Fragen an Euch, Gedanken die mich verrückt machen

  • Liebe Nicole,


    es tut mir so leid.


    Ich habe vor einigen Jahren meinen Papa verloren.

    Es stimmt, die Trauer nimmt einem alles. Man wird nie wieder wie vorher und es wird immer weh tun.


    Auch ich stand völlig neben mir,

    habe sehr lange gebraucht, um zu realisieren, was passiert ist.


    Es braucht Zeit. Nimm sie dir und lass dir von niemandem vorschreiben, wie du dich verhalten sollst.


    ❤️

  • Liebe Nicole,


    das kommt wieder brauch nur viel Zeit.

    Das ist das einzige was ich Dir mitgeben kann an tröstenden Worten.

    Auch wenn ich genau weiß das sie weder helfen, noch das Du es zum jetzigen Zeitpunkt glauben kannst.

    Vieles wird anders, auch Du veränderst Dich.

    Ich hab zu meiner Freundin gesagt das es diese Haltestelle nicht mehr gibt, weil sie meinte ich bin anders.

    Ja ich bin anders und das akzeptiere ich und es wird niemals so wie es mal war.

    Das ist eine enorme Herausforderung nicht nur für uns auch für die Menschen um uns herum.

    Neue Menschen akzeptieren das sehr viel leichter weil sie uns eben jetzt kennen lernen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nicole,


    Ich hatte eine Strategie ohne es zu wissen, ich hab Dinge getan die mir gut tun, nur mir.

    Ich war immer auf der Suche nach dem nächsten was mir gut tut irgendwas für Mama egal was.

    Dinge für Ihren Platz wie Vasen oder ein bestimmtes Lebenslicht bestimmte Blumen irgendwas.

    Auch zu Hause bestimmte Dinge für ihr Bild Kerze ect. wobei bei zwei Katzen normale Kerzen schwierig sind also LED Kerzen.

    Durch Zufall gefunden.

    Ich hab Mama einen Stern getauft nach Mama für Mama geht ganz einfach.

    Ich habe ein Tattoo für Sie und und und.

    Ich würde gerne sagen das alles hilft aber.... ja es hilft Zeitweise doch diese Leere diese Sehnsucht kann auch das nicht wirklich heilen.

    Alles was ich mir jeden Tag sage und schon tausende male gesagt habe verliert an Bedeutung und doch mach ich es jeden Tag weil die Alternative keine gute ist.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nicole,


    mir gehts auch so, nichts freut einen mehr wie früher. Ich hab auch noch immer keinen Appetit, Essen ist mir immer noch egal, also WAS ich esse, ist mir egal. Ich muss was gegen den Hunger tun und da hilft eben nur essen, aber was das ist, ist mir gleich.

    Ich schlafe auch nicht wie früher... Ganz viel ist anders geworden....


    Ich versuche grad, mir die Freude wieder "anzutrainieren". Ich weiß ja, was mich früher immer gefreut hat. Die Sachen, die mich auch ohne Partner gefreut haben, die mache ich jetzt vermehrt. Und siehe da: sie kommt wieder, die Freude. Anders, aber auch Freude.

    Ich esse auch gezielt alles, was mir früher immer geschmeckt hat - vielleicht kommt dann auch der Appetit wieder? Ich hoffe....


    Es ist, wie Linchen schon sagte: es dauert, aber es kommt alles (hoffentlich) wieder - auch wenn man sich das sehr lange Zeit nicht vorstellen kann.


    Geduld, liebe Nicole, Geduld....

    Puzzle

  • Liebe Puzzle, liebe Linchen,

    schön von Euch zu lesen.
    Das Essen; ich kann nichts kochen was sie gerne gegessen hat.
    Mir bleibt sofort der Bissen im Hals stecken.
    Direkt muss ich weinen.
    Man versucht sich was Gutes zu tun. Was mir „hilft“ ist auch manchmal die Akzeptanz, nein, nicht für das was passiert ist, sondern NUR das ich nicht in der Lage bin es zu ändern. Das nimmt mir ein wenig die Wut und die Panik.

    Aber was schlimmer geworden ist, ist die Wut auf Menschen die viel älter als sie geworden sind und herum nörgeln. Wegen Kleinigkeiten. Wie ich sie verachte. Bin nicht in der Lage mit solchen Menschen normale Konversation zu betreiben.
    Was oft hilft; ich halte mir vor Augen wieviel jünger andere Menschen verstorben sind.
    Ein Bekannter sagt; das Sterben gehört zum Leben dazu.
    Mein Verstand weiß es. Der ist aber nicht mehr klar vorhanden.
    Ganz liebe Umarmung

    Nicole

  • Liebe Nicole,

    auch diese Wut ist normal. Warum unsere Mütter, warum nicht die fiesen, ekligen?

    Alle Gefühle sind normal in der Trauer und sie sind nicht wirklich beherrschbar. Leider dauert es lange, bis sich die Kontrolle über die Gefühle wieder einstellt.


    Ja, Sterben gehört zum Leben dazu. Das stimmt schon. Aber es ist unfassbar brutal, darauf ist niemand von uns vorbereitet. Da hilft auch der Verstand nicht weiter. Es tut einfach unglaublich weh.


    Drücke dich,

    Mena

  • Ihr Lieben ❤️


    Ihr sprecht mir alle so aus der Seele.


    Heute morgen dachte ich, ich muss euch schreiben, dass ich einfach keine Freude mehr empfinden kann und dass ich in meinen Gedanken krampfhaft danach suche, was es noch gäbe...


    Früher konnte ich so gut tagträumen... wenn ich das heute versuche, weiß ich, dass mich dieses und jenes auch nicht glücklich machen würde... sehr traurig 💔


    Drück euch alle 💚🍀

  • Pia, genauso ist das bei mir auch ( zu allen 1000 anderen Horrordingen)

    Keine Seele baumeln lassen oder den Gedanken nachhängen.
    Denn das geht nicht mehr!! Man ist viel zu sehr damit beschäftigt, nein zu kämpfen, die Gedanken einzusperren. Damit man nicht jede Minute dem Zusammenbruch nahe ist.
    Es ist der härteste Kampf.
    Ihr lieben Menschen hier, wie soll das Leben weitergehen.


    Mena, dass das Leben ungerecht ist, das wissen wir ja alles.

    Warum fällt nicht ein Tier- und Menschenquäler bei einem seiner Taten einfach um.

    Das „warum“ macht mich verrückt


    Nicole

  • wie soll das Leben weitergehen.

    Das ist dem Schicksal egal. Es geht einfach weiter, erbarmungslos und ohne Rücksicht....

    Wie oft hab ich geschrieben: Und wieder beginnt ein neuer Tag, ohne dass ich gefragt wurde, ob ich ihn haben will....


    Inzwischen sag ich dazu: Wenn er nun mal schon da ist, der neue Tag, dann mach ma halt was draus.... bleibt uns ja sowieso nichts anderes übrig....

    :24:wir sitzen alle im gleichen Boot... ich rudere mal los... wer schließt sich an?