Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Wünsche dir auch, liebe Anja, dass du den Geburtstag deinen Mannes so gut es geht begehen kannst . Habe gestern eine WhatsApp Nachricht bekommen, wo ich gefragt wurde, ob es mir denn jetzt besser geht. Natürlich geht es uns besser als in der Anfangszeit, als so gut wie nichts ging, aber das Vermissen und die Sehnsucht werden wohl bleiben, wie es hier bei dir ja auch geschrieben wurde. Die Frage nach unserem Befinden ist bestimmt meistens gut gemeint. Ich antworte schon mal darauf „körperlich gut, aber meine Seele trauert nach wie vor“ … Alles Liebe Zausel 🌼

  • Ganz lieben Dank an alle für die lieben Worte.


    Ja, ich weiß natürlich das die Frage nicht negativ gemeint war von der besagten Person und sie wollte mir

    sicherlich nicht weh tun. Wobei wir wieder bei dem Thema wären, das Menschen die das nicht selbst

    erlebt haben es einfach nicht wirklich nachvollziehen können was der Verlust des geliebten Menschen

    für einen starken Einfluss auf das Leben des Zurückgebliebenen hat.

    Ich glaube es ist einfach das, das ich in dem Moment nochmal von außen auf meine Trauer gestupst

    worden bin und mein Leben sich so ganz anders anfühlt wie das Leben der anderen und das sich

    mein Leben einfach nicht wirklich positiv verändert.


    Und ja die Zeit spielt eine Rolle, sie heilt nicht, aber sie lindert bestimmt. Ich denke aber auch, das es hilfreich ist einen guten sozialen Backround

    zu haben. Ob es "wirklich gute Freunde" gibt oder Familie die präsent ist. Nochmal um so schwerer ist das, wenn man das nicht hat.

    Ja, man kann Unternehmungen, Urlaube, alles mögliche alleine machen.

    Aber man möchte es ja mit jemanden teilen, am liebsten natürlich mit dem Herzensmensch, aber wenn da so gar keiner ist....

    Wichtig für mich wäre mal wieder ein Ziel zu haben.

    Aber ich müsste ja dann wollen und das ist wieder eine Herausforderung wo ich kläglich scheitere. Das ist aber wieder eine andere

    Baustelle die aber mit in die Trauer hineinspielt.


    Ich habe jetzt alle Dinge erledigt die ich für heute auf dem Plan hatte. Ich war eben bei Roman, frische Blumen und Kerzen aufgestellt.

    Jetzt sitze ich hier und denke so.... so das war jetzt der Tag und nun....was mache ich jetzt.....mir fällt die Decke auf den Kopf und weiß nicht was

    ich mit dem Rest der Zeit anstellen soll.

  • Liebe RoundAn,

    genau das ist es ja. Wir machen, tun, machen was für unsere Liebsten, lenken uns ab. Dann ist alles getan, der Tag ist nicht "fertig". Kein Gespräch über den Tag, kein Austausch - mit unseren Liebsten.

    Oft über belanglose Dinge, so selbstverständliches Miteinander oder einfach dieser wohlfühlende Gedanke. Du bist hier, hier bei mir. Auch wenn ihre Seelen bei uns sind, es fehlt einfach das "normale", unbeschwerte Leben. Sich über irgendetwas oder irgendjemanden aufzuregen, über die Arbeit sprechen, was gemeinsam planen, vertraute Zweisamkeit.

    Ich wünsche dir nochmal viel Kraft für diesen schweren Tag...

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe RoundAn,

    genau das ist es ja. Wir machen, tun, machen was für unsere Liebsten, lenken uns ab. Dann ist alles getan, der Tag ist nicht "fertig". Kein Gespräch über den Tag, kein Austausch - mit unseren Liebsten.

    Oft über belanglose Dinge, so selbstverständliches Miteinander oder einfach dieser wohlfühlende Gedanke. Du bist hier, hier bei mir. Auch wenn ihre Seelen bei uns sind, es fehlt einfach das "normale", unbeschwerte Leben. Sich über irgendetwas oder irgendjemanden aufzuregen, über die Arbeit sprechen, was gemeinsam planen, vertraute Zweisamkeit.

    Ich wünsche dir nochmal viel Kraft für diesen schweren Tag...

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Danke lieber Billi, besser hätte ich es nicht sagen können, liebe Grüße Anja

  • Beitrag von Pia1962 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Liebe RoundAn,



    Die Zeit heilt nicht alle Wunden,

    sie lehrt uns nur,

    mit dem Unbegreiflichen zu leben.


    Rainer Maria Rilke


    das hat schon der gute Rilke geschrieben, ich selbst, habe nie erwartet dass ich den Tod meines Mannes überwinde,

    meine Trauer ist seichter geworden, aber mein Leben hat seine Leichtigkeit verloren.

    Mir fehlt der Austausch, das miteinander, seine kleinen Angewohnheiten, die ich nicht mochte, und doch

    vermisse ich sie jetzt, eigentlich vermisse ich das ganze Zusammenleben.

    Du schreibst: Wichtig für mich wäre mal wieder ein Ziel zu haben.

    Ja, das wäre schön, aber ich habe keine Ziele mehr. Seit dem Tag X stagniere ich.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Liebe Maike,


    auch ich habe nicht die Erwartung das ich Romans Tod überwinde. Ich glaube das kann man auch gar nicht, oder ?

    Aber ich wünsche mir sehr, das ich es schaffen werde "das mein Leben" wieder etwas mehr Freude und schönes bekommt.

    Wie das aussehen soll, das weiß ich leider nicht und ich fühle mich noch Meilenweit entfernt davon. Das einzige was ich mittlerweile weiß,ist,das ich auch selbst etwas dafür tun muss. Es fällt mir einfach so schwer.

    Ich kann es so gut nachvollziehen was du schreibst. So ist es bei mir auch.


    Ganz lieben Gruß


    Anja