Ich vermisse meinen Ehemann

  • liebe Mauela,


    danke, dass du nachfragst. Ich bin 55 Jahre alt und arbeitsunfähig nach dem, was das Leben, das Schicksal, oder wer oder was auch immer mir angetan hat. Ich weiß nicht, ob ich das verkraften kann znd es interessiert mich auch nicht. Wenn ich schon nicht sterben darf, dann bitte so wenig und so kurz wie möglich leben!


    Meine Ärztin ist wenig achtsam, will mich eigentlich nicht länger krankschreiben. Ich würde mich fallen lassen (und wenn schon!), sie habe selbst auch schon schwere Verluste ertragen, das sei schlimm, aber eben auch kein Weltuntergang. Es hat sich aber heute bei mir eine Trauerbegleiterin gemeldet, die mir vermittelt wurde. Als ich ihr meine Geschichte am Telefon erzählte, stockten ihr Atem und Sprache. Sie hat mir versprochen, mir die weitere Krankschreibung zu ermöglichen.


    Mein geliebter Stern war gerade 65 und hätte jetzt nicht sterben müssen, wenn seine egomanische Exfrau sich nicht so massiv eingemischt und damit eine tödliche Lawine losgetreten hätte. Wenn du magst, findest du meine Geschichte zu Beginn meines Threads...


    Meine Leberwerte sind schlecht - immerhin. Ich trinke nicht sehr viel, aber ich ernähre mich abartig und habe schon seit Jahren Gallensteine. Schätze, das ist der Grund ...


    Sorry, dass ich die allgemeine Frühlingsstimmung nicht so teilen kann....


    *** Niobe

  • Mein geliebter Schatz,

    wieder ein Tag vorbei ohne dich, leider.

    Gestern ist mir ein Zahn abgebrochen, hatte gleich einen Termin für heute morgen bekommen. Das war alles okay, auf dem Rückweg wollte ich mit dem Auto in die Waschanlage, das hast sonst immer du gemacht. Ich war noch nie dort und habe mich prompt total blamiert. Als erstes wusste ich nicht, was für ein Programm ich wählen sollte, die Frau an der Tankstelle war da auch keine große Hilfe. Ich habe mir nur gedacht, für stark verschmutzte Sachen wähle ich immer ein Programm mit Vorwäsche, habe ich also dann auch so gemacht. Dann habe ich es aber nicht geschafft, das Auto mittig auf das Rost zu fahren. Mal war ich zu weit links, mal zu weit rechts. Ich glaube, das Auto ist doch etwas groß für mich, wir haben es ja auch damals als Zugfahrzeug für unseren Wohnwagen gekauft. Nach mehreren Versuchen stand ein Mann neben mir und sagte, ich solle aussteigen, er fährt es mir hin. Sehr freundlich von ihm, aber peinlich für mich.

    Er hat auch noch die Antenne abgeschraubt. Meine Arme sind leider nicht so lang, dass ich sie wieder drauf bekommen hätte.

    Heute Nachmittag war ich wieder bei Mutti. Von einem Moment auf den anderging es mir gar nicht gut. Mir wurde übel, ich hatte kalten Schweiß auf der Stirn, wacklige Knie...

    Mein Bruder hat mich nach Hause gefahren, ich hätte es nicht mehr geschafft. Inzwischen geht es wieder besser, ich weiß auch nicht, was das war.

    Deine Mutter war sofort der Meinung, dass ich so aber nicht zu unserer Tochter fahren könnte. Ich will aber unbedingt. Ich brauche den Tapetenwechsel.

    Deine Schwester wollte kommen und sich die drei Tage um Mutter kümmern, aber heute hat sie abgesagt. Ihr Auto ist mal wieder kaputt und mit dem Zug ist ihr zu stressig.

    Deine andere Schwester springt jetzt ein, allerdings auch nur ungern. Dafür musste ich Mutters Reinigungskraft absagen, deine Schwester hat Angst, dass sie Corona bekommen könnte. Manches muss man nicht verstehen.

    Dich liebe ich über alle Maßen, auch deine Mutter. Deine Schwestern werden mir immer suspekter.

    Ich vermisse dich so sehr.

    Deine Manuela

  • Liebe Niobe,

    diese Frühlingsstimmung kann ich auch noch nicht teilen.

    Ich bin 58 Jahre und lebe in einem Dorf. Von Trauerbegleitung habe ich hier noch nichts gehört. Deshalb habe ich ja auch nach so einem Forum gesucht. Meine Geschwister möchten mir gern helfen, aber sie haben ja auch alle ihre eigenen Probleme und ich will sie nicht mit meinen belasten.

    Mit meinem Hausarzt habe ich mehr Glück. Ich habe zwar auch vier Wochen nach Helmuts Tod wieder angefangen zu arbeiten, aber er fragt regelmäßig nach, wie es mir geht.

    Ich brauche einfach die Arbeit, sonst drehe ich durch.

    Ich will am Freitag zu meiner Tochter fahren, freue mich unsagbar auf meine beiden Enkeltöchter. Die Große (2 1/2 Jahre) hat schon was für mich gebastelt. Ich freue mich einfach schon darauf. So eine Auszeit brauchen wir sicherlich alle.

    Liebe Grüße

    Manuela

  • .... eine Auszeit hätte ich wahrscheinlich nirgends. Mein geliebter Mann starb vor genau zwei Monaten, ich kann es kaum unter Menschen aushalten. In meinem früheren Leben war ich Lehrerin .... undenkbar, dass ich in absehbarer Zeit Beziehungsarbeit mit Menschenkindern leisten oder Verantwortung übernehmen kann. Eigene Kinder oder Geschwister habe ich keine, meine Mutter ist schon sehr alt, sie kann keine Stütze mehr sein. Ich habe gute Freunde, doch die können nicht nachfühlen, was es heißt, wenn ein liebender Mensch ALLES verliert, was er nur verlieren kann, denn sie haben noch alle ihre Partner. So finde ich Leidensgenoss*innen nur hier in diesem Forum.

  • Mein geliebter Schatz,

    ich bin wieder zu Hause. Die 2 Tage bei unserer Tochter waren sehr schön, aber auch ein bisschen anstrengend. Das Haus, was sie sich gekauft haben, ist schön. Sehr viel Platz für unsere Kleinen. Für mich haben sie ein Zimmer mit eigenem Bad eingerichtet. Also eigentlich alles topp. Zu ihrem Grundstück gehört ein Nebengebäude, wo sie mir eine Dreizimmerwohnung einrichten wollen. Das ist aber so weit weg von dir. Ich will das nicht.

    Unsere Alva sagte heute Mittag: Oma, du sollst hier bleiben. Das hat mir fast das Herz zerrissen. Ich liebe unsere Enkeltöchter so sehr.

    Als die beiden ihren Mittagsschlaf gemacht haben, bin ich wieder abgefahren. Auf der stundenlangen Rückfahrt habe ich nur an letzten Ostersonntag gedacht. Wie ich in der Uniklinik im Park auf dich gewartet habe, du endlich zu mir gefahren wurdest und wir beschlossen haben, dass ich dich nach Hause hole. Ich hätte niemals gedacht, dass es nur für einen Tag ist.

    Ostern ist nicht das Fest für unsere Familie. Papa ist Karfreitag gestorben, du Donnerstag nach Ostern. Der Mann von meiner Schwester liegt mit einer Sepsis im Krankenhaus.

    Deine Mutter hat sich heute so gefreut, als ich wieder hier war. Deine Schwester auch, dass sie wieder gehen konnte. Sie fand die beiden Tage so anstrengend. Ich habe nur gesagt, sie hat dann mal gemerkt, was ich jeden Tag mache. Das konnte ich mir nicht verkneifen, weil mir ja dauernd vorgehalten wird, dass es ihre Mutter ist und nicht meine.

    Als ich von diesem Nebengebäude erzählt habe, geriet Mutter regelrecht in Panik. Ich konnte sie aber beruhigen, weil ich ja nicht weg gehe.

    Morgen Nachmittag will ich mal zu meiner Mutti. Ich werde deine Mutter mitnehmen, damit sie sich nicht schon wieder abgeschoben fühlt.

    Ich weiß, dass dein Abschied am 16. 04. 2020 war. Ich verbinde trotzdem alles mit Ostern.


    Ostersonntag durfte ich dich kurz sehen, Mittwoch konnte ich dich endlich holen, Donnerstag hast du mich verlassen.

    Ich vermisse dich so sehr. Du fehlst mir so sehr.

    Ich liebe dich für immer.

    Deine Manuela

  • Liebe Manu-ela,

    Ja das ist ein merkwürdiges Phenomen, daß man sich nicht genau an das Datum hält sondern an die Feiertage.

    Mein Papi ist am Ostersamstag gestorben. Vor vielen Jahren. Ich habe mir das genaue Datum gar nicht gemerkt. Sein Todestag ist für mich der Samstag vor Ostern, nicht das richtige Datum.

    Genau weiß ich noch wie es ihm an welchem Tag ging. Was wir gemacht und befürchtet haben. Er ist zuhause gestorben und das alles war neu für uns.

    Jedes Jahr denke ich an das was wir Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersamstag gemacht haben. Danach bricht die genaue Erinnerung weg.

    Es ist so.

    Ralfsheidemarie

  • Daß Deine Tochter und die Enkel Dich in Ihrer Nähe haben wollen finde ich sehr lieb. Und sie haben an Alles gedacht. Nur nicht an das Grab und die Schwiegermutter? Schade, denn eigentlich wäre es schön schön in der Nähe der Kinder zu sein.

    Könnte man denn eigentlich auch einen Sarg oder eine Urne überführen?

    Wenn Deine Schwiegermutter Dich nicht brauchen würde.....

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Ralfsheidemarie,

    ich denke schon, dass man eine Urne überführen kann. Ich möchte das aber nicht. Helmut ist hier in seiner Heimat, die er sehr geliebt hat. Mit Farsleben verbindet uns nichts, außer dass jetzt unsere Tochter dort lebt. Aber auch sie hat noch keinen Bezug zu diesem Ort.

    Ich möchte unsere Heimat auch nicht verlassen. Ich muss auch noch einige Jahre arbeiten. Einen beruflichen Neuanfang will ich auch nicht. Es klingt vielleicht blöd, aber ich fühle mich an meinem Arbeitsplatz wohl. Ich bin auch zu alt, um nochmal total neu anzufangen.

    Meine Schwiegermutter würde ich auch niemals im Stich lassen.

    Wir haben heute Bescheid bekommen, dass für meine Mutter ein Platz im betreuten Wohnen frei ist. Ich war mit meinen Geschwistern heute bei Mutti, um alles zu besprechen. Das war schon hart. Mutti ist 87 und wohnt ganz allein in einem großen Haus. Sie geht immer gegen 18 Uhr ins Bett, weiß sie sich im Dunkeln fürchtet. Sie versteht auch nicht, weshalb ich sie nicht zu mir nehmen kann. Es ist wirklich zur Zeit nicht leicht.

    Helmuts Tod macht mir nach wie vor sehr zu schaffen. Ich weiß nicht, wie ich die nächsten Tage schaffen soll. Irgendwie stehe ich total neben mir.

    Liebe Grüße

    Manuela

  • Hallo Manuela


    Es tut mir leid ,du hast viel um die Ohren ,oder ist es dir lieber so.

    Die Urne überführen würde ich nur wenn es unbedingt sein muss ,


    Und den Arbeitsplatz Wechsel ist ja zur zeit auch nicht so einfach und wenn

    du dich da wohl fühlst ,dann ist es ja eine große Hilfe bei der jetzigen zeit .


    Ich bin auch froh das ich in unserer Wohnung wohne und meine Trauerbebleitung

    sagt das diese Wohnung meine Burg ist weil mich alles an meine Zwei erinnert


    und ohne die Erinnerung Leben geht nicht.

    Es ist ohnehin sehr schwer ohne meine Helmut und meine Nadja zu leben

    wie du ohne deinen Helmut .


    Ostern ohne meine Familie war sehr schlimm, weil ich ja ganz allein bin .


    Ich wünsche dir viel Kraft für alles was noch kommt


    Traurige Birgit:13:

  • Ah, natürlich, den Arbeitsplatz auf zu geben wenn man sich dort wohl fühlt wäre gar nicht gut. Sorry. Ich bin seit 1 Jahr Rentnerin und denke nicht immer an die Arbeit. Das ist klar.

    Und gut, wenn man in der Heimat Wurzeln geschlagen hat, dann möchte man da auch bleiben.

    Das verstehe ich gut. "umgetopft" zu werden bekommt einem nicht immer.

    Dann ist ja eigentlich alles in Butter.

    Auch wenn es nicht leicht ist. Aber Heimatgefühle und ein guter Arbeitsplatz sowie Familie in der Nähe..... Ist schon die halbe Miete.

    Auch wenn es sich in der Trauer Situation nicht so anfühlt.

    Ich kann gut verstehen, daß Du Deinen Helmut vermisst und Nun versuchen mußt mit dieser großen riesigen Verletzung umzugehen. Bis diese offenen Wunden sich etwas schließen und irgendwann zuheilen und Narben sein werden..... vergeht viel Zeit.

    Hab Vertrauen, daß er in Deiner Nähe ist. Dich beschützt, Dich begleitet, mit Dir leidet, sich mit Dir freut und immer zu Dir steht.

    Ralfsheidemarie

  • Mein geliebter Schatz,

    wieder ist fast ein Tag vergangen ohne dich. Ich vermisse dich so sehr. Es kommt mir alles immer noch so unwirklich vor.

    Der Pflegedienst kocht jetzt immer etwas mehr Kaffee. Ich wünschte mir, ich würde wieder mit dir am Frühstückstisch sitzen, du mit deinem Butterbrötchen und ich mit meinem Joghurt.

    Heute habe ich unseren Wocheneinkauf erledigt. Als ich nach Hause kam, war mein Bruder da und hat schon mal angefangen aufzuräumen. Gestern wurde ein Container gebracht.

    Ich weiß, du konntest dich von nichts trennen. Du weißt aber auch, dass ich so ein Ordnungsfreak bin. Ich glaube, die Fenster, die vor 30 Jahren ausgebaut wurden, brauchen wir wirklich nicht mehr. Ich ertappe mich allerdings jetzt auch bei einigen Sachen, dass ich überlege. Klaus meint, brauchst du nie wieder. Ich überlege, was hättest du gesagt.

    Morgen wollen er und seine Frau weiter räumen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich morgen keine Zeit habe. Vormittags soll ich mit Evis Enkel für die Schule üben, nachmittags bin ich mit deiner Mutter zur Fußpflege. Klaus meint, er braucht mich nicht beim Aufräumen. Dann ist es eben so. Ich bin froh, dass ich diese Familie habe.

    Deine Garage ist ja jetzt leer. Ich habe Klaus angeboten, dass er seinen Anhänger dort abstellen kann. Ich denke. dass du damit einverstanden bist. Und für Klaus ist es eine große Hilfe.

    Ich liebe dich für immer.

    Deine Manuela

  • Das ist schön, daß Du im Namen von Deinem Liebsten so großzügig bist. ( Garage) Das gefällt mir.

    Daß Du Hemmungen hast die alten Fenster wegzuwerfen... Auch süss.

    Lass Dir ruhig helfen. Dan mußt Du die Entscheidungen nicht zu Fällen. 👍

    Ralfsheidemarie

  • Mein geliebter Schatz,

    es ist Samstag Abend und ich sitze hier, heule und vermisse dich. Früher haben wir immer gemeinsam überlegt, was wir uns im Fernsehen anschauen. Das interessiert mich jetzt gar nicht mehr, ich kann mich auf keinen Film, keine Doku konzentrieren. Das Fernsehen ist nur an, damit ich Stimmen höre.

    Ich bin auch inzwischen meistens kurz nach 21 Uhr im Bett. Ich kann den Abenden nichts mehr abgewinnen. Dafür stehe ich auch oft kurz nach 5 wieder auf.

    Ich habe heute unseren ganzen Biomüll weggebracht. Ich war voll bepackt und habe den Containerdeckel nicht gleich aufgekriegt. Da kam ein junger Mann und sagte, warte, ich helfe dir. Das fand ich so was von nett. Wer der Mann war, weiß ich nicht.

    Gestern habe ich mich leider mit Mutti gestritten. Ich bin so was von dünnhäutig geworden.

    Ich wollte nicht weiter streiten und bin einfach gegangen. Deshalb hat sie sich auch gestern Abend bei Klaus und Doreen beklagt.

    Ich wollte mich jetzt eigentlich ein paar Tage nicht bei ihr melden, aber du weißt auch, dass ich Streit nicht ab kann. Also habe ich sie vorhin angerufen und gesagt, dass ich ihre Sachen bestellt habe. Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film. Sie hat tatsächlich danke zu mir gesagt. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal bei mir bedankt hat.

    Ist es in Ordnung, wenn ich den Rasentraktor verkaufe? Ich weiß, wir haben ihn erst vor 2 Jahren gekauft, aber ich fühle mich so unwohl darauf. Du warst so glücklich, als wir ihn hatten. In meinem Arbeitszimmer hängen Fotos von dir, wie du damit mähst. Alva sagt auch jedes Mal, Opa Rasenmäher.

    Ich bin bei so vielen Entscheidungen so unsicher, was ich machen soll. Wenn du mir doch helfen könntest.

    Ab Montag muss ich wieder zur Arbeit. Eigentlich gehe ich gern, im Moment wünsche ich mir aber, dass wieder ein Lockdown kommt und ich mich verkriechen kann.

    Ich liebe und vermisse dich so sehr.

    Deine Manuela

  • Mein geliebter Schatz,

    heute vor einem Jahr habe ich mit deinem Arzt abgesprochen, dass ich dich am nächsten Tag nach Hause hole. Wie haben wir beide uns darauf gefreut. Und uns ist nur so wenig Zeit geblieben. Wir/ du hattest noch so viele Zukunftspläne, nichts davon wird wahr. Ich kann mich alleine einfach nicht dazu aufraffen.

    Ende des Monats kommt der neue Rasenroboter. Dann werde ich den Rasentraktor verkaufen. Ich hoffe, du bist mir deshalb nicht böse. Ich weiß, wie du dich darauf gefreut hattest, endlich eine wirkliche Arbeitserleichterung für dich. Ich habe gestern die Rechnung rausgesucht und dabei gesehen, dass wir den ja erst im April 2019 gekauft haben.

    Ich traue mich aber nicht so richtig, mit diesem Traktor zu fahren, muss auch sehen, wie ich Zeit einsparen kann, die ich für deine Mutter und für meine Mutter brauche.

    Am Donnerstag will unsere Tochter mit ihrer Familie kommen. Das ist schon in Ordnung.

    Obwohl ich mich am liebsten am Freitag nur verkriechen würde.

    Die Frau von meinem Bruder sagte heute zu mir, dass ich mich am Freitag um nichts kümmern muss. Sie bringen zum Kaffee und Abendessen alles mit. Das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich will doch am Freitag keine Feier!!! Leider kam dann ein Kollege dazu, dass ich nicht weiter nachfragen konnte.

    Vielleicht komme ich nach der Arbeit auch gleich zu dir, dann können sie hier zu Hause machen, was sie wollen. Ich glaube, das ist eine gute Idee.

    Ich will am Freitag einfach meine Ruhe. Ich habe auch überlegt, ob ich zu unserem Hausarzt gehe und mich krankschreiben lasse. Habe das aber wieder verworfen, weil sich schon Kollegen krank gemeldet haben. Mein Pflichtbewusstsein. Das konntest du noch nie verstehen, es ist aber immer noch da.

    Ich habe dir ja schon erzählt, dass jetzt ein Container auf dem Hof steht und Klaus ordentlich aufgeräumt hat.

    Du hast vor vielen Jahren Barhocker gebaut, die wir mit ins Festzelt genommen haben, damit wir einen Sitzplatz hatten. Die durfte er nicht mit entsorgen. Die sind einfach ein Heiligtum.

    Was würde ich dafür geben, wenn du noch mal wenigstens einen Abend bei mir wärst.

    Ich vermisse dich jeden Tag so sehr.

    Ich liebe dich unendlich.

    Deine Manuela

  • Hallo liebe Manuela


    Ich kann dich sehr gut verstehen ,


    Mir geht es genau so ich würde alles dafür geben nochmal einmal Meinen Mann in den

    Arm zu nehmen ,oder mit meiner Tochter Nadja zu sprechen


    Es ist unendlich schwer ,ich weiß nicht wie ich ohne beiden leben soll


    Obwohl die Therapeutin sagt ich seine auf guten weg..

    Sie ist ja nicht dabei wenn ich weinen


    Traurige Birgit:13:

  • Liebe Manuela,


    ich finde es sehr schön, daß Du Deinem lieben Mann aus Deinem Leben erzählst. Ich spreche auch jeden Tag mit meiner Schwester.


    Unsere Lieben sind zwar leider nicht körperlich anwesend, aber wir leben weiter mit Ihnen in unzerstörbarer Verbundenheit.


    Lass Dich liebevoll und verstehend umarmen.


    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Ach liebe Manuela :13:


    wir wissen doch leider beide wie schwer das andere Leben ist


    Ich bin jeden morgen Traurig ,Aufwachen ,allein .....


    Warum nur ,eine Antwort werden wir nie bekommen


    Ich frage meine beiden schon mal etwas ,aber bis jetzt antwortet keine


    Ich habe eine Freundin da ist vor Jahren die Tochter gestorben


    und sie sagt die Antworte jetzt .


    Also mal sehen was noch kommt ,leichter wird es wohl nicht 😰😰


    Ich denke an Dich .


    Traurige Birgit

  • Mein geliebter Schatz,

    ich bin wieder allein. Claudi ist am Sonntag wieder abgereist.

    Gestern war die 1. Jahrgedächtnismesse für dich. Es hört sich so schrecklich an, für mich ist das alles immer noch so unwirklich. Evi und Patricia haben mich abgeholt. Von meiner Familie waren alle da, von deiner leider niemand. Deine Mutter war gestern Abend der Meinung, ich hätte deine Schwestern noch mal daran erinnern müssen. Das hat mir nach der beschissenen Woche gerade noch gefehlt. Sie haben mich noch nicht einmal gefragt, wie es mir geht.

    Heute Nachmittag waren sie hier und haben mit Mutter Kaffee getrunken. Ich war auf dem Friedhof und habe das Grab von deinem Vater neu gestaltet. Bettina hat mir geholfen. Wir haben drei Zonen angelegt, damit ich nicht mehr so viel bepflanzen muss. Es ist wirklich schön geworden. Beim Geburtstag von deiner Mutter haben sie sich furchtbar aufgeregt, weil Bettina Kuchen gemacht hat. Es ist schließlich ihre Mutter und mit der hätte sie nichts zu tun. Nur von ihnen kam ja wie immer gar nichts. Heute das Grab neu machen war ja mit Arbeit verbunden. Da kam kein Protest, dass Bettina mir geholfen hat.

    Heute nach dem Abendessen habe ich alles weggeräumt, Mutter ihre Tabletten und Tropfen gegeben und dann meinte deine Schwester, das Geschirr in den Geschirrspüler stellen würde sie machen, ich könne schon mal hoch gehen. Ich kam mir wie eine Bedienstete in unserem Haus vor.

    Ich wünsche Mutter wirklich ein langes Leben, bin aber auch erleichtert, wenn ich mit deinen Schwestern nichts mehr zu tun habe.

    Ich bin so froh, dass du so ganz anders warst, so ein Ruhepol, ausgeglichen, einfach liebenswert. Wir haben fast 40 Jahre eine glückliche Ehe geführt.

    Ich war erst 16, als wir uns gefunden haben und es wird nie jemanden geben, der dich ersetzen könnte.

    Ich liebe dich unendlich.

    Deine Manuela