Noch ganz frisch...Witwe mit 38

  • Liebe Manu,

    Das dauert lange, diese Fragerei, dieses was wäre wenn, dieses warum. Es wird aber besser. Es kommt immer wieder, aber es geht nach einer Zeit auch wieder. Eine Art, wie soll ich sagen, annehmen kommt dann irgendwann. Bei dir ist es noch zu frisch, hab Geduld. Ich weiß schon, mir ging das auch immer auf die Nerven wenn mir jemand sagte, wird schon werden, du musst Geduld haben. Ich kann es auch schwer beschreiben, die Sehnsucht und das Vermissen bleibt, aber mit der Zeit wird es trotzdem ruhiger. Diese Schuldgefühle, das hatte ich auch. Hab ich ihm genug Wärme, und Nähe gegeben, fühlte er sich im Stich gelassen von mir, war ich zu was weiß der Kuckuck was. Irgendwann habe ich für mich entschieden, das ich mich nur selber quäle. Ich weiß das er weiß wie sehr er mir fehlt, und wie sehr ich im liebe, und ich hoffe das dort wo er jetzt ist, nicht mehr all die Fehler zählen die er, ich, die Ärzte, wer auch immer gemacht haben , sondern einzig und alleine die liebe, und die Verbundenheit. Und das half mir, ruhiger zu werden. Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken ja etwas anfangen.


    Stark bleiben, und wegen dem schlafen, hol dir Schlaftabletten. Es gibt gute, wo du nicht so krocki bist, nach dem Aufwachen, aber da musst du dich einfach durch brobiern. Die Natur Produkte haben bei mir nicht geholfen, und die leichten Dinger auch nicht, da hätte ich auch gleich Traubenzucker lutschen können. Leider weiß ich den Namen der die mir geholfen haben nicht mehr, aber ich Ruf an Montag meine Neurologin an und Frage sie, die hat das abgespeichert. Komm halbwegs gut durch das Wochenende, Versuch raus zu gehen, wenn auch nur für ein zwei Stunden, das macht den Kopf frei, und müde macht es auch. Eine dicke Umarmung sende ich dir, und sei dir versichert, du drückst dich sehr verständlich aus, ich weiß was du meinst, und ich denke wir alle hier haben so oder so, ähnliches mit gemacht, und tun es zeitweilig immer noch.

  • Liebe Manu!

    Quäl dich nicht selber mit irgendwelchen Zweifeln, viele von uns tun das und ich leider auch. Aber wir haben eben nicht alles in der Hand, können nicht alles ahnen, was passieren könnte.

    Versuche dich abzulenken, spazieren gehen, etwas putzen, einkaufen...Ich mache mir kleine Zettel was gemacht werden muss und versuche diese abzuarbeiten.

    Oft muss ich mich dann zwingen, weil ich so antriebslos bin, aber es klappt dann irgendwann.

    Ich kam aus den Tal der Tränen gar nicht mehr raus und bat um Tabletten bei meiner Ärztin, sie helfen mir ganz gut und zusätzlich beginne ich Donnerstag mit einer Gesprächstherapie auch bei der gleichen Ärztin.

    Vllt schaust du auch, in wie weit dir ein bisschen Hilfe gut tun würde und an wen du dich wenden könntest.

    Alles Liebe dir :24:!

  • Anfangs hatte ich überall Zettel die mir halfen. Da stand dann auch schon mal duschen gehen drauf. Ins normale Leben wieder zurück zu finden dauert. Und so normal wie wir es gewohnt waren wird es nicht mehr, aber doch auch normal.

  • Und schon wieder seit 5.42uhr wach, gegen Mitternacht eingeschlafen...


    Und schon wieder am weinen...


    Wegen mehreren Gründen: weil mein Mann nicht mehr da ist, weil ich nicht schlafen kann, weil ich nicht weiß was ich den ganzen Tag tun soll...


    Und seit Dienstag funktionieren meine Heizkörper wieder nicht. Am Montag habens in der Wohnung darunter neue Heizkörper eingebaut, seit dort sind bei mir 2 warm, die anderen 5 kalt. Hab am Dienstag bei der Genossenschaft und am Donnerstag noch mal angerufen. Sie leitet das an den hausinternen Installateur weiter damit der sich mit mir in Verbindung setzt zwecks Termin. Bis jetzt hat sich keiner gemeldet


    Letztes Mal musste ich knappe 2 Wochen jeden 2.tag anrufen bis da was ging...


    Es ist einfach nur zum verzweifeln!



    Schicke euch aber eine liebe Umarmung und wünsche euch dass es euch etwas besser geht

  • Und das traurige - oder die Ironie an dem ganzen - mein Neffe ist ja Installateur. Wohnt 15min, bzw mit auto 5min entfernt.


    Aber ihn kann und will ich nicht fragen. Er ist für mich gestorben.


    Er hat sich seit dem Tod meines Mannes nicht bei mir gemeldet. Auch bei meinen Eltern schon lange nicht mehr obwohl die auch Hilfe brauchen könnten... Ihm sind die Drogen einfach wichtiger.


    Auch sagte mein Neffe, als mein Mann das erste Mal im KH war und ich dort schon Angst hatte ihn zu verlieren "mir ist es wurscht ob der Walter stirbt oder nicht"


    Nur, dass mein Mann damals der einzige war der meinen Neffen 1600€ für Auto borgte.... Zählt ja nicht

  • Liebe Renate,


    Diese Schuldgefühle, das hatte ich auch. Hab ich ihm genug Wärme, und Nähe gegeben, fühlte er sich im Stich gelassen von mir, war ich zu was weiß der Kuckuck was. Irgendwann habe ich für mich entschieden, das ich mich nur selber quäle. Ich weiß das er weiß wie sehr er mir fehlt, und wie sehr ich im liebe, und ich hoffe das dort wo er jetzt ist, nicht mehr all die Fehler zählen die er, ich, die Ärzte, wer auch immer gemacht haben , sondern einzig und alleine die liebe, und die Verbundenheit. Und das half mir, ruhiger zu werden. Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken ja etwas anfangen.


    Stark bleiben, und wegen dem schlafen, hol dir Schlaftabletten. Es gibt gute, wo du nicht so krocki bist, nach dem Aufwachen, aber da musst du dich einfach durch brobiern.

    Schlaftabletten: Tja, da bin ich mittlerweile bei den dritten am probieren... Bei allen stand, dass sie für schwere Schlafstörungen sind und mit Einnahme um die 8 Stunden schlafen sollte - Keine Chance. Ich schlief 4 bis 6 Stunden, das hab ich ohne auch. Will sie ja auch nicht regelmäßig nehmen, möchte einfach nur ein einziges mal seit ungefähr einem halben Jahr ein wenig länger schlafen können.


    Wahrscheinlich liegt das alles im Moment daran, dass ich wegen dem kommenden Arztgespräch so unruhig bin. Kann sie mir ein paar meiner Fragen beantworten? Was kommt überhaupt dabei raus? Erhalte ich eine Bestätigung meiner ganzen medizinischen Befund-Übersetzungsarbeit? Und und und... Wie ich schon mal erwähnte, mit seinem Tod an sich habe ich mich abgefunden. Nicht so mit der ganzen Krankheitsgeschichte, die er mir verheimlichte. Es war wirklich mehr Zufall, dass ich mich damit beschäftigte: Ich suchte die Unterlagen für die Pensionsversicherung etc und da fiel mir sein Stent-Implantatsausweis entgegen (von dem ich auch nichts wusste). Da fing ich zu graben an: ich schaute auf das Datum, nahm mir diesen Arztbrief raus - es war genau der Zeitraum wo er mir sagte er sei wegen der Venen im KH... So konnte ich nicht anders und nahm mir jeden einzelnen Arztbrief zur Hand



    Irgendwann in der Mitte der 5 Wochen, die mein Mann im KH war, wo auch ein Pfleger meinte "Wenn es so weitergeht, wird er zu Weihnachten sicher daheim sein. Wenn nicht, dann wird er mit ihm ein wenig Weihnachten feiern (der Pfleger hatte den selben Nachnamen)", sagte ich zu meinem Mann: "Schatzi, ich hab einfach mal so im Internet wegen "gute" Wohnungen geschaut (Größe, leistbar, Lage, Etage damit er nicht mehr so viele Stiegen steigen muss), ich hätte sogar eine brauchbare gefunden". Die Antwort meines Mannes: "Willst du wirklich ausziehen in eine andere Wohnung?". Die Betonung meines Mannes lag, wenn ich im Nachhinein so darüber nachdenke, schon bei DU, nicht bei wir oder ihm...


    LG, Manu

  • Und ihr anderen Lieben.... :24:


    das mit den Zetteln kenne ich auch, nur dass Aufraffen und die Liste abarbeiten/umsetzen ist wieder ein Kapitel für sich...


    Auch das mit dem Duschen z.B. ist mir sehr bekannt. War ich zu Hause gingen wir immer gemeinsam unter die Dusche, wir seiften uns gegenseitig ein, trockneten uns gegenseitig ab (mein Mann fing damit an <3). Jetzt ist es zum Teil echt so, dass ich mir oft zweimal überlege - WOZU? Wozu soll ich duschen gehen, bin eh nur allein zu Hause, es kommt eh keiner zu mir, ich gehe nirgends hin, wenn ich arbeiten bin dann ohnehin Baustelle wo es egal ist weil es dort staubt.... Im Endeffekt wird das meistens eine Katzenwäsche, aber immerhin mit Shampoo und Seife.

  • Jedenfalls habe ich mir heute fest vorgenommen, zumindest am späteren Nachmittag, ich schätze es wird so gegen 15Uhr werden, dass ich mir bewusst seine Urne hernehme, mich mitten auf den Teppich setze. Vielleicht kommt auch der Kater dazu, was ich mir wünschen würde - ein bischen schnüffeln, eventuell sich dran reiben -, denn die Urne ist ja in der Vitrine. Wenn ich die Vitrine öffne und mich davor niederknie kommt der Kater grad mal bis ca 1 Meter ran. Wenn ich ihn zu mir auf den Schoß nehmen will, dass er bei unserem Schatzi ist und Schatzi ihn auf Augenhöhe sehen kann, protestiert Luigi.


    Ich möchte mir heute bewusst Zeit nehmen, mit meinem Mann reden (wenn ich vor lauter Weinen dazu fähig bin), einfach nur bei ihm sein, bei ihm sitzen. Den versprochenen Liebesbrief habe ich bis jetzt noch nicht geschafft, den lasse ich heute ausfallen

  • Liebe manu,

    tut mir so leid wie du leidest.Mir ging es auch schon besser.Im Moment bin ich auch so traurig,weine häufig und schlafe nicht gut.

    Hoffe ,es wird bald wieder besser.

    Diese Trauer ist einfach furchtbar.Ich muss mich oft zu vielen Sachen aufraffen,die ich sonst nebenbei erledigt habe.

    Werde gleich in den Garten gehen und etwas aufräumen.

    Schicke dir eine liebe Umarmung :24:

    Fühl dich gedrückt 🌻💕☀️Glg Elke

  • Liebe Manu,


    mir geht es ähnlich wie Dir. Vorher waren meine Tage ausgefüllt mit Lachen, gemeinsamen Frühstück und

    Ausflügen. Wir haben alles zusammen gemacht. Jetzt schleppe ich mich durch den Tag und hoffe, das bald

    Abend ist. Zum duschen habe ich auch keine Lust. Ich muss mich zu allem zwingen.


    Ich wünsche Dir für heute mittag, dass Du ein gutes Erleben hast. Ich habe mir vorhin einen Videomitschnitt

    von ihm angehört und mußte lachen und weinen. Letztes Jahr zu dieser Jahreszeit war er noch da und wir

    saßen oft im Garten. Jetzt ist sein Platz verwaist und ich mag nicht lange dort alleine sitzen.


    Manchmal sage ich mir, es muss doch weitergehen, lass Dich nicht so hängen. Ich fand das schön, was Du

    vom gemeinsamen Duschen geschrieben hast.


    Lieben Gruß


    Turicum

  • Liebe Ursula3008,


    das tut mir eigentlich gut in der Natur ich hab kein Garten aber eine Dachterrasse und Mamas Stelle und bei Papa auf der Terrasse ein Rosenbeet da geht es mir gut wenn ich was machen kann.


    Hab auf meiner Dachterrasse auch bisschen aufgeräumt und die Stieffmütterchen/Hornveilchen eingepflanzt weil letzte Woche war es nicht möglich zu kalt und Regen.


    Jetzt sitze ich hier trinke Kaffe und freue mich.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen, mir tut es auch gut im Garten zu arbeiten oder dort zu sitzen.Ich freue mich auch an meinen Blumen.Die Osterglocken fangen gerade an zu blühen.Wenigstens etwas ,das einem Freude macht.

    Glg🌻🌸🌼Elke

  • Liebe Ursula3008,


    ach ich wünschte mir einen kleinen Garten muss nicht groß sein aber so ein kleiner wäre schön, aber ich mache es mir auf der Dachterrasse auch immer schön mit vielen Blumen im Sommer...Bilder folgen bestimmt wieder wenn es soweit ist.:24::8:


    Ich bin immer bisschen neidisch auf Euch die einen Garten haben.;)


    Vlg. Linchen

  • die Installateure haben schon sehr viel zu tun,

    das hab ich auch schon zu spüren bekommen, da brauchts Geduld

    na auf so jemand wie dein Neffe könnte ich auch verzichten

    lieber würde ich mir den Arsch abfrieren als so jemand um etwas zu bitten

    versteh dich, ginge mir da nicht anders

    liebe Grüsse

    Ameliea

  • Liebe Manu,

    es ist alles nicht so einfach und wird auch bestimmt noch eine Weile so bleiben...wer stark liebt, der leidet leider auch stark...so empfinde ich das auf jeden Fall!

    Das mit dem Aufraffen habe ich auch oft, man schiebt es vor sich her, wartet und der Tag ist um...

    Aber man darf auch nicht vergessen, dass es in unserer Situation völlig normal ist und wir uns vor nimandem rechtfertigen müssen...wenn es an einem Tag nicht klappt, dann versucht man es am nächsten Tag und gut ist!

    Mir ging es heute auch beschissen, mein erster Geburtstag sei 37 Jahren ohne meinen Mann. Es fing schon morgens nach dem Aufwachen an und zog sich durch den ganzen Tag :33:! Ich wollte eigentlich nur meine Kinder und meine kleine Enkelin sehen, aber irgendwie wollten mir viele Menschen Blumen vorbeibringen um mir etwas Gutes zu tun...das konnte ich heute gar nicht gebrauchen.

    Ich bin froh, dass der Tag vorbei ist.

    Lass dich mal drücken :24:

    Lg Danne

  • Liebe Elke,

    vielen lieben Dank<3!

    Ich habe am 28. März noch seinen Geburtstag vor mir, da wäre er 60 geworden und wir wären weggefahren...wir hatten uns so darauf gefreut...alles vorbei.

    Ich kann es gut verstehen, dass du an diese besonderen Tage auch nicht denken möchtest.

    Fühl dich umarmt!

    Liebe Grüße

    Danne

  • Ich fühle mit dir, erlebe ähnliches zur Zeit.

    Aber nur ähnlich, denn Trauer ist so individuell, wie das Leben selbst

    Was für schöne Worte, nur erreichen sie mich auch noch nicht

    Es tut einfach nur weh

  • Tja die Geburtstage... so weit möchte ich eigentlich auch noch nicht denken. Hab zwar Pläne, wie ich diese Woche verbringe bzw. was ich als Geschenk an meinen Mann machen möchte... aber das andre drumherum?


    Vor der Zeit mit meinem Mann war mir Weihnachten oder mein Geburtstag ziemlich egal, verbrachte dies immer "allein", auch wenn ich bei meinen Eltern war. Geburtstag z.B. bekam ich von meinen Eltern ein Geschenk, ein "Alles Gute" und das wars. Weihnachten machte jeder was er wollte (Papa schlief tagsüber, Mama putzte, ich beim Laptop), Um 16 Uhr das (kurze) gemeinsame Essen, danach war wieder jeder für sich selbst. Erst durch meinen Mann habe ich die wahre Bedeutung erfahren.