Am 20.11.2021 ist für mich die Welt stehengeblieben .... mein größtes Glück wurde mir genommem

  • Liebe Steffi,

    liebe Hedi,

    genauso sehe ich das auch - man sollte es den anderen beibringen. Aber auch mir fehlt die Kraft dafür.

    Da ich schon verhältnismäßig früh meinen Vater verloren habe, habe ich schon frühzeitig gelernt, mit dem Tod und der Trauer umzugehen. Dennoch ist diese Situation noch einmal ganz anders für mich.

  • Unglaublich, welches Tempo mein Leben wieder aufgenommen hat. Inzwischen sind es fünf Monate ohne ihn, und die Realität wird mir noch immer nicht dauerhaft bewusst. Ein ständiges "auf und ab" begleitet mich und im Augenblick fliessen wieder oft die Tränen. Trotz einiger Aktivitäten wie psychologischer Begleitung und Trauer Gesprächskreis, ist man am Ende ja doch selbst gefragt, seine Situation/sein neues Leben in den Griff zu bekommen. Da kann uns wirklich niemand helfen.....

    Allen ein erträgliches Osterfest:5:

  • Hallo Hasi, bei mir sind es erst 72 Tage ohne meinen Mann.

    Du hast Recht, egal was man macht. Am Ende muss man es alleine schaffen.

    Habe mich mit meinem Camper auf die Reise gemacht. Gerade sitze ich in meinem Bus und versuche mich aus dem Loch zu bringen. Erstmal ordentlich weinen.

    Danach geht es wieder eine Weile.


    Dir auch ein erträgliches Ostern

  • Irgendwie kommt das "neue Leben" so gar nicht "auf die Füsse". Das Leben geht schon weiter, aber wo ist mein Platz, wo gehöre ich hin ....? Mir fehlt so jeglicher Halt! Der Alltag, vor allen Dingen der Job, hat mich wieder und die Allermeisten in meinem Umfeld sind der Meinung "genug getrauert" (nach etwas mehr als fünf Monaten). Ich kenne mich und meine Reaktionen oft selbst nicht wieder. Schon schlimm, wie angreifbar/dünnhäutig man ist. Ich hatte im Leben immer eine Lösung und wusste immer, wie es weitergehen wird. Im Augenblick keine Spur davon. Ich versuche meinen Alltag einigermaßen hinzubekommen, sämtliche Aktivitäten strengen mich ungeheuer an und am Ende fliessen dann die Tränen. .... wofür ich weitermachen soll, erschließt sich mir noch immer nicht wirklich. Alle, mit wenigen Ausnahmen, haben immer gute Ideen und Ratschläge für mein "neues Leben". Das macht mich total "wirr" im Kopf. Am besten fühle ich mich, wenn ich alleine in "unserer" Wohnung bin. Da habe ich - nach wie vor - das Gefühl, meinem Mann nahe zu sein Wirklich zur Ruhe kommen ich hier aber trotzdem nicht.

    Werden wir jemals unsere Verluste wirklich "überwinden" und optimistisch das "neue Leben" angehen? Ich für mich habe dann in zwei Wochen unseren 1. Hochzeitstag irgendwie "zu überstehen.":13::13::13::13:

  • CimIhWenn du mich fragst, so denke ich, machen wir uns selber zu viel Druck. Ich bin nach wie vor der Meinung: nichts MUSS funktionieren nach 5 oder 6 Monaten und auch nach 22 oder 20 Monaten. Jeder braucht so lang wie er eben braucht um sich im Neuen Leben zurecht zu finden. Oder zuunrecht zu finden. Ich habeir lange gewünscht, die Zeit zurückzudrehen und wenn ich heim komme ist Jürgen wieder da. Aber dann denke ich, das will ich nicht, denn dann hätte er es ja nochmal vor sich, und ich denke er hatte ja auch Angst davor, und das will ich ihm nicht nochmal zumuten. Und das tröstet mich dann, dass er jetzt friedvoll und ohne Zukunftsangst irgendwo glücklich ist. Lieber leide ich hier auf Erden, und zwar in dem Tempo wie ich es kann. Ich nehme dich Mal in den Arm und halte dich für eine kleine Weile. Halte dein Tempo ein und nimm dir Zeit. So viel wie es für dich gut ist. So bist du deinem Mann noch nah , und das ist so wertvoll. W.

  • Liebe Verbündete, wir machen uns ganz sicher selbst viel zu viel Druck und jeder muss sein eigenes Tempo finden. Auch ich würde so gerne so manches Mal noch das, Rad zurück drehen..... Danke für das im Arm halten, sei ganz lieb umarmt. :30::30::30:

  • Bin immer noch sehr unkonzentriert....

    Ein schöner Gedankenansatz, ihm "das Gehen" nicht noch einmal zumuten zu wollen.

    Mein Mann wird allerdings dort, wo er jetzt ist, ganz sicher auch leiden. Er wolle so gerne noch leben. Wir hatten in unserem Leben gerade alle Schwierigkeiten hinter uns gebracht und wollten gemeinsam "durchstarten".... Natürlich sollte ich schon berücksichtigen, dass er jetzt auf jeden Fall keine Schmerzen und Beschwerden mehr hat.

    LG Gaby

  • Liebe Gaby!

    Es dauert wirklich, wirklich lange, in ein neues Leben zu finden.

    Ratschläge von nicht Wissenden würde ich wirklich so gut es geht einfach ausblenden. Ich setzt da oft wirklich harte Grenzen und sage, dass ich alleine zu bestimmen habe über mein Leben. Macht zwar auch keine Freude, aber ich halte Ratschläge oft sehr schwer aus, von anderen Trauernden eher.

    Ich war bei der Trauer um meinen Mann am liebsten zu Hause und jetzt bin ich es wieder.

    Andere machen genau das Gegenteil, auch gut. Man spürt es doch meist selber, was man eher aushält.

    Diese besonderen Tage, bei dir der Hochzeitstag, sind meist vorher schon so eine große Herausforderung, das ist immer schwer.

    Ich glaube nicht, dass man „drüben“ noch leidet. Man will leben solange man als Mensch hier ist (und es lebenswert ist), das ist klar. Aber ich glaube den Verstorbenen geht es da wo sie sind richtig gut und sie sind „zu Hause“.
    Liebe Kraftumarmung für dich!

    Hedi

  • Liebe Hedi,

    vielen Dank für neine Kraftumarmung. Es ist einfach wirklich unglaublich, wieviel Kraft die Trauer kostet. Ich hätte nie gedacht, jemals so an meine körperlichen Grenzen zu gelangen. Geduld, insbesonodere mit mir selber, war schon immer ein schwieriges Thema bei mir. Trotzdem habe ich mir aber schon vom ersten Tag an ganz fest vorgenommen, mir alle Zeit für meine Trauer zu nehmen, die ich brauche. Ich denke, die Trauer wird mich oder hat mich sogar schon verändert.

    Liebe Kraftumarnung zurück

    Gaby

  • Liebe Hasi,

    genauso geht es mir auch, viele „gute“ Ratschläge von Unwissenden und ich komm nicht klar!

    Irre planmäßig umher, kann aber nicht mehr so leben wie zuvor! Mein Mike ist seit 36.2. weg und ich hab es noch immer nicht realisiert. Alles kreist um die Ungerechtigkeit und das andere Leben ist mir egal! Ich tu was ich kann und dann bin ich müde, kann aber nicht schlafen, weil ich heule. Entsprechend seh ich aus, wenige verstehen mich, fühle mich sehr allein und verstehe Dich gut! Wenige Ehen oder Beziehungen verlaufen komplett harmonisch - bei uns war es so über 28 Jahre und wenn ich ehrlich bin, bettele ich immer wieder drum, bei ihm sein zu können , wo auch immer er ist!

    Halte Dich und denke daran, Du bist nicht allein!

    LG Ohana

  • Guten Morgen,

    inzwischen habe ich 1/2 Jahr "geschafft"; vorgestern dann " unser" 1. Hochzeitstag. Wie so viele hier Frage ich mich, was muss ich noch alles ertragen?

    Ich habe im Augenblick so überhaupt keinen Halt. Mein direktes Umfeld ist der Meinung, "genug" getrauert, der Trauergesprächskreis bringt mir, ehrlich gesagt, auch nicht viel. Eine kleine Gruppe, in der leider Respekt und Mitgefühl vor der Trauer anderer kein Thema sind. Jeder denkt da einfach "an sich". Das ist so gar nicht mein Ding. Immerhin machen wir ja alle die gleiche Situation durch und jeder hat sein eigenes Schicksal. Auch mit meiner Einzelbegleitung hardere ich im Augenblick. Ich denke, es ist für mich an der Zeit, aus meiner Lethargie zu erwachen und den Weg in " mein neues Leben " selbst zu finden und dann irgendwann? auch konsequent einzuschlagen. Unwichtig, wie lange das noch dauert....

    Erschwert wird mir meine persönliche Situation noch durch eine erkrankte Kollegin, deren Arbeit es jetzt auch noch zu erledigen gilt.... Da stellt sich mir dann immer und immer wieder die Frage, was muss ich noch alles ertragen? Wird sich jemals etwas ändern oder soll "der Rest" meines Lebens jetzt so ablaufen? Mir fehlt im Augenblick absolut die Kraft, das 'Ruder" herumzureißen..... Ich bin einfach an meine Grenzen gebracht worden und das muss ich auch zulassen!!!

    Euch allen ein erträgliches Wochenende.

    Gaby:5:

  • Ist doch ganz klar, dass dir da die Kraft fehlt. Das geht auch meist nur mit Minischritten, Ruder herumreißen- ich kenne niemanden, der das in der Trauer konnte.

    Liebe Herzensgrüße und hab Geduld, kann dir leider keine borgen, denn ich hab die auch nicht.

    Hedi

  • Liebe Gaby, bei mir sind es am 26. 5. dann 5 Monate ..... Man kann es nicht fassen und das weiter machen, das erfordert extrem viel Willen. Den habe ich noch nicht, hänge total in der Vergangenheit fest. Mit der Arbeit habe ich auch so meine Probleme, da mir auch die Kraft fehlt. Ich denke gerade über eine Reha/Kur nach. Vielleicht wäre das auch etwas für Dich. Gibt ja auch Trauerkuren. In einer Trauergruppe war ich bisher noch nicht, daher habe ich da gar keine Erfahrungen. Meine Trauerbegleiterin dagegen möchte ich noch nicht missen.

    Alles Gute und ein einigermaßen erträgliches Wochenende.

    LG Gabi

  • Liebe Gabi,

    ja, im Grunde hänge ich auch irgendwie total in der Vergangenheit fest. Eine REHA ist mir auch schon empfohlen worden. Aber das möchte ich für mich im Augenblick nicht, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Ich denke, für mich ist es erst einmal wichtig, konsequent das zu machen, was ich für richtig halte und mich nicht andauernd von "guten Ratschlägen" der nicht Trauernden leiten zu lassen.

    Dir auch alles Gute und einen erträglichen Sonntag.

    LG Gaby

  • Liebe Gabi,

    ja, im Grunde hänge ich auch irgendwie total in der Vergangenheit fest. Eine REHA ist mir auch schon empfohlen worden. Aber das möchte ich für mich im Augenblick nicht, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Ich denke, für mich ist es erst einmal wichtig, konsequent das zu machen, was ich für richtig halte und mich nicht andauernd von "guten Ratschlägen" der nicht Trauernden leiten zu lassen.

    Dir auch alles Gute und einen erträglichen Sonntag.

    LG Gaby

    Ja, jeder muss seinen Weg finden und ich höre inzwischen auch darüber hinweg, was mir die Unwissenden so alles raten. Ich erhoffe mir von der Reha/Kur eigentlich auch nur Erholung und Kraft tanken, um dann weiter meinen Weg zu gehen.

    LG Gabi

  • Guten Morgen,

    habe nun schon länger nicht mehr in meinem eigenen Wohnzimmer geschrieben. Habe aber schon "still" mit gelesen und mich in vielen Beiträgen wieder gefunden.

    TRAUER ist LIEBE und die Liebe wird ganz sicher bei jedem von uns ein Leben lang bleiben..... Bleibt nur zu hoffen, dass wir es schaffen, eines Tages mit der Trauer anders umzugehen.

    Nach etwas mehr als 7 Monaten frage ich mich allerdings oftmals immer noch, wofür ich weitermachen soll? Mein Leben besteht, wie bei vielen hier, auch darin morgens aufzustehen, den Job zu erledigen, die wichtigsten privaten Dinge "abzuarbeiten" und abends wieder ins Bett zugehen.

    Im Augenblick geht es mir - nach wie vor - am besten in "unserer" Wohnung, hier ist er mir am nächsten. Trauergesprächskreis und Trauercafe sind schon hilfreich, aber meinen eigenen Weg muss ich schon selbst finden. Ein wenig mehr "Licht am Ende des Tunnels" würde ich mir für mich schon sehr wünschen.

    Da wir alle nun einmal ganz unterschiedliche Individuen sind, wird das bei jedem von uns anders verlaufen. Aber eines ist klar - es ist unendlich anstrengend und kostet viel viel Kraft und Zeit, auch wenn es das letzte ist, was unsere verstorbenen Partner uns zumuten wollten.

    In diesem Sinne allen einen erträglichen Sonntag!

    Gaby

    :5:

  • Liebe Gaby ❣️💔💖:24::30:

    Du hast mir in eines meiner zwei Herzenshäuser ganz lieb geschrieben. DANKE dafür. 💖🙏💖

    Durch meine leider ziemlich schwere Erkältung bin ich nicht gut in der Lage zu schreiben...

    Muss mich wir ich schonen.

    Ich werde in einiger Zeit absolut gerne dir und anderen ausführlich antworten 💖🌈💖

    JA, wir finden alle unseren individuellen Weg....

    Auch ich wünsche dir und allen die hier lesen einen erträglichen Sonntag

    Herzens💖Grüsse von deiner 💖eurer Sverja

    .

  • Guten Morgen Ihr Lieben alle,

    nun sind es beinahe 9 Monate ohne den wichtigsten Menschen in meinem Leben.

    9 Monate "voller Kampf", Tränen und unschönen Erfahrungen.

    Kampf - ein Leben ohne ihn hin zu bekommen und das auch zu leben - klappt nicht wirklich, da ich es für mich nicht wirklich akzeptieren kann und will, dass er nicht mehr da ist.

    Tränen über diese Ungerechtigkeit, die "uns" passiert ist. Alle Baustellen in unserem Leben sind abgearbeitet, wir können endlich leben.... und dann ist genau an dem Punkt von einer Minute zu anderen "Schluß".... Unschöne Erfahrungen, wo man geht und steht. Trauernde sind anstrengend, die wenigsten gehen auch nur annähernd sensibel mit einem um. Hierzu haben wir ja in den letzten Tagen speziell in Renates Wohnzimmer geschrieben. Größtes " Highlight " für mich war an dieser Stelle, dass sich 3 Monate nach dem Tod meines Mannes, jemand aus der direkten Nachbarschaft als "Nachfolger" angeboten hat..... X(

    Natürlich geht das Leben inzwischen ohne unsere Liebsten weiter, und wir alle müssen uns dem stellen. Ganz klar es ist und wird niemals mehr wie "früher" sein.

    Einzig, was zählt ist:

    "Am Ende des Regenbogens sehen wir uns wieder"

    Allen einen erträglichen Sonntag

    Gaby:5: