Mama ist nicht mehr da

  • Hallo,

    mein Schmerz wird immer schlimmer, meine Einsamkeit immer größer!

    Obwohl ich ja zu Hause wohne, jetzt nur noch mit Papa!

    Mit großer Angst blicke ich auf nächste Woche Freitag!!! Je näher wir auf Weihnachten zugehen desto größer wird meine Angst und der Knoten im Hals wird größer!! Ich könnte jetzt schon weinen!! Wäre das Jahr doch schon vorüber!!


    Jeden Tag denke ich daran wie Mama bewusstlos im Sessel saß, warum habe ich ihr keinen Kuß gegeben? Hätte nie damit gerechnet das sie nicht mehr nach Hause kommt!!!

    Muß ich ein schlechtes Gewissen haben wenn ich etwas unternehme? Habe ja Papa gegenüber eins! Als ich gestern bei meiner Freundin geschlafen habe, hab ich ihm nur eine WhatsApp geschrieben und nicht angerufen dachte das ist ok! Nö, habe ne halbe Stunde später doch angerufen!!

    Papa hat noch einen Mini Job, er ist zwar 75 aber er möchte noch etwas machen, das freut mich, er muß jetzt auch die zwei Wochen im Dezember arbeiten!!

    Tut ihm gut!

    Leider schlafe ich erst nächstes Jahr wieder bei meiner Freundin!

    Meinen Freund, habe ich ja ewig nicht gesehen und Weihnachten sehen wir uns auch nicht! Tja, wozu habe ich ihn!?

    Am ersten Feiertag gehen Papa und ich zu meiner nenn Tante, sie lebt mit ihrer Tochter zusammen, der Mann ist seit 31 Jahren tot! Früher waren Mama und ich immer da, jeden Samstag zum Frühstück und einmal im Monat zum Kaffee trinken! Ist nun alles vorbei!!

    Ich habe mein Leben früher geliebt, war so gerne zu Hause, Mama war mir immer genug! Es war selbstverständlich das sie da war! Wir waren so eng!! Vielleicht ist es deshalb so schwer und schmerzhaft?!

    Ich MUSS nach vorne schauen, habe ich mir schon oft vorgenommen, immer ohne Erfolg!!

    Lg Yogi

  • Liebe Yogi,


    das kann ich auch sehr gut nachfühlen.

    Für mich war es auch immer selbstverständlich, dass meine Mutter da war.

    Es war selbstverständlich, dass es uns gut ging und wir Weihnachten feiern konnten.

    Wir haben Weihnachten geliebt.

    2019 wären wir in Nürnberg, Erfurt und Rudolfsstadt zum Weihnachtsmarkt. Jedes Wochenende waren wir unterwegs.

    Dann kam Corona und ich war letztes Weihnachten so unzufrieden, dass wir im Lockdown waren.

    Was würde ich jetzt darum geben wieder mit Mamma Weihnachten im Lockdown zu sitzen. Ich schaehme mich so sehr, dass für mich alles so selbstverständlich war.


    Liebe Grüße

    Ulrike

  • Ulrike, vielleicht ist das mein Problem? Ich habe alles immer mit Mama gemacht, der lockdown hat mich kein bißchen belastet, hatte ja Mama!

    Immer war sie da, wenn ich morgens aufgestanden bin, wenn ich mittags zur Pause kam und wenn ich abends nach Hause kam! Habe wenn ich unterwegs war immer angerufen, auch wenn ich nur kurz weg war!!

    Und nun? Nun bin ich alleine!! Zwar habe ich Papa aber dennoch!

    Wie alt bist du wenn ich fragen darf?

  • Liebe Yogi,


    ich bin 54 Jahre alt.

    Ich habe auch fast alles mit meiner Mutter unternommen.

    Ich hatte und habe meine Arbeit, die ich sehr gerne mache und die die Woche gut ausfüllt.

    Am Wochenende und im Urlaub waren Mamma und ich zusammen.


    Liebe Grüße

    Ulrike

  • Unter der Woche geht es auch bei mir, aber wenn es auf Freitag zu geht freue ich mich gar nicht!

    Das du bei deiner Tante und Cousine bist an Weihnachten ist doch gut!!!

    Auch wenn du im Krankenhaus nur geweint hast, warst du da für Mama!

    Ich würde alles dafür geben käme sie zurück!!

    Fühl dich gedrückt!!

  • Ach Mensch Ihr Lieben,


    mir geht's genauso, es ist einfach nur Sch....hab jetzt gerade meinen Weihnachtsbaum fertig, mit Mamas Lieblingen unten drunter eines davon der Weihnachtsmann ist noch von meiner Oma von 1989 so alt ist er schon....eine Erinnerung nichts weiter und jetzt ist Mama auch nur eine Erinnerung nichts weiter.:33::33:

    Wie sollen wir damit nur leben, ich weiß es gerade wirklich nicht.


    Vlg. Linchen

  • Ich bin auch nicht der Friedhofsgänger, Mama liegt im Grab wo auch Opa und Oma liegen, da sind wir auch nicht regelmäßig hin! Papa geht jeden Samstag und auch unter der Woche!

    Meine Freundin, ihre Mutter ist seit 18 Jahren tot und ich Vater ist gestorben da war sie 9 Monate!

    Sie geht immer zum Grab wenn sie Rät braucht! Geht auch regelmäßig und pflegt das Grab!

    Ich schaffe es nicht, Ertrag den Gedanken nicht das Mama da unten liegt!!!

  • Ich habe es dieses Jahr nicht geschafft irgendwas Weihnachtlich zu gestalten.

    Ich wollte, aber hatte einfach nicht die Kraft dazu.

  • Das ist nicht schlimm der eine ja der andere nicht, ich gehe jeden Tag bis aufs Wochenende, in der Woche fahre ich jeden Tag fast vorbei am Wochenende müsste ich extra 20 Minuten fahren aber Papa geht dann auch und erneuert Kerzen.


    Vlg. Linchen

  • Sonnenschein57

    so geht es mir dieses Jahr auch.

    Ich denke mit schrecken an diese Tage.

    Wünschte sie wären einfach schon um.

    Genau so ist es. Und zugleich habe ich auch große Angst vor dem neuen Jahr.Davor wie es sein wird, alles anders, so unfassbar. Immer noch sitze ich und alles ist so unwirklich. Ich muss jeden Tag weinen , starre in die Luft und frage mich wie das sein kann, dass er einfach weg ist. Ich weiß ja dass man es akzeptieren muss . Unsere Liebsten kommen nicht zurück . Es fällt so schwer.

  • Hallo

    heute ist der 21.12. und bald ist dieses schreckliche Fest!! Für mich ist es wie ein Felsblock der auf meiner Brust liegt!

    Weihnachten hat mir die letzten Jahre immer weniger gefallen, aber Mama war da!! Immer seit ich denken kann!! Und dieses Jahr? Ich habe so große Angst vor Freitag!! Sitze zu Hause im Sessel und weine!! Ich werde auch an Heiligabend nicht zum Friedhof gehen!! Papa kocht ja und ich möchte nicht am Tisch sitzen und weinen!!

    Ich habe das immer noch nicht realisiert, dass Mama für immer weg ist!! Nie mehr wieder kommt, dabei wären so viele vom Alter her vor ihr dran gewesen, vor allem weil sie doch fit war und mit 73 auch nicht zum alten Eisen gehörte!!

    Wie soll ich jemals damit zurecht kommen?

    Manchmal bilde ich mir ein ich höre sie durch die Diele gehen!

    Hätte seit September soviel mit ihr geredet, gelacht, gelästert, wohin gefahren!

    Ich bin wirklich auf der Flucht, aber wovor?

    Habe heute und morgen Abend noch etwas vor mit Freundinnen und von Donnerstag an mache ich nichts mehr!!

    Papa sagte letztens zu mit, er bildet sich ein das Mama neben ihm im Bett liegt und er sie atmen hört!

    Dieser Zustand ist schrecklich!!

    Morgen gehe ich zum letzten Mal in diesem Jahr zur Trauerbegleitung, da werde ich morgen auch rotz und Wasser heulen!

    Wieso ist das Leben so ungerecht?

    Warum ist das geschehen? Ich werde keine Weihnachten Grüße verschicken in diesem Jahr von Geschenken ganz abgesehen!

    Glaube auch das die, die ihre Mama und ihren Papa noch haben nicht wißen wie sich das anfühlt!! Irgendwann einmal wird es Ihnen ergehen wie uns jetzt, dann verstehen sie unsere Trauer, unsere Angst unser Gefühl des allein Seins, all das was uns umhertreibt!! Hätte ich Geschwister wäre es sicher auch nochmal anders, aber als Einzelkind ohne eigene Familie obendrein ist es halt wie es ist!!

    Was sagt ihr?

    Lg

  • Hallo Yogi,

    das tut mir sehr leid . Ich spüre deinen unendlichen Schmerz. Du hast deine Mama sehr geliebt und wirst sie immer lieben. Das ist nicht zu begreifen. Man denkt doch was hätte man jetzt alles Schöne gemeinsam tun können.


    So geht es mir auch. Mein Mann war so stark, groß , kräftig und dann seit Juni so ein Schicksalsschlag.
    Mein jüngster Sohn vermisst seinen Vater auch so schmerzlichst. Sie hatten ein so wunderbares inniges Verhältnis. Deswegen kann ich dich so verstehen, dass du deine Mama so sehr vermisst.
    Wir hängen in unserem Schmerz auch so fest.
    Du bist nicht allein mit deinem Schmerz

  • Liebe Yogi

    Fühl' dich (unbekannterweise) umarmt in deiner Trauer.
    73 Jahre ist wirklich noch kein hohes Alter.
    Meine Mama war zwar etwas älter, aber auch ich denke manchmal dass sie zwar älter, aber nun auch nicht so alt war.
    Du und dein Mama hattet ein so enges Verhältnis.
    Sie war dir genug und das durfte es doch auch.
    Es tut mir so leid für den tiefen Schmerz, das ist so elend.
    Ich glaube schon dass auch Menschen die noch keinen solchen Verlust erlitten haben Mitgefühl haben.
    Aber natürlich ist es schon heftig wenn man selber in der Situation ist.
    Dennoch erlaube ich mir mich zu freuen dass du dennoch deinen Papa hast.

    Der für dich kochen wird.

    Natürlich ist er Papa und anders als deine Mama. Auch er wird sie dir nicht ersetzen können, leider.
    Und auch er trauert. Wenn auch vielleicht anders als du.
    Das ist schwer, nicht einfach.

    Dass du dieses Jahr keine Musse hast auf Geschenke und Co. ist doch verständlich. Das darf auch sein.

    Mach' nur das was sich trotz Schmerz gut anfühlt.

    LG

    King