• Hallo ihr Lieben, am 7.2.23 ist meine Mama gestorben. Zwei Tage vor ihrem 66. Geburtstag. Seitdem erlebe ich ein absolutes Gefühlschaos. Unser Hausarzt vermutet einen Herzinfarkt, aber genau weiß man das leider nicht. Meine Mama musste sich mit vielen Erkrankungen herumschlagen und hatte auch einen medizinischen Spießrutenlauf hinter sich; das würde jedoch den Rahmen hier sprengen. Aufgrund der vielen Erkrankungen wurde meine Mama sehr abhängig von mir. Für sie war das sehr schwierig. Ich habe ihre Einkäufe erledigt, für sie gekocht und den Haushalt gemacht. Wir hatten immer ein sehr enges und gutes Verhältnis. Wir haben täglich telefoniert und alle zwei Tage war ich bei ihr. Am 7.2. konnte ich sie telefonisch nicht erreichen, da war mir klar, dass etwas nicht stimmte. Daher bin ich in ihre Wohnung. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Die Ärzte meinten, dass sie wenigstens "sanft" verstorben ist und es keinen Leidenskampf gab. Nachdem ich wieder mit ihr allein war, habe ich mich eine Weile neben sie gesetzt und mich von ihr verabschiedet. Wenn man das überhaupt kann. Sie fehlt mir ganz schrecklich. Alles was passiert ist, habe ich mit ihr besprochen; wichtige Entscheidungen, schöne Momente haben wir zusammen geteilt. Ich will so gerne einfach mit ihr reden. In mir sind so viele Gefühle. Trauer, Einsamkeit, Sehnsucht. Aber auch eine gewisse Erleichterung, dass nun ihr Leidensweg vorbei ist und es ihr nun wieder gut geht. Schuldgefühle, dass wir/ich nicht stärker bei den Ärzten für ihre Gesundheit gekämpft haben, dann wäre sie vielleicht noch bei mir. In mir ist eine so große und tiefe Leere. Sie hinterlässt eine immense Lücke in meinem Leben. Rational weiß ich, dass ich mit der Zeit lernen werde, damit zu leben. Aber es erscheint so trist. So freudlos. Es gibt Momente, da denke ich, dass Schicksal hat sich was dabei gedacht, sie so früh mitzunehmen. Und dann gibt es Momente, wo ich denke, innerlich zu zerbrechen. Dann ist wieder nichts in mir außer einer schweren und tiefen Traurigkeit. Seit sie fort ist, schreibe ich ihr Briefe. Ich erzähle ihr von meinem Tag, von meinen Gefühlen. Das hilft etwas. Im Netz habe ich viel gelesen, wie andere diesen Verlust verarbeiten und bin über dieses Forum gestoßen. Es ist wirklich ein toller Ort, um über die Trauer zu schreiben. Daher habe ich meinen Mut zusammengenommen und euch geschrieben. In den letzten Jahren habe ich meine Sorgen mit mir ausgemacht, um meine Mama nicht zu belasten. Sie war mit ihren Krankheiten genug belastet. Dennoch war sie für mich da. Aber dadurch, dass ich meine Sorgen mit mir ausgemacht habe, fällt es mir schwer, mich mitzuteilen. Durch die vielen liebevollen Beiträge bei euch, wurde ich ermutigt. Wie seid ihr mit dieser schweren Traurigkeit zurecht gekommen? Wird es mit der Zeit wirklich "leichter" damit klar zu kommen?

  • es tut mir sehr leid. Mein herzliches beileid zu deinem schweren Verlust. Fühl dich herzlich willkommen hier. ich habe auch miene mama verloren und weiß,wie es dir geht. Schrieb doch gerne über das,was du fühlst oder über deien Mama. wir hören dir gerne zu.:33::30::24:<3

  • Liebe Ninchen ❤️


    Du kannst hier immer und alles schreiben, was auf Deiner Seele lastet.


    Mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner Mama. Sie ging sehr jung.


    Ich finde im Moment leider nicht mehr Worte, aber ich bin sicher, daß du noch viele verstehende und einfühlsame Nachrichten bekommen wirst 💚


    Alles Liebe Pia 🥀

  • Danke liebe Bettinalein. Auch mein herzliches Beileid für deinen schweren Verlust :30: .

    Die Mama zu verlieren ist einfach furchtbar. Es tut so weh.

    Alles erscheint so trostlos. Denn die schönen Dinge waren doch erst durch das Teilen mit der Mama richtig schön.

  • Danke liebe Bettinalein. Auch mein herzliches Beileid für deinen schweren Verlust :30: .

    Die Mama zu verlieren ist einfach furchtbar. Es tut so weh.

    Alles erscheint so trostlos. Denn die schönen Dinge waren doch erst durch das Teilen mit der Mama richtig schön.

    das stimmt. Dei ersten wocheoder auch Monate waren bei mir durch den tiefen schmerz sehr geprägt ,auch heute kommt das immer wieder durch. Mit dem schmerz müssen wir leider leben lernen. Aber du bist nicht alleine....:30::30::33:

  • Dieser Schmerz ist wirklich lähmend.

    Ich finde ihr Ende so unfair. Sie war ein so lieber Mensch, der immer für andere da war. Besonders für mich. Ich hätte ihr so gerne noch ein paar gesunde Jahre gewünscht.


    Das der Schmerz immer wieder hoch kommt, glaube ich. Unsere Mütter werden immer fehlen.

  • Liebe Ninchen,


    mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mama.

    Ich habe meinen Papa vor einigen Jahren verloren. Zurechtkommen mit der Trauer geht anfangs nicht. Man muss sie ertragen, Tag für Tag.


    Ich möchte nicht sagen, dass es leichter wird. Es wird anders. Besser erträglich. Irgendwann.


    Hast du Menschen an deiner Seite?

    Papa, Partner, Geschwister, Freunde?

    Irgendjemand, der mit dir trauert oder dich stützt?


    Stille Grüße

  • Liebe Ute,

    danke für deine lieben Worte. Und für deine Erfahrung mit deiner Trauer. Mein Mitgefühl für deinen Verlust. Den kann man erst nachempfinden, wenn man es selbst erlebt. Vorstellen kann man sich das einfach nicht.

    Ich habe einen sehr lieben Freund, der für mich da ist. Aber er ist mit der Situation überfordert. Das sehe ich ihm an, daher will ich ihn nicht ständig damit belasten. Auch liebe Freundinnen habe ich. Aber die können damit schlecht umgehen, besonders mit meiner Trauer.


    Mein Freund versucht mehr, mir schöne Dinge zu zeigen und sagen. Das fällt mir jedoch schwer. Wir wollen nächstes Jahr heiraten. Er sagt ständig, daß er sich darauf freut. Mir macht das nur Angst. Ohne meine Mutter ist es nicht das gleiche und daher will ich sowas einfach nur ganz weit von mir weg schieben.

    Ich weiß, dass er nur versucht mich etwas aufzubauen, weil er sich um mich sorgt.

  • Liebe Ninchen,


    mein Beileid zu Deinem schweren Verlust von ganzem Herzen.


    Im Moment musst Du an gar nichts denken einfach nur von Tag zu Tag überleben.

    Dein Freund mag es gut meinen aber im Moment hilft das alles nicht.


    Es dauert und es braucht viel Zeit aber ja es wird mit der Zeit milder anders, doch der Verlust wiegt schwer.


    Hier kannst Du immer schreiben Dich austauschen oder bei anderen lesen und Du wirst feststellen das wir alle diese schlimmste Phase durchlebt haben irgendwie.


    Wir alle hier haben uns hier gefunden weil wir nicht weiter wussten, egal welche Art der Verlust war.

    Wir stützen und helfen uns gegenseitig.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Ninchen,


    Ich habe meine Mama auch sehr plötzlich und viel zu früh verloren. Ich weiß, wie schwer es ist. Man möchte der Mama alles erzählen und sich gemeinsam mir ihr über die schönen Dinge freuen. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber bei mir ist es so, dass meine Freunde zwar ganz nett sind, aber nicht wirklich mit meiner Trauer umgehen können. Sie sind noch recht jung und haben noch keinen Elternteil verloren und können meine Trauer oft nicht wirklich verstehen.


    Ich kann dir leider nicht weiterhelfen, dir nur sagen, dass du hier verstanden wirst.


    LG,

    Caro


  • Liebe Linchen, danke für die lieben Worte. Dieses Forums tut wirklich gut. Alleine das lesen hilft schon, aber auch die Möglichkeit sich mitzuteilen, wenn man das will.

    Heute war der Tag schwer, vllt wird er morgen leichter.

    VlG

  • Liebe Caro,


    es tut mir leid, dass auch du deine Mama zu früh verloren hast.

    So ist es bei meinen Freunden auch. Sie sind alle lieb und freundlich, können aber garnicht damit umgehen. Wie du sagst, sie kennen den Verlust nicht.


    Es hilft schon sehr, verstanden zu werden. Seine Gefühle, die Trauer, nicht erklären zu müssen, denn hier kennt die jeder und versteht sie.


    Du hast es genau erfasst, man will seiner Mama alles erzählen. Ihr wart auch sehr eng miteinander oder?

    Meine Mama war auch meine beste und engste Freundin. Es fehlt mir, mit ihr einfach zu quatschen. Über alles und nichts.


    Ganz liebe Grüße

    Nina

  • Ja, wir waren sehr eng miteinander. Sie war meine Mama, aber auch meine beste Freundin. Mit ihr konnte ich über alles reden und wurde immer verstanden. Ich bin sehr dankbar über so eine tolle Mama, weiß aber auch, dass deswegen der Schmerz und die Trauer heute so wahnsinnig groß sind. Sie war einfach ein toller Mensch, immer zu jedem lieb und hilfsbereit. <3


    Ich denke, dass es bei dir genau so war. Ich empfinde das Leben manchmal als sehr ungerecht, dass diese lieben Menschen uns so früh genommen wurden. :33:

  • Ja, so war es bei mir auch. Mit ihr konnte ich über alles reden ohne mich verstecken zu müssen.

    Ich bin auch sehr dankbar eine solche Mama gehabt zu haben. Eine Mama, die einen wirklich bedingungslos, egal was war, geliebt hat. Aber wie du sagst, der Schmerz ist immens. Sie hat eine so grosse Lücke hinterlassen in mir. Meine Mama war auch so, immer lieb und hilfsbereit. Sie war immer mehr für andere da, als für sich.

    Der Tod wäre immer schlimm gewesen, aber das wir beide unsere Mamas so früh verloren haben ist einfach grausam. So unfair.

    Ich hätte ihr so gerne noch ein paar leichtere Jahre gewünscht, wo sie sich nicht mit ihren Krankheiten so rumplagen musste.


    Ach Caro, fühl dich ganz feste gedrückt :30:

  • Liebe Ninchen ❤️


    Ich kann dich so gut verstehen...


    Meine Mama ist 88 und ich lebe in täglicher Angst...


    Ich weiß, es ist ein gesegnetes Alter, aber das macht es keinen Deut leichter für mich.


    Und ich finde es auch schrecklich dass deine Mama so jung gehen musste, das ist kein Alter... da liegen die "geruhsamen" gemeinsamen Zeiten erst vor einem.


    Ich weiß nicht, wie krank deine Mama war und dass es vielleicht eine "Erlösung" war, wie viele Leute dann "gerne" sagen... ist niemals ein Trost...


    Drück Dich


    Pia

  • für denjenige der so krank ist war es eine Erlösung

    aber wir als Hinterbliebene sehen in diesem Augenblick nur den lieben Menschen

    der alles war und ist für uns, wir sehen diesen Menschen als gesunden Menschen

    als Mensch mit dem man sein Leben geteilt hat und der jetzt einfach mal nicht mehr da ist

    nie wieder kommt

    daher ist es für uns keine Erlösung sondern einfach nur Vermissen, Sehnsucht unser altes Leben wollen wir wieder haben

  • Hallo liebe Pia,


    diese Angst kenne ich zu gut... 88 ist wirklich ein gesegnetes Alter aber das macht es natürlich nicht besser oder leichter. Man will halt die Mutter nicht verlieren.

    Egal wie alt sie ist, die Zeit ist immer zu früh.

    Diese Angst kenne ich seit rund 4 Jahren. Vor sieben Jahren rum fing es an, das meine Mutter von allerhand Erkrankungen belastet wurde.

    Aber vor vier Jahren kam ein kleiner Herzinfarkt und ihr Blutdruck ist regelmäßig entgleist so das ich dauernd den Notarzt rufen musste. Leider haben Ärzte heute keine Zeit mehr um die Ursachen zu erforschen. So plötzlich wie der Bluthochdruck kam, verschwand er wieder nach 2 Jahren und hinterließ Rheuma und viel schlimmer, mehrere Aneurysmen.

    Zu der Zeit waren die für die Ärzte nicht "riskant" genug, bedingt durch Corona mussten Betten frei bleiben und und und.

    Seit dem lebte man mit der Angst, ein Aneurysma reißt oder das Herz nicht mehr mitmachen will. Sie bekam schlimme Herzrythmusstörungen, Herzrasen und die Atmung wurde schlimm. Das nahm aber kein Arzt ernst. Das schlimmste, was ein Arzt sagte: ach, mit dem stolpern will das Herz nur sagen, dass es noch da ist.

    Die meisten Ärzte schoben es auf die Psyche.

    Als die Aneurysmen, trotz Medikamente wuchsen, traute sich dann kein Arzt mehr dran, die Risiken wären zu gross (Schlaganfall, Lähmung, Herzinfarkt).


    Im letzten Jahr hatten wir tolle Ärzte gefunden(bedingt durch den Umzug in eine andere Stadt) , die sich auch endlich der Aneurysmen angenommen haben. Die erste von drei OP sollte heute gemacht werden.

    Aber sie hatte über die letzten Wochen abgebaut. Sie bekam eine Lungenentzündung und lag über Weihnachten im Krankenhaus. Sie wurde auch leider mal wieder zu früh entlassen. Sie konnte sich aber einigermaßen auskurieren.

    Durch die vielen Erkrankungen konnte sie nicht mehr wirklich was machen. Sie war immer viel erschöpft, die ständige Angst, das Aneurysma reißt hat ebenfalls schlimm an den Nerven gezerrt.

    Woran sie letztlich gestorben ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich hatte das Herz keine Kraft mehr.

    Für sie ist es bestimmt eine Erlösung gewesen. Sie hat sehr unter der Situation gelitten. Ihre Eigenständigkeit ging Stück für Stück verloren.

    Selbst für mich war es neben dem Schock auch ein Stück weit erlösend, dass das Damoklesschwert gefallen ist. Sie ist befreit von der Angst, den Schmerzen, der Schlappheit und Kraftlosigkeit. Aber nach der ganzen schlimmen Zeit mit den Ärzten gab es einen Plan, eine Ziellinie die ihr Leiden ein Stück weit kuriert hätten... Aber kurz davor kam es jetzt anders. Ihr Verlust schmerzt mich so sehr, dass es sich anfühlt, als würde ich innerlich zerreißen. Aber genau so schmerzt es mich, dass sie nicht noch etwas unbeschwerte Zeit haben durfte. Sie war ein so lieber Mensch.

    Manchmal blitzen Momente auf, die mir sagen, dass sich das Schicksal was dabei gedacht hat, es kurz vor der ersten OP passieren zu lassen. Vllt hätte diese ihr Leid noch mehr verschlimmert.

    Aber das sind halt so diese Gedanken, die kommen und gehen...


    Drück dich feste zurück Pia und schicke dir etwas Kraft. Ich weiß, wie diese Angst an den Nerven zerrt.

  • Da hast du recht. Es bleibt das Vermissen und die Sehnsucht. Auch wenn ich weiß, dass es ihr jetzt wieder gut geht, will ich sie einfach nur wieder haben. Gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken und über alles und nichts quatschen.

  • Ach liebe Ninchen,


    Eure Geschichte treibt mir schon Tränen in meine Augen 💔es ist belastend und sehr traurig was ihr beide ertragen musstet, das Leben ist manchmal ein einziges Fragezeichen für mich.


    Natürlich kann es sein, daß das Schicksal euch Schlimmeres ersparen wollte, aber das mindert nicht das Vermissen und den Schmerz...


    Deinen Schmerz kann ich so gut nachfühlen... es tut so unfassbar weh...