Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Elisa,

    was wir empfinden ist normal.Es ist nur so,dass niemand diesen Schmerz nachvollziehen kann,der es nicht selbst erlebt hat.Ich wünschte mir aber auch oft mitfühlendere Mitmenschen.

    Ich fahre im August mit meiner Freundin indem Urlaub,sie ist auch alleine ,und wir kennen uns schon seit der ersten Klasse,fast ein Leben lang.

    Wir fahren nach Föhr.🌻

    Wünsche dir noch einen ruhigen Abend.

    Glg🌻☀️Elke

  • Liebe Elke, ich wünsche dir einen wunderschönen Urlaub auf dieser Insel und eine gute Zeit mit deiner Freundin, das ist doch wunderbar!

    Liebe Karin, vielleicht nimmst du dir den Gedanken an einen Urlaub für Alleinreisende für nächstes Jahr fest vor, ich mache das auch.

    Wir müssen, trotz allem Leid, ein Ziel vor Augen haben, das Leben, weil wir es uns wieder wert sein müssen nach einer gewissen Zeit, die jeder individuell benötigt.

    Ich wünsche euch einen schönen Abend und eine ruhige Nacht.

  • Liebe Karin56,


    mit Dir mit uns ist alles in Ordnung ob mit solchen Menschen alles in Ordnung ist das weiß ich allerdings nicht wirklich.


    Nun kommt es auch auf das Verhältnis an ganz klar.


    Ich wäre niemals auf die Idee gekommen wegzufahren ich bin ja hier nicht mal irgendwo hingegangen weil ich es nicht konnte.


    Es ging einfach nicht.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Elisa50 , liebe Karin56


    Eure Zeilen sind so wahr . Es ist einsam ohne den geliebten Partner und ich kann sehr mit euch fühlen.
    Ich verstehe dich so gut , liebe Elisa, und finde es auch ziemlich emphatielos von deiner Schwägerin und Schwager dir „ fröhliche“ Bilder von Cocktails und Essen zu schicken. Ich kann so etwas überhaupt nicht nachvollziehen.
    Wie Linchen auch schrieb , man ist doch eigentlich gar nicht fähig für Aktivitäten.
    Mein Mann hatte auch Lungenkr… Es war furchtbar. Und im ersten Jahr lebte ich wie im Trance. Im Rückblick weiß ich soviel gar nicht mehr. Habe nicht auf mich geachtet , im Haus das Nötigste gemacht. Couch und Bett waren meine „ Höhle“ .


    Jetzt im zweiten Jahr , bin ich immer noch sehr , sehr traurig und voller Schmerz, ich glaube es bleibt, dieser Schmerz. Ich habe einfach Zuviel Liebe in mir für meinen Mann und weiß nicht wohin damit. ♥️♥️

    Aber ich habe jetzt wieder mehr Struktur . Und ja, ich würde auch gerne mal wieder verreisen .
    Doch eines habe ich bis jetzt noch nicht wieder bei mir gefunden — Freude am Leben. :33:


    Damit will ich euch nicht demotivieren. Niemals. Es ist einfach so, dass wir alle Zeit brauchen, jeder anders und jeder nach seinem Takt.


    Alles Liebe euch .


    Herzlichst ♥️♥️

  • Liebe Sonnenschein und guten Morgen an alle anderen.

    Ja, wohin mit der Liebe zu unserem verstorbenen Partner…?

    Es bleibt nichts, als es immer wieder auszusprechen, was man im vorherigen Zusammensein vielleicht viel zu wenig gesagt hat.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich in einem Jahr „ ein anderer Mensch „ bin, aber ich möchte unbedingt versuchen, daraufhin zu arbeiten, dass ich mir die Welt wieder ein bisschen mehr anschaue, etwas reisen um mich etwas abzulenken und auch zu fordern, ich hoffe auch neue, alleinlebende Menschen kennenzulernen, unserer Freundeskreis besteht nur aus Paaren, das macht es am Wochenende zu brutal.

    Aber dieses Jahr möchte ich einfach mal zur Ruhe kommen und Gedanken für nächstes Jahr entwickeln.

    Ich überlege auch das Haus zu verkaufen und woanders, Stadt, hinzuziehen.

    Hier auf dem Land brauche ich immer ein Auto, ich möchte gerne flexibler mobil sein.

    Das muss alles gut geplant sein, dafür braucht man Kraft und Nervenstärke, beides fehlt mir noch.

    Wenn dunkle Tage sind, kann ich mich, trotz aller Beschäftigung , nicht aus dem Tief herausholen, dann bin ich unendlich traurig, vermisse meinen Mann so sehr und er tut mir wahnsinnig leid, dass er dieses Schicksal hatte. So viele Pläne, so viel ungelebtes Leben….

    Der nächste Tag ist dann wieder anders, es kommt und geht und diese Instabilität ist sehr anstrengend, das kennt ihr alle.

    Trotzdem, lasst uns den Mut für eine Zukunft nicht verlieren, sonst verlieren wir uns selbst auch noch, das macht keinen Sinn.

    Ich sende euch allen ganz liebe Grüße und jetzt starten wir in den Tag, Kopf hoch, auch wenn es uns schwerfällt.

    Bis später, eure Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,

    so wie du es in Worte geschrieben hast empfinde ich es auch. Die Wochenenden sind wirklich schlimm. Ich hatte auch überlegt umzuziehen, nur für mich ist es noch zu früh, ich brauche noch meine gewohnte Umgebung, mein Nest sozusagen. Ich trauere auch unseren Träumen und Plänen hinterher. Wir hoffen das Beste.

    Eine ruhige Nacht wünsche ich

    LG Manuela

  • Ihr Lieben,

    Gestern Abend hat sich nach langer Zeit mal mein ältester Bruder (75) gemeldet. Ich berichtete ihm von meinem Vorstellungsgespräch in unserem großen Klinikum wegen meiner Knieprobleme. Es wurde etwas darüber gesprochen, aber ich merkte schon während des Gesprächs, das er und meine Schwägerin (76) eigentlich mehr über ihre Probleme sprechen wollten. Während dieses fast 1 stündigen Telefonats musste ich immer mehr feststellen, daß ich mich wirklich nur noch alleine durchkämpfen muss, jeder meiner Familienmitglieder ist mit seiner eigenen Problematik so beschäftigt, sei es Bruder und Schwägerin oder meine 45 jährige Tochter, dass sie sich gar nicht mit meiner Trauer beschäftigen wollen oder können. Automatisch rutschte ich selbst dann wieder in die Rolle der verständnisvollen kleinen Schwester die ja so ein offenes Ohr für die Probleme der anderen hat. Ich nehme mich dann automatisch zurück und spreche den anderen Mut zu (verkehrte Welt?) Zur Zeit beschäftigt mich auch viel die Überlegung ob ich hier in meiner 72 qm Wohnung bleiben soll, wo man sehr anonym in einen großen 8 Parteien Haus wohnt oder in eine kleine altersgerechte Wohnung in einer Wohnanlage ziehe die in der Nähe ist. Früher konnte ich da mit der Familie drüber reden, jetzt nicht mehr, nichts ist mehr wie es mal wahr. Ich muss wie schon erwähnt die Dinge mit mir alleine ausmachen und entscheiden.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin, das erlebe ich genau so wie du.

    Die meisten wollen von unserer Trauer nichts mehr hören, das passt nicht in unser Gesellschaftsbild.

    Ich höre mir dann auch Bla Bla an, weil ich schon Bedenken habe, dass mich bald niemand mehr sehen will.

    So ist es.

    Wie schon mal gesagt, ich war früher auch über einen längeren Zeitpunkt mit Trauernden nicht so langatmig, das hilft mir ein bisschen in meiner Betrachtung.

    Aber ich verstehe dich sehr gut, man möchte erzählen und fühlt sich nicht ernstgenommen und dann zieht man sich zurück.


    Die Idee, in eine Wohnanlage zu ziehen ist doch nicht schlecht, da siehst du, hoffentlich, mehr Leute und kommst mit ihnen ins Gespräch.


    mich habe das ja auch vor, nur momentan keine Kraft das anzugehen.


    Da ich in einem Dorf lebe, muss ich mir eine Stadt aussuchen, wo es diese Anlagen, oder andere, die nicht so anonym sind.


    In der Stadt findet man hoffentlich auch Menschen, mit denen man etwas unternehmen kann, was auch immer.


    Ich finde deine Überlegungen gut und nichts ist gewaltiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

    Irgendwann kommt deine Zeit und meine hoffentlich auch noch.

    Oft kann man mit fremden Menschen bessere Gespräche führen als mit Familienangehörige oder Freunde, das ist schade aber real.

    Liebe Grüße

    Elisa

  • Liebe Karin56,


    ich finde diese Idee auch richtig gut warum nicht.

    Schade das man das mit sich alleine ausmachen muss.😔


    Ach ja es ist einfach alles doppelt so schwer und einfach nicht mehr das was es war leider.


    Die Zeit geht immer weiter und umso weiter sie geht hab ich das Gefühl kommt das entfernen.

    Ich bin mir sicher es ist nur ein Gefühl nicht real aber was ist gerade real ich lebe immer noch in 2 Welten eine Welt vor diesem Tag X und eine nach dem Tag X.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Elisa, liebes Linchen,

    danke für euer Verstehen. Es tut wirklich gut sich mit Menschen auszutauschen die in der gleichen Situation sind. Ich bin ja leider immer der Zweifler, der denkt man nimmt sich selbst zu wichtig. Muss euch kurz noch von einem Gespräch mit meiner Tochter erzählen, das ich vorhin noch hatte. Sie meinte doch tatsächlich seit dem Tod meines Mannes wäre ich viel eigenstenständiger geworden und ein Bekannter von ihr meinte ich wäre ausgeglichener. Ich dachte nur es ist schon erstaunlich wie man von anderen eingeschätzt wird, aber das ich mir zuhause wenn ich alleine bin die Augen ausheule und trauere das sieht ja keiner. Klar wird man eigenständiger, was bleibt einem denn anderes übrig. Also ist die Maske die man trägt für andere perfekt.

  • Liebe Karin56,


    oh ja klar wird man eigenständiger wobei ich mir immer die Frage stelle was soll das bedeuten.

    Als Paar ist doch klar das man Aufgaben teilt, ich verstehe das immer nicht so ganz.


    Das die Maske gut ist das ist eine Tatsache das man sie allerdings bei dem eigenen Kind aufsetzen muss ist nicht ganz so toll aber ja sie funktioniert und in der Tat gibt es auch einen gewissen Schutz für uns selbst.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen, du sagst es, es ist schade bei der eigenen Tochter, dazu muss ich sagen sie ist vom Charakter her sehr pragmatisch und durch und durch Realist, womit ich sie nicht abwerten will, und nicht so sensibel wie ich. In Sachen Gefühle kommen wir nicht überein. Meine Tochter kennt so eine Partnerschaft nicht wie sie mein Mann und ich gelebt haben. Sie lebt seit 9 Jahren mit ihrem 18 jährigen Sohn alleine. Mein Mann war ihr Stiefvater.

  • Ah okay also auch nicht der leibliche Papa wobei das ja nichts zu sagen hat.

    Meine Eltern haben mich mit 2 Tagen bekommen....Liebe ehrliche Liebe entsteht anders dazu braucht es keine Nabelschnur.


    Heute macht es mir nichts mehr aus das auszusprechen doch es gab auch andere Zeiten.

    Heute weiß ich wieviel Wert das hat und ich kann immer sagen schaut her es braucht keine Nabelschnur oder Gene oder oder um eine tiefe Bindung und Beziehung aufzubauen.


    Vlg. Linchen

  • Dieser Egoismus der Menschen und dieses unsensible regt mich wirklich auf, umso schlimmer in der eigenen Familie, entschuldige liebe Karin, aber dass man dich anruft um über seine eigenen Probleme zu sprechen anstatt dir in deiner Trauer mal zu zuhören... schlimm, die meisten Menschen wissen garnicht, wie gut es ihnen noch geht.

  • Das hast du so schön ausgedrückt . Das ist wirklich wahre Liebe . 🧡


    Es gab mal eine Zeit , da dachte ich Blut ist dicker als Wasser ( dieser berühmte Spruch)


    Aber nein , es ist die LIEBE. ❤️❤️


    Ich kann mir vorstellen , dass es auch mal schwer war für dich darüber zu sprechen . Um so schöner , dass du es jetzt kannst und das ist so richtig.