Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Hallo liebe Elisabeth,


    ich danke dir, für deine lieben Zeilen und deine herzliche Umarmung.

    Ich habe auch öfters an dich gedacht wenn ich hier im Forum war/bin und mir die

    Frage gestellt, wie es dir geht. Ich war dann hier und da mal bei dir schauen ob

    du noch hier bist und habe dann auch mitbekommen, das es dir gesundheitlich im Moment

    nicht so gut geht was auch mir sehr leid tut. Ich wollte dich dann nicht anschreiben, da ich dachte

    das du Ruhe brauchst und Kraft sammeln kannst.

    Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen für deine Operation und das dein Infekt sich jetzt schnell

    bessert.

    Ich schicke dir auch nur die allerbesten Wünsche Elisabeth und ich habe mich gefreut von dir zu lesen.


    Viele liebe Grüße

    Anja

  • Ja liebe Anja...es ist und bleibt unfassbar 🫂so vieles... für mich auch, nicht nur was mich betrifft, auch andere und anderes 💔

    Das weiß ich liebe Pia....du bist ein sehr emphatischer Mensch <3

  • Danke liebes Linchen für dein Mitgefühl und dein Verstehen.

    Ich versuche mich dann zu konzentrieren wenn ich am Grab stehe....aber mein Kopf ist dann einfach nur leer...wie der Rest auch.

    Jetzt liegt unser Friedhof aber auch nicht schön. Er befindet sich direkt an einer stark befahrenen Straße.

    Mir fehlt da auch einfach ein bisschen die Ruhe.....

  • Ohhh Liebe RoundAn das ist wirklich nicht schön so ein Ort sollte ruhig liegen finde ich jedenfalls.


    Bei Papa im Ort haben sie Ihn vollkommen neu gemacht und teilweise neu angelegt jetzt ist er richtig schön geworden.


    Früher sah er ganz schrecklich aus überhaupt nicht einladend einfach nur dunkel und überhaupt nicht schön.

    Soweit dieser Platz überhaupt schön sein kann.


    Vlg. Linchen

  • Der Friedhof ansich ist nicht unschön. Er liegt halt an der Straße und dadurch fällt es mir oft schwer dort zur Ruhe zu kommen und

    mich, wie soll ich das jetzt sagen, mich darauf einzulassen. Es ist einfach zu laut.


    Morgen hat Roman Geburtstag. Ich habe Urlaub und lauter irgendwelche Dinge zu erledigen. Auf der einen Seite ist es gut, dann bin ich

    etwas abgelenkt und auf der anderen Seite macht es mich furchtbar traurig..........

    Normalerweise wären wir schon alles am vorbereiten für das feiern. Hier im Freundeskreis werden die Geburtstage immer gefeiert, auch

    unter der Woche, wer kommt der kommt. Und jetzt....alles vorbei. Ein absolut trauriger Tag.


    Heute war ich bei einer, na, ich weiß gar nicht was sie ist. Sie ist eine aus Romans Freundeskreis, eine von denen wo der Kontakt noch ganz gut ist. Die,

    so finde ich, immer sehr viel Verständnis und Empathie hat für meine Lebenssituation. Die immer viel nach mir gefragt hat und sich auch mit mir zusammen etwas unternehmen wollte.

    Aber heute kam ein Satz, da war ich zum erstenmal ein wenig getroffen von den Worten die sie sagte.

    Sie fragte mich, ob es immer noch so schlimm von meiner Trauer her wäre und ob es mir immer noch so schlecht ginge. Eigentlich finde ich Frage gar nicht so schlimm, aber für einen kurzen Moment traf mich diese Frage schmerzlich.


    Am liebsten hätte ich sie gefragt, wie sie sich wohl fühlen würde, wenn ihr Mann es getroffen hätte. Ok, es werden jetzt 3 Jahre und ich weiß irgendwie

    aus dem inneren heraus das sich das Gefühl nicht so wirklich mehr verändern wird.

    Roman wird mir immer fehlen auch wenn ich mich daran etwas gewöhnt habe, das er nicht mehr zur Tür rein kommt, ich alles mit mir alleine ausmachen muss,

    alleine schlafen und aufwachen muss....und und und.

    Da ist mir nochmal mehr bewusst geworden, das ich auf eine gewisse Art immer ein trauriges Leben haben werde....

  • Liebe Anja

    Ich wünsche dir morgen auch einen erträglichen Tag .

    Vielleicht im Zwiegespräch mit deinem Mann , du ihm nahe sein kannst .


    Du hast recht . Unser Leben wird irgendwie immer traurig bleiben , denn unsere Liebsten werden uns immer fehlen . Was soll da die Zeit richten . Sich ablenken, arbeiten , wieder ablenken , noch mehr arbeiten , Dinge erledigen um sich wieder abzulenken.
    Es macht schlapp, müde , energielos .

    Für morgen eine liebe Umarmung :24:

  • Liebe Anja!

    Ich wünsche dir Ruhe und Kraft für diesen Tag!

    Zu der Frage der Frau: Ich finde sie gar nicht „verwerflich“, war sicher nicht böse gemeint. Eigentlich ist es ja positiv, wenn Menschen erfahren wollen, wie Trauer wirklich ist und wie lange sie uns beherrscht.

    Das ist es nämlich, so empfinde ich zumindest, sie beherrscht einen vorerst.

    Ich kann jetzt nach so vielen Jahren meines Verlustes sagen, sie ist absolut milder und erträglicher. Sie beherrscht und steuert nicht mehr alles.

    Du kennst ja meine Geschichte, liebe Anja. Nach dem zweiten Verlust bin ich schneller wieder von der Trauer nicht so beherrscht worden. Es ist anders… Aber mein Mann fehlt nach wie vor, aber ich lebe „gut“ damit, hadere nicht mehr.

    Liebe Anja, nur nicht verzweifeln, ich bleibe bei meiner Aussage: die Zeit arbeitet für uns. Sie macht nichts ungeschehen, aber alles wird milder.

    Ich glaube die Frage der Frau hat dich so aufgewühlt, da man es selber nicht fassen kann, wie lange die Trauer das Leben beherrscht.
    Ich für mich sah mich immer stärker als ich dann letztendlich war und diese Erkenntnis war schwer.
    Einen friedvollen Tag, ich denke an dich!

    Liebe Grüße Hedi

  • Wünsche dir auch, liebe Anja, dass du den Geburtstag deinen Mannes so gut es geht begehen kannst . Habe gestern eine WhatsApp Nachricht bekommen, wo ich gefragt wurde, ob es mir denn jetzt besser geht. Natürlich geht es uns besser als in der Anfangszeit, als so gut wie nichts ging, aber das Vermissen und die Sehnsucht werden wohl bleiben, wie es hier bei dir ja auch geschrieben wurde. Die Frage nach unserem Befinden ist bestimmt meistens gut gemeint. Ich antworte schon mal darauf „körperlich gut, aber meine Seele trauert nach wie vor“ … Alles Liebe Zausel 🌼

  • Ganz lieben Dank an alle für die lieben Worte.


    Ja, ich weiß natürlich das die Frage nicht negativ gemeint war von der besagten Person und sie wollte mir

    sicherlich nicht weh tun. Wobei wir wieder bei dem Thema wären, das Menschen die das nicht selbst

    erlebt haben es einfach nicht wirklich nachvollziehen können was der Verlust des geliebten Menschen

    für einen starken Einfluss auf das Leben des Zurückgebliebenen hat.

    Ich glaube es ist einfach das, das ich in dem Moment nochmal von außen auf meine Trauer gestupst

    worden bin und mein Leben sich so ganz anders anfühlt wie das Leben der anderen und das sich

    mein Leben einfach nicht wirklich positiv verändert.


    Und ja die Zeit spielt eine Rolle, sie heilt nicht, aber sie lindert bestimmt. Ich denke aber auch, das es hilfreich ist einen guten sozialen Backround

    zu haben. Ob es "wirklich gute Freunde" gibt oder Familie die präsent ist. Nochmal um so schwerer ist das, wenn man das nicht hat.

    Ja, man kann Unternehmungen, Urlaube, alles mögliche alleine machen.

    Aber man möchte es ja mit jemanden teilen, am liebsten natürlich mit dem Herzensmensch, aber wenn da so gar keiner ist....

    Wichtig für mich wäre mal wieder ein Ziel zu haben.

    Aber ich müsste ja dann wollen und das ist wieder eine Herausforderung wo ich kläglich scheitere. Das ist aber wieder eine andere

    Baustelle die aber mit in die Trauer hineinspielt.


    Ich habe jetzt alle Dinge erledigt die ich für heute auf dem Plan hatte. Ich war eben bei Roman, frische Blumen und Kerzen aufgestellt.

    Jetzt sitze ich hier und denke so.... so das war jetzt der Tag und nun....was mache ich jetzt.....mir fällt die Decke auf den Kopf und weiß nicht was

    ich mit dem Rest der Zeit anstellen soll.

  • Liebe RoundAn,

    genau das ist es ja. Wir machen, tun, machen was für unsere Liebsten, lenken uns ab. Dann ist alles getan, der Tag ist nicht "fertig". Kein Gespräch über den Tag, kein Austausch - mit unseren Liebsten.

    Oft über belanglose Dinge, so selbstverständliches Miteinander oder einfach dieser wohlfühlende Gedanke. Du bist hier, hier bei mir. Auch wenn ihre Seelen bei uns sind, es fehlt einfach das "normale", unbeschwerte Leben. Sich über irgendetwas oder irgendjemanden aufzuregen, über die Arbeit sprechen, was gemeinsam planen, vertraute Zweisamkeit.

    Ich wünsche dir nochmal viel Kraft für diesen schweren Tag...

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe RoundAn,

    genau das ist es ja. Wir machen, tun, machen was für unsere Liebsten, lenken uns ab. Dann ist alles getan, der Tag ist nicht "fertig". Kein Gespräch über den Tag, kein Austausch - mit unseren Liebsten.

    Oft über belanglose Dinge, so selbstverständliches Miteinander oder einfach dieser wohlfühlende Gedanke. Du bist hier, hier bei mir. Auch wenn ihre Seelen bei uns sind, es fehlt einfach das "normale", unbeschwerte Leben. Sich über irgendetwas oder irgendjemanden aufzuregen, über die Arbeit sprechen, was gemeinsam planen, vertraute Zweisamkeit.

    Ich wünsche dir nochmal viel Kraft für diesen schweren Tag...

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Danke lieber Billi, besser hätte ich es nicht sagen können, liebe Grüße Anja