meinen stiefvater zu verstehen aber das fällt schwer. Ich könnte nicht verstehen das er nach für mich so kurzer Zeit eine neue Beziehung haben kann. Und wenn sie da ist ich sehe sie im Garten meiner Mutter dann schmerzt das sehr. Sie zieht wohl auch bald ein und er macht alles schön für sie. Meine Mutter hat er im größten Chaos sitzen lassen er hat nichts mehr gemacht die letzte Zeit. Er hat sie allein gelassen als sie die Woche vor ihrem Tod nicht mehr laufen konnte und einiges mehr was ich hier garnicht ausführen möchte. Wenn er jetzt Dinge weg schmeißt die meiner Mutter waren könnte ich durchdrehen. Und es scheint als wenn er sie einfach austauscht.

    Auf der einen Seite würde ich sie gerne kennenlernen vielleicht wäre das besser als die Vorstellung wie sie sein könnte aber ich hätte das Gefühl meiner Mama in den Rücken zu fallen. Es fühlt sich an wie Betrug.

    Ach es ist vielleicht sehr wirr was ich hier schreibe aber genau so geht es mir. Einen Tag denke ich alles ist gut, den anderen bricht die Welt zusammen. Meine Mama ist das erste an das ich denke wenn ich morgens die Augen öffne und das letzte wenn ich sie schließe.