Wenn man es selbst nicht verkraftet

  • Auch Dir vielen Dank für deine lieben Worte liebe Nicole. Dein Schicksalsschlag hat mich sehr berührt.

    Ich habe heute Nachmittag an euch alle gedacht.

    Und ich wünsche mir so sehr , daß es euch allen ein wenig besser geht .

  • Hallo,da bin ich wieder,in der Superhölle das wird meine dritte Nacht zu Hause.Als ich vor einer Stunde reinkam wurde mir richtig schwindelig.Und ich hatte ein extremes Angstgefühl (obwohl das schlimmste ja schon passiert ist).

    Ich habe jetzt Baldrian genommen.

    Ich habe sonst nie etwas auf sowas gegeben.Aber ich merke wirklich wie die nach 15 min. wirken.Die Trauer bleibt natürlich aber dieses Panikgefühl wird besser.

    Naja ich will ehrlich sein die ersten Tage nachdem es passiert ist habe ich täglich getrunken immer so 5 Schnäpse über den Tag verteilt.Das will ich jetzt nicht mehr tun.Aber das war auch nötig.Morgen ist ja wieder mein erster Arbeitstag ,ich melde mich danach und wünsche Euch eine gute Nacht,ich hoffe das euer Gedankenkarussell nicht zu präsent ist wenn ihr euch hinlegt:24::30:

  • Hallo guten Abend liebe Kathi,


    ich wünsche Dir, daß Du heute Nacht trotz allem gut schlafen kannst und dann morgen die Kraft findest,den ersten Arbeitstag durchzustehen.

    Ich werde an Dich denken.

    Habe heute tagsüber an euch alle gedacht.


    Gute Nacht Kathi

  • Hallo,danke Matthias und Mario🤗


    Letzte Nacht habe ich 3 Stunden geschlafen,dann war es auf der Arbeit nicht so prickelnd,alle wünschen einem Beileid und wenn deren Neugier gestillt ist wollen sie auch nichts mehr davon hören (auch wenn das keiner zugeben würde).

    Trotz Arbeit hat man nichts anderes im Kopf außer Trauer.Aber ich werde weiter machen.Danach war ich wieder bei meiner Schwiegermutter,da broch dann wieder alles aus einem raus.Und da war sie wieder diese Mega Gefühls Welle die alles umhaut.On Top rief die Trauerrednerin noch an.Jetzt bin ich wieder in meiner persönlichen Hölle :zu Hause .Ich habe vorhin ein paar Jacken von meinem Mann aus dem Sichtfeld geräumt.Das fühlt sich falsch an.Aber ich kann es nicht sehen,ich denke dann immer er kommt doch gleich...

    So will ich es jetzt jeden Tag machen,immer wenn mich etwas besonders triggert,räume ich es aus dem Sichtfeld.Nach und nach.Die ganze Wohnung geht ja nicht aber die erste Nacht z.B. waren es die Schuhe,die mussten aus dem Sichtfeld weg.Das ist total bescheuert ,das weiß ich.Aber es sind immer bestimmte Sachen....

    Ich hoffe euer Tag war besser,ich musste heute oft auch an euch denken.Ich hätte nie gedacht das ich mich mal so übers Internet mit fremden Leuten verbunden fühle.Es tut so gut.Uns allen geht es gleich beschissen,und keiner bekommt einen blöden Spruch jeder versteht jeden.Ich drücke euch alle ganz fest und hoffe auf eine ruhige Nacht für uns alle:30::24::24::24:

  • Hallo guten Abend liebe Kathi,

    genauso geht's mir auch. Hätte auch nie gedacht überhaupt über meine Trauer virtuell zu reden. Bei mir hat dieser Schritt 7 Monate gedauert,bis ich ihn gegangen bin.

    Und jetzt bin ich so froh hier in diesem Forum zu sein.

    Ich habe es heute schon in einem anderen Strang geschrieben.


    Dieses Forum ist ein Juwel. Und ich glaube es gibt kein zweites dieser Art ,wo wahre Herzensmenschen zusammenkommen und sich gegenseitig Kraft geben.


    Ich wünsche Dir, daß Du heute Nacht besser und länger schlafen kannst.


    Alles Liebe

    Matthias

  • Danke Matthias ich wünsche dir auch das du schlafen kannst.


    Wisst ihr was ich mich frage.Wenn ich z.B. nach Hause komme(was mich echt Überwindung kostet),dann mache ich sofort den Fernseher an,damit ich gar nicht erst auf komische Gedanken oder so komme.Ich schaue kein TV aber es läuft,zur Ablenkung weil wenn es still ist Fälle ich in ein richtig richtig tiefes Loch.Jetzt frag ich mich ob ich das so nur aufschiebe und es hinterher noch schlimmer wird als es eh schon ist....Ich habe den sogar an wenn ich schlafe.Ich habe so eine Angst vor Einsamkeit obwohl ich das ja zu Hause schon bin.Wie handhabt ihr das denn mit dem alleine sein?

  • Hallo Kathie,


    Ich hatte am Anfang den Fernseher 24 Stunden laufen es durfte keine Stille aufkommen. Auch wenn ich nicht alleine bin und meine Kinder zuhause sind.

    Ich glaube das übernachten bei deiner Schwiegermutter ist schon sehr wichtig.

    Vielleicht kann sie auch eine Zeit bei dir übernachten.


    Auch ich musste paar Sachen aus dem Sichtfeld räumen.


    Ich fühle mich momentan wie an einer Bushaltestelle und warte das ich abgeholt werde.


    Liebe Grüße

  • Ich habe vom ersten Tag an eine große weiße Dauerbrenner Kerze ins Schlafzimmer gestellt. Anfangs hatte ich auch im Wohnzimmer eine kleine Lampe angelassen . Und ja der Fernseher läuft auch. Lese aber auch Bücher.

    Habe von Bernard Jakoby viele Bände gelesen. War sehr interessant.


    Ja die Einsamkeit in der Wohnung war,ist und bleibt erdrückend.

    Die vertraute Stimme fehlt natürlich so sehr und ich höre seit einiger Zeit auch wieder Musik. Das ging ganz lange gar nicht. Lieder von früher,die uns gemeinsam gefallen haben.


    Zum Glück sitzt mein Kater abends auf meinem Schoß. Seine Freude mich zu sehen,wenn ich von der Arbeit komme,schenkt mir etwas Kraft

  • Hallo Mario,


    ja mir geht's eigentlich so, daß ich jede Minute warte , daß die Tür aufgeht und meine Frau sich gesund wieder neben mich aufs Sofa setzt.


    Im gleichen Moment wird mir bewusst, daß ich ja beim Sterben dabei war und ihre Hand gehalten habe.


    Es ist alles nicht leicht zu ertragen,aber ich versuche die kleinen Schritte in Richtung neue Realität weiter zu gehen.

  • Es beruhigt mich das ihr auch den TV laufen habt🙈.Um ein richtiges Buch zu lesen habe ich leider nicht die Konzentration zur Zeit dafür.Mit deiner Katze ist das natürlich wunderschön.Wir hatten zwei Hunde aber der letztere ist voriges Jahr von uns gegangen.Ich hätte gerne wieder einen Hund dem ich meine Liebe schenken kann,aber ich bin Vollzeit am arbeiten,deswegen fällt das weg.

    Vielleicht werde ich irgendwann mal eine Katze aus dem Tierheim holen,aber zur Zeit muss ich mich selbst in den Griff kriegen.Ich möchte nicht das,es mich in Trauer kennenlernt.Sondern in Freude.Wenn man dann mal traurig ist,ist es etwas anderes.Aber ich finde beim Einzug sollte schon alles passen.Das wäre aber ein Ziel was ich mir setze.Irgendwann irgendwie wieder am Leben Teil zu nehmen und wenn es ein Jahrzehnt dauert.

  • Wir hatten früher auch einen Hund bzw.eine Hündin. Es war ein Berner Sennenhund Mischling mit Jagdhund. War weiß mit schwarzen Flecken. Sah aus wie eine Kuh. Ein liebes und treues Tier. Sie war immer dabei und wurde 13 1/2 Jahre alt. Denke oft an diese Zeit und war auch schon im Tierheim. Aber dann habe ich an meinen alten Kater gedacht. Ich weiß wie das dann abläuft. Unser Hund konnte in den ganzen Jahren nur zwei unserer vielen Katzen leiden. Und ich möchte meinen Kater nicht stressen.


    Aber irgendwann hätte ich gerne wieder einen Hund. Zum Glück haben die Nachbarn zwei süße Hunde,die ich supergerne hab. Da gehe ich manchmal mit spazieren.


    Tiere können helfen,die Einsamkeit und Trauer besser zu ertragen.


    Es ist ein schönes Ziel Kathi . Aber man sollte nichts überstürzen,wenn man noch die ganze Kraft für sich selbst braucht.

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    es ist immer so erleichternd für mich zu lesen, dass ihr die gleichen Dinge tut, um durch den schweren Trauerprozess zu kommen. Der Fernseher ist für mich zum wichtigsten Teil der Wohnung geworden, er läuft immer. Stille halte ich nicht aus. Ablenkung tut gut. Irgendwas. Hauptsache Stimmen gegen die Einsamkeit. Seine Sachen (Schuhe, Jacken, Tasse, Kosmetik etc.) musste ich auch alles weg tun. Es tat mir so leid und ich habe dabei so sehr geweint, aber ich konnte es nicht sehen. Es sah alles noch so aus als käme er jeden Augenblick wieder, das war unerträglich. Aber alles wegzuräumen und ihn aus der Wohnung "zu entfernen" war genauso schmerzhaft, letzten Endes hat es aber geholfen. Ich habe einen kleinen Schrein aufgebaut, mit einer Kerze, unserem Bild, einem Engel und später kam eine kleine Urne mit seiner Asche hinzu. Auch Erinnerungsschmuck mit seinem Fingerabdruck und ein Teil seiner Asche haben seine Eltern und ich uns machen lassen. Ich trage die Kette jeden Tag an meinem Herzen bei mir. Alles was hilft und gut tut ist erlaubt.

    Ich denke an euch!!!

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    Ich habe auch gleich alles aus meinem Sichtfeld weggeräumt, weil ich jedesmal in Tränen ausbrach wenn ich etwas sah, was mir nur so leid tut, das ist, ich hatte alles als er im Krankenhaus lag gewaschen weil ich für ihn alles schön frisch und sauber haben wollte wenn er nachhause kommt. Heute bin ich traurig darüber, daß ich nicht ein Teil habe was noch seinen Geruch an sich trägt. Von einigen Sachen habe ich mich schon getrennt, aber die Kleidung komplett abgeben kann ich noch nicht. Was den Fernseher betrifft, ich höre vormittags meist hörbücher und später läuft dann der Fernseher bis ich eingeschlafen bin. Mit dem Hören von Musik ist es so eine Sache, mal kann ich sie hören und an anderen Tagen wieder nicht. Es ist halt ein Wechselbad der Gefühle. Es fällt mir auch immer noch sehr schwer mir Bilder von ihm anzuschauen. Am Sonntag waren es auch erst 10 Wochen seit dem er nicht mehr da ist

  • Hallo ihr Lieben,

    für mich war und ist diese Stille in der Wohnung nach wie vor unerträglich.


    Jetzt nach vielen lähmenden Monaten höre ich manchmal die Lieder ,die uns gemeinsam gefallen haben. Aber ich musste dann auch gleich wieder an die Palliativstation denken. Dort hatte ich ja meiner Liebsten ihre Lieblingslieder vorgespielt und dann beim zweiten Lied ist sie vorausgegangen .

    In den ersten Wochen hatte ich diese Lieder immer wieder gespielt,aber dann ging es nicht mehr.


    Ja eine Kerze brennt bei mir Tag und Nacht. Und ich habe ein großes Regal,wo ich viele Erinnerungen und auch Fotos reingestellt habe.


    Zum Glück habe ich noch eine Locke da,die sie mal vor vielen Jahren abgeschnitten und in eine Schatulle reingetan hatte.


    In einer Woche sind es dann am Pfingstmontag 8 Monate, daß sie nicht mehr bei mir ist.


    Es ist nach wie vor alles so unwirklich,aber ich bin so froh hier in diesem Forum zu sein,wo man seine Gedanken offen aussprechen kann.


    Ich denke ebenfalls an euch alle.

  • Lieber Matthias,

    wie wirst du den Pfingstmontag verbringen? Mir steht am 7.6. unser Jahrestag bevor, also ein ganz besonderer Tag für mich. Ich weiß nicht, wie ich diesen Tag erleben werde, was mich erwarten wird. Möchte ich alleine für mich sein, mich zurück ziehen und die Trauer ganz intensiv zulassen? Oder sollte ich mich lieber ablenken, etwas mit anderen unternehmen und den Tag einfach "überstehen"? Ich weiß es es nicht, habe auch ein bisschen Angst davor.

    Kommt alle gut durch die Nacht und findet hoffentlich Ruhe und Frieden 🙏

  • Liebe Susanne,

    entschuldige bitte, es ist Pfingstsonntag nicht Montag. Da bin ich wohl irgendwie auf das falsche Feld gekommen und habe es nicht gleich korrigiert.


    Ich möchte an diesem Tag alleine mit meiner Liebsten vereint sein.

    Und ich werde daher in unserem kleinen Paradies in unserem Garten sein. Der Todestag ist kein Tag um mich hier abzulenken. Da möchte ich ganz intensiv an Sie denken.

    Vielleicht gehe ich abends noch zu Nachbarn. Sie haben mich sehr unterstützt.


    Wenn der 07.06. EUER Jahrestag ist,dann ist es auch EUER Herzenstag.


    Das schließt aber nicht aus, daß Du Dich vielleicht ebenfalls mit anderen triffst,die Dir an diesem Tag beistehen.


    Ich würde daher diesen Tag zuerst in Liebe vereint deinem Liebsten widmen.


    Liebe Grüße

    Matthias

  • Guten Morgen, ich hoffe ihr hattet eine ruhige Nacht und konntet Schlaf finden.

    Deine Zeilen haben mir sehr geholfen, Matthias. Wahrscheinlich werde ich es genau so machen, das sagt mir mein Herz. Vielleicht werde ich irgendwo hin fahren, wo wir gerne zusammen waren, um dort zu trauern und mit ihm zu sein. Es werden noch einige dieser Tage kommen, es ist so schmerzhaft. Ihr alle wisst, wie es ist. Kommt gut durch den Tag, leider ohne Sonne hier oben. Sehr trüb im Moment, so wie meine Seele...