• Schon seit einigen Monaten bin ich stille Mitleserin hier. Jetzt fasse ich Mut und möchte mich gerne vorstellen.


    Ich bin 37 Jahre und habe 4 Kinder. Meine fast 7jährige Tochter Kristin ist am 01.12.2007 in den Himmel gereist. Einfach so, ohne Vorwahrnung ist sie in der Früh mit einem Herzstillstand zusammen gebrochen und verstorben.


    Kristin hat noch 3 Geschwister (fast 17J, 13J, und fast 7 Jahre), die alle dabei waren.


    Näheres könnt ihr auf ihrer HP nachlesen, welche mich durch das erste Jahr der Trauer begleitet hat, d war mein "Aufarbeiten".


    http://kristinpippiwarger.oyla20.de


    Ich freue mich auf den Austausch hier, da das Thema Tod leider sehr schwierig ist im alltäglichem Leben.


    Liebe Grüße


    Karina


    P.S.: Danke Markus, für deine Hilfe mit dem Registrieren!

  • Liebe Karina,


    fein, dass es mit dem Einloggen jetzt geklappt hat. Ich finde es stark, dass Du Dich nach dem stillen Mitlesen entschlossen hast, über den Tod Deiner Tochter Kristin "Pippi" öffentlich zu reden - jeder einzelne Betroffene, der darüber spricht zeigt anderen betroffenen Eltern, dass sie mit dem Schicksal ein Kind zu verlieren nicht alleine sind und erhöht gleichzeitig die Sensibilität in unserer Gesellschaft im Umgang mit betroffenen Menschen. Und gerade dieser Umgang ist ja oft noch von vielen Unsicherheiten und Ängsten geprägt, die dann zu Verletzungen führen, die so nicht sein müssten.


    Ich habe mir auch die Homepage von Kristin "Pippi" angesehen - ein sehr liebevolles Zeugnis Deiner Trauer aber auch ein noch stärkeres Zeugnis von Kristin´s Leben und Ihrem Eindruck auf dieser Erde, den sie mit Ihrem Charakter und Ihren "Verrücktheiten" (Stichwort: Schnee) hinterlassen hat...


    Willkommen hier im Forum!


    Markus

  • Hallo!


    Auch ich möchte dich hier herzlich willkommen heißen. Bin auch erst seit ein paar Tagen hier und die Menschen hier sind total nett und einfühlsam. Ihre Wörter können einem schon ein bisschen aufbauen und weiterhelfen wenn die Verzweiflung sehr groß ist.


    Du bist mit deinem Schmerz nicht allein. Viele hier haben einen sehr sehr lieben und wichtigen Menschen verloren und wissen nicht wie sie das alles schaffen sollen.


    Es ist immer sehr schlimm wenn junge Menschen gehen. Mein Freund ist eine Woche vor seinem 23. Geburtstag verunglückt. (ok gebe zu das ist mit deiner Tochter nicht zu vergleichen, mit 7 hat man natürlich noch alles vor sich).
    Meine Schwiegermutter sagte einmal zu mir, Menschen gehen von dieser Welt wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Doch welche Aufgabe hat deine Tochter erfüllt oder Klaus? Welche Aufgaben konnte man schon in so wenigen Jahren lösen?


    Das Thema Tod wird in unserer Gesellschaft heutzutage einfach ignoriert. Trauernde sollen einfach nach sehr kurzer Zeit darüber hinweg sein. Doch wie kann man über sowas hinweg sein? Unsere Lieben werden uns unser Leben lang begleiten und immer bei uns sein. Niemand kann sie uns ersetzen. Nicht die Trauernden sind das Problem, sondern die, die den Tod einfach wegschieben, als würde es sie nie betreffen.
    Das Leben geht für uns nunmal nicht einfach so weiter. NIcht nur unsere Lieben sind von uns gegangen, sondern auch ein sehr großer und wichtiger Teil von uns.


    Ich möchte hiermit alle umarmen, die einfach mal eine Umarmung brauchen


    lg

  • Liebe Karina!


    Auch ich finde es schön, dass Du nach all der Zeit des Lesens,
    den Mut gefunden hast, uns Deine Geschichte zu erzählen.
    Es tut mir so leid, dass Deine Pippi so plötzlich aus Eurer Mitte
    gerissen wurde.


    Die Gedenkseite Deiner Tochter hat mich eben zu Tränen gerührt -
    Du hast alles so liebevoll gestaltet!
    Diese Seite ist eine große Liebeserklärung, die Euch für immer
    an Pippi erinnern wird und Euch gleichzeitig sicher so viel bei
    der Trauerarbeit geholfen hat.


    Besonders schön finde ich, dass Ihr noch so viel Zeit geschenkt
    bekommen habt, um Euch von Kristin zu verabschieden.
    Das Foto von Kristin - schlafend - hat mich an ein Foto von meinem Sohn
    erinnert, das ihn auch schlafend zeigt, so hat er auch bei unserer
    Verabschiedung ausgesehen.
    Du schreibst auf der Homepage "Deine Theresa war auch dabei" -
    war es ihre beste Freundin?


    Am 1. Dezember war der 1. Jahrestag - wie hast Du diesen Tag erlebt
    und gestaltet?
    Wie seid ihr in der Familie das letzte Jahr mit dem schmerzlichen Verlust
    umgegangen?


    Alles Liebe und nochmals schön, dass Du hier hergefunden hast!


    Kate

  • Liebe Karina


    Willkommen im Forum und mein aufrichtiges Beileid,das deine Tochter in den Himmel gereist ist.


    Hab deine Homepage mit Tränen gelesen und muß sagen, man spürt diese große Liebe aber auch die große Trauer.


    Die Worte und Sätze: " unbändige Lebensfreude", "Manchmal hast du uns auch an den Rand des Wahnsinns getrieben" und " Deine Energie reichte immer von morgens um 5 bis unendlich" haben bei mir besonders ausgelößt, weil sie genau meinen Sohn beschreiben.Er ist im Juli mit 21 Jahren gestorben.


    Hast du auch manchmal das Gefühl als ob deine Tochter, die Jahre die sie hatte, besonders und intensive gelebt hat.Bei meinen Sohn habe ich das, als ob sein Unterbewußtsein( natürlich unwissendlich) ihm gesagt hätte: Lebe, den dein Leben wird kurz.


    Wünsche dir weiderhin viel Kraft
    und fühl dich leise umarmt
    Chrisi

  • Liebe Karina,


    ich weiss eigentlich nicht wirklich, was ich dir jetzt sagen möchte. Ich hab mich auf deiner HP umgesehen und dachte, ich könnte mir alles der Reihe nach ansehen und lesen. Ein Bild machen, trösten (welche Vermessenheit!) -Ich schaff es nicht. Dieses große Mitgefühl, die Traurigkeit und Sehnsucht die du durch deine Zeilen bei mir auslöst, sind nicht zu beschreiben. Es ist für mich so nachvollziehbar und schmerzhaft, als wenn ich die ganze Zeit neben dir hergelaufen wäre. es tropft mir ständig aus den Augen, sodass ich nur ein Taschentuch vor mir auf den Tisch gelegt habe und lass es laufen. Auch ich habe liebe Menschen verloren. Zuletzt am 28.11.08 meinen Vati. Daher bin ich hier gelandet. Aber was Ihr ertragen müsst und die Vorstellung, dass auch ihr nicht die Einzigen Eltern seid ist beinahe unerträglich und ich komme mir mit meinem Schmerz so klein vor. Fast so, als wäre es fast keiner. Liebe Karina, wenn es möglich sein sollte, dir auf diese Art irgendwelche Kraft und Freude an Deinem weiteren Leben zu geben, so sei sicher, dass ich Dir hier alles gebe, was mir möglich ist. Ich steh einfach nur in Gedanken neben dir und würde dich gern stützen.Und wie geht es Deinem Mann? Wie kommt er zurecht?


    Liebe Grüße Karola

  • Lieber Markus,


    herzlichen Dank. Es ist schön zu lesen, wie du unsere Pippi erkannt hast.


    In der ersten Zeit danach waren wir sehr, sehr verletzlich. Alle Selbstsicherheit, etc. waren weg. Wir waren zu Menschen geworden, die sich selber ja nicht mehr kannten. Daher ist es so schwer, so öffentlich zu schreiben. Zumindest für mich.


    Jetzt beginnen wir uns wieder ganz neu kennenzulernen. Und all unsere neuen Seiten einfach anzunehmen.


    Liebe Grüße


    Karina


    Liebe Waugerl,


    auch dir danke und es tut mir sehr leid, d auch du solch einen schmerzlichen Verlust erlitten hast. Es ist das Alter ganz egal. Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Scherz erlitten und muß damit zurecht kommen. Da kann es keine Wertung geben.


    Du hast gefragt, welche Aufgabe schon erfüllt sein kann.


    Noch ist es mir zu früh, hier so öffentlich darüber zu schreiben, aber ich für mich ganz alleine habe für mich eine Antwort gefunden. Für mich ganz persönlich schließt sich ein Kreis.


    Vielleicht findest du irgendwann ganz in tief in dir eine Antwort.


    Ganz liebe Grüße


    Liebe Kate,


    gerade von dir und deinem Sohn habe ich so viele Worte als stille Mitleserin aufgesaugt - herzlichen Dank für dein öffentlich sein.


    Ja, Theresa ist die beste Freundin von Kristin. Die beste der ganzen Welt!


    Am ersten Dezember haben wir eine Gedenkfeier für Kristin gemacht. Jeder aus der Familie hat für Kristin einen Brief geschrieben. Und einen an Gott. Viele Lieder. Wir haben Kerzen vor einem Foto angezündet.Ein Gedenkbuch wo jeder eine Erinnerung eintragen konnte und am Schluss haben wir Ballons steigen lassen.


    Wie wir als Familie damit umgegangen sind? Das ist schwer zu beschreiben. Am Anfang mussten wir viel bei dem Kindern abfangen, sie waren alle, besonders aber unsere Jüngste, traumatisiert.


    Ich würde sagen, jeder trauert auf seine ganz eigene Art und oft fehlt die Kraft den anderen aufzufangen. Aber wir schauen immer darauf, d die anderen mitkommen.


    Da gibt es dieses Gedicht und dieses beschreibt es für mich auf sehr schöne Weise:


    „Rudern zwei
    ein boot,
    der eine
    kundig der sterne,
    der andre
    kundig der stürme,
    wird der eine
    führn durch die sterne,
    wird der andre
    führn durch die stürme,
    und am ende
    ganz am ende
    wird das meer
    in der erinnerung blau sein“.
    Rainer Kunze




    Danke, für deine lieben Worte und liebe Grüße


    Liebe chrisu,


    herzlichen Dank für deine lieben Worte, auch mir fehlen oft die Worte und deshalb ganz lieben Dank, d du geschrieben hast.


    Liebe Grüße


    Karina

  • Liebe Chrisi,


    es tut mir sehr leid, d du auch deinen Sohn hast gehen müssen. Darf ich fragen was euch passiert ist?


    Ja, Kristin war anders wie ihre Geschwister, immer schon. Schon bevor sie gestorben ist, haben wir das immer gesagt. Haben gesagt, sie lebt, wie wenn sie keinen neuen Tag mehr erleben würde.


    Auch ihre Geschwister sind einzigartig, aber sie leben ruhiger, langsamer. Obwohl sie genauso lustig, lebensfroh und voller Pläne sind.


    Ach, d ist so schwer zu erklären.


    Ganz liebe Grüße an dich.


    Karina


    Liebe Karola,


    du hast wunderschöne Worte gefunden, die mich tief berührt haben. Ich danke dir sehr dafür und ich hoffe, wir können einander in unserer Trauer unterstützen.


    Mein Mann stürzt sich sehr in die Arbeit. Er kontrolliert seine Trauer sehr und läßt sie (seine Worte) nur in kleinen Schritten an sich heran. Nur so viel wie er gerade erträgt und aushalten kann.


    Kristin und er standen sich sehr, sehr nahe. Viele Gegensätze, aber auch viele Gemeinsamkeiten, gerade in Herzensdingen.


    Es ist sehr schwer, aber wir halten zusammen.


    Ganz liebe Grüße


    Karina

  • Liebe Karina


    Genau das kann ich von meinem Sohn Rene auch sagen:Er hat immer so gelebt als ob es kein Morgen mehr geben wird.


    Rene ist mit einem Herzfehler geboren und nach mehreren kleinen Operationen hatte er mit 8 Jahren die große Operation. Von da an konnte er ein normales Leben führen.
    Am 5. Juli hatte er im Kreise seiner Freunde einen Herzstillstand. 45 Minuten hat der Notarzt versucht ihn zurückzuholen. Vergeblich.


    Meine Trauer lebe ich so, wie du es bei deinem Mann beschreibst. Aber manchmal funktioniert es nicht so, daß sind dann die ganz schlimmen Momente für mich.



    Fühl dich umarmt
    Chrisi

  • liebe kristin,


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viele schöne und dankbare Erinnerungen an Deinen Liebling, der als Engel immer gut auf Dich aufpassen wird.deine homepage ist echt wunderschön gemacht.


    liebe grüße


    manu

  • Liebe Karina!


    Ich finde es wunderbar, dass Theresa - Kristin's allerbeste Freundin
    noch im Krankenhaus bei ihr war....das muss für sie auch sehr
    schwer gewesen sein...ist der Kontakt zu Euch geblieben und sprecht
    Ihr mit Theresa über ihre Trauer?


    Die Gedenkfeier für den Kristin's Jahrestag habt Ihr zusammen mit vielen
    liebevollen Ideen gestaltet - das Gedenkbuch mit den Erinnerungen
    gefällt mir ganz besonders, so habt ihr von jedem Einzelnen eine bleibende
    Erinnerung, die Ihr miteinander teilen könnt - einfach nur schön!


    Du hättest die Situation nicht besser beschreiben können, als mit diesem
    Gedicht...ich bewundere Euren Zusammenhalt - jeder darf seine eigene
    Trauer durchwandern und doch passt ihr auf einander auf, damit niemand
    ins stolpern gerät...


    Karina, es freut mich, dass Dir meine Gedanken ein bisschen helfen
    konnten. Wir lernen hier viel von einander - das macht das Forum so
    kostbar. Es ist schön, dass Du nun ein Teil davon bist!


    Alles Liebe!


    Kate

  • Liebe Karina!
    Auch von mir mein aufrichtiges Beileid zum plötzlichen Tod deiner Kristin.Ich habe mir die Gedenkseite für deine Kleine angesehen.Das hat mich sehr berührt.So,wie du sie dort beschreibst,passt der Kosename Pippi wunderbar.Es muss schrecklich sein,sein Kind gehen zu lassen.Du schreibst in deinen Threats trotz aller Trauer so zuversichtlich.Das bewundere ich.Ich wünsch dir und deinem Mann,auch den Kindern natürlich weiter so einen Zusammenhalt
    und so viel Kraft
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Karina!


    Die Idee mit dieser Gedenkfeier finde ich total schön. Da sieht man wie wichtig ein Mensch war und wieviel er auch anderen Leuten bedeutet hat.


    Wie gehen den deine anderen Kinder mit dem Verlust um? Wollen Sie viel darüber reden oder ziehen sie sich zurück?
    Redet ihr innerhalb der Familie viel darüber.


    Ja hoffe das auch ich irgendwann für mich eine Antwort finde.


    lg Sandra

  • es freut mich so sehr das du in das forum gefunden hast,es sind so liebe leute hier,wie eine familie,wie du weiß ich bin schon ein wenig länger da,und ich fühle mich sehr wohl ihr,reden kann man hier über alles und man hat immer zuhörrer,,wie geht es dir und deiner freundin mit dem enkerl,bitte lasse auch sie lieb grüßen..sehr liebe grüße silvia,,hast du was von der anderen silvia gehört wie geht es ihr hab gehört das sie wieder krank ist,hoffe das es nicht stimmt,also liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Karina


    Ein spätes, aber dafür umso herzlicheres Willkommen hier im Forum.
    Auch ich hab deine Gedenkseite für Pippi angeschaut....
    Karina... du findest so wunderschöne Worte für deine Tochter Kristin (<-- welch schöner Name! Wie seid ihr auf diesen besonderen Namen gekommen?)
    du hast ihr mit dieser ganz besonderen Seite ein ewiges Zeichen gesetzt.
    Ich habe die Liebe, die Sehnsucht.... die Trauer und den Schmerz in deinen Worten gefühlt.
    Als ich deine Beschreibung vom 1. Dezember gelesen habe...
    es ist mir gegangen wie vielen anderen hier.... leise fließen die Tränen... ich hab jede Sekunde mitgefühlt.


    Sie ist ein so hübsches Mädchen! Ich sehe noch immer das Foto mit ihrem Lachen vor mir!
    Karina, es ist erst ein Jahr vergangen .... für die Trauerarbeit ist ein Jahr wie ein Wimpernschlag
    ..... es ist schon ein Jahr vergangen.... ein Jahr ohne Kristin ist so unendlich lang....


    ich denke an dich
    deine Chris

  • Liebe Chrisi, da teilen wir ja leider ein sehr ähnliches schicksal. hat rene noch geschwister? wie gehen sie mit dem verlust um?


    ach, es tut mir so leid.


    in den letzten tagen sind in Österreich zwei mädchen (10jahre und 3 jahre) auch einfach so umgefallen und gestorben. diese gefühle, die da sofort wieder bei mir waren sind unbeschreiblich. alles ist wieder so nahe da.


    ich ertrappe mich auch immer wieder dabei, im moment wieder sehr, d ich alle meine gefühle, trauer um kristin sehr blockiere. weil es mir gerade jetzt vor ihrem ersten gedenktag so schlecht ging und ich jetzt vor weihnachten eine auszeit brauche. nicht schon wieder ein tiefes loch, ein wenig kraft tanken für die geschwister.


    auch weil ich mir im moment solche sorgen um meine größere tochter mache. sie blockt alles ab. aber wir fangen jetzt eine therapie mit ihr an. die psychologin dürfte gerade bei jugendlichen und traumasituationen sehr gut sein.


    liebe grüße


    Karina


    lieber darkangel,


    herzlichen Dank!


    Karina


    Liebe Kate,


    Theresa ist die Tochter meiner besten Freundin (sie ist auch die Taufpatin all meiner Kinder) und daher sehen wir uns noch sehr, sehr oft. Gerade am Anfang war das auch oft sehr, sehr schwer für mich. Einerseits freue ich mich immer so sehr all die Freunde und Innen von Kristin zu treffen, andererseits schnürrt es mir auch oft die Luft ab. Wenn sie erzählen und erzählen und immer größer werden und ich höre ihnen zu und andererseits sind meine Gedanken dann oft blitzschnell bei Kristin. Und ich frage mich, wie würde sie jetzt aussehen, was würde sie mir erzählen. Es ist oft ein sehr schmaller Grad zwischen Glück, diese wundervollen Kinder zu sehen und tiefste Trauer, weil ich mein Kind nicht mehr sehen kann.


    Mittlerweile kann ich damit etwas besser umgehen, aber nicht immer.


    Theresa hängt sehr an Kristin, noch immer. Sie kauft oder bastelt oder malt sehr viel für sie und oft muß ihre Mama auch in ihrem Zimmer ein zusätzliches Bett aufbauen, wenn sie überzeugt ist, d in dieser Nahct Kristin bei ihr schläft. Sie ist ständig in Gedanken dabei und sie redet sehr oft mit Kristin. Wir tauschen dann oft unsere Gedanken aus, wo kristin gerade ist und manchmal sehen wir sie zur selben Zeit am gleichen Ort. Bevor meine Tochter gestorben ist haben die beiden Mädles eine eigene Himmelsprache entwickelt und sie waren davon überzeugt, d sie sich in der Nacht beim schlafen dort treffen können.


    Danke, für deine lieben Worte!


    Karina


    Liebe Karla, ja, der Kosenamen Pippi wurde ihr so sehr gerecht.


    Es bleibt uns nichts anderes übrig wie positiv zu bleiben. Weil sie es sich so sehr gewünscht hätte und weil ich mir so sehr wünsche, d sie irgendwann, wenn wir uns wiedersehen, sagt: ihr habt das so toll gemacht und ich konnte durch euch noch so viel er- und miterleben.


    Und weil auch ihre Geschwister jedes Recht der Welt haben, mit uns glücklich zu sein. Und Kristin würde so sehr mit uns schimpfen, wenn wir nicht mit ihren Geschwistern lachen und leben würden.


    Leider gelingt uns das aber noch nicht so, wie ich mir das irgendwann wieder wünschen würde.


    Danke


    Karina


    Liebe Sandra,


    über Kristin und ihr Leben zu sprechen, d tun wir eigentlich ständig in der Familie. Über ihren Tod und die ganzen Auswirkungen nicht so oft. Das ist immer schwierig, weil wenn der eine gerade die Kraft hat, ist sie beim anderen weg.


    Für die Kinder war es glaube ich am Anfang am schwersten, d sie zu Hause, am eigentlich sichersten Ort der Welt einfach so gestorben ist.


    Unsere Jüngst und unser Größter haben sehr, sehr viel gesprochen und da weiß ich immer ungefähr wo sie gerade sind. aber bei unserer 13jährigen tochter kann ich es gar nicht sagen. da hat sich viel angestaut und sie schafft es nicht darüber zu sprechen. sie geht jetzt in therapie und ich hoffe, d sich dann alles löst.


    ich weiß, d sie unter unglaublichen schuldgefühlen leidet und sich jedes recht nach trauer untersagt, weil sie sich schuldig fühlt. schuldig, weil sie sich im streit ihre schwester oft weg gewünscht hat. alles reden und erklären und d d normal ist unter geschwistern nimmt sie nicht an.


    aber über die langfristigen auswirkungen traue ich mich bei allen geschwistern gar nicht nachzudenken.


    das schmerzt auch mich sehr, weil ich mir immer geschworen habe, meine kinder zu beschützen und ihnen ein wunderschönes leben zu bieten. das sie solch einen schmerz erleben und aushalten müssen ist für mich das schlimmste.


    liebe grüße


    karina


    Liebe silvia,


    ich schreib dir eine pn.


    schön dich hier zu lesen.


    liebe grüße


    karina


    Liebe Chris,


    den Namen hat ihr Papa ausgesucht. Damals konnte ich sehr wenig damit anfangen, heute ist er einfach wunderschön und der Namen passt sehr gut zu ihr.


    Du hast recht und es sehr schön beschrieben, ein Jahr ohne sie ist so lange und für die trauerarbeit doch nur ein winpernschlag. danke.


    Liebe Grüße


    Karina

  • Liebe Karina!
    Du hast so viele Dinge erwähnt, die auch mich/uns immer wieder beschäftigen.
    Zum einen fallen jetzt Unfälle oder ähnliche Schicksale viel mehr auf, und alle erinnern und tun weh.


    Wenn du über die Freundinnen deiner Pippi sprichst - das finde ich auch so schlimm, wenn sie jetzt Auto fahren - Andreas war gerade dabei, seinen Führerschein zu machen, wenn sie vom Bundesheer nach Hause kommen, wenn, wenn, wenn,... und eben nie mehr das eigene Kind auch sehen und mitmachen sehen......
    Ja Glück und Trauer, der schmale Grat, wie recht du hast!


    Ja, Kraft braucht man schon sehr viel für die ganze Familie. Es ist sicher ganz schwierig für dich, mit all den Gefühlen und Gedanken und Befürchtungen, auch den Schuldgefühlen umzugehen. Aber ich finde es gut, dass deine Große eine Therapie machen wird. Da kann sicher viel ganz gut aufgearbeitet werden. Ich wünsche es euch allen.


    Ganz liebe Grüße
    Elisabeth

  • Liebe Karina


    Rene hat noch 2 Geschwister. Andy (24) und Nadine (14). Bei Andy machte ich mir weniger Sorgen, obwohl er mit mir wenig über Rene spricht, aber viel mit seinen Freunden, die meisten waren auch Rene´s Freunde.
    Nadine hat mir am Anfang große Sorgen gemacht. Von sich aus spricht sie nie über ihn. Sie hat aber sehr viele Fotos in ihren Zimmer aufgehängt, auf denen alle sie und Rene sind.


    Von den 2 Mädchen habe ich gelesen und so wie bei dir, kommt bei mir auch immer wieder alles hoch.


    Das mit Theresa find ich wirklich berührend, das Band zwischen den Beiden ist noch immer da und ich denke mir das wird auch so bleiben.


    Du sprichst sehr viele Gedanken und Sorgen an, die ich auch so habe.
    Wie wird der Tod ihres Bruders ihr Leben verändern, welche Spuren hinterläßt es??????


    Liebe Grüße
    Chrisi